Im US-Fernsehen wimmelt es von Schleichwerbung. Der Schwall an dieser Werbeform dürfte bald nach Europa überschwappen.Schleichwerbung hat im US-Fernsehen ungeahnte Ausmaße und bizarre Formen angenommen. "Ich liebe meine Levi's", sagte etwa kürzlich der Schauspieler Steve Carell in der Serie The Office und zeigte auf seine Jeans. Hosen-Hersteller Levi Strauss war natürlich dankbar - die bei NBC laufende Serie wird teilweise von dem Unternehmen finanziert. Procter & Gamble wie auch Unilever haben ihre regulären Werbebudgets gekürzt, um sich verstärkt dem Product placement
Wie das Pentagon irakische Journalisten ködert und Beiträge in deren Zeitungen "implantiert".Das ist schon starker Tobak", kommentiert ein in Berlin akkreditierter amerikanischer Journalist und schüttelt dabei den Kopf: Er spielt auf die Tatsache an, dass irakische Journalisten seitens des Pentagons "Stipendien" erhielten, um proamerikanische Artikel zu schreiben. Die entsprechende Politik des US-Militärs war jedoch noch weitergehend: Angehörige von Propagandakompanien schrieben Artikel im Sinne der amerikanischen Irak-Politik und "implantierten" diese in irakische Zeitungen. Quelle und
In Europa (noch?) unpopulär, in Südkorea gang und gäbe: Das Handy als - familiäres - Überwachungsgerät.Naja", sagt Kim Tsuy: "Ich kann jetzt nicht mehr behaupten, ich mache Überstunden - meine Freundin weiß doch immer ganz genau, wo ich bin." Der pc-Programmierer, in Seoul zu Hause, hat ein Handy-Programm abonniert, durch das er jederzeit geortet werden kann. Shim You Sun, eine 25-jährige Buchhalterin im weit südlich gelegenen Pusan, reagiert ähnlich: "Wenn mich mein Freund mal nicht wie üblich anruft, muss ich mir keine Sorgen machen, ich muss nur nachschauen - und finde
Nachlese zum (Medien-)Chaos New Orleans, oder:Abenteuerliches rund um "Katrina".Jim Amoss, Chefredakteur der Times-Picayune, der größten Zeitung von New Orleans (Auflage: 270.000, erscheint seit 1837), handelte 24 Stunden nach dem katastrophalen Landfall des Killer-Hurrikans "Katrina" wie ein Kapitän - er gab den Befehl "Alles von Bord". Denn das Wasser stieg die Treppen hinauf in Richtung Redaktionsräume, wo sich die 240 Verlagsangestellten quasi verschanzt hatten. Die Parkplätze des Hauses 2800 Howard Avenue waren bereits total überflutet. Die schweren Lastwagen, mit denen sonst jeden
Immer häufiger geraten Journalisten ins Visier von US-Gerichten.Es war einmal ..., dass amerikanische Journalisten ihre vertraulichen Quellen für sich behalten konnten, nicht aufdecken mussten. Es war einmal ..., denn jetzt werden sie genötigt und gezwungen, Informanten, die anonym bleiben wollen, zu nennen. us-Journalisten geraten immer häufiger ins Visier der Gerichte, von welchen einst Quellenschutz sowie die verfassungsmäßige Informations- und Pressefreiheit garantiert wurden. Heute stellen sie diese Rechte jedoch in Frage. Diese Tatsache sei zweifellos eine Auswirkung der
Das Internet wird zunehmend überwacht, war in der letztwöchigen furche, Seite 16 zu lesen. Gleichzeitig gilt auch das Gegenteil: Zensur ist kaum mehr möglich.Tami Silicio, eine junge Zivilangestellte des US-Verteidigungsministeriums wurde fristlos entlassen: Mit ihrer Digitalkamera hatte sie in Kuwait festgehalten, wie Zinksärge mit gefallenen Amerikanern in eine Maschine der US-Luftwaffe verladen wurden. Sie hatte zudem herausgefunden, dass unter den Toten Soldaten aus Seattle waren. Also schickte sie ihre Fotos übers Internet an eine Freundin an der US-Westküste, und die bot die
Wer in einer Internet-Suchmaschine wie "Google" nach den "miserabelsten Fehlern" sucht oder einen Begriff wie "Inkompetenz" eingibt, der kann etwas erleben.Webseiten lassen sich manipulieren. Es gibt weltweit Tausende PC-Freaks, die das Zeug dazu haben. Und es gibt Gruppen von Cyberspace-Experten, die entweder politisch aktiv sind oder einfach ihren Spaß daran haben, Google infiltrieren zu können. Denn diese Suchmaschine spielt bei der "Verminung", auch "Google-bombing" genannt, die entscheidende Rolle. Diese Taktik des Minenlegens wird in diesen Tagen mehr und mehr politisch
PC-Ignoranten und Verächter von Internet-Binsenweisheiten können ihre Umgebung nerven. Manche fordern daher gar einen "PC-Führerschein".Wieder einmal spurte bei Bernd Wagemeier der PC nicht. Der Cursor war einfach stecken geblieben, eingefroren, nichts ließ sich mehr bewegen. Also rief er, wie so oft in der Vergangenheit, seinen Freund Fritz an. Der beschrieb in Länge, aber sehr geduldig, wie der Computer wieder flott zu bekommen sei. Das klappte dann auch.Technophile - TechnophobeFreund Fritz ist aber keineswegs immer die Regel, wie eine lebhafte Diskussion in den USA zeigt. Da nehmen
Das World Wide Web ist eine Spielwiese, auf der sich die User zu verstecken suchen. "Darknets" - der neueste Trend, sich virtuell unsichtbar zu machen.Es gibt im Internet Gruppen von Menschen und auch Unternehmen, die sich mit moderner Software völlig abkapseln - sie vernetzen sich untereinander unnahbar, auch unkontrollierbar, um Daten und Ideen auszutauschen. Ja, auch um Musik und Filme zu transportieren. Solche Vernetzungen werden offiziell Darknets genannt. Es sind regelrechte Internet-Festungen, Gettos für jeweils Gleichgesinnte.Die Mitglieder eines Darknet schützen sich mit
