Fast täglich berichten die Medien vom vergifteten Ehemann, der erwürgten Ehefrau, vom bestellten Mord an Exfrau oder Exmann, wobei die Palette äußerst umfangreich ist. Bis hin zum Kindermord, der oft genug eigentlich den Partner treffen soll. Daß jemand einen Menschen ermordet nicht obwohl, sondern weil er ihn liebt, ist besonders rätselhaft. Im Geist, im Traum, in irgendeiner dunklen Ecke des Unbewußten hat wohl jeder schon einen Mord begangen, man denke bloß an Heimito von Doderers „Ein Mord, den jeder begeht” oder an das psychoanalytische Motiv des Vatermordes.Welche Umstände
Die Diskussionen über die Rechte des Patienten gegenüber Arzt oder Krankenhaus zeigen, wie wichtig es ist, daß der Patient über ein allgemeines Grundwissen verfügt, das ihm Ursache, Verlauf und Therapiemöglichkeiten der häufigsten Krankheiten verständlich macht. Damit wird keineswegs verlangt, daß jeder die anatomischen, biochemischen, histologischen und physiologischen Details aller Krankheiten kennt, es soll auch nicht dazu aufgerufen werden, Ärzten Therapiepläne vorzuschreiben oder sie zu belehren. Solches Grundwissen soll vielmehr dazu dienen, daß der Kranke sich eine
Als Protest gegen die unterirdischen Atombombenversuche der USA auf der vor Alaska liegenden Aleuten-Insel Amchitka wurde 1970 vom ehemaligen Raketenkonstrukteur Jim Bohlen, dem Quaker Irving Stowe und dem Studenten Paul Cote im westkanadischen Vancouver das „Don't make a wave committee" gegründet: „Mach' keine Wellen" sollte daran erinnern, daß die Insel in einem der höchstaktiven Erdbebengebiete der Erde liegt und daß Alaska schon mehrfach nach Beben verheerende Flutkatstrophen erlitten hatte. Bereits 1969 hatten die USA eine Ein-Megatonnen-Bombe im Boden der Insel
Während auf der einen Seite Albert Einstein weltweit den Inbegriff des Genies verkörpert, dessen wissenschaftliche Theorien niemand versteht, ist über sein Privatleben und die Hintergründe seiner Forschungen sehr wenig bekannt. Die Mystifikation der Person des Physikers ist, wie es der Zeit entspricht, ein Produkt der Presse, was Einstein nicht verhindert, aber auch nicht gefördert hat. So blieb hinter Klatsch und Glorifizierung viel Interessantes am persönlichen und wissenschaftlichen Werdegang des größten Physikers seit Newton im Verborgenen. Der Quantentheoretiker Abraham Pais hatte
Sich mit einer Milbe anzufreunden, ist uns Menschen unmöglich, bei einer Weinbergschnecke im Garten hätten wir gewiß ebenfalls Schwierigkeiten, beim Wellensittich ist es schon leichter, und zu den Säugetieren können wir sofort einen gleichsam persönlichen Bezug herstellen. Daß Tiere, je enger die biologische Verwandtschaft ist, umso mehr, auf den Menschen einen vielfältigen Reiz ausüben, klingt nur deshalb trivial, weil es uns emotional selbstverständlich ist.Hinter dieser Selbstverständlichkeit steht aber, sieht man genauer hin, eines der interessantesten Phänomene der Biologie,
Die Identität einer Kultur beruht nicht nur auf einer gemeinsamen Sprache, gemeinsamen Verhaltensnormen und einem gemeinsamen Moralkodex, sondern in hohem Maß auf der Herleitung ihrer Abstammung. So steht am Anfang jeder Kultur ein Mythos, der das Werden der Welt als Ganzes und im speziellen das Entstehen der betreffenden Kultur deutet.Im fließenden Ubergang entwickelt sich aus der mythischen die religiöse und philosophische Welt-Deutung, in der von Anfang an zahlreiche Elemente einer Kritik an der jeweils bestehenden Kultur und ihrer Ordnung enthalten sind. Wenn diese Kritik sich
Was wir mit den Sinnen erfassen, ist nicht die Wirklichkeit, doch ein Affe ohne "richtige" Vorstellung vom Ast, auf den er sprang, hatte keine Chance, unser Vorfahr zu werden.
Wie entstehen Mentalität und Identität einer Kultur, eines Volkes, einer Nation? Wie und unter welchen Umständen bilden sich Mythen? Kann man Mythen „machen"? Welche Bedeutung hat der Held für das Selbstverständnis der Menschen und ihrer Geschichte? Wer schreibt die Geschichte einer Kultur -und wer schreibt sie um?Diesen Fragen geht der Ethnologe Dieter Rünzler am Beispiel der Konstruktion des Mythos vom amerikanischen Helden nach, wobei sich als Urbild des Helden eine kleine Gruppe von Arbeitern erwies, die mithalf, Rinderherden zu beaufsichtigen oder Tausende Meilen durch
Franz Wuketits schafft es, mit großer Treffsicherheit an jedem konkreten wissenschaftlichen Thema vorbeizuschreiben. Das läßt seine Texte auf den ersten Blick so aussehen, als würden sie einen bestimmten Gegenstand wissenschaftlich bearbeiten, aber leider führt bereits ein zweiter Blick zur enttäuschenden Erkenntnis, daß sie im besten Fall eine recht oberflächliche und gelegentlich schlampige Kompilation sind, die jede weiterführende Aussage oder Botschaft vermissen läßt.Im konkreten Fall findet man statt einer auf den sachlichen Themen beruhenden Rekonstruktion, etwa der
Nicht nur die abendländischen Philosophen diskutieren seit 2000 Jahren über die Bedeutung der Sinneswahrnehmung für alles Erkennen, sondern jeder von uns kennt diese Bedeutung. Würden wir unsere Sinnesorgane ausschalten, das Sehen, Hören, Tasten, Riechen, Schmecken, würde die Welt für uns aufhören zu existieren. Aber was ist das: „Die Welt"? Wie lernen wir sie? Sobald wir geboren sind, beginnen wir, all unsere Sinne wie Fühler aktiv in die Welt zu strecken, um pausenlos Informationen über ihre Eigenschaften zu gewinnen.Daher sind gerade die Kinder Wesen, die, lange bevor sie
Wer nicht glauben will, daß in den USA derzeit Bereitschaft zur Verschwendung und ökologische Ignoranz „in” sind, sollte das Buch „Alle Sorgen dieser Welt” von J. P. O'Rourke lesen. Es wird ihm das Grausen kommen.Warum sollen wir uns über die Zunahme der Weltbevölkerung, Hungerkatastrophen, die Vergiftung der Natur, über Armut, Seuchen und Rassenhaß Sorgen machen? Warum lassen wir uns von Wanderpredigern und Weltuntergangspropheten, ob sie GLORAL 2000, Hoimar von Ditfurth, Club of Rome, Greenpeace oder Konrad Lorenz heißen, unser schönes, lustiges Leben vergällen, statt unser
Wozu hat der Pfau solange Schwanzfedern, daß seine Flugfähigkeit beeinträchtigt wird? Wozu hat der Argusfasan so lange Schwungfedern, daß er gar nicht mehr fliegen kann? Warum leistet sich die Evolution den gigantischen Aufwand der sexuellen Vermehrung? Kann man lebende Systeