Der jüdische Witz dient als Schutz und Waffe. Eine Analyse anhand von Beispielen.Jüdische Witze sind keine Witze über Juden. Während erstere - voll Humor, Philosophie und Selbstironie - meist Produkte jüdischer Denker und Schreiber sind, sind die zweiten böse und antisemitisch. Der schlimmste von der zweiten Art stammt aus der Nazi-Zeit: Ein SS-Soldat erzählt dem anderen: "Nach dem Endsieg werden wir eine Wiedergutmachungsmaschine bauen; oben schmeißt man eine Seife rein und unten kommt ein Jude raus ..."Bedeutend harmloser, doch immer noch taktlos ist der Witz des TV-Helden Schimanski
Ich will keine Informationen, sondern Interventionen. Genauso wie die NATO im Kosovo nicht sehr viel von Informationen - trotz täglicher Medienirritationen -, doch umso mehr von Interventionen hielt, lege auch ich keinen gesteigerten Wert auf eine parteilose Propaganda im ORF.Warum nicht?Wir leben in einem (durch Sozialgesetze leicht beschädigten) Kapitalismus; lernen wir daher aus der äußerst fruchtbringenden, ja beispielhaften Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und TV-Filmproduktion. So entzückt es mich immer mehr, wenn ich in den TV-Krimis die siegreichen Kommissare immer nur eine
Ich erkläre hiermit an Eides statt und auch notariell beglaubigt, daß ich als Politiker noch nie gelogen habe. Das ist wirklich keine Lüge, da ich in meinem Leben noch nie Politiker war. Aber das wollte ich Ihnen heute nicht erzählen. Vielmehr möchte ich Sie mit meiner Empörung über die mißverstandenen und mißbrauchten Politiker, die berechtigte Angst vor den auf- und niedersässigen Journalisten haben, die schon beim Frühstück die armen Politiker beim Wort, statt ihre Kaffeetassen in die Hände nehmen, konfrontieren. (Meine Frau schätzt so lange Sätze nicht; ich auch
Ich beschloß, kein Politiker zu werden und habe mich gleichzeitig von der Politik, ohne je bei ihr gewesen zu sein, verabschiedet. Außerdem bin ich tief enttäuscht, da ich noch einer Generation der Längseinsteiger angehöre. In meiner Zeit, die -zumindest damals - weder "alt" noch "gut" war, lehrte uns die tägliche Praxis, unbedingt einer Partei anzugehören. Vor allem dann, wenn man im Leben einiges nicht sein wollte; z.B. arbeits- und wohnungslos. Damals, vor vielen, vielen Jahren, mußte ich für meinen ersten Berufsbleistift in der rechten Hand mein Parteibuch in der linken halten.
Als glühender Anhänger der Politischen (wenn auch keiner anderen) Korrektheit trete ich vehement für ein neues Sozialsystem und gleichzeitig in mehrere Fettnäpfchen hinein: * Karenzgeld für alle und das gleich ein ganzes Leben lang! Wieso müssen Eltern ziemlich einwandfrei nachweisen, daß sie Kinder haben? Handelt es sich dabei nicht um eine arge Verletzung des Datenschutzes? Und wie ist es mit den Eltern, die ihre Kinder diskret vor der beamteten und anderen Öffentlichkeit verstecken wollen? - Um all diesen Menschen zu helfen, schlage ich, wie gesagt, Karenzgeld nicht nur für alle,
Ich liebe Sitzungen. Nichts ist für mich so wichtig, wie das stundenlange Auseinandersetzen mit Selbstverständlichkeiten, die steten Wiederholungen hochinteressanter Dauerbrenner und die durchaus notwendige und stets angebrachte Klärung aller Klarheiten. In der beruhigenden Gewißheit, daß meine Arbeit, während ich meine ansonsten leere Zeit durch pausenlose Sitzungen fülle, stets abnimmt, genieße ich die gekrümmte Haltung zwischen Besprechungsstuhl und -tisch.Vier Jahrzehnte Berufserfahrung sind - zugegebenermaßen - nicht viel; trotzdem bemühe ich mich, zumindest die wichtigsten
Ich passe irgendwie nicht mehr in unsere Welt der zunehmenden Liebenswürdigkeiten. Wohin ich auch schaue, überall liebe, zärtliche, rücksichtsvolle Menschen, die von Selbstverleugnung nur so triefen. Sie, diese vielen braven Bestmenschen, lesen alle meine Wünsche, vor allem wenn sie Optiker sind, stets von meinen Augen ab.Mit einem Wort: die Menschen sind großartig und formvollendet.Vor einiger Zeit las ich in der Furche einen bemerkenswerten Beitrag über das großartige - eben: formvollendete - Benehmen junger Menschen, die in Tram und Bus dafür sorgen, daß ihre älteren bis greisen
Ich mache alle nervös. Manchmal auch mich selbst. Da ich jedoch nichts so hasse wie Egozentrismus, konzentriere ich mich auch diesbezüglich lieber auf andere. Aber das schrieb ich bereits. Sätze wie "Du nervst mich ...!" höre ich daher immer öfters, vor allem von Menschen, die meinen Realitätssinn für Zynismus halten.Böse Zungen, die natürlich immer anderen gehören, behaupten, daß ich Verkörperer eines neuen Berufes bin: des "Neurotiseurs". Obwohl dieser Neurotiseur eher medizinisch klingt, daher muß der Berufsanwärter einen (Tor-)Turnus durchlaufen, fühle ich mich - wieder
Mein (Ver-) Führer... !" begrüße ich jeden Morgen den Gemüsehändler in unserem Haus. Der einzige Nachteil dieses braven Mannes ist sein Name: er heißt wirklich Führer. Sein Vorteil - leider weniger für mich - ist seine Ware, die immer vielschichtiger und appetitlicher meine guten Vorsätze, die Nahrungsaufnahme nur nach den strengen Regeln der "Trennkost" zu mir zu nehmen, unterläuft.Dieser gute Herr über Paprika und Paradeiser, Gurken und Grünzeug führt auch unzählige nicht minder verlockende Würste und Mehlspeisen. Ich quäle mich also an seinen Verlockungen und Verführungen
Während die Welt immer einfacher und unkomplizierter wird, globalisiere ich zunehmend mein eigenes Leben; mit einem Wort: Ich werde immer komplizierter!Seit ich denke und die anderen handeln, höre ich die unangenehme und unaufhörliche Forderung nach einem "lebenslangen Lernen". Im Schatten der viel gepriesenen und genauso verlogenen "Flexibilisierungen", "Mobilisierungen", "Um- und Nachschulungen" und dergleichen mehr, die alle den natürlichsten Trieb des Menschen - den der Faulheit - beharrlich ignorieren, werden wir pausenlos mit ruhestörenden und völlig unnützen, rezeptartigen
Ich bin ein technischer Untam! Sie wissen nicht, was ein "Untam" ist? Dann sind Sie kein gelernter Wiener mit ungarisch-böhmisch-jüdischer Abstammung. "Ein ,Untam'", sagt mein Freund Robert und läßt dabei alles fallen was er in der Hand hält, bevor er sich dieselbe am heißen Herd leicht verbrennt, "ist ein gänzlich ungeschickter Mensch ..." und steigert seine Schmerzen ins Unerträgliche, da er die verbrannten Finger ins kalte Wasser taucht.Nun, so ein "Untam" bin ich in allen technischen Dingen. Ich meine nicht so sehr die theoretische Atom- und die praktische Halbleiterphysik (können
Meine Frau und ich stehen vor der Trennung. Das ist für eine glückliche, in jeder Hinsicht gutfunktionierende Ehe etwas seltsam. Außerdem stimmt die Tatsache überhaupt nicht und die eigentliche Behauptung („Trennung”) auch nur zur Hälfte: Trenn.Bevor ich dieses, für Sie, liebe Fur-chk-Leserinnen und -Leser - im Gegensatz zu mir - nicht allzu wichtige Geheimnis lüfte, darf ich noch für einen zweiten Irrtum sorgen: Ich trenne mich nur vom Tisch. Ich stehe -besser gesagt: sitze - vor einer, von meiner Frau verordneten Trennkost.Seit meine Lieblingssängerin glücklicherweise nicht
Am liebsten lasse ich mich von meiner Frau fotografieren; zwar ohne „Ph”, dafür mit einem Fotoapparat, wenn auch ohne Riesenteleskop. Das hat mehrere Gründe: Erstens sind die Bilder meiner Frau besonders gelungen und zweitens sind alle anderen Gründe uninteressant.Meine geliebte Frau Helga ist nicht nur eine ganz ausgezeichnete (Hobby-)Fotografin, sondern auch eine durchaus emanzipierte Frau und daher keine „Emanze”. So bann ich mit ruhigem Herzen und unruhiger Hand - deshalb sind meine Fotos stets verwackelt - ihr zu Ehren einen neuen Beruf kreieren: die „Mamarazzi”.Die
Ich war heuer auf Teneriffa. Bitte, sagen Sie nicht, daß es Sie überhaupt nicht interessiert, wohin ich fahre und außerdem kennen Sie diese Insel besser als Waidhofen oder Wieselburg; was - genau genommen - keine Kunst ist. Außerdem bitte ich Sie, jetzt auch nicht zu sagen, daß sich heutzutage jeder ... (nichts gegen die leider aussterbende Gattung der Hausmeister) einen Charterflug nach Teneriffa leisten kann.Wenn Sie, geneigte Leserinnen und Leser, mir noch eine Sekunde zuhören beziehungsweise weiterlesen, dann werden Sie mir recht geben, was ich Ihnen über eine neuartige Beiselust zu
Wir leben in einer Zeit der Besserwisser. Jeder kennt sich - völlig zurecht-überall aus. Nur ich mich nicht. Jeder hat ein Rezept gegen Angst und Arbeitslosigkeit, Krieg und Krisen, nur ich kann meinen Schnupfen nicht heilen. Meine besten Freunde - Mike, Robert und Helmut - erklären mir täglich, was ich alles besser machen könnte - und sie haben immer recht. Wie meine geliebte Frau Helga. Ich schäme mich zwar, muß aber mannhaft-feige zugeben, daß ich kein Besser-, sondern ganz im Gegenteil, ein Schlechterwisser bin. Mein einziger Trost ist die gar nicht so schlechte Gesellschaft, in
Ich bewundere meine Mit-und bedauere meine Gegenmenschen: Sie alle haben eine fixe Weltanschauung, einen festen Glauben und einen sicheren Platz in unserer gar nicht so „globalen” Welt: Sie sind Wiener Neustädter - und haben trotzdem gute Chancen auf ein Regierungsamt - oder Ottakringer, Rapid- oder Bahaii-Anhänger und manche kommen aus Villach. Mit der Bahn.Ich hingegen ... „Nein!”, unterbricht meine geliebte Frau Helga meinen Gedankenfluß, „hör' endlich mit dieser ewigen ,Wurzel-Suche' und Jdentifikationskrise' auf. Noch dazu interessieren die Furche-Leser Deine hochgespielten
Welches Buch fängt so an?„Eines Morgens um acht Uhr stand ein junger Mann vor der Türe eines alleinstehenden, anscheinend schmucken Hauses."Der junge Mann, Joseph Marti genannt, tritt seine neue Stelle an, bei einem Ingenieur und Erfinder, der ein Haus über dem Zürichsee besitzt und dort Wohnung und Büro hat. Vor seinem Eintritt in die Firma ist Joseph längere Zeit arbeitslos gewesen. Der neue Angestellte muß brieflich die von seinem Chef erfundene „Reklame-Uhr" anpreisen, er ist also die Werbeabteilung des Unternehmens. Obwohl Joseph sich im Kreis der Familie und vor
Ich kenne die Welt. Und das Abenteuer. Ich kenne die schneeweißen Liegestühle von Gran Canaria, die leichtgelblichen von Fuerteventura und die vulkan-gefleckten von Lanzarote. Nur die von Teneriffa blieben mir - und meiner geliebten Frau - bisher noch unbekannt, aber bald werde ich auch diese weißen Flecken aus unserer persönlichen Abenteuer-Urlaubskarte tilgen.Ich kenne die Welt nicht nur südlich von Wiener Neustadt, sondern auch nördlich von Linz und dabei denke ich nicht nur an die wenigen 17 Kilometer bis nach Kirchschlag, sondern darüber weit, weit hinaus. Als später Sproß
Moses stieg vom Berg Im Im und den Fleißigen auf die Hände. Dar-Wf aufhin wurde - von mf höchster Stelle - die absolute Sabbat-Ruhe ausgesprochen. Seither gilt Moses als der geheime Heilige aller Gewerkschafter. Was die Alt- können, das beherrschen auch die Neu-Testa-mentler, von den Anhängern des Korans ganz zu schweigen: Die verordnete Ruhe blieb, nur der Tag änderte sich. Kishon („Fin Apfel ist an allem schuld”, Bastei-Lübbe) behauptet, daß die Juden seit Moses am Sabbat nicht einmal Holz hacken dürfen. Das beruhigt mich, macht aber meine, fast immer funktionierende,
Ich darf noch abtrocknen. Nicht meine Tränen, die für einen Mann der „alten Schule” ohnedies undenkbar wären, sondern das Geschirr. Ich bin zwar im Reruf genauso pragmatisiert wie zu Hause unkündbar, doch wurde ich zwischen den eigenen vier (Küchen-)Wänden schlicht und einfach degradiert.Als echter Quereinsteiger begann ich ziemlich oben; ich durfte am Anfang meiner Ehe sogar abwaschen. Andere, bedeutend gescheitere Männer als ich, pflegen in solchen Situationen das teuerste Geschirr samt Schwiegermutters porzellanenem Hochzeitsgeschenk zu zerbrechen. Ich war - zugegebenermaßen -
Kennen Sie Frau Schön, diese gottbegnadete Habamme aller Wiedergeburt-Krawatten? Wenn nicht, dann tragen Sie entweder keine Krawatten, oder Sie gehören zur seltenen Spezies pedanter Männer, die manchmal tagelang eine Krawatte tragen können, ohne sie als Fleckerlteppich von Gulasch- und Himbeertorten ausweisen zu müssen. Oder Sie sind zum Schluß gar kein Mann?Mein Freund Robert und ich sind es. Wir sind Männer; mehr sogar: Wir sind „richtige Männer", die ihre Krawatten, Sakkos, Hemden und Pullover ununterbrochen bekleckern. Und darum waren wir jahrelang Stammgäste in der
Das einzige, das die Deutschen heute noch besetzen können, sind die Liegestühle auf Gran Canaria. Glücklicherweise. Geheime Informationen, die stets geheimer als informativ sind, berichten über neuerliche „Anschluß"-Be-strebungen unserer deutschen Nachbarn. Diesmal allerdings nur touristischer Art. Glücklicherweise. Die Kette ihrer winterlichen Skier und sommerlichen Liegestühle reicht von Kitzbühel über Meran bis nach Gran Canaria - und noch weiter.Als einziger Träger eines rot-weißroten Sonnenhutes unter unzähligen Schirmkappen aus Dortmund, Berlin und Buxtehude in Gran
Mein Freund, Dr. Lortzing, stellt neben exorbitant hohen Zahnarztrechnungen auch seine „Musikbilder" aus. Böse Zungen, die sich meist in den von ihm malträtierten Mündern befinden, behaupten, daß Dr. Lortzing deshalb diese Mischform wählt, weil er weder von Musik noch von der Malerei etwas versteht.Nachdem Dr. Lortzing seinen besten Freunden, die aus diesem Grund nicht seine Patienten sind, das große Geheimnis, endlich eine Oper zu komponieren, verriet, wurde ihm zu Weihnachten eine wunderschöne ziselierte Tafel geschenkt. Auf dieser Tafel prangte mit ganz großen Buchstaben:
Jeder Maturant kann (noch) Medizin studieren. Ich nicht. Jeder, der Medizin studiert, kann Arzt werden. Ich nicht. Jeder Arzt kann Unsummen verdienen. I,ch nicht. Kein vielverdienender Primar hat den Gesamtuberblick. Ich schon! Ich bin namlich ein behbrdlich kon-zessionierter „Patient der gesamten Heilkunde". Nur promovieren muBte ich in einem anderen Fach.Als Liebkind meiner Krankenver-sicherung verbringe ich wbchentlich viele aufregende Stunden in alien nur mbglichen Ordinationswartezim-mern.Am Anfang meiner Karriere als „Profi-Patient" hbrte ich gezwunge-nermaBen die
Haben Sie schon einen spanischen Kellner mit kalten Spaghetti gefüttert? Wenn nicht, dann waren Sie entweder noch nicht in Madrid, und wenn ja, dann nicht mit einer 30köpfigen hungrigen und unzufriedenen Reisegruppe. Und wenn Sie trotzdem bereits in Madrid mit einer murrenden, protestierenden Reisegesellschaft unterwegs waren, dann sicherlich nicht mit meinem Freund Richard!Mein Freund Richard verbrachte seit vielen Monaten einen Großteil seiner Freizeit mit der Vorbereitung unserer Spanienreise und fühlte sich für alles verantwortlich. Die selbstaufgeladene Schuld während des
Das istkeine Entschuldigung: Es genügt nicht, in Ungarn geboren und daher die dortige Landes-, statt Deutsch als Muttersprache gehabt zu haben. Es genügt auch nicht, daß man erst nach Ablauf zweier Jahrzehnte in die (österreichische) Freiheit entlassen wurde. Also keine Entschuldigung für den fehlenden Friedensschluß mit der deutschen Grammatik: Ein Mann geht nicht „ihren", sondern „einen" Weg - außer, er ist glücklich verheiratet. Ich bin es und gehe daher - glücklicherweise -„ihren", den Weg meiner Frau.Ich gehe - wenn ich schon beim Thema und nicht in meinem
Ich zittere vor Ehrfurcht. Wohin ich auch schaue, belehren statt begrüßen mich zahlreiche und noch dazu immer jüngere Professoren für Balneologie, für Spät-Byzantinistik,yür Politologie allein(v)erziehender Frauen; von solch unerläßlich notwendigen Wissenschaften, wie die für prähistorische Musikpsychologie ganz zu schweigen.Merken Sie, lieber Mitleser und (hoffentlich) Gegendenker? Diese subventionsnotwendigen Wissenschaftsund Forschungsaktivitäten haben etwas gemeinsam: Sie sind alle für etwas zu- und -ständig in den Medien präsent.Ein Geständnis am Rande dieser
Kaum, daß meine geliebte Frau Helga irgendeine ihrer stets zahlreichen Taschen und Einkaufssackerln im Vorzimmer plaziert, höre ich schon ihre warnende Stimme: „Paß' auf und fall' nicht drüber...!"Als Bauknecht - welcher Ehemann ist kein Hilfsdiener an der ewigen Baustelle einer Altbauwohnung -weiß ich, was (m)eine Frau wünscht: Daß ich mit heilen Knochen die Küche erreiche. Helga ist besorgt, sie kennt nämlich meine bevorzugten Eigenschaften: Vorliebe für TV-Krimis und ein mangelnder Widerstand gegen die Tücken des Gravitationsgesetzes. Noch dazu bin ich ein feiger
Eine internationale „Pro-Test"-Bewegung der Psychologen erfaßt jetzt auch Österreich. Vor, nach - nur nicht während - einer Wahl wird gefragt, getestet: Alkoholiker auf Leber und Mineralwassertrinker auf Niere. Wer gegen und für wen koaliert und konkurriert, wer lügt, trügt und trotzdem in oppositionelle Begierungsfunktion will... all diese und ähnliche lebensnotwendige und (für die Psychologen) existenzsichernde Fragen werden von den hohen Damen- und Herrschaften der Seelen-künde beantwortet.Aus Amerika kommend - und leider nirgends hingehend - hat auch uns die Testomanie
Hiermit rufe ich alle mildtätigen Seelen mit spendablen und dicken Geldbörsen auf, mich zu unterstützen. Genaugenommen nicht mich persönlich, sondern mein Vorhaben. Ich habe nämlich einen Preis für von Künstlern verfolgte Politiker gestiftet. Im Gegensatz zu mir schützen und stützen zahlreiche internationale Organisationen Künstler, die, nicht so sehr von Kritikern, als vielmehr von Politikern, mit diktatorischen Neigungen und Eignungen verfolgt werden.Die Gilde der Künstlerschützer ist also groß und die Konkurrenz hart. Umgekehrt ist es gänzlich anders. Ich will nämlich die
Alarmstufe Rot(-weiß-rot): Linke betreiben Rechtschreibreform. In einem sinnlosen Kampf der Linkshänder gegen die Rechtshändler - die keine Paragraphenverkäufer, sondern Ewiggestrige, die sich hüten Niemorgige zu werden, sind - wird im orthographischen Dschungel von Baum zu „bäum” gekämpft; dabei fällt man vom Regen(wald) in die Traufe.Es wurde hart, aber herzlos gekämpft:■ Die Traditionalisten, die - wenn auch vergeblich - um einige Reste deutscher Ausdrücke in den Amerika-nismen unserer Sprache kämpfen, versuchen minimale Differenzen zwischen Recht- und
Am Anfang war das Ende. Kaum begann der Wirtschaftswohlstand leise vor sich hin zu bröckeln, bangten wir schon um unsere Existenz. Schnell noch eine vielleicht letzte Fahrt in die Karibik im. Winter und nach Pört-schach im Sommer, und schon ließen wir den „Nachbar in (seiner) Not” allein. Wir stellten unsere Hilfeleistungen ein, und die Bundesregierung verdoppelte sie - wie die Steuervorschreibung.Wichtig ist nur unser Welt-Image als „Asylland Nummer eins”, das wir sicherlich unter allen Staaten zwischen Boden- und Neusiedlersee bleiben. Aus humanitären Gründen bleiben wir auch
Mit folgender Heiratsannonce gehe ich schwanger -trotzdem wird es keine Muß-Ehe: „Wohlsituierte, vielwissende Antwort sucht kesse, auch reife Frage.” Ich habe nämlich auf alles eine Antwort. Warum Sie nicht? Journalisten werfen unentwegt Fragen auf, und Politiker fallen darauf rein. Ich bin kein Journalist, höchstens ein schreibender Beamter (für das Lesen ist mein Kollege Dr. P. zuständig). Ich bin auch kein Politiker, höchstens ein Nutznießer ihrer Entscheidungsfreudigkeit. Aber darüber wollte ich heute nicht schreiben. Vielmehr über meine fragenlose Antwort, die
Mein Freund Niko ist ein einflußreicher Mann. Das weiß er nur, zu gut und hält sich daher mit seinen beneidenswert hochgestochenen Beziehungen keineswegs zurück. Niko ist trotzdem kein Prahlhans, er will nur seine „hervorragenden Kontakte” nicht schamvoll verstecken.„Vorgestern, fällt mir jetzt ein”, so. beginnt mein Freund seine Who-is-Who-Mitteilungen, „habe ich zum Klestil gesagt, daß ich nächste Woche leider keine Zeit für ihn habe ...”Seinen neuen Zuhörern, die alten pflegen an dieser Stelle höflich wegzuhören, bleibt der vor Neid wäßrige Mund offen.
Simon Akro, der berühmte polnische Babbiner aus Lodz, hatte einst, als es noch in Polen Juden und diesen der liebe Gott auch schöne Träume gab, einen herrlich-seltsamen Traum: Drei Engel flogen mitten in der Nacht in seine karge Schlafkammer, grüßten artig, weil sie von Petrus gut erzogen worden vyaren und trugen den berühmten Babbi auf ihren breiten weißen Flügeln gen Süden.Nach langem Flug und kurzen Zollformalitäten, der Babbi besaß einen Dienstpaß und Engel haben keine Taschen, landeten die vier in Athen.Dort zeigte einer der Engel dem leicht luftkranken und vom weiten Flug
Ich habe einen außerordentlich gebildeten Installateur. Er heißt Herschkowitz, kommt aus der Bukowina und nach Bedarf zu mir. Er ist ein vielseitiger Mann, ein wahrer Künstler der Dichtung. Jedesmal wenn er einen meiner zahlreichen tropfenden Wasserhähne repariert, schaut er mich triumphierend an: „Sehen Sie, ich ,dichte' schon wieder...!”Herschkowitz' Schwiegervater, dessen Firma er übernahm, hieß mit Familiennamen Fürst. Der „dichtende” Schwiegersohn, der seinen installierenden Schwiegervater immer bewunderte, spricht von ihm immer nur per „Dichter-Fürst”.Mit der
Ich liebe diese Stadt. Auch dann, wenn sie - im Gegensatz zu mir - „anders” ist. Wien, das man in seiner Sin-gelhaftigkeit duzen darf („Wien, Wien, nur du allein ...”), ist nicht nur die Stadt meiner Träume (aus welchem Lied habe ich diese Nachterscheinung gestohlen?), sondern auch eine wahre Insel der Seligen, deren Insulaner keine Arbeits-, sondern Parkplätze suchen.Diese Tatsache wissen - kaum zu glauben - auch die hohen Herren des Magistrates (das hat nichts mit einer Suppenveredelung zu tun, auch dann nicht, wenn wir sie selber auslöffeln müssen) und deshalb verkündeten sie
Mir tun die „Totengräber der Diktatur” genauso leid, wie die „Hebammen der Demokratie”; beide werden zu „Heiligen” verteufelt, da Dankbarkeit immer nur eine Kategorie der Unterlegenen ist. Seit ich frei denken kann - wie dachte ich nur vorgestern? -, beschäftigen mich (atheistische) Gesundheitsbeter wie (religiöse) Krankjammerer, die Angst vor einem „Paradies auf Erden” haben. Es darf uns - nämlich - nicht zu gut gehen ...Angeblich, so die Naturwissenschaftler, die sich am liebsten mit Sozialwissenschaften beschäftigen, springen in unseren feschen Genen recht muntere
Ich bekenne mich schuldig im Sinne der Verteidigung: Ein waschechter , und - trotzdem nicht pflegeleichter Um-weltsünder steht vor den Schranken des Hohen Gerichts und des herannahenden Zuges.Im Gegensatz zu meinen Mitmenschen halte ich sehr viel von der Umweltschonung - wenn andere verzichten müssen. Ich bin nämlich davon überzeugt, daß niemand außer mir - wo ich mich übrigens am liebsten befinde - den Umweltschutz anderen zuschiebt.Während ich diese Zeilen zwischen Wien-Westbahnhof und Linz-Hauptbahnhof schreibe, fällt mir die ziemlich sinnlose Frage ein: „Wo halten sich Chassidim
Es geht mich zwar an, trotzdem sage ich meine Meinung! Ich bin nämlich ein getroffener Betroffener. Sie haben es erraten: Ich rede über das „Sparpaket”. Und das selbst dann, wenn ich mir das ganze ruhig „ersparen” könnte.Ich hätte einige, zwar leicht beschädigte, doch immer noch ganz gut brauchbare Anregungen, mit deren Hilfe wir uns zwar nicht schneller zum Sparziel, aber zumindest langsamer vom Fleck bewegen können.Wozu sollte, bitte, das gut sein?Ich weiß es nicht.Damit habe auch ich die vordergründigen Hintergründe meines, allerdings zutiefst menschlich-persönlichen,
Jeder, der nach Österreich ein- und von hier nicht so schnell wieder ausreisen will, muß sich, gleich nach dem Uberschreiten unserer immer dichter werdenden imaginären Grenzen, einer Faux-Pas(s)-Kontrolle unterziehen: Er (fallweise auch sie) muß einwandfrei nachweisen, daß er (beziehungsweise sie) österreichisch-elegant von einem Fettnäpfchen ins andere, ohne dabei nachträglichen Schaden zu erleiden, treten kann.An der Faux-Pas(s)-Kontrolle müssen die Einreisenden folgende alpenrepublikanischen Merkmale kennen und, im Gegensatz zu sich selbst, diese auch beherrschen:■ Der