Bürger-Journalisten und Handy-Voyeure: Mit den Kamera-Handys verändert sich die Kommunikationslandschaft dramatisch.Der Fall aus Göteborg mag ungewöhnlich sein, aber er ist auch wieder bezeichnend dafür, dass die Generation der Kamera-Handys eine neue Epoche einleitet. Mit diesen Geräten nämlich bekommt das Internet Augen und die Kommunikations-Landschaft wird dramatisch verändert. Eine Art "Bürger-Journalismus" kann entstehen, formuliert beispielsweise der amerikanische Technologie-Autor Howard Rheingold.Göteborg: Dort stürmte eines Abends, kurz vor Geschäftsschluss, ein
Vor 30 Jahren wurde der PC erfunden. Xerox, die Firma dieser Erfindung , war aber nicht interessiert. Ein Ausflug in die Frühzeit des Computerzeitalters.Es war einmal... Die Geschichte, wie das "P" in den Computerbegriff kam, der damit zum PC wurde, klingt ein wenig wie ein Märchen: Es war einmal, vor genau drei Jahrzehnten, im April 1973 ... aber dem war schon einiges vorausgegangen ...Im kalifornischen Palo Alto gab es 1970 eine Gruppe von Ingenieuren bei der Firma Xerox, die projizierten eine Anzahl von Figuren aus der Zeichentrick-Serie "Sesame Street" auf den Bildschirm eines
Steht die Videokassette vor dem Aus? Der ungeahnte Erfolg des neuen Bildträgers DVD spricht dafür.Da staunt der Laie wahrhaftig, und der Fachmann wundert sich und kann es noch gar nicht begreifen - aber: Das System DVD, vor fünf Jahren noch als Gag oder Ausrutscher belächelt, hat in den USA einen einmaligen, nie erwarteten Siegeszug angetreten, sodass jetzt bereits davon gesprochen wird, das endgültige Aus für Videokassetten sei eingeläutet worden.Die neueste Statistik: Im Jahr 2002, so eine Industrieprognose, werden die Amerikaner nahezu drei Milliarden Dollar ausgeben, um DVDs zu
Werbung im Internet ärgert den Surfer oft maßlos. Es gibt Abhilfe, doch die wird meist bald ausgetrickst. Eine unendliche Geschichte.Das ist mitunter schon zum Heulen, manchmal auch Anlass für einen Zornesausbruch: Man möchte in aller Ruhe eine Webseite, etwa auch die einer Tageszeitung, lesen - doch nichts da ... Denn da wird die linke Hälfte der Seite erst einmal durch eine Anzeige blockiert. Bevor man weiter lesen kann, muss man die unerwünschte Aufforderung, irgend etwas zu kaufen, erst wegklicken. "Pop-up" wird diese Form der unerwünschten Internet-Werbung von den Fachleuten
Symbiose von Hollywood und Silicon Valley: Die Videospiele sind 40 Jahre alt geworden.Ja, es war einmal vor 40 Jahren - anno 1962 -, dass Steve Russell mit ein paar Kommilitonen vor einem Ungetüm von Computer saß, am weltberühmten Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge bei Boston. Die Studenten wohl langweilten sich in der Mittagspause etwas an dem PDP-1, einer Art Urgroßvater der Rechner, und so tüftelten und bastelten sie so lange, bis sie zwei kleine Raumschiffe konzipiert hatten, die aufeinander schießen konnten. Die jungen Leute nannten das ganze "Spacewar" - und
Das E-Mail, die elektronische Post, wurde vor kurzem 30 Jahre alt.Der Vater des E-Mails heißt Ray Tomlinson, und sein Kind wurde vor kurzem 30 Jahre alt. Aus bescheidenen Verhältnissen stammend hat sich es zu einem kräftigen, kraftvollen Medium entwickelt. Wer schon kann sich das moderne Leben noch ohne E-Mail vorstellen?Mr. Tomlinson war seinerzeit ein kleiner Computerspezialist, wie es sie in Firmen und Behörden bereits zu Zehntausenden gab. Er arbeitete damals für das Ingenieursunternehmen Bolt, Beranek & Newman in Cambridge/Massachusetts. In seinem Büro standen zwei Computer, jeder
Auch in den USA selbst ist der arabische TV-Sender El Dschasira im Aufwind.Wer hätte gedacht, dass eine arabische Fernsehgesellschaft in Amerika ausgerechnet jetzt ungewöhnliche Zuwachsraten verzeichnet. Dass immer mehr Amerikaner El Dschasira (Al Jazeera) abonnieren und einschalten, weil sie mit ihren eigenen Nachrichtensendungen, vor allem aus dem Krisengebiet Afghanistan, nicht zufrieden sind. Und weil die größten und wichtigsten amerikanischen TV-Organisationen vor dem Weißen Haus kuschten.El Dschasira ist im amerikafreundlichen Emirat Katar angesiedelt und gilt - mit weltweit rund
Die Webseite des Herrn Brain, die über (fast) alles aufklärt.Was Sie immer schon über ... wissen wollten: Eine Webseite gibt Auskunft über alles und jedes - von der Wirkungsweise eines Benzinmotors bis zur Erklärung von Hypnose. Eine Fundgrube für Wissbegierige.Warum geht Milch über, aber Wasser nicht? Jetzt, im Sommer, wächst weltweit die Gefahr von Waldbränden: Wie entstehen sie, wie entzündet sich das Gehölz selbst, wovon nähren sich die Flammen, wie stirbt das Feuer von selbst wieder?Auf diese und Hunderte andere Fragen, vorwiegend technischer Art, antwortet die Webseite des
Zaghaft nur rollen die Pazifikwellen gegen den Strand von Puntarenas, denn das offene Meer liegt ein Stück entfernt. Das verträumte costarikanische Fischerdorf liegt geschützt in der Bucht von Ni-coya. Auf den ersten Blick erscheint es wie ein gewöhnliches Fischerdorf, doch seit einiger Zeit werden hier jährlich 110.000 Haie aus dem Meer geholt - wahrscheinlich mehr als an jedem anderen Ort der Welt. Denn der Bedarf nach dem Knorpel der Tiere, vor allem aus den Köpfen, ist sowohl in Latein- als auch in Nordamerika enorm, seit es neuerdings heißt, damit ließe sich Krebs kurieren.Schon
