Eine Zusammenkunft von vier Bundesräten mit leitenden Vertretern der Radio- und Fernsehgesellschaft im Juni des letzten Jahres löste mit etlicher Verspätung einen Sturm im helvetischen Wasserglas aus. Wie erst nach Jahresende in der Öffentlichkeit bekannt wurde, hatten die vier obersten Landesväter beidieser Gelegenheit einzelne Sendungen beanstandet, die nach ihrer Auffassung das wohltemperierte Klima des Landes stören könnten. Sie empfahlen den Vertretern von Radio und Fernsehen wachsam zu sein, und die Vertreter ihrerseits gaben die bundesrätlichen Mahnungen pflichtbewußt nach
Manche sprechen schon von Wachstumskrisen der Schweizer Hochschulen. Äußere Symptome dafür sind die überfüllten Hörsäle, ist der Platzmangel in Übungsräumen und Bibliotheken, ist die Wohnungsnot der Studenten, sind die Kontakt- •chwierigkeiten zwischen Studierenden und Dozenten. „Unsere Hochschule Ist ‘ am Ersticken”, schrieb Nationalrat Revefdin in einem Beitrag über die Lage in Genf. Ähnliche Alarmrufe kommen aus den meisten anderen Universitäten. Innerhalb der letzten, zehn Jahre hat sich die Zahl der Studierenden um 95 Prozent erhöht. Wenn die Entwicklung in der
Von einem „katholischen Bil-dungsdeflzit“ wird in der Schweiz nicht erst heute gesprochen. Bereits vor rund vierzig Jahren haben sich einige aufgeschlossene Akademiker im Zürcher „Club Felix“ mit diesem auffallenden Rückstand befaßt. In das Bewußtsein einer breiteren Öffentlichkeit gelangte aber das Thema erst durch die neueren Publikationen in Deutschland. Mit der landesüblichen Verspätung hat sich nun die „Ctvdtas“, die Monatsschrift des schweizerischen Studentenvereins, des Problems angenommen, indem sie in einer großangelegten Umfrage an 70 Persönlichkeiten die Fakten,