Über Peter Fabjan (und damit naturgemäß auch über sich) hat der Bruder Thomas Bernhard in einem Brief festgehalten: Er sei "ein grossartiger Arzt und Internist", dem "ich das genau so wenig jemals gesagt habe wie er mir, dass ich ein ebenso grosser Schriftsteller bin". Liest man diese Äußerung im Wissen um die Invektiven Bernhards gegen die Medizin im Allgemeinen und die Ärzte im Besonderen, ist der Schluss klar: Die Beziehung zwischen beiden war, jenseits der Brudergefühle, von gegenseitiger, wenn auch indirekter Hoch- und Höchstschätzung geprägt. Voraussetzung hierfür waren die
Der Salzburger Totentanz des österreichischen Staatsbürgers Bertolt Brecht.Kaum hatte am 1. April 1949 das Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands höchstselbst die Gründung eines eigenen Schauspielerensembles für Helene Weigel und Bertolt Brecht im Osten Berlins beschlossen, suchte der staatenlose, in Zürich untergekommene B. B. beim Salzburger Landeshauptmann Josef Rehrl (övp) um die österreichische Staatsbürgerschaft an. Die Gründe hierfür erläuterte er Gottfried von Einem: "... wir haben über das Festspiel gesprochen und es sieht so aus, als ob das ginge.
Zum 100. Geburtstag des deutschen Schriftstellers Wolfgang Koeppen.Die Zeitläufte kamen Wolfgang Koeppen in die Quere, so wie er ihnen quer kam - stets. Seine beiden ersten Bücher (Eine unglückliche Liebe und Die Mauer schwankt) konnte er erst im Jahre 2 und 3 des "Tausendjährigen Reiches" veröffentlichten. Weitere Publikationen mussten unterbleiben, weshalb er nach dem Zweiten Weltkrieg als "junger vierzigjähriger Autor" galt. Die zu Beginn der fünfziger Jahre vorgelegten drei Romane - er verdichtete die restaurative Atmosphäre der bundesrepublikanischen Gründerjahre, indem er für
Zum 100. Geburtstag von Samuel Beckett: Zwei unveröffentlichte Briefe und ihr Kontext.Auf den 28. Oktober 1960, einen Freitag, war im Pariser Théâtre de Lutèce die Frankreich-Premiere von Max Frischs "Monsieur Bonhomme et les Incendiaires" angesetzt. Das bewog Siegfried Unseld, der damals gerade etwas mehr als ein Jahr lang den Suhrkamp Verlag leitete, zu einem Parisaufenthalt, um einige Vorhaben voranzutreiben. Er konnte Samuel Beckett einige Projekte vortragen, ihn mit dem anderen Suhrkamp-Autor, Max Frisch, bekanntmachen und prospektive Autoren des Verlags (etwa den
Ein SelbstinterviewWann und wo hielt Bernhard die hier abgedruckte Rede?Am Sonntag, 30. Januar 1977, 11 Uhr, Schauspielhaus Zürich, im Rahmen einer "Gedenkstunde für Carl Zuckmayer". "Zuck" war am 18. Januar, kurz nach seinem 80. Geburtstag, gestorben und wenige Tage später in Saas-Fee, seinem letzten Domizil, begraben worden. Zürich und das Schauspielhaus waren für ihn ein wichtiger Ort gewesen: Hier hatte im November 1938 die letzte deutschsprachige Uraufführung eines Stückes von ihm ("Bellmann") vor seiner Emigration nach den usa (1939) stattgefunden, hier ging im Dezember 1946 seine
Von der ersten großen Gedichtveröffentlichung in einer Zeitung bis zur gerichtlichen Auseinandersetzung: Thomas Bernhards intensive Geschichte mit der FURCHE.