Frühgeburten, Babies mit beträchtlichem Untergewicht oder mit Hirn-und Rückenmarksdefekten: All das sind mögliche Folgen des Mangels an Folsäure bei schwangeren Frauen. Die Verbindung, die zur Gruppe der B2-Vitamine gehört, ist sehr hitze-und lichtempfindlich und deshalb ist Fölsäuremangel in den westlichen Industrienationen weit verbreitet. In den USA empfehlen Ärzte werdenden Müttern deshalb seit neuestem, täglich 400 Mikrogramm Folsäure zu sich zu nehmen.Überhaupt wird sämtlichen Frauen im kindesfähigen Alter geraten, ihrem Körper diese Menge an Folsäure entweder durch die
Es klingt abenteuerlich und umweltfeindlich, aber amerikanische Wissenschaftler, darunter auch namhafte Environ-mentalisten, sind felsenfest davon überzeugt, daß tödlicher Nuklearabfall aus Atomkraftwerken am besten, am sichersten in Meerestiefe aufgehoben ist. Sie haben dafür auch schon eine besonders geeignete Stelle in rund 4,5 Kilometer Tiefe entdeckt - im Pazifik, 900 Kilometer nördlich von Hawaii. Alle vorgesehenen und umstrittenen Lagerstätten in Amerika und Europa, darunter Gorleben und Moors-leben, würden überflüssig.Federführend bei diesem Projekt ist Charles Hollister,
Im Pentagon ist eine Diskussion im Gange: Können bessere, „smartere' Waffen größere Armeen ersetzen? Der Ausgang der Diskussion im amerikanischen Verteidigungsministerium ist auch für die europäischen Armeen, besonders für die deutsche Bundeswehr, entscheidend. Lassen sich verkleinerte Armeen durch High-Tech-Waffen rechtfertigen? Für Deutschland: Kann eine stark reduzierte Bundeswehr ihren nunmehr globalen Aufgaben nachkommen, wenn sie bestens, hervorragend, überragend ausgerüstet ist?Für Amerika bleibt es, auch nach der großen Abrüstung, bei der Strategie, daß die Streitkräfte
Mehr als eine Million Menschen sind 1992 in die USA .eingewandert; 200.000 davon - so eine Schätzung der Regierung - illegal. Das Bevölkerungswachstum der Vereinigten Staaten wird sich in den kommenden zehn Jahren zu 40 Prozent aus der Einwanderung ergeben. 68 Prozent der Einwanderer kommen aus dem Fernen Osten.In vielen US-amerikanischen Regionen wird schon von „Einwanderer-Notstand" gesprochen. Dem Landkreis Los Angeles beispielsweise kostet jeder illegale Einwanderer rund 440 Dollar im Jahr an Wohlfahrts- und Gesundheitszulagen. Andere Kosten trägt der Staat Kalifornien, aber auch
Panta rhei, alles fließt. Nichts bleibt so, wie es war, wie es ist. Das trifft in enormem Ausmaß auf die Computer-Industrie zu, die derzeit eine Revolution erlebt. Nicht nur die Computer werden kleiner, sondern auch die Firmen.
Es war so einfach, reich zu sein in Amerika. Es gab keine Neider, die Reichen wurden bewundert. Jeder träumte den Traum vom Tellerwäscher. Schließlich war es ur-amerika-nisch, reich zu werden, reich zu sein.Aber damit ist es vorbei. Reichtum, so er erhalten werden konnte, wird zur Belastung: Nicht nur, daß erstmals in der jüngeren Geschichte Amerikas die Reichen beim „Volk" schlecht angesehen sind - mehr noch: In der Wahlkampf-Rhetorik wird gegen die Reichen gewettert, sie werden von zusätzlichen Steuern bedroht, Aktienbesitzer machen Front gegen zu gut bezahlte Direktoren und
Die Integration der Rassen bleibt für Amerika und die Amerikaner ein Traum. Und damit bleibt das Problem Schwarz-Weiß - es bleibt explosiv, eine Belastung, eine Bürde. Dabei stand es um diese Integration vor noch gar nicht allzu vielen Jahren sehr gut. Was ist geschehen, was fUhrte zur Stagnation des entsprechenden Prozesses?
Hatte das Weiße Haus noch vor nicht allzu langer Zeit die Rezession für beendet erklärt, so stehen trotzdem die Zeichen auf Sturm. Obwohl das US-Bruttosozialprodukt im dritten Quartal um 2.4 Prozent gewachsen war, verheißt der Jahresbeginn 1992 wenig Gutes.
Besser früh als spät oder sogar zu spät: Nach diesem Motto verfährt Amerikas Demokratische Partei im Bemühen, endlich - nach elf Jahren in der präsidentiellen Diaspora - wieder den Chefsessel im Weißen Haus besetzen zu können. Die Wahlen im kommenden Jahr werfen ihre Schatten voraus, beherrschen mehr und mehr die politische und ökonomische Szenerie in den USA.
Die amerikanischen Streitkräfte stehen vor ihrer größten Friedensaufgabe: abspecken. Die veränderte weltpolitische Lage, in erster Linie der Zerfall des Kommunismus mit seinem inzwischen aufgelösten Militärbündnis (Warschauer Pakt), machen ein kostensparendes Schrumpfen auch der amerikanischen Armee möglich, erfordern aber gleichermaßen neue strategische Konzepte.Binnen der nächsten fünf Jahre, so die Planung des Pentagon, soll Amerikas Militär um wenigstens ein Viertel verringert werden. Die Armee wird um 31 Prozent ihrer Personalstärke schrumpfen, die Marine und das Marinekorps
Die am schnellsten wachsenden Bevölkerungsgruppen der Vereinigten Staaten sind die Minoritäten. Ihre Zahl wuchs in der letzten Dekade - zwischen 1980 und 1990, so ergab jetzt die Analyse der Volkszählung von 1990 - gerade zu dramatisch, was zu einer Verschiebung der ethnischen Bevölkerungsstruktur führt, wie sie im 20. Jahrhundert einmalig ist. Die Minoritäten nahmen doppelt so schnell wie in den siebziger Jahren zu, sodaß heutzutage jeder fünfte Amerikanereinen Minoritäten-Back-ground aufweist.Die Volkszählung ergab, daß 1990 auf dem Territorium der USA 248,7 Millionen Menschen
Texanische Fischer überfallen vietnamesische, aufgebrachte Kleinstädter verhindern japanische Schulen, Schilder von China-Restaurantes müssen Englisch beschriftet werden, die schwarzen Bürger haben Angst vor den Hi-spanics... Das traditionelle Einwanderungsland USA kämpft mit der Angst vor den Fremden.
