In München findet dieser Tage der Parteitag der westdeutschen Sozialdemokraten statt. Die Richtungskämpfe beweisen: Die Sozialdemokratie steckt mitten drin in einer schweren Identitätskrise, nicht nur in der BRD. Prof. Leszek Kola-kowski analysiert Ursachen der Krise
Er ist „der menschlichste“ genannt worden. Lliots neues Stück „The Eider Statesman“ war das dramatische Ereignis der diesjährigen Edinburgher Festspiele, das dritte dort urauf-geführte Werk des Dichters. Es wurde von Kritik und Publikum verhältnismäßig freundlich aufgenommen — im Verhältnis nämlich zu seinen Vorgängern, der „Cocktail Party“ und dem „Con-fidential Clerk“; und man sieht jetzt an der Erleichterung über die „menschlichere“ Qualität des neuen Werkes, was den Leuten an den früheren nicht recht behagte: die strenge christliche Botschaft, die
Kurz nachdem der „Times Literary Supplement” eine Sondernummer herausgebracht hatte, die dem Thema des „commitment” oder literarischen Engagements gewidmet war, sah man bei den Edinburgher Festspielen ein neues Stück, das zum Engagiertesten gehört, was seit Eliots „Mord im Dom” in englischer Sprache entstanden ist. Was geschah? Das „commitment” blieb unbemerkt oder wurde abgelehnt.Brecht ist Mode, Sartres „Nekrassov”, von dem sich der Autor inzwischen selbst distanziert hatte, wurde in Edinburgh beifällig aufgenbmmen — aber mit dem eigenen Jonathan Griff in wußte die
Kaum ein Thema hat in den letzten Jahren unter den Lesern der Furch eine fo lebhafte, ja leidenschaftliche Anteilnahme gefunden wie die durch einen Aufsatz von Prof. Viktor Keldorfer ausgelöste Diskussion um die Wiedereinführung der alten österreichischen Haydn-Hymiic. Ehrlichen und begeisterten Zustimmungen zu dem Vorschlag des Verfassers stehen Einwände gegen die Wiedererweckung der Haydn-Hymne, besonders in Verbindung mit dem Kernstock-Text, und Billigungen der Mozart-Hymne und des Texte von Paula v. Preradovic entgegen, die gehört wetden wollen. Nachdem wir schon kürzlich einige Zuschriften wiedergegeben haben, beschließen wir heute die bemerkenswerte Debatte durch die gekürzte Wiedergabe einiger besonders hörensweiter Meinungen aus der großen Zahl der Einsender. Wir glauben, damit einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Zeitgeschichte beigesteuert zu haben. Die Entscheidung liegt nicht bei uns. Vielleicht aber haben unsere Mitaibeiter und Leser mitgeholfen, die schwierige Frage einer endgültigen Klärung zuzuführen. „Die Furche“
Die Wiedererweckung des Christentums im 19. Jahrhundert in all ihrer Problematik ist verkörpert in der bedeutenden und in vieler Hinsicht rätselhaften Gestalt des Abbe Felicite de la Mennais. Die ungeheuren Verdienste, die sich dieser Denker um die Religion erworben hat, sind von Veuillot und vielen anderen hervorgehoben worden. Durch sein „Essai sur l'Indifference en Matiere de Religion“ hat Lamennais (wie er sich später nannte) einen grundlegenden Beitrag zur katholischen Apologetik des 19. Jahrhunderts geleistet. Beinahe noch bedeutsamer war jedoch sein Versuch, der Kirche die