Wahrheit vs. LügeIm Judentum eine auch von den Rabbinern lang diskutierte Auseinandersetzung.Das Judentum ist eindeutig in seiner Bewertung der Lüge als dem großen Weltenzerstörer und damit als der Kraft, die dem Schöpfungswillen Gottes die Stirn bieten will. Der Midrasch erzählt: Die Falschheit kam zu Noah und bat ihn, ihr einen Platz in der Arche zu sichern. Noah antwortete: ich nehme nur Paare auf. Da suchte die Falschheit einen Partner, der mit ihr reisen wollte: und siehe, sie fand schließlich die Zerstörung. Nach einigen tausend Jahren des Lebens in Gemeinsamkeit schlug die
Am 17. Jänner begehen die christlichen Kirchen den Tag des Judentums. Ein guter Anlass, sich der Gestalt des Jesus von Nazareth auch aus einem jüdischen Blickwinkel zu nähern.Die frühchristlichen Evangelien gelten als die wichtigsten Quellen zum äußeren Lebensgang Jesu. Es handelt sich dabei nicht um historische Aussagen. Vielmehr haben die Schilderungen theologische Bedeutung. Das früheste der drei synoptischen Evangelien, das Markusevangelium, ist um 70 entstanden und greift auf ältere Materialien zurück. Der Geschichtswert des Johannesevangeliums, das jüngste der Evangelien, ist
Walter Homolka eröffnet den FURCHE-Religionsdialog: Das Judentum hat einen Weg entwickelt, wie Menschen, die verschiedenen Glaubensrichtungen und Religionen angehören, in Frieden zusammenleben können.Der offene Dialog zwischen Juden- und Christentum ist das Ergebnis eines langen und schmerzhaften Prozesses. Erst musste die Trennung von Staat und Kirche und damit die Gleichberechtigung aller Religionen erreicht werden, um sich auf gleicher Augenhöhe zu treffen.Aus dem Unvermögen der Kirchen, die christliche Ethik dem Unrechtsregime im Dritten Reich wirksam entgegenzusetzen und die
… und nicht umgekehrt: Eine jüdische Antwort auf Benedikts XVI./Joseph Ratzingers Buch "Jesus von Nazareth".Es ist erstaunlich. Von jüdischer Seite scheint es kaum eine Beschäftigung mit dem Jesus-Buch Benedikts XVI. gegeben zu haben. Weil ich so gar nichts fand, befragte ich meinen Kollegen Rabbiner Michael A. Signer, Professor an der katholischen Notre Dame University Indiana, USA, einen der Initiatoren der jüdischen Stellungnahme zu Christen und Christentum, "Dabru Emet", aus dem Jahr 2002. Auch er wusste von keinen nennenswerten jüdischen Stellungnahmen zum Jesus-Buch des Papstes,
Jüdische Märtyrer, die schrecklichen Wunden der Geschichte und das Gespräch mit Christen heute.Welche Gedanken hat man als Rabbiner zum - christlichen - Martyriumsbegriff? Sofort denke ich an die Karmelitin Theresa Benedicta vom Kreuz, die als Jüdin Edith Stein am 9. August 1942 in Auschwitz ermordet worden ist und als Märtyrerin und eine Patronin Europas in der katholischen Kirche verehrt wird. In der Person Edith Steins treffen sich der christliche Märtyrerbegriff und die dunkle Geschichte der jüdischen Erfahrung von Verfolgung und Vernichtung sinnhaft und widersinnig zugleich.Ich