Die Krise am Öl-Golf, ob sie nun ihren Höhepunkt" in einem Krieg findet oder noch diplomatischfriedlich beigelegt werden kann, hat jetzt schon Verlierer und Gewinner produziert. Global, so darf schon jetzt analysiert werden, hat sich der Reichtum von Nationen „verschoben". Die Gewinner sind - vor allem wegen der gestiegenen Öl-preise - unter den Ol-produzieren-den Staaten zu finden - aber: Sie werden, der Unkosten des militärischen Aufmarsches wegen, weitaus weniger verdienen, als allgemein angenommen wird. Beispiel Saudi Arabien:Die Öl-Einnahmen der Saudis liegen seit August
Ronald Reagan hat Gor- batschow von der Stärke der Marktwirtschaft über- zeugt. Insider enthüllen jetzt, wie das persönliche Gespräch die West-Ost- Lage veränderte.
Für Amerikas Geschäftswelt und Industrie ist der zusammengebro- chene Ostblock nicht nur ein neuer, gigantischer Markt für die eigenen Produkte. Viele amerikanische Un- ternehmen haben sich auch auf Intelligenzsuche in die osteuropäi- schen Länder begeben. Sie vermu- ten dort - offenbar zu Recht, wie erste Ergebnisse zeigen - Wissen- schaftler, Techniker und Technolo- gen mit Ideen und Vorstellungen, die „anzapfenswert" sind, sie „ver- bünden" sich mit wissenschaftli- chen Institutionen im Osten, um deren „brainpower" für sich arbei- ten zu lassen.In der Vergangenheit war das nur
Amerikanische Unternehmen stellen sich darauf ein, in den neunziger Jahren weitaus flexibler als in der Vergangenheit sein zu müssen. Sonst bekommen sie nicht die dringend benötigten Arbeitskräfte. Denn die werden knapp.Um bedrohliche Engpässe zu vermeiden, wird in einigen Unternehmen schon strategisch-innovativ gedacht und gehandelt. Dazu gehört auch, daß die US-Firmen plötzlich die Oma und den Babysitter entdecken und in ihre Betriebe holen.Sieben große Unternehmen, darunter Time Inc., Colgate-Palmolive und Consolidated Edison, haben beispielsweise eine gemeinsame
William Huston, Werkschutzbe- auftragter des amerikanischen Pa- pierherstellers Boise Cascade, nimmt sich kein Blatt vor den Mund. „Man braucht Spione, um Kriege zu gewinnen", sagt er trocken, „und wir befinden uns in einem Krieg."Was er als Krieg bezeichnet, ist der Kampf amerikanischer Unter- nehmensleitungen gegen die Rauschgift-Abhängigkeit ihrer Belegschaften. Und die ist groß. Die Unternehmervertreter in Washing- ton gehen davon aus, daß 44 Pro- zent aller Schul- oder Universitäts- abgänger, die erstmals einen Ar- beitsplatz besetzen, in den davor liegenden zwölf Monaten einmal
A merikas Ökonomie ist nicht gerade, in bester Verfassung, aber trotzdem diskutieren und pla- nen Industrien und Industrielle ihre Strategien und Investments in den osteuropäischen Ländern.„Die Möglichkeiten, die sich dort ergeben", urteilt beispielsweise David Haie von Kemper Financial Services, „sind einfach beispiellos", und er verweist auf folgendes Fak- tum: In den siebziger Jahren haben die großen Banken der westlichen Welt Lateinamerika Kredite in Höhe von mehr als 400 Milliarden Dollar, den damaligen Ostblock- Staaten zudem etwa 100 Milliar- den Dollar zur
Nichtseitdem „D-Day",demTag des Invasionsbeginns im Jahre 1944, hat es so viele Amerikaner nach Europa gezogen wie derzeit. Einer von ihnen, die vom „Eurovirus" befallen sind, hat sich gerade in London niedergelassen: Douglas Hamilton, 43 Jahre alt und seit seiner Scheidung ganz im Geschäft aufgehend, nennt sich selbst „Euro-man". „Europa ist zum langen Marsch angetreten", ist der Mann aus Milwaukee, Absolvent der weltberühmten Harvard Business School, überzeugt. Er spielt damit auf die 1993 beginnende weitere Vereinigung der von den Amerikanern bewunderten wie
Welche ökonomische Zukunft steht den USA in den neunziger Jahren bevor? Eine „bedenkliche, lustlose", meinen die einen, die anderen sprechen von „großartig und wachstumsorientiert". Zu ersteren gehört der Analytiker Robert Lawrence von der Brookings Institution: „Die Dekade wird Bla-bla", sagt er; ihm sekundiert David Haie, Chefökonom von Kemper Financial Services in Chikago: „Halbseiden" nennt er das, was er in den neunziger Jahren erwartet. Dem widerspricht jedoch Jerry Jordan von der First Interstate Bancorp in Los Angeles energisch: „Die neunziger Jahre können
Der Vorwurf, die Amerikaner zeigen das geringste Umweltbewußtsein unter den führenden Industrienationen - immer wieder und nicht unberechtigt erhoben -, wird bald nicht mehr zu halten sein. Zwar sind* die Amerikaner noch immer nicht so besorgt und alarmiert wie es die Bevölkerung in manchen europäischen Ländern ist, aber dafür zeichnet sich im Denken der Politiker eine geradezu dramatische Wende ab: Washington entdeckt die Farbe Grün.Daß dabei Republikaner und Demokraten sogar gemeinsam an einem Strang ziehen oder versu-chen, einander zu übertreffen, hat einen einfachen
