Gläser sammeln - so lautet der letzte Geheimtip für Freunde von Kunsthandwerk. Ein starkes Interesse nach Biedermeier- und Jugendstilgläsern hat in Wien eingesetzt. Das ist etwas Neues. Sogar die Gläser der fünfzigerJahre stiegen zur Sammelwürdigkeit auf: ein Phänomen, das von der — relativen — kunstgeschichtlichen Verfügbarkeit der Glaskunst gefördert wird.Den letzten Höhepunkt für Sammler stellte gewiß die im Dezember zu Ende gehende große Verkaufsausstellung der Galerie Kovacek in der Wiener Innenstadt dar, die mit ihren 440 Exponaten ein Stück österreichischer
Es war ein ungewöhnlicher Museumsbesuch für die Schar, die sich am „Heiligen-Drei-Königs"-Tag in dem intim getäfelten Saal des Museums für Angewandte Kunst zusammenfand; weit hinter Labyrinthen aus fayence- und porzellanbestückten Vitrinen - zu einem Vortrag über „die Heiligen Drei Könige in der bildenden Kunst".Engagiert, mit klarer Stimme Klares artikulierend, durchleuchtete die Kunsthistorikerin Hanna Egger-an Hand sekundenschnell aufblitzender Dias - diese so prächtigen wie geheimnisvollen Figuren. Ein wahrliches Feuerwerk symbolischer Details und Verbindungen
In der Galerie Herzog ließ Albert Mitringer niemand geringeren als Emst Meister aus seinen autobiographischen Erzählungen („Ein Mann vom Lande“, Oberösterreichischer Landesverlag) lesen - d. h. genauso war's nicht, vielmehr gab die beeindruckende Stimme der aufrichtigen Bescheidenheit Mitringers erst den letzten Glanz. So empfanden es jedenfalls alle Anwesenden - seltene Feierlichkeit war's, in der die zahlreiche Freundesschar des Schriftstellers und Stadtbibliotheksdirektors Lebensfähmissen folgte.Es erinnert etwas an Stifter, wie er melancholisch-bedächtig seinen Weg von den
Lesung in der Galerie „Stubenbastei“ in. Wien: Graziella Hla- waty führte durch ihren fiktiven Roman „Hieronymus Bosch, oder Die Verwunderung der Hohltierchen“. yMit einzelligen Hohltierchen, „die ohne Unterbrechung aufsaugen und wieder ausstoßen“, vergleicht sie die Schemenfiguren aus den Bildern des malenden Visionärs. Nach, nicht bewußten Gesetzen der Zärtlichkeit und der Begierde kommunizieren von allen äußeren Schalen befreite Menschen.Graziella Hlawaty fügt also eine zweite, eine dramatische Dimension hinzy. und gelangt so zu einer doppelt intensiven Vision. Mit
Sanft knirscht der weiße Kies unter den Schritten. Vorbei an Buchsbaumhecken, an einem leeren Bassin. Die Nachmittagssonne taucht den Hof in weißes Licht. Zwischen leeren Tischen warten Musikanten.Nach Kittsee, ins östlichste Schloß Österreichs, lud das Volkskundemuseum zum festlichen Nachmittag. Jetzt herrscht Totenstille im Stiegenaufgang. Alles lauscht drinnen dem Vortrag über. „die Altweiber vom Glasberge“. Keine Menschenseele in den Gängen der belle etage. An den Wänden volkskundliche Zeugnisse aus dem Egerland, jahrhundertealte Trachten aus Pilsen und Marienbad. Die jungen
Selten hört man die Wiener noch singen, fast scheint es, als hätten sie ihre Lieder vergessen. Doch jetzt tut sich etwas in Wien: Ein Kreis von Freunden der wienerischen Kunst hat sich vorgenommen, den Wienern die Musik, deretwillen sie einst gerühmt wurden, wieder ins Gedächtnis zu rufen.
Vor hundert Jahren ging einst der Moritatensänger durch die Gassen und erzählte, in Strophen abgefaßt, blutige Neuigkeiten. An diese unmittelbare Form der Verständigung dachten einige rege Leute, darunter der frühere ,Misthaufen“-Musiker Alf Krau-liz, weil ihnen die Wiederbelebung städtischer Mikrostrukturen am Herzen liegt. Und so initiierten sie den ersten Wiener Moritaten- und Kleinkunstabend im „Vincent“, einem stilgemäßen Tschoch, in der Großen Sperlgasse in der Leopoldstadt.Noch und noch drängten junge Leute in das Cafe, um der Barden Trödel und Smu Reblaus
Wie sind die jungen Menschen, wie denken sie? Unser ständiger Mitarbeiter Philipp Mauthe schreibt über die Gleichaltrigen: Skizzen, Eindrücke, Überlegungen sollen Konturen und Farben der Wirklichkeit erscheinen lassen.
Von welchem Punkt des Hanges man auch auf das Dorf hinuntersieht, stets fädeln die roten und schwarzen Dächer zu einer Kette auf, einer ungerührten Waagrechten inmitten des grünwelligen Auf und Ab. Darüber die weißen Rauchsäulen: Pumpend und atmend signalisieren sie Leben und Frieden.Itzelsdorf ist eigentlich eine einzige, scharfe Straßenkurve. Mit Höfen zu beiden Seiten. Prinzip: links hinauf oder rechts hinunter. Die Häuser schmiegen sich an die Hanginnenseite. Der erste ist der Hochleitner. Sein Hof steht linker Hand hoch über der Ortseinfahrt. Der Hochleitner ist der erste in
Früher Vormittag. Eine ansehnliche Menge wartet im Burghof. Junge, ältere und alte Leute. Einlaß in den Schweizertrakt. Einige stürzen gleich in die Ecke der Vorhalle: Zeitungen und Zeitschriften liegen auf zur Gratisbedienung. Ein Drängen und Wühlen.Ich kenne die Säle von der letzten Baüsaison. Auf dem weiten Parkett, wo jetzt die Bücherwände der Verlage stehen, hab' ich getanzt. Eine liebe, kleine Stadt, die sie hier aufgebaut haben. Kojen in langen Reihen, dazwischen Boulevards und kleine Gäßchen. Zum Spazieren und Verweilen. Überall locken verheißungsvolle Umschlagbilder.