Ungarn: Proteste im Monatsabstand. Und mit der rechtsextremen "Ungarischen Garde" wird der Aufstand institutionalisiert.Im Monatsabstand wird die Budapester Polizei derzeit in Alarmbereitschaft versetzt, werden Wasserwerfer vorsorglich in Stellung gebracht: Ende August formierte sich die rechtsextreme Organisation "Ungarische Garde"; Mitte September marschierten Regierungsgegner anlässlich des Jahrestages der so genannten "Lügenrede" des sozialistischen Premiers Ferenc Gyurcsany vor das Parlament und den im Vorjahr gestürmten öffentlich-rechtlichen Fernsehsender. Und auch dieses Monat wird
Utopische Literatur zeigt selten erbauliche Zukunftsbilder - sie soll schließlich die Wachsamkeit der Leser schüren.Das Mobiltelefon kann fotografieren und Lärm messen, es hat eine Taschenlampe und einen Kompass, man surft damit im Internet und nützt es als Adressenspeicher, nützlich ist es auch als Wecker, Notizbuch, Kalender oder Ersatz für die Sekretärin, die einen an Termine erinnert. Und es soll auch Menschen geben, die einfach nur damit telefonieren.Was soll ein Gerät eigentlich noch alles können? Was spielt die Zukunftsmusik?Stanislaw Lem beschrieb einst in den 70er Jahren in
In nur 100 Jahren machtete sich Russland Sibirien vom Ural bis zum Nordpazifik untertan - und hat es bis heute nicht endgültig erschlossen.Die Gefahr kam seit Menschengedenken aus dem Osten. Kleinwüchsige, mit Pfeil und Bogen bewaffnete wilde Krieger ritten auf kleinen struppigen Pferden und überschwemmten Europa in mehreren Wellen. An Sibirien hatten sie wenig Interesse, sie nutzten es bei ihrem ungestümen Vordrängen hauptsächlich als Korridor. Ab dem siebten vorchristlichen Jahrhundert waren es die Skythen, die den östlichen Rand der damals bekannten Welt beunruhigten, angeblich haben
Bibliophile Neuauflage eines Musikbuch-Klassikers.Der 1961 erschienene Bildband "Jazzlife" gilt mit einer Auflage von zwei Millionen als das meistverkaufte Musikbuch. Lange Jahre war das Werk von "Jazzpapst" Joachim E. Berendt und dem amerikanischen Fotografen William Claxton ein Geheimtipp unter Jazzenthusiasten. Nur antiquarisch aufzutreiben - wenn überhaupt. 2003 begann der Taschen Verlag das vorhandene Material zu sichten und neu zu ordnen. Das Ergebnis dieser Arbeit ist eine um zahlreiche bisher unveröffentlichte Fotos und eine Audiocd erweiterte Neuauflage.Auf opulentem Format von 30
Schon vor 121 Jahren, am 27. August 1883, wurden große Küstengebiete im Indischen Ozean von einer Serie ungeheurer Tsunamis verheert. Anders als am 26. Dezember 2004 war kein Seebeben, sondern die Explosion des Vulkans Krakatau in der Sundastraße zwischen Java und Sumatra die Ursache.Als ich auf das Meer hinausblickte, bemerkte ich in der Düsternis ein dunkles, schwarzes Objekt, das auf die Küste zukam. Auf den ersten Blick wirkte es wie eine flache Hügelkette, die aus dem Wasser aufragte - doch ich wusste, dass es in jenem Teil der Sundastraße nichts dergleichen gab. Ein zweiter Blick
Der unsichtbare BobDass einer wie Robert Zimmermann, der Welt besser bekannt als Bob Dylan, dem Pressemann von Columbia Records für einen ersten PR-Text vorflunkert, mit dem Güterzug nach New York getrampt zu sein, ist erwartbar. War er doch in die Ostküstenmetropole gekommen um sein Idol, den Protestsänger Woodie Guthrie, den Begründer US-amerikanischer Folkmusik - der jahrelang wie Tausende seiner Landsleute per Güterwaggon die USA durchfuhr - ausfindig zu machen.In seiner Autobiografie "Chronicles Vol.1" erfährt der Leser auch, wie Dylan sich seinen bald berühmten Namen aussuchte,
Er ist der unbestechliche Chronist des Wesentlichen und vermeintlich Unwesentlichen, das sich dann im Nachhinein oft als das überhaupt Wesentliche herausstellt. Picasso und Giacometti festzuhalten, war ihm jede Mühe wert. Aber der Schemel einer Klofrau in einem Herrenpissoir nicht weniger. andré heller über franz hubmannDie Furche: André Heller hat Sie einmal beschrieben als "Chronisten des Wesentlichen". Was ist für Sie dieses Wesentliche?Franz Hubmann: Das Wesentliche sind die Menschen, die ich fotografiere. Es geht ja hauptsächlich um Menschen. Da kommt es darauf an, sie zu erfassen,
Über den Siegeszug der Hygiene.Rudimentärste Vorstellungen (von Hygiene) gehen dahin, dass die Antike eher sauber war, das Mittelalter dreckig und unsere heutige Gesellschaft besonders reinlich und sich aller Gesundheitsgefahren bewusst." heißt es im Vorwort des Begleitbuches zur Ausstellung "Sei sauber ...!" des historischen Museums der Stadt Luxemburg.Hygiene ist überall und von den 35 Jahren, um die die durchschnittliche Lebenserwartung seit 1900 gestiegen ist, werden fünf dem Fortschritt in der klinischen Medizin und der Rest den Errungenschaften in Hygiene und öffentlicher
Die Semmeringbahn feiert 150-jähriges Jubiläum und galt bereits kurz nach ihrer - mit Schwierigkeiten verbundenen - Fertigstellung als State of the Art.Wir fliegen durch der Alpen Regionen Am Abgrund, - das erschrockne Auge misst, ob diese Klüfte, wo die Schrecken wohnen, ob tiefer das Gewölb des Himmels ist?Mag derlei poetische Dramatik eines Ludwig August Frankl vielleicht heute ein wenig übertrieben scheinen, ganz kalt lässt wohl die ruhige, beschauliche Fahrt nicht einmal den Jetset-gewohnten Businessreisenden des 21. Jahrhunderts im Speisewagen eines modernen Intercity. Was pfeift,
June Newton alias Alice Springs.Eine Frau, die mit Helmut Newton verheiratet ist und selbst fotografiert, tut gut daran, ein Pseudonym zu wählen, will sie künstlerische Eigenständigkeit auch in fremden Augen gewahrt sehen. Dies war auch June Newton bewusst, als sie 1970 in Paris ihre Karriere als Fotografin begann. Und der Namenswechsel war ohnehin bereits Programm in ihrem Leben. 1923 als June Browne in Melbourne geboren, galt die Leidenschaft ihrer Jugend zunächst dem Theater. Um Verwechslungen mit der Schauspielerin June Brown zu vermeiden, nannte sie sich auf der Bühne June Brunell -
John Woo verfilmt ein vergessenes Kapitel US-Geschichte.Eigentlich genial, diese Idee: ein militärischer Code auf Basis einer indianischen Sprache - Navajo. Einfach nicht zu knacken und deshalb unglaublich wertvoll. Im Zweiten Weltkrieg wurden in streng geheimen Schulungen Navajo-Indianer zu Chiffrierexperten ausgebildet. Für den Einsatz in den Kriegsgebieten teilte ihnen das Marine Corps Aufpasser zu, die den Code schützen sollten. Im Klartext: Sie hatten ihre Kameraden eher zu töten, als sie in die Hände des Feindes geraten zu lassen.So weit die Fakten, auf denen "Windtalkers", der