Mode oder Marotte - die amerikanische Realität ist nun einmal so: Auf immer mehr Speisekarten amerikanischer Restaurants sind die angebotenen Fleischgerichte mit zusätzlichen Erklärungen versehen, die beispielsweise im Falle von Steaks von „glücklichen Rindern“, keinen „eingepferchten“ sprechen.Unglaublich? Vielleicht -bestimmt aber wahr, wie das Beispiel - eines von vielen -des teuren, luxuriösen Restaurants „City Cafe“ in Washington belegt. Da heißt es doch hinter „Delmonico-Steak“ allen Ernstes: „Rind graste bis zur Schlachtung auf grüner Weide im Staate Utah, beim
Die Bildung und der Wissensstand der amerikanischen Schul- abgänger sind so erschreckend niedrig, daß amerikanische Unternehmen Hunderte Millionen Dollar aufwenden müssen, um ihren Anf angs-Be-schäftigten zumindest die elementarsten Volksschulweisheiten beibringen zu können. Das wird seit wenigstens einem Jahrzehnt beobachtet, aber erst jetzt werden emsthafte Maßnahmen zur Bekämpfung dieses Phänomens erörtert.Nur 45 Prozent von befragten 17jährigen in New York konnten Paris als Hauptstadt Frankreichs identifizieren. 75 Prozent von texanischen Oberschülern wußten nicht, daß es seit
Die Struktur der amerikanischen Gesellschaft verändert sich negativ. Denn die sogenannte Wohlstandslücke wird immer bedrohlicher.Die Kluft zwischen arm und reich begann in den USA 1979 dramatisch zu wachsen, urteilt der Soziologe Sheldon Danziger von der University of Michigan. Und seit 1986 habe sich diese Entwicklung noch beschleunigt.Das Einkommen jener Amerikaner, die zu den 20 Prozent der Ärmsten gezählt werden, fiel zwischen 1979 und 1989 um 1,5 Prozent Im gleichen Zeitraum aber stieg das Einkommen jener 20 Prozent, die zu den bestverdienenden US-Schichten gehören, um zwölf
Die große Kauflust der Amerikaner läßt nach, teilweise stagniert der Absatz der Verbrauchsgüter. Die Wirtschaft der Vereinigten Staaten flirtet mit einer Rezession, sagen Experten.
Das Europa, das sich der Welt ab 1992 darbieten wird, dürfte einen größeren Markt für Personal-Computer (PCs) darstellen als Amerika. Diese Ansicht vertreten nicht etwa Euro-Optimisten, sondern sie wird von den meisten amerikanischen Computer-Herstellem geäußert. Ab 1992, urteilt denn auch das angesehene „Wall Street Joiimal“, dürfte das Wachstum bei PC-Verkäufen in Europa.größer£ein als in Amerika.Luigi MerCTxrio, Computer-Verant-wortiicher beiOlivetti, wird mitden Worten zitiert: „Der europäische Markt wächst dann natürlich schneller als der amerikanische, womit sich
Die Welt macht eine Revolution durch. Alle ernsthaften Analytiker dieser Entwicklung sind dabei zu der Überzeugung gelangt, daß die bisherige Dominanz der beiden Supermächte USA und UdSSR zu Ende geht. Es wird statt dessen, in den neunziger Jahren und danach, eine Vielf alt von Kräften und Mächten geben, wobei die Ökonomie eine so dominierende Rolle einnehmen wird wie das bisher beim Militär der Fall war.Damit wird das Militär keineswegs überflüssig - absolut nicht. Und die USA sind, wie in der Vergangenheit, aufgerufen, eine entscheidende Rolle zu spielen, weltweit - doch auch dies
Nach dem Motto ^J’rüh übt sich…“ stellen sich bereits ganze Branchen der amerikanischen Industrie auf eine mögliche globale Erwärmimg der Erde beziehungsweise den Treibhaus-Effekt und das Ozonloch ein. „)en letzten sdüießUch beißen die Hunde“, meint etwas sarkastisch Theodore Harris, früher Beamter desBinnenschiff ahrts-Untemehmen mit einer Eisenbahn plant, deren Gleise parallel zum Mississippi verlaufen — auf dem ADM sein Getreide in eigenen Barken befördert —, ist einfach zu beantworten: Wenn der Treibhaus-Effekt zu weiteren Erwärmungen und damit auch zum Austrocknen
Nicht ohne Besorgnis wird in den USA vermerkt, daß die Japaner ihre Rolle beim US-Firmenin- vestment geändert haben. Sie sind nicht mehr passiv, warten ruhig ab, bis ihnen eine US-Firma zum „Einstieg“ angeboten wird. Statt dessen sind sie Jäger geworden, beobachten und studieren den Markt, suchen „Ubernahme-opfer“ und steigen in großem Stil ein.Das Jahr 1988 spricht für sich. Allein in den ersten acht Monaten — neuere Daten liegen seitens der US-Statistik noch nicht vor - gingen 95 ausländische Firmen in japanischen Besitz über, die Masse davon waren amerikanische Firmen. Die
Am 20. Jänner tritt George Bush das Präsidentenamt im Weißen Haus an. Ob der ökonomischen Hypothek, die er von Reagan übernimmt, ist er nicht zu beneiden.
Das Computer-Zeitalter, in das wir uns so unversehens hineinkatapultiert sehen, ist in seiner ganzen Tragweite noch gar nicht abzusehen oder einzuschätzen. Erst quasi Tag für Tag gesammelte Erfahrungen geben einen Einblick in das, was da möglich ist und was da noch möglich sein kann und wird.So ist es Tausenden von Sekretärinnen und Stenotypistinnen Amerikas erst jetzt bewußt geworden, daß ihre Arbeitgeber die Maschine auch zum Zwecke des Kontrollierens und Uberprüfens einsetzen. Der Computer, dermaßen programmiert, wird damit zum Manager, drückt man die Entwicklung positiv aus. Der
Einst war der Aralsee in der Sowjetunion der viertgrößte See der Erde, heute ist er kleiner als Lake Hu-ron und Lake Michigan, die er einst übertraf. Der Aralsee ist, weil seine Zuflüsse für Bewässerungszwecke zu sehr „angezapft“ wurden, so sehr geschrumpft, daß selbst sowjetische Wissenschaftler von einer drohenden Umweltkatastrophe sprechen.Die sowjetische Akademie der Wissenschaften bemühte den amerikanischen Geographieprofessor Philip Micklin von der Western Michigan University in Ka-lamazoo, die Situation am Aralsee zu studieren. „Der See und die gesamte Region befinden sich
Obwohl führende Wissenschaftler und ihre Gremien, darunter NASA und Pentagon, das Problem ausführlich beschrieben und vor ihm gewarnt haben, wird nichts dagegen getan - im Gegenteil: Die Schutt- und Müllhalde Weltraum wird immer bedrohlicher.Nach der letzten Bestandsaufnahme der amerikanischen Weltraumaufklärung NORAD (North American Defense Command Center) schwirrten auf verhältnismäßig niedrigen Erdumlaufbahnen 7.150 Teile Raummüll umher. Es handelt sich dabei um Objekte von wenigstens zehn Zentimetern Durchmesser, denn nur ab dieserGröße können die weltweiten NORAD-Systeme
Der luxemburgische UNO-Vertreter in New York spricht aus, was alle Repräsentanten der EG in den USA empfinden: „Amerika über alles — das wird für Industrie und Außenhandel, die immer nationalistischer werden, die entscheidende Parole.“Und Samuel Rosenblatt, Lobbyist für die in Washington neu geschaffene Association of Foreign Investors in America, bestätigt den Trend durch die Feststellung: „Wir müssen uns für die nächsten fünf bis zehn Jahre auf einen ökonomischen Nationalismus in Amerika gefaßt machen.“Eine Reihe von Umfragen rundet das sich abzeichnende Bild ab: 72
Letzte Woche mißglückte den Amerikanern ein Triebwerkstest an der Weltraumfähre „Discovery“. Solche technischen Pannen sind nicht die einzigen Probleme der NASA.
Amerikas industrieller Rückstand muß beendet werden, heißt es im vielbeachteten „Cuomo-Re-port“. Allerdings - die entscheidende Rolle soll dabei der Staat spielen.Während der beiden Amtsperioden von Ronald Reagan hat es nicht weniger als 26 große Reports gegeben, in denen sich Experten mit der Wettbewerbsfähigkeit und Zukunft der amerikanischen Industrie befaßten. Sie wiesen immer wieder auf die Innovationseuphorie des Auslandes und die damit verbundenen Gefahren für die USA als Industrienation hin - doch jeder dieser Reportswar schnell wieder vergessen. Bewegt hat keiner dieser
Aufatmen bei den US-Demokraten: Michael Dukakis liegt im Vorwahlkampf vor Jesse Jackson. Hat der schwarze Sprücheklopfer am 19. April in New York noch eine Chance?
Es sind noch einige Gefechte zu führen, aber die Schlacht gilt als geschlagen: George Bush, der farblose Vize des stets schillernden Ronald Reagan, wird mit nahezu absoluter Gewißheit Präsidentschaftskandidat der Republikaner.Und es müßte schon ein Wunder geschehen, wenn nicht er, sondern einer der demokratischen Bewerber um die Präsidentschaft ins Weiße Haus einzöge.Welche Art von Präsident aber würde George Bush sein?„Ob er UNO-Botschafter war, Direktor der CIA oder Vizepräsident“, urteilt dazu das „Time“-Magazin, „George Bush nahm eher Befehle entgegen, als daß er das
Die Super-Puppe „Julie“ antwortet auf mehr als 100 Fragen und bittet von sich, aus um einen Pulli, wenn's kalt wird.Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft wird in Amerika „Julie“ als Super-Geschenk für kleine und große Mädchen zur Verfügung stehen. Dank besonders leistungsstarker Mikroprozessoren hat „Julie“ ein Gedächtnis von 64 K: so leistungsstark waren die ersten Apple-Zwei-Computer oder die früheren Personal Computer von IBM.Die 57 Zentimeter große Puppe muß am Anfang auf eine bestimmte Stimme programmiert werden, danach kann sie die Fragen dieser Stimme beantworten.Auf
Die erlauchte Gesellschaft der Professoren für Politische Wissenschaften, die sich da im Rahmen des 83. Jahrestreffens ihrer Vereinigung (American Poli-tical Science Association) in Chikago versammelt hatte, debattierte ein einziges Thema: nämlich Ronald Reagans Einfluß und Effekt auf die Politik.Wer da, wie einige Ostküsten-Journalisten, erwartet hatte, mit Reagans Präsidentschaft werde „Schlittengefahren“, sah sich getäuscht. Natürlich wurde Reagan in der Analyse seziert und kritisiert, aber daß er so viele und so gute Verteidiger unter den Politologen finden würde, war doch
Es war alarmierend und aufschreckend — „wie der erste Sputnik vor genau 30 Jahren“, so ein hoher NASA-Beamter —, als die Sowjets vor kurzem ihre Mammut-Rakete „Energija“ erstmals erfolgreich starteten. Denn diese Rakete kann rund 100 Tonnen Nutzlast auf eine Erdumlaufbahn befördern, während es die amerikanischen Raumflugzeuge auf knapp 65 Tonnen bringen.Die Amerikaner haben auch keine Rakete im Arsenal, die annähernd an die Nutzlast-Kapazität der „Energija“ herankommt. Daß der Bau der großen Wernher von Braunschen-Saturn, die den Weg zu den sechs Mondlandungen von jeweils
Im letzten Quartal 1986 ist Amerikas Gesamt-Außenhandelsde-fizit, auch Tourismus und Investmenteinkommen berücksichtigt, auf 36,8 Milliarden Dollar gestiegen. Das ist ein Rekord. Damit stieg dieses Defizit 1986, verglichen mit dem Vorjahr, um 9,5 Prozent auf 140,57 Prozent. Das ist auch ein Rekord. Aber es sind auch erschreckende Zahlen. Die Vereinigten Staaten sind außerdem der größte internationale Schuldner, weil sie eine Auslandsverschuldung von rund 200 Milliarden Dollar angehäuft haben. Führende US-Ökonomen sind sich einig: Sollte es, wie neuerdings für 1988 vorausgesagt, in den
In diesen Tagen und Wochen geht es in einem Maße um das Schicksal der nikaraguanischen Contras wie nie zuvor. Gleichzeitig aber auch wird Ronald Reagans Mittelamerika-Politik einer äußerst ernsthaften Prüfung unterzogen. Der in Kalifornien urlaubende Präsident hat allerdings noch einmal verdeutlicht, daß er die nikaraguanischen Contras nicht einfach opfern oder im Stich lassen wird.Präsident Reagan, das muß klar erkannt werden, kämpft auf für ihn sehr glatt gewordenem Boden. Abe natürlich können die USA, auch wenn die liberalen Kreise das immer wieder fordern, nicht so ohne
Kinder sollen das freie Markt- und Finanzsystem möglichst früh kennenlernen, dachte ein amerikanischer Geschäftsmann und finanzierte die erste Kinderbank in den USA.
Die 360 Männer, die im Zuchthaus Marion im US-Bundesstaat Illinois einsitzen, zählen zu den schlimmsten, brutalsten, unbelehrbarsten Knastbrüdern Amerikas. Die meisten sind Rückfall-Täter und waren in anderen Anstalten, bei „normalem” Strafvollzug, nicht zu bändigen, sondern betätigten sich als Aufrührer oder Häftlingsbandenführer.Bei ihnen versagte der „humane Strafvollzug”, sie waren nicht zu bekehre.n. Und so wurden sie nach Marion geschickt, Amerikas neuem Alcatraz. Hier geht es erbarmungslos streng zu. Hier wird nicht gefackelt. Und das scheint auch ein Trend zu sein:
„We, the People”, beginnt die Verfassung der Vereinigten Staaten, die in diesen Monaten — genau zwischen 25. Mai und 17. September -200 Jahre alt wird. Im Mai 1787 war die konstituierende Versammlung der 55 Delegierten von 13 amerikanischen Staaten in Philadelphia zusammengetreten, und rund vier Monate später wurde das in striktester Geheimhaltung ausgearbeitete Dokument veröffentlicht.Was damals geleistet wurde, verdient noch heute Anerkennung; hat, vor allem verfassungsrechtlich gesehen, noch heute Gültigkeit.Aber Philadelphia war damals nicht gerade ein einladender Platz. Und das
„Wenn Frauen klügere Männer heiraten, färbt das auf sie ab—dann werden auch sie klüger, dann wächst ihre eigene Intelligenz.“Zu dieser provokanten These kommt K. Warner Schaie von der Pennsylvania State University in State Col- lege/Pennsylvania. Er hat in einem mehrjährigen Zeitraum — zum Teil über 30 Jahre - 175 Ehepaare studiert, analysiert und das Ergebnis der außergewöhnlichen Studie zusammengefaßt.Das gleiche gilt „für andersherum“, wie der Professor hervorhebt: Frauen, die einen weniger klugen Mann ehelichen, verkümmern geistig und intellektuell.Interessant sind
Zu der faszinierenden Feststellung, wonach große und schlanke Männer eher Karriere machen und vor allem ein höheres Einkommen haben als dicke und ein wenig zu kurz geratene, sind amerikanische Psychologen und wissenschaftliche Berufsberater gelangt. „Bei der Größe“, urteilt Professor Irene Frieze von der Wirtschaftsfakultät der Universität Pittsburgh, „können jeweils zwei Zentimeter identisch sein mit einem Mehrgehalt von 600 Dollar im Jahr.“Dieser Erkenntnis liegen unter anderem Befragungen von 1.200 Wirtschaftsbossen zugrunde. So vorteilhaft es ist, groß und schlank zu sein,
Amerikanische Kriegsschiffe sichern die für Europa lebenswichtigen Ölimporte aus dem Persischen Golf. Doch nun sollen auch die Europäer den Kopf hinhalten.Präsident Reagan hat auf dem letzten westlichen Gipfeltreffen in Italien nichts unversucht lassen, um die europäischen Verbündeten der USA - und da vor allem die seefahrenden Nationen England und Frankreich - zu bewegen, sich an der militärischen Garantie der freien Schiffahrt durch die Stf aße von Hormuz zu beteiligen. Die gleiche Aufforderung wird der Präsident an Japan richten.Dabei ist es weniger der Präsident. als der
Washingtons politische Analytiker haben sich darauf geeinigt, 1988 mit den Präsidentenwahlen von 1960 und auch von 1976 zu vergleichen. Und in der Tat: es gibt eine Reihe von Parallelitäten. Und legt man die Erkenntnisse von damals zugrunde, kommt man zu einer Anzahl aufschlußreicher Resultate, wie 1988 ausgehen könnte.Präsident Ronald Reagan als Republikaner wird am Ende seiner Amtszeit auf zwei spektakuläre Präsidententerms zurückblicken können, wie das auch 1960 bei Dwight D. Eisenhower der Fall war und — mit im Grunde für die entsprechende Bewertung bedeutungslosen
In New York haben die Ol-Ge- sellschaft Exxon/Esso, die Fernsehkette ABC und der Schickeria- Juwelier Tiffany eines gemeinsam: Die Hochhäuser dieser so typisch amerikanischen Unternehmen sind binnen des letzten halben Jahres in japanischen Besitz übergegangen.Europäer und Japaner investieren seit langem in den USA. Aber der Trend, wonach sich Japan vor allem für ausgesuchte, für erwählte US-Immobilien — besonders in New York und Los Angeles - interessiert, kam für amerikanische Beobachter überraschend und ist neu.Es wird geschätzt, daß japanische Investoren 1986 amerikanische
Es ist zunächst, auf den ersten Blick, ein juristisches Wortspiel: Bestand die Reagan-Regierung für den Fall der Einräumung poli-, tischen Asyls bisher darauf, daß ein Antragsteller die „eindeutige Wahrscheinlichkeit" seiner Verfolgung in einem anderen Land nachweisen mußte, so hat das Oberste Bundesgericht der USA die Bedingimgen jetzt erleichtert. Antragsteller brauchen nur noch die „wohlbegründete Furcht" vor Verfolgung zu beweisen, um in den USA politisches Asyl gewährt zu bekommen.Ein Wortspiel also, wenn auch mit tieferer Bedeutung. Die Experten sind sich in der Analyse der
Yor einer ganzen Reihe von Jahren war das alles ganz anders: Da wußte der amerikanische Wähler den Unterschied zwischen einem Demokraten der McGovern-Richtung und einem Demokraten wie Hubert Humph-rey - ersterer war links außen zu finden, letzterer viel, viel weiter rechts.Das war nicht anders bei den Republikanern, wo Barry Gold-water und Nelson Rockef eller die unterschiedlichen Fraktionen anführten.Diese strikten politischen oder ideologischen Identitäten von damals werden jetzt, da der Kampf ums Weiße Haus 1988 anläuft, vermißt. Die Ideologien sind noch verschwommen. Nicht minder
Die Vereinigten Staaten im Würgegriff der Sowjets. Eine Fernsehserie malt dieses Schreckensbild und trifft damit einen empfindlichen Nerv der US-Bürger.
Seine blauen, seine wasserblauen Augen blicken immer melancholisch, aber aufmerksam in die Welt, und nicht minder im-mer-wach erscheint der Geist — dieser Mann, Michail Baryschni-kow, ist nicht nur der derzeit wohl noch immer beste Tänzer der Welt, trotz seiner vierzig Jahre, er ist zudem belesen, beschlagen, intelligent und voller Humor.„Ich bin trotz Flucht immer Russe geblieben“, wehrt er Kate-gorisierungen lächelnd ab, „und zwar Vollblutrusse — ich fühle alsRusse, meine Ausbildung ist russisch, mein Herz ist absolut russisch, auch wenn ich inzwischen amerikanischer
Es sind nahezu zwei Dutzend Kandidaten oder Aspiranten, die mit Jahresbeginn 1987 in den Wahlkampf-Startlöchern für die 88er Auseinandersetzung um das höchste Amt Amerikas zu finden sind.Viele Namen mögen derzeit außerhalb der USA noch Schall und Rauch sein — Gouverneur Duka-kis etwa oder auch Ex-Gouverneur Pierre du Pont IV —, doch ist allen eines gemeinsam: Zum erstenmal seit einem Vierteljahr-hundert wird keiner mit einer Anti-Establishment-Note, mit einem „Kontra-Washington“-Bekenntnis antreten.War es seit den End-Fünfziger Jahren üblich, im Rahmen von
Mit Sicherheit haben sich Ronald und Nancy Reagan die Weihnachtstage behaglicher, ruhiger und besinnlicher vorgestellt, als sie tatsächlich verlaufen sind. Wie schwer die Iran-Affäre auf beiden lastet, läßt sich aus ihren Gesichtern ablesen.Nancy Reagan ist ihr sonst so strahlendes Lächeln abhanden gekommen. Und Ronald Reagan verzichtet bei Empfängen auf diesonst bei solchen Gelegenheiten üblichen Witzchen.Die Reagans - so kann man aus ihrem Freundeskreis hören -kommen sich irgendwie wie Belagerte vor.Bei jedweder Gelegenheit wird der Iran ins Spiel gebracht. Der Präsident und die
Die Iran-Affäre, vielfach, aber fälschlich schon als Ronald Reagans Watergate apostrophiert, muß auch unter einem ganz anderen Gesichtspunkt als dem analysiert werden, daß hierbei der Präsident persönlich an Ansehen verloren hat. Die Reaktion der amerikanischen Öffentlichkeit auf die insgesamt peinlichen, ja unglaublichen Vorgänge zeigt doch, daß sich die US-Bevölkerung als konservativer erwiesen hat als ihr konservativer Präsident.Nachdem immer mehr Einzelheiten der fragwürdigen Waffenlieferungen an das reaktionäre und geradezu religiös-faschistische Khomeini-Regime bekannt
Am 4. November finden in den USA Wahlen für Senat und Repräsentantenhaus statt. Schicksalswahlen für Republikaner und Demokraten, die Reagans Politik erschweren könnten.
Seltener, viel seltener als in Europa, kommt es im politischen Leben der USA zur Konfrontation von Ideologien. Doch bei entsprechenden Auseinandersetzungen in Amerika geht es dann dafür auch hart auf hart. Das bewies jetzt Senator Edward Kennedy, ideologisch als Linksliberaler im europäischen Sinne zu klassifizieren, als er William Rehnquist, der Oberstrichter der USA werden soll, vor dem Senatsausschuß für Justiz regelrecht abkanzelte, und das mit im US-Parlament selten zu vernehmender Rhetorik: „Der Kandidat des Präsidenten ist zu extrem bei Rassenf ragen, zu extrem hinsichtlich der
Die sowjetisch-amerikanischen Verhandlungen um den Vertrag über die Begrenzung der strategischen Rüstung (SALT II) in Genf, können als ein Durchbruch in den Beziehungen zwischen den beiden Supermächten betrachtet werden. Auf der anderen Seite ist das von US-Präsident Ronald Reagan als „strategisches Faustpfand“ gepriesene SDI-Programm (Strategie Defence Initiative) ins Stocken geraten. Obwohl der Direktor des SDI-Büros, General James Abrahamson, vor kurzem im belgischen Fernsehen erklärte, mit der Stationierung eines SDI-Systems zur strategischen Raketenabwehr sei „irgendwo
MOMA, wie die New Yorker liebevoll ihr einmaliges „Museum of Modern Arts“ nennen, präsentiert mit „Vienna 1900: Art, Architectu-re and Design“ nicht nur Einmaliges, sondern diese dem Wien der Jahrhundertwende gewidmete Ausstellung ist gleichzeitig die größte des Jahres für Amerikas Metropole. Die drei die Ausstellung beherrschenden Maler — Gustav Klimt, Egon Schiele und Oskar Kokoschka — waren in den Kunstkreisen New Yorks schon lange gefragt.Das beweist schon die Tatsache, daß bekannte Kunstsammler Bilder der drei Genannten besitzen, die Familie der Estee Lauder etwa, der
Präsident Reagan zeigt Schwäche in der Außenpolitik. Die Demokraten wittern ihre Chance. Nun versuchen sie für das Wahljahr 1988 ein außenpolitisches Programm zu formulieren.