In den Arkaden der Wiener Universität fällt die Büste des vor 80 Jahren in Wien verstorbenen großen Internisten Hermann Nothnagel auf, der aus Alt-Lietzegörik-ke in der Neumark stammte, das heute zu Polen.gehört.Das Grab dieses Gelehrten befindet sich im hinteren Teil des Wiener Evangelischen Matzleinsdorf er Friedhofes an der Friedhofsmauer, denn Nothnagel war Protestant.Obwohl es als Ehrengrab geführt wird, kann man seine Inschrift kaum noch lesen. So wie auf der Universität ist auch hier das große Wort eingraviert: „Nur ein guter Mensch kann auch ein guter Arzt sein.“Dieses
Wie dreckig sehen oft unsere noch gar nicht so alten Postkästen im lieblichen Kaisergelb aus! Der von mir benützte Briefkasten in der Wiener Hauslabgasse ist da leider keine Ausnahme.Vielleicht liegt dieser Notstand an den Kompetenzschwierigkeiten. Der ,ßeam-te", der — oft in zweiter Spur parkend — die Kasten entleert, kann sie nicht auch noch mit einem Staubtuch reinigen. Das vJar noch nie Aufgabe der Post!Der Straßenkehrer ist dafür freilich auch nicht zuständig.Der Hausbesorger des jeweiligen Hauses, meist ein Ausländer, reinigt zur Not und selten genug den Gehsteig. Früher
Der Dehio von Wien weist nur mit zwei Zeilen auf die malerische Anlage in der Leberstraße hin, die bemerkenswerte Grabdenkmäler des 18. und 19. Jahrhunderts, so auch Mozarts Grabmal aus dem Jahre 1859, enthalte. Nur wenige Wiener schätzen diese Insel des Friedens als stillen Spazierweg, den man besonders zur Fliederzeit wenigstens einmal alljährlich unternehmen sollte. Die Autobahn nach dem Norden konnte wohl mit Erfolg zum respektvollen Ausbiegen veranlaßt werden. Die Trasse wird den alten Friedhof verschonen, ob es aber die Bauarbeiter tun werden?
Auf dem Truppenübungsplatz Ahrbrück in der Eifel lag eine .Neuaufstellung“, ein B e währ ungab a taillon der Luftwaffe. Neben dem harten Dienst der Wochentage winkte ab Samstag mittags höchstens ein Besuch bei, den Winzervereinen der Ahr, also neben kriegskärglicher Truppenverpflegung ein kriegsspärlicher Weingenuß.Ein Blick auf die Karte und die erlaubte 50-km-Zone der Bewegungsfreiheit gab nur knapp das Rheinufer bei Remagen und nicht mehr die Mosel frei. Man befand sich schließlich im fünften Kriegsjahr, und seit kurzem war die Invasionsfront harte Wirklichkeit geworden. So blieb
Seit fast anderthalb Jahren währte nun schon die Gefangenschaft. Jeder Tag war Entbehrung, jeder Tag war Sehnsucht, wenn man es auch unter den vielen sowjetischen Lagern nicht zum schlechtesten getroffen hatte: Morschansk, Lager 64, nächst Tambow an der Bahnstrecke Moskau—Saratow.Dieseits Und jenseits des mit Parolen geschmückten Lagertores war nach dem großen Aufbruch der Arbeitskommandos Ruhe eingetreten. Nur der kleine Trupp „Stadtsägewerk“, ein gutartiges Halbtagskommando, wartete, anscheinend vergeblich, auf seinen Abholer. Da kam endlich Oberleutnant Smir- now, ein rundlicher,
Er war eigentlich nie krank gewesen, doch war er von Jugend auf recht nervös, und durch dauernde geistige Uberanstrengung hatte sich sein Zustand verschlechtert Mitten in einem geruhsamen Urlaub stellten sich Kreislaufstörungen ein, die zur Heimreise zwangen. Mit „Herzinfarkt“ kam es zur Einweisung in ein Krankenhaus. Bald mußten wir erkennen, daß der liebe Patient zeitweilig „woanders“ war und unter unguten Vorstellungen zu leiden schien.Hochgradige Arteriosklerose des ganzen Körpers, besonders des Hirns, war die endgültige Diagnose, und niemand konnte uns sagen, ob dies bei so