Kokonyange, 1. November 1949Afrikanacht! Der Mond wirft nur ein verhaltenes Licht auf die Urwaldlandschaft. Ich sitze auf der Veranda meiner Hütte und träume in die Nadit hinein.Das große Dorf vor mir ist totenstill, Schon drei Wochen lang erlebe ich diese Totenstille. Nie ein Trommelwirbel, nie ein Tanz — ungewöhnlich für Afrika. Augenscheinlich ist etwas nicht in Ordnung. Am Abend fragte ich Selia, einen intelligenten Neger, und er zuckte die Achseln, ein verbitterter Zug lag um seine Mundwinkeln. „Jawohl, das Dorf ist tot“, meinte er bitter. „Früher gab es keinen Hunger bei