Warum fürchten sich viele davor, dass Kirchen staatliche Politik beeinflussen könnten, statt zu fürchten, dass religiöse Positionen von Politikern missbraucht werden?"Man weiß ja, dass im Christenland Christen wohnen" - aber zeigen sie sich in der grundsätzlichen und aktuellen Politikgestaltung? In der Fremdenpolitik etwa, und zwar keineswegs nur im Stammesgebiet des Häuplings Abendhand, finden sich kaum mehr christliche Werte - nicht einmal in der Asylpolitik, die der Verwirklichung der Genfer Flüchtlingskonvention dienen soll. Wem in diesem Christenland ist der Fremde noch "heilig"?
Im Verhältnis zwischen Forschung und ihrer Anwendung, zwischen Wissenschaft und Politik bedarf es radikaler Neuanfänge und neuer Formen der Kooperation.
Die Fragestellung nach Kulturpolitik und Föderalismus imutet in Österreich nicht „österreichisch“, sondern eher „eidgenössisch“ oder „deutsch“ an: in Österreich assoziiert nämlich die Öffentlichkeit kulturpolitische Maßnahmen und Erfordernisse, die kulturpolitische Lage im allgemeinen zur Zeit — nicht mehr? oder noch nicht? — wie in anderen Bundesstaaten mit dem Ver-■hältnis zwischen Bund und Ländern; man hat sich an die bestehende Arbeitsteilung zwischen Bund und Ländern, ausgedrückt in der staatsrechtlichen Kompetenzverteilung, durchaus gewöhnt, nimmt sie hin oder hält sie sogar für zweckmäßig.