Stell' dir vor, es ist Krieg - und jeder geht hin! Die Dicken und die Dünnen, die Kahlen und die Behaarten, die Einlagen- und die Hosenträger - und auch die Ottakringer. Und da jeder freiwillig hingeht, kann sich niemand nachher auf bloße „Pflichterfüllung” oder „Befehlsnotstand” ausreden. Dieser Krieg ist nämlich, obwohl er keiner der Geschlechter oder der Rosen ist, lustig und - genau genommen - unblutig. Es ist nämlich der Krieg□ am kalten Büffet□ der Sterne im Kino□ gegen unsere freundlich-feuchtfröhlichen „Feindbilder”. Und damit bin ich schon
Nein? - Kränken Sie sich nicht. Ich auch nicht, obwohl ich - bis jetzt- der einzige Mensch auf dieser geologisch zwar nicht flachen, doch geistig zusehends verflachten Erde bin, der Typoly spielen könnte. Warum? Weil ich der Erfinder dieses, auf der Nürnberger Fachmesse sicherlich nie vorstellbaren Spiels bin.Typoly ist ein psychologisches Spiel für all' diejenigen, die nicht sehr viel von der Psychologie halten, umso mehr von den eigenen, natürlich „angeborenen psychologischen Fähigkeiten” („Ich bin ein guter Menschenkenner!”).Abgeleitet von den verschiedenen psychologischen
Leos Lösungsmittel dienten nicht der Mathematik, sondern dem Auf- und Abwaschwasser. Genau genommen, dem kommunalen Büro-Abfall.So beseitigten „Leos Ladys", wie die türkischen und jugoslawischen Putzfrauen liebevoll genannt wurden, in den magistratischen Ämtern keine Atom-, spndern Kirschenkernreste und unter „Sondermüll" verstanden sie keine Spitals- und Schwermetallreste, sondern die klebrigen Marmeladenbrotreste in der Lohnverrechnung. Die Welt der eifrigen „Leo-Ladys", die auch achtlos hingeworfene Papiertaschentücher nicht länger als höchstens zwei Wochen auf
„Du hörst mir wiedermal nicht zu...!”. Helga, meine geliebte Frau, blickt nach vorne mit Zorn und hält anscheinend nicht viel von Osborn und seinem „Blick zurück ohne Zorn”. Wir stehen im Badezimmer, ich balanciere in der linken Hand eine Tube namens Zahncreme (bitte, keine Schleichwerbung) und in der rechten die elektrische Zahnbürste (auch ganz ohne Werbung) und versuche, meine Restzähne zu säubern.Ein Mundvoll Zahncreme hindert mich an der. Antwort, aber nicht Helga an ihrer nächsten Feststellung: „Sicherlich, schreibst du wieder an einem Artikel...!” Bitte, wie soll ein
Ich stehe dazu: ich hasse „Einkaufengehen!”. Die Historiker glauben zwar - im Gegensatz zu mir -, daß die Marktplätze früherer Epochen und Länder das Zentrum jedweder Zivilisation waren. Mag sein. Oder auch nicht. Das ist allerdings hier nicht die Frage, sondern die unablässige meiner Frau: „Wann hast Du endlich Zeit, Dir eine neue Hose zu.kaufen?!” Helga, meine liebe Frau, kann so unheimlich heimtückisch fragen, daß mir die Antwort - unpassender Weise, da sie mir eine Hose und kein Hemd kaufen will - im Hals stecken bleibt.Obwohl ich freiwillig kein Geschäft, geschweige denn
AuBer mir ist jeder bereit, mit mir zu reden: ich nur dann, wenn auch auBer mir bin. Dann aber heftig, viel, zwar immer mit der Welt, aber nur selten mit mir hadernd, fiihre ich die obliga-ten Selbstgesprache:□ „Dieser glatzkopfige Halbstarke konnte mir ruhig seinen Sitzplatz Uberlassen. Wahrend ich nicht so sehr im „SchweiBe meines Angesichtes”, sondern im Trockenen meines verlan-gerten Riickens die Dienstzeit absitze und dafiir sorge, daB er sein Arbeitslo-sengeld furs Nichtstun bezieht, kann ich stehend zum Arbeitsplatz und er sitzend zum Arbeitsamt fahren...!” Meine
Wir alle handeln und denken elitefeindlich, weil wir Mit- und Gegenglieder einer satten Gesellschaft sind, die auch noch in ihrer Frustration selbstzufrieden ist. Pointiert und streitbar stellt ein Soziologe dazu seine - zu Widerspruch einladenden -Überlegungen zur Diskussion. Ein grundsätzliches Thema, das nicht nur, aber auch Österreich betrifft.
Als Auslandskorrespondent, der für wenig Geld viel schreibt, schicke ich monatlich ein starkes Kuvert mit einem schwachen Manuskript von Neubau nach Nürnberg. Unlängst konnte meine Sendung von den 518 Kilometern nicht einmal einen halben bewältigen: Bereits am Postamt Westbahnhof wurde sie gestoppt und mir, wegen „Unterfrankierung" (statt „Unterbayerisierung) retoumiert.Da ich meine Manuskripte zwar selber schreibe, aber fremd „frankiere" (auch die nach Paris) und dabei stets die fachkundigen Dienste eines Postamtes in Ansprach nehme, ging ich, leicht erbost, zur
Am Vormittag war die Welt noch in Ordnung. Meine Chefin teilte mir mit, daß man meine Arbeit nur in einer maßlosen Überbewertung „minder“ nennen könne. Meine Mutter zeigte überhaupt kein Verständnis dafür, warum ich ihre (wirklich hervorragende) ungarische Küche nicht als Inbegriff der Diät-Ernährung zu akzeptieren bereit bin.Und voll Freude erfuhr ich von meiner Frau, daß ich am Wochenende nicht in mein Stammcafe gehen muß, sondern vier bis fünf Stunden wandern darf.Wie gesagt: Die Welt war während des ganzen Vormittags (noch) in Ordnung.Dann kam, was eigentlich jeden Tag
Die angenehmsten Problemlösungen auf der Kehrseite unseres Wirtschaftswunders wenden dort am eifrigsten vollzogen, wo man mit der „Einsicht“ der Sozialpartner rechnen kann. Da aber neben objektiven Wirtschaftsnotwendigfceiten sehr häufig auch subjektive Gründe eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen, darf diese „Einsicht“ nicht schon im voraus verlangt werden.So bekommen die Arbeitnehmer des Steinkohlenbergwerks Höflein (Niederösterreich) seit kurzem Entlassungsscheine am laufenden Band.Wenn der Vertreter der Niogas-Generaldorekttion — Höflein ist ein Niogas-Unternehmen
SEIT SAMSON ÄUSSERN SICH, die symbolischen Oppositionskräfte meist in der Haartracht. Das „Andersseih“ als die anderen, der Geist des Widerspruchs, legte stets seineäußeren Zeichen in überlangen Haarmähnen dar. Der sichtbare Protest gegen den preußisch-militärischen Haarschnitt des soldatischen Gehorsams ließ die Locken der Widersacher wachsen. Die Künstler des ex- und impressionistischen Zeitalters; die „Schlurfs“ der NS-Diktatur, die Hooligans der amerikanischen Jugendslums; die Halbstarken der fünfziger Jahre und schließlich die Gammler unserer jüngsten Gegenwart
Das „Fremdarbeiterproblem'1 in ÖsterreichZU HAUSE GILT ER ALS „FAHNENFLÜCHTIGER“, im Gastland ist er der „Fremde“. Seine Arbeitskollegen sehen in ihm oftmals den „Streikbrecher“, den Gefährder sozialer Errungenschaften. Die Arbeitgeber stecken ihn häufig in Baracken, und die Behörden ärgern sich über die durch mangelnde Sprachkenntnisse bedingte Langsamkeit der Aktenerledigung. Und zu allerletzt hadern auch die Schicksalsgenossen miteinander: anachronistische, oft blutige Nationalfehden werden fern der Heimat ausgetragen. Sein einziger Freund ist der Bahnhof der
WIE WIRD DIE „EVA 2000“ aussehen? Wird sie, der „Neutralisierung“ der bereits fast bubenhaften Mannequins, folgen, oder macht sie eine Kehrtwendung zu den Konturen des hausbackenen Mütterchens? Wie sie aussehen wird, weiß niemand, viele wollen es aber ahnen.Ihre zarten Hände werden nicht nur „männliche Männergesichter“ der Rasierwasserreklamen streicheln„ sondern ihre liebliche Stimme wird sogar in Mannschaftskabinen von U-Booten erklingen. Nicht Sirenen und Blinklichter, sondern Damenstimmen sollen künftig die Besatzungen amerikanischer U-Boote alarmieren, wenn Wasser in
Unabhängigkeit zu gewähren ist leichter als sie zu erhalten. Diese simple Wahrheit wird heute zu einer afrikanischen Alitagserscheinung, da ein Land nach dem anderen selbständig wird. Die Fragwürdigkeit der Unabhängigkeit dieser neuen Länder liegt nicht nur an der mangelnden Staatswerdung (am Fehlen von ethnischer Zusammengehörigkeit), sondern vor allem an den unzureichenden wirtschaftlichen und politischen Unabhängigkeitsvorbe- reitungen.Zu den bisher allerneuesten Staaten der Welt zählen die südafrikanischen Exkolonien Betschuana- land, Swasiland und Basutoland. Vor hundert Jahren,
Der Einunddreißigjährige schickte den Zweiundvierzigjährigen endgültig in seine ungewollte Zwangspension. Der Jüngere ist Berufsoffizier — Absolvent der berühmten britischen Militärakademie Sandhurst — und selbstgekürter Regierungschef des völkerreichsten afrikanischen Staates, Nigerien: Jekubu Gowon. Der Zwangspensionierte ist sein Vorgänger und Offizierskamerad General Ironsi. Der größte Unterschied zwischen den beiden Rivalen war jedoch kein militärischer — Gowon ist „erst“ Oberstleutnant —, sondern ein stammesmäßiger. Ironsi war ein „Ibo“ und stammte aus der
Die Ehesoziologie gehört zu den neuesten Forschungsgebieten in der sowjetischen Soziologie. Damit beschäftigt sich in Moskau vor allem Irina Chorunshaja: „Der Charakter des Ehestandes und folglich auch aller ehelichen Beziehungen hängt in mancherlei Hinsicht von den Motiven ab, die zu einer Eheschließung führen.“ Ein Forschungsgebiet ist der Altersunterschied der Jungvermählten. In verschiedenen Gegenden der Sowjetunion gibt es gewisse Tendenzen zu einer Änderung des durchschnittlichen Heirat3alters. In den baltischen Republiken, zum Beispiel, ist dieser Altersgrad wesentlich