Stalking in der Lyrik: Viele Gedichte, die wir als Kernbestand unseres Kulturguts preisen, sind vom Standpunkt der Political Correctness höchst bedenklich.Stalking ist so alt wie die Welt. Nur wurde der aktuelle Psychoterror in grauer Vorzeit eher brachial vollführt, etwa als Frauenraub wider Willen. Man konnte sich an der Götter Höchstem ein Beispiel nehmen, auch wenn man nicht dessen Tricks und Künste einzusetzen vermochte. Auch wenn man dessen von männlichen Autoren erdichtetes allwissendes Einfühlungsvermögen in Frauensehnsüchte nicht besaß.Es ging da etwas rüder zu unter den
Selbstmordattentäter sind kein Spezifikum des Islam. Ein Blick in die Literatur zeigt: Der Selbstmord als tödliche Waffe ist sehr alt.Attentäter haben als höchstes Ziel den Mord. Sie haben dafür einen schwerwiegenden Grund: Die Tat soll einen Menschen oder eine Menschengruppe aus der Welt schaffen, die Übles angestellt haben. Das Attentat ist somit mehrfach abgesichert. Es ist gottgewollt, humanitär erlaubt, von der Gerechtigkeit befohlen, von der Notwendigkeit diktiert, also richtig. Tod einem Mörder ist die Parole. Judith handelt danach, wenn sie Herodes im Schlafe köpft; die
Vor hundert Jahren erschien Arzybaschews Roman "Sanin": einst ein Skandal, heute vergessen.Ganz verschollen ist dieses Buch. Und doch hat es vor hundert Jahren im zaristischen Russland Aufregung und Erregung verursacht wie kaum ein anderes seit Turgenjews "Väter und Söhne". Michail Petrowitsch Arzybaschew (1878-1927) hatte mit "Sanin" einen Nerv getroffen. Noch fünfzehn Jahre danach war die Welle der lüsternen Entrüstung im westlichen und fernöstlichen Ausland spürbar. Allein in Deutschland erschienen sechs verschiedene Ausgaben in einer Gesamtauflage von mehreren Hunderttausend. Zwei