Tiere zeigen allzu menschliche Eigenschaften: Intelligenz, Gefühl und, je nach Definition, auch Moral. Bahnt sich somit ein neues Verhältnis von Mensch und Tier an? Im Anschluss an die Weltkonferenz zur Anthropozoologie beleuchtet die FURCHE eine uralte Beziehung zwischen Terror und Liebe.Einer unserer Alltagsmythen besagt, dass Hundebesitzer im Lauf der Zeit ihren vierbeinigen Lieblingen zu ähneln beginnen. Trotz der latenten Gehässigkeit dieser Behauptung liegt ein Körnchen Wahrheit darin. Tatsächlich gibt es seitens psychologischer Forschung Hinweise, dass sich Hundehalter unbewusst
Ein Skandal. Mit diesem Wort lassen sich die Reaktionen der wissenschaftlichen Fachwelt auf das vergangene Woche gegen sieben italienische Geo-physiker ausgesprochene Urteil zusammenfassen.Der zuständige Richter befand die Wissenschaftler der fahrlässigen Tötung schuldig und setzte das Strafmaß auf sechs Jahre Haft fest. Der Hintergrund: Am 6. April 2009 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6,3 die italienische Stadt L’Aquila. Dabei kamen 309 Menschen ums Leben. Schon Tage zuvor jagten zahlreiche kleinere Beben durch die Region. Die sieben Verurteilten bildeten damals ein Komitee zur
Die meisten Fragen der Universitäten gelten ihrer Finanzierung. Welche Universität wie viel aus dem gemeinsamen Grundbudget von 6,8 Milliaren Euro erhält, wird derzeit verhandelt.In der Debatte um Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen kann sich Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle über Bewegung innerhalb der SPÖ freuen. Die Universitäten bräuchten mehr Profil, Kooperation und mehr private Mittel.Die Furche: Die Salzburger Landeshauptfrau Gabi Burgstaller hat sich kürzlich überraschend für Studiengebühren ausgesprochen. Wie stehen Sie zu ihrem Modell?Karlheinz Töchterle:
Vergangene Woche starb Neil Armstrong, der erste Mensch am Mond, im 83. Lebensjahr. Mit ihm begann die kurze Ära der großen Weltraumabenteuer.Es gibt berühmte Aussprüche, die im kollektiven Gedächtnis mit einer ganz bestimmten Person verbunden sein werden. Zu ihnen zählt Kennedys Bekenntnis, ein Berliner zu sein. Ebenso Einsteins Diktum, dass Gott nicht würfelt. Und ganz gewiss gehört dazu auch Neil Armstrongs Charakterisierung seines legendären "kleinen Schrittes“ als "großer Sprung für die Menschheit“. Am 20. Juli 1969 betrat Armstrong, Kommandant der NASA-Mission Apollo 11,
Wissenschaftliche Karrieren sind kaum planbar. Es gibt mehr an wissenschaftlichem Nachwuchs, als an den Universitäten aufgenommen werden kann. Nun entwickeltn sich Alternativen, wie sich in Alpbach zeigteIrgendetwas ist fast immer: Entweder es fehlen Posten oder Mittel oder der Ortswechsel ist nicht möglich. Wie die Karrieren wissenschaftlichen Nachwuchses verlaufen und gefördert werden können, war Gegenstand intensiver Debatten des Europäischen Forums Alpbach.Das Berufsbild des Wissenschaftlers ist mit der Universität verbunden, wobei sich in Europa zunehmend das anglo-amerikanische
Zahlreiche Spezies sind akut vom Aussterben bedroht. Wissenschaftler warnen vor den nachhaltigen Folgen eines von Menschen verursachten Artensterbens.Der Tod einer Schildkröte bietet normalerweise keinen Anlass für gesteigerte Aufmerksamkeit. Anders im Fall von "Lonesome George“, vom einsamen Georg, der Ende Juni auf der Galapagosinsel Santa Cruz das Zeitliche segnete. George war das letzte lebende Exemplar der Pinta-Riesenschildkröten (Chelonoidis nigra abingdoni). Diese Art galt bereits als ausgestorben, als Ziegenjäger vor 40 Jahren zufällig George entdeckten. Er wurde in die
Roboter beherrschen immer komplexere Aufgaben. Der Nutzen lässt sich dabei nicht immer auf den ersten Blick erkennen. Die Vielfalt der Roboter-Fertigkeiten nimmt kontinuierlich zu.Das Jahr 2011 war das bislang erfolgreichste in der 50-jährigen Geschichte der kommerziellen Robotik. Zumindest dann, wenn man Erfolg in Verkaufszahlen misst. Im vergangenen Jahr gingen weltweit 165.000 Industrieroboter über den Ladentisch, 37 Prozent mehr als im Jahr zuvor. In den Fabrikshallen der produzierenden Industrie sind Roboter schon lange heimisch. Dort verschweißen sie Karosserieteile von Automobilen,
Autonome Systeme übernehmen im Alltag und im Verkehr Steuerungen. Ihr Einsatz löst völlig neue juristische und ethische Fragen aus.Rechtswissenschaftler Eric Hilgendorf (r.), Leiter der Forschungsstelle RobotRecht an der Universität Würzburg, über juristische Herausforderung moderner Robotertechnik.Die Furche: Was darf man sich unter den jungen Begriffen Roboterrecht und Roboterethik vorstellen?Eric Hilgendorf: Ich bevorzuge den Begriff "Autonome Systeme“. Wir beschäftigen uns mit den Rechtsfragen autonomer Systeme. Roboter assoziiert man mit humanoiden Gestalten, die im schlimmsten
Roboter sollen eines Tages zur Betreuung pflegebedürftiger Personen eingesetzt werden. Vorerst nur zur Entlastung, keinesfalls aber als Ersatz des Pflegepersonals.In maßvollem Tempo rollt der knapp 1,50 Meter große Care-O-bot in den Aufenthaltsraum. Auf einem Tablett trägt er einen Becher mit Wasser. Zwar hat seine Gestalt nichts Menschliches an sich. Dennoch wirkt sie aufgrund ihrer schlanken Proportionen, ihrer eleganten Rundungen und der dezenten Farbgebung in Schwarz und Weiß keineswegs als Fremdkörper. Der Roboter fährt auf einen älteren Herrn zu, der am Tisch sitzt und liest.
Soziale Netzwerke besitzen umfangreiche Informationen über das Privatleben ihrer Mitglieder. Das ermöglicht lukrative Werbedeals und - mehr oder weniger - interessante statistische Auswertungen.Junge Liebe erblüht bevorzugt am Beginn der Woche. Mit dieser Erkenntnis wartet das "Facebook Data Team“ rechtzeitig zum Frühling auf. Diese Abteilung des kalifornischen Unternehmens beschäftigt sich mit Auswertungen des Onlineverhaltens ihrer Mitglieder. Im konkreten Fall analysierten sie Veränderungen, die amerikanische User zwischen 2010 und 2011 an ihrem Beziehungsstatus vorgenommen hatten
Die Sozialwissenschafterin Veronika Hofinger (Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie) über das Verhältnis von Kriminalität, Rechtssprechung und Neurobiologie.Die Furche: Was spricht gegen ein "Neuronenrecht“?Veronika Hofinger: Die Wissenschaft ist weit davon entfernt, eindeutige Antworten geben zu können. Ich habe die wissenschaftliche Debatte der letzten zehn Jahre in den Fachmagazinen untersucht. Auch innerhalb der Neurowissenschaft gibt es viele kritische Stimmen, die zur Vorsicht mahnen und betonen, dass die Forschung erst ganz am Anfang steht. Andererseits findet man Autoren,
Physik war Thema des 6. Nobelpreisträgerseminars in Wien. Theodor Hänsch war als einer von vier Physikern zu Gast. Österreich war erster Käufer des von ihm entwickelten Frequenzkammes.Theodor Hänsch ist Direktor des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik und Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 2005 erhielt er den Nobelpreis für seine Beiträge in der laserbasierten Präzisionsspektroskopie. Vergangene Woche war Hänsch beim Nobelpreisträgerseminar in Wien. Im FURCHE-Interview erzählt er, warum der Nobelpreis seine Forscherkarriere gerettet hat.Die Furche: Der
Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle erklärt im FURCHE-Interview, warum die Universität eine elitäre Einrichtung sein soll - und warum diese Einstellung nicht hoch-, sondern demütig ist. Das Gespräch führte Raimund LangZu Semesterstart bleibt für die meisten Studierenden alles beim Alten - vorerst. Denn nicht nur die von Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle versprochene "Hochschulmilliarde“ könnte sich schon nächstes Jahr auf die Studierenden auswirken. Auch Zugangsbeschränkungen und Studienbeiträge schweben dem Minister vor. Im FURCHE-Interview erklärt Töchterle,
Angelika Fleckinger leitet das Südtiroler Archäologiemuseum. Dort ist die Mumie ausgestellt. Jährlich kommen 240.000 Besucher zur Besichtigung. Das Gespräch führte Raimund LangEtwa 240.000 Besucher lockt der Mann aus dem Eis jährlich ins Südtiroler Archäologiemuseum. Das Haus in Bozen ist ganz auf die Gletschermumie zugeschnitten, sagt Direktorin Angelika Fleckinger.Die Furche: Was fasziniert aus Ihrer Sicht die Menschen an Ötzi?Angelika Fleckinger: Ötzi gibt der Geschichte ein Gesicht. Man kann so etwas wie eine emotionale Beziehung zur Vergangenheit aufbauen, wenn man ihn sieht.
Seemacht Österreich: Wiener Informatiker programmierten ein lediglich computergesteuertes Segelboot neuerlich zum Sieg in der Weltmeisterschaft im Robotersegeln.Es ist sich also doch wieder ausgegangen. Mit hauchdünnem Vorsprung von einem Punkt konnte sich "ASV Roboat“ vergangene Woche seinen vierten Weltmeistertitel in Folge im Robotersegeln sichern. Dabei hatte sich das Team der Österreichischen Gesellschaft für innovative Computerwissenschaften (INNOC) im Vorfeld keineswegs als Favorit gefühlt. Der Austragungsort auf der gestauten Wakenitz in Lübeck, einem ruhigen Gewässer mit
Ist Kunstwahrnehmung stets individuell oder gibt es Gemeinsamkeiten zwischen Epochen und Kulturen? Wiener Kunsthistoriker wollen diese Frage empirisch beantworten.Es mag bequemere Arten des Kunstgenusses geben, als dabei einen Fahrradhelm zu tragen. Am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien wird die "behelmte“ Form der Betrachtung historischer Meisterwerke regelmäßig praktiziert. Es handelt sich allerdings um keinen gewöhnlichen Helm, sondern um ein 25.000 Euro teures Messgerät, einen "Eye Tracker“. Eine drauf montierte Kamera zeichnet die Augenbewegungen der
Die Universitäten versuchen, den Andrang an neuen Studierenden einzudämmen: Anmeldefristen werden teils vorverlegt, Orientierungsphasen eingeführt. Wissenschaftsminister Töchterle ist gegen Massenuniversitäten.Österreichs Universitäten haben teils zu viele Studierende, teils zu wenig Mittel. Zu diesen Themen, zu Idealen und Projekten der Bildung spricht Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle im Interview.DIE FURCHE: Die Wirtschaftsuniversität Wien will mehr Geld einklagen. Wie gehen Sie damit um?Karlheinz Töchterle: Mich hat vor allem die mediale Resonanz überrascht, aber damit
Im April 1911 entdeckte ein holländischer Wissenschaftler das Phänomen der verlustfreien Stromübertragung. Heute könnte diese Technologie die Energiewirtschaft revolutionieren.Die Entdeckung der Supraleitung war nicht gerade ein Zufall. Aber immerhin eine Überraschung. Im April 1911 kühlte der Physiker Heike Kamerlingh Onnes eine Materialprobe aus Quecksilber langsam bis nahe an den absoluten Nullpunkt immer weiter ab. Gleichzeitig maß er laufend, wie gut das Metall dabei elektrischen Strom leitete. Bei einer Temperatur von minus 268,8 Grad Celsius geschah etwas Unerwartetes: Der
Nach einer vierjährigen Phase der Stagnation sollen in Österreich heuer erstmals wieder Windkraftanlagen in nennenswerter Anzahl errichtet werden. Das ist dem vergangenen Februar erhöhten Einspeisetarif zu danken. Betreiber von Windrädern erhalten künftig 9,7 Cent für jede ins Netz eingespeiste Kilowattstunde Strom. Investitionen in den Bau von Neuanlagen sind damit wieder lohnenswert. Eine durchaus positive Entwicklung, möchte man meinen. Doch nicht alle teilen diese Euphorie. Zeitgleich rüsten sich nämlich auch wieder Bürgerinitiativen, die eben diese zu verhindern trachten. Dann
Das diese Woche in Wien eröffnete "Happy Lab" bietet Interessierten einen öffentlichen Raum für Forschung, Entwicklung und Austausch abseits akademischer Strukturen.Wer meint, dass sich technologische Entwicklungen und wissenschaftliche Sachkenntnis nur innerhalb ausgetretener Pfade bilden können, wird vom "Happy Lab" eines Besseren belehrt. Diese Woche fand in Wien die offizielle Eröffnung des "glücklichen Labors" statt. Das gassenseitige Geschäftslokal im zweiten Bezirk ist ab sofort die neue Heimstätte eines erfrischend unkonventionellen Modells für Wissenschaft, Technik und
Seit 2005 ist Christoph Kratky Präsident des Wissenschaftsfonds FWF. Der gebürtige Steirer ist Professor für Physikalische Chemie an der Universität Graz und forscht im Bereich der Chemie und Biologie.Die Furche: Die Universitäten haben massive Probleme. Ist die Unikrise zugleich eine Krise der Grundlagenforschung?Christoph Kratky: Indirekt betreffen die Schwierigkeiten an den Universitäten natürlich den FWF, denn mehr als 80 Prozent unseres Fördervolumens gehen an die Unis. Deshalb beobachte ich die Entwicklung mit Bestürzung. Die österreichische Hochschulpolitik ist beschämend,
Lässt sich der wirtschaftliche Erfolg von Grundlagenforschung mit objektiven Kriterien messen? Eine aktuelle Studie der Joanneum Research verneint dies und empfiehlt verstärkte Förderungen durch die öffentliche Hand.Dass den heimischen Universitäten schmerzhafte Einsparungen bevorstehen, verdichtet sich immer mehr vom Gerücht zur Gewissheit. Eng mit der Unikrise verbunden, wenngleich nicht auf diese reduzierbar, ist die Situation der Grundlagenforschung. Zwar finden 70 Prozent der Grundlagenforschung an Hochschulen statt. Doch andererseits macht sie nur etwa die Hälfte der gesamten
Fälschungen und Piraterie schädigen die Urheber und die Wirtschaft in Milliardenhöhe. Zu den Gegenmaßnahmen zählen Klagen, Chips und Hologramme - sowie ein Preis.Einen Preis zu gewinnen, ist meist Grund zur Freude. Außer es handelt sich um Plagiarius. Seit mehr als drei Jahrzehnten wird der zum Award umfunktionierte Gartenzwerg vom deutschen Verein #Aktion Plagiarius# jährlich an besonders dreiste Produktfälschungen verliehen. Seine schwarze Lackierung symbolisiert die dunklen Machenschaften der Plagiatoren, die goldene Nase metaphorisch selbige, die sie sich damit verdienen. Ziel der
Die Digitalisierung der Bestände der Nationalbibliothek in Kooperation mit Google löste teils heftige Kritik aus. Dazu nimmt Direktorin Johanna Rachinger im FURCHE-Interview Stellung.Die Furche: Bibliotheken stellen Werke digital zur Verfügung. Folgen Sie dem Trend oder sind Sie Vorreiter?Johanna Rachinger: Beides. Die Entwicklung lässt sich mittlerweile natürlich als internationaler Trend erkennen. Andererseits ist die Digitalisierung unserer Bestände schon lange ein wichtiges strategisches Ziel der ÖNB. Nicht zuletzt deshalb, weil es auch unser expliziter gesetzlicher Auftrag ist, die
Heinz Zemanek, 90, heimischer Computerpionier der ersten Stunde und Erfinder des legendären Computers „Mailüfterl“ über seinen Freund Konrad Zuse.Die Furche: Sie sind ein Weggefährte Zuses, waren mit ihm befreundet. Wie würden Sie ihn beschreiben?Heinz Zemanek: Ganz einfach: Er war ein Genie. Von seiner Ausbildung her war er ja Bauingenieur. Aber er hat sich im Alleingang in die Computertechnik hineingearbeitet. Und in Europa war er der Erfinder des Computers.Die Furche: Wann haben Sie Zuse kennengelernt?Zemanek: Ich hörte schon sehr früh von ihm und stieß auch bald auf seine
Algen gelten als Hoffnungsträger für künftige Energietechnologien. Zahlreiche Forscher arbeiten an marktfähigen Anwendungen von der Biodieselproduktion bis zur Abwasserreinigung. Nur so lohnt das Geschäft mit Algen.Einen biologischen Schönheitswettbewerb würden die schleimigen Lebewesen wohl nicht gewinnen. Doch dafür sind Algen regelrechte Streber im botanischen Stammbaum. Seit knapp einer Milliarde Jahre produzieren die rund 80.000 bekannten Arten über Photosynthese den Großteil des Sauerstoffs in der Atmosphäre. Sie wachsen fünf- bis zehnmal so schnell wie Landpflanzen und
Die Stromerzeugung aus Biomasse hat derzeit keinen guten Stand. Mit den Anfang des Monats veröffentlichten neuen Einspeisetarifen ist Heinrich Kopetz, Vorsitzender des Österreichischen Biomasse-Verbandes, jedenfalls alles andere als zufrieden. „Mit diesen Tarifen lässt sich keine kostendeckende Anlage betrieben“, moniert er. „Viele Unternehmen haben ihren Laden schon dichtgemacht oder arbeiten nur mehr im Ausland.“ Ein deutlich freundlicheres Gesicht zeigt dagegen die Wärmenutzung aus biogenen Rohstoffen. 84 Prozent der Biomasse kommen als Wärme beim Endverbraucher an. Pellets
Computer spielen Klavier, erkennen Musikstücke und komponieren. Menschlich macht sie das noch lange nicht. Die vielfach geäußerte Befürchtung, dass wir auf eine sterile Maschinenwelt zusteuern, ist auch hier nicht berechtigt. Ein Blick auf den Grenzbereich zwischen Kunst und Wissenschaft.Ein beliebter Zeitvertreib der feinen Gesellschaften des 18. Jahrhunderts waren die sogenannten „musikalischen Würfelspiele“. Dazu benötigte man zwei Würfel und eine Zahlentabelle. Der gewürfelten Augenzahl entsprach eine bestimmte Zahl in der Tabelle. Und dieser wiederum ein kleines Stück
Im FURCHE-Interview erläutert Hans Sünkel, Rektor der TU Graz und seit Jahresbeginn Präsident der Universitätenkonferenz, die Erfordernisse der Hochschulen.Die Furche: Herr Sünkel, welche Probleme haben Österreichs Universitäten?Hans Sünkel: Es gibt einige dringend erforderlichen Aktivitäten. Zum Beispiel sollte man den gesamten tertiären Sektor, also Fachhochschulen, Privatuniversitäten, Pädagogische Hochschulen und Universitäten, durchforsten und von seiner „Urwüchsigkeit“ befreien. Dieser Ausdruck stammt nicht von mir, sondern vom Wissenschaftsrat.Die Furche: Und was
Die Nanotechnologie hat einen schweren Stand. Spektakuläre Durchbrüche bleiben aus, es häufen sich Indizien für eine Gesundheitsgefährdung von Nanopartikeln. Beweise fehlen.Nanotechnologie steckt in der Imagekrise. Vor wenigen Jahren als Schlüsseltechnologie des neuen Jahrtausends gepriesen, mehren sich kritische Stimmen. Was tun die Nanoforscher eigentlich genau? Wo sind die versprochenen Nanoroboter, die den Körper durchschwimmen und selbstständig Krankheiten heilen sollen? Und vor allem: schädigen die winzigen Nanopartikel, die in zahlreichen Produkten vom Tennisschläger bis zur
Nach Jahrzehnten der Zurückhaltung erlebt die Mondforschung derzeit eine Renaissance. Während die NASA in der Krise steckt, zieht es Länder wie Indien oder China in das All.Leicht hat es der Mond derzeit wirklich nicht. Erst am 9. Oktober dieses Jahres wurde er wieder Opfer zweier gezielter Beschüsse der NASA. Für die amerikanische Weltraumagentur verlief der Tag dennoch nur fast nach Plan. Zwar schlug wie vorgesehen die Atlas-Raketenstufe Centaur mit einer Geschwindigkeit von 9000 Kilometer pro Sekunde auf der Mondoberfläche ein. Ebenso kalkuliert folgte ihr die Sonde LCROSS (Lunar
Lässt sich psychotherapeutische Behandlung automatisieren? Ja, meinen zwei niederländische Psychologen und bieten mit ihrem Online-Psychiater MindMentor ein Programm dafür an. Dieses erinnert an das legendäre Programm ELIZA von Joseph Weizenbaum. Der hat aber davon abgeraten, zu viel Zeit vor dem Computer zu verbringen. MindMentor ist fragwürdig.Stress im Job? Streit in der Beziehung? Oder einfach nur ein latentes Gefühl der Frustration? Dann kann eventuell ein Besuch bei MindMentor helfen. Der Psychologe ist rund um die Uhr verfügbar. Ohne Voranmeldung oder Wartezeiten. Ein wenig
Manche Hirnforscher sehen im „autonomen Ich“ einen Mythos und im „freien Willen“ bloß ein soziales Konstrukt. Solche Provokationen rufen naturgemäß die Philosophie auf den Plan.Es ist 1,4 Kilogramm schwer, besteht aus mehr als 100 Milliarden Nervenzellen und gilt verbal kokettierenden Zeitgenossen als das größte Sexualorgan des Menschen – das Gehirn. Es steckt ein wenig Ironie in der Tatsache, dass ausgerechnet unser Superorgan, evolutionäres Meisterwerk und großer Koordinator unseres Handelns und Wirkens, Kronzeuge einer Verhandlung gegen die Grundfesten menschlichen
Die Regierung hat unter der Unzahl veröffentlichter und unveröffentlichter Entwürfe, Vorschläge und Konzepte einen besonderen Aufhänger zu bieten: den Entwurf für ein neues Strafgesetzbuch, der sich mit den Schlagwörtern „Menschlichkeit“, „Verständnis“ und „Resozialisierung“ gut zu verkaufen scheint. Nun, vorläufig ist dieser Entwurf noch nicht verkauft, sondern Teil eines wirksamen Angebots.