Im Schatten der 2000 Meter aufragenden Steilabstürze des Gran Sasso liegt, vom großen Touristenstrom auch heute noch unberührt, das Städtchen Castelli. Fast nur Bergsteigern und Felskletterern ist es bekannt als Ausgangspunkt für kühne Exkursionen, die kaum hinter berühmten Hochalpentouren zurückstehen. Aber nicht die landschaftlichen Schönheiten haben seinenRuhm begründet, sondern die Kunst der Keramik, die hier seit vielen Jahrhunderten gepflegt wird. Die bunten Majoliken von Castelli, die in unzähligen Werkstätten hergestellt werden, bestimmen die Architektur des
Mit dem ersten großen Werk von Giuseppe Verdi, das seinen Weltruhm begründete, mit „Nabucco”, eröffnete das römische Opemtheater seine diesjährige Spielzeit. Seit etwa 20 Jahren war es an dieser Bühne nicht mehr aufgeführt worden, und deshalb wurde es von fast allen als eine Novität empfunden, ein echter Verdi, der nach den Triumphen des vergangenen Jahrhunderts — die Oper war 1842 an der Mailänder Soala mit stürmischem Erfolg aus der Taufe gehoben worden — vielen so gut wie unbekannt geblieben war. Die Revolution, der große Umschwung des Geistes und der Lebensformen, stand
Der künstlerischen Leitung des Operntheaters in Rom kann trptz der heftigen gegen sie gerichteten Angriffe, die zu einer ernsten Krise geführt haben, nicht der Vorwurf gemacht werden, daß das Programm einfallslos gestaltet worden sei. Jedenfalls hatte der Spielplan seit vielen Jahren nicht mehr soviele Neuheiten aufzuweisen wie jetzt. Dafür fehlen, von wenigen Ausnahmen abgesehen, „Star-Sänger“ und Kassenschlager. Beides wird gleichermaßen kritisiert. Aber niemand will angesichts der katastrophalen Finanzlage der Opernbühnen ein finanzielles Risiko eingehen. Dafür gibt es musikalische Raritäten ohne Zugeständnisse an den Publikums -geschmack, gewissermaßen nach dem Motto: Was kann unter den gegebenen Verhältnissen schon passieren!
Italien und insbesondere Rom, begehen den 300. Todestag des großen Barockarchitekten Francesco Borromini mit einer Reihe von Veranstaltungen, die das umfangreiche Werk dieses großen Genius des 17. Jahrhunderts würdigen. Mehr als 20 Bauwerke hat Borromini allein in der Ewigen Stadt hinterlassen oder durch seine Kunst geprägt. Sie stellen das großartigste lebendige Denkmal dieses Schöpfergeistes dar, Denkmäler einer Kunst, die nicht nur die Architektur seiner Zeit revolutionierte, sondern in der ganzen Welt für Jahrhunderte entscheidend beeinflußte.Die römischen Bauwerke werden durch
Das Musikleben Roms ist nach der langen Sommer- und Herbstpause soeben erst wieder erwacht. Die wenig erfreulichen Debatten über die Finanzierungsschwierigkedten der Operntheater Italiens können in diesem Zusammenhang nicht übergangen werden. Nach erbitterten Auseinandersetzungen hatte das Parlament im Hochsommer endlich eine Lösung für die Neuordnung und Finanzierung der musikalischen Einrichtungen gefunden. Als wichtigste Bestimmung ist hervorzuheben, daß die Staatszuschüsse in erster Linie den 13 führenden Musik-, theatern Italiens zugutekommen sollen. Von dem dann noch
Noch war das Grauen der mit den Wasserfluten über die Kunststadt Florenz hereingebrochenen Katastrophe lebendig, und kaum verklungen waren die Hiobsbotschaften über die Zerstörungen in den Theatern der Stadt. Während die Bürgerschaft noch damit beschäftigt war, die Schlammassen aus Straßen und Häusern wegzuschaffen, die Kirchen, Paläste und Geschäftsläden wieder instand zu setzen und die Gefahr von erneuten Überschwemmungen zu bannen, gab allen voran das Teatro Comunale ein bewundernswertes Beispiel. Nach dem verheerenden Unglück wurde die Spielzeit unerwartet, wenn auch etwas
Zu den berühmten Operntheatern Italiens in Neapel, Mailand, Venedig und Parma ist auch das „Teatro dell'Opera“ in Rom zu zählen. Sein Name mag vielleicht nicht von dem Glanz umgeben sein wie jener der Mailänder Scala oder des „Teatro San Carlo“ in Neapel. Trotzdem aber besitzt auch die römische Oper eine alte Tradition. Sie ging aus dem Teatro Costanzi hervor, das 1880 eröffnet worden war und seither viele Triumphe erlebte.Als Rom 1870 die Hauptstadt des geeinigten Italien geworden war, zogen viele Menschen aus allen Teilen des Landes nach dem neuen Zentrum, um dort Arbeit zu
Während der vier Tage des Concorso Poli-f o n i c 0 stand das an historischen Erinnerungen so reiche Arezzo, das in seiner Anlage und seinen Bauten noch viel von mittelalterlichem Charakter bewahrt hat, ganz im Zeichen des Gesanges. Von den Morgenstunden bis nach Mitternacht war das Petrarca-Theater, wo die 32 Chöre des diesjährigen Wettbewerbes ihre Kunst zu Gehör brachten, von einer unermüdlichen Zuhörermenge erfüllt, die den Darbietungen folgte. Der Wettbewerb stellt an die Chöre außerordentlich hohe technische^ und künstlerische Anforderungen. Sie haben ein Pflichtprogramm des
Als die Associazione Amici della Musica, ein Kreis von musik- und gesangbegeisterten Aretinern, im Sommer 1952 erstmalig ein Chorwettsingen abhielt, hatte dieser Gedanke einen so lebendigen Widerhall gefunden, daß man sich schon im folgenden Jahre entschloß, auch ausländische Sängervereinigungen zu diesem Wettbewerb einzuladen: sechs Nationen mit 49 Chören folgten damals, dem Kufe nach Arezzo, und schon dieser erste internationale Concorso Poii-fonico gestaltete sich zu einem vollen Erfolg. — Seither nahm der Chorwettbewerb von Jahr zu Jahr größeren Aufschwung. Nicht nur die Zahl der
Rom, im FebruarDas „Piccolo Teatro“ ist eine Erscheinungsform des italienischen Theaterlebens, die in den letzten Jahren, vor allem in der Nachkriegszeit, beim Publikum außerordentlichen Anklang gefunden hat. Rom und Mailand hatten diese Art von Kleinbühnen geschaffen und in der Auswahl fesselnder, kurzer Stücke die glücklichste Hand bewiesen. Und da es auch gelang, tüchtige Spielleiter und begeisterte Schauspieler für die Sache zu gewinnen, waren von der Seite der Bühne die besten Voraussetzungen gegeben. In überraschender Weise stellte sich aber auch das Publikum sehr positiv zum
In diesen Tagen ist die seit langem erwartete „Editio VI post typicam" des „Miss al e r omanům" erschienen. Die in der vatikanischen Druckerei Tipografia Pogliglotta Vaticana gedruckte Ausgabe des römischen Meßbuches ist eine Neuauflage, die eine Reihe von Änderungen berücksichtigt, die im Laufe der Zeit vorgenommen worden sind. Vor allem auch vom buchtechnischen Standpunkt stellt die Neuausgabe ein Werk hoher Vollkommenheit dar.Die Abfassung des Missales erfolgte unter der Oberaufsicht der Ritenkongregation durch die Kommission für die liturgischen Ausgaben des Vatikans der Patres
Syrakus, Anfang Juli 1952Wer die Straße von Messina überquert, verläßt Italien und den Kontinent. Mit dem Betreten des sizilianischen Bodens öffnet sich eine andere Welt. Der Charakter der Menschen, die Landschaft, selbst Himmel und Meer strömen eine eigene Atmosphäre aus. Die Ruinen aus der Antike enthüllen das Geheimnis: über diesem Lande schwebt heute noch der Geist des Griechentums. Er ist lebendig in den Menschen, in der Größe der Ausblicke, selbst in den Steinen.Außerhalb Griechenlands ist gewiß ein Ort vor allen anderen berufen, die Tradition des großen klassischen Dramas
Der unselige Tag des Jahres 1944, an dem die ehrwürdige Benediktinerabtei Monte Cassino in Trümmer sank, wird in der Geschichte des Abendlandes für alle Zeiten gezeichnet bleiben. Aus dem Bombenhagel aber kam nicht nur Tod und Vernichtung: er brachte auch die Reliquien des heiligen Benedikt ans Licht, die hier seit dem Jahre 543 ruhen. Wenn die Nachricht von der Wiederauffindung der sterblichen Reste des großen Ordensgründers seinerzeit m der ganzen christlichen Welt Aufsehen erregte, so verdient jetzt die Dokumentation, die soeben von den Mönchen des Klosters Monte Cassino der
Rom, im Jänner In Rom hatten sich einige Begeisterte der Kunst eine Aufgabe gestellt, welche wegen ihres hohen Zieles den größten Erfolg verdient hätte: Komponisten, Dichter, Dirigenten, Regisseure und Bühnenbildner fanden sich in der Gesellschaft „Amphiparnaß“ zusammen, um gemeinsam mit dem italienischen Rundfunk im Teatro Eliseo Opern aufzuführen: ganz alte, vergessene Werke großer Meister und ganz neue Bühnenstücke, die eigens für diesen Zweck geschaffen worden waren. Der Gedanke, das moderne, von der Hast des Alltags getriebene Publikum durch knappe, lebendige Kurzopern zu
Wo Italien am firngekrönten Kranz der Alpenkette am weitesten nach Westen vorstößt, liegt die Ortschaft Bar-donecchia, bisher fast nur als Einfahrtsstelle des 12 Kilometer langen Mont-Cenis-Tunnels bekannt, der hier Italien mit Frankreich verbindet. In den letzten Jahren hat der Ort auch als Skiparadies immer mehr Freunde des Wintersports angelockt. Es ist uralter historischer Boden, wo schon die Römer ihre befestigten Stützpunkte angelegt hatten und heute noch zahlreiche Spuren an ihre einstige Herrschaft erinnern. Manche Bergspitze trägt einen sarazenischen Namen, und aus dem
Den großen italienischen Opernhäusern ist es zur Tradition geworden, ihre Stagione mit einem Werk Giuseppe Verdis einzuleiten. Auch das Teatro dell'Opera in Rom hielt daran wieder fest, löste sich aber dadurch von jeglicher Konvention, daß es die „Lombarden auf dem ersten Kreuzzug“ für die Eröffnung hervorholte, ein Frühwerk des Meisters (1843), das niemand mehr kannte. Diesem zweifellos kühnen Versuch war überraschenderweise ein durchschlagender Publikumserfolg beschieden. Er ist nicht nur mit der unsterblichen Musik Verdis, sondern auch mit einer geradezu revolutionären Regieleistung zu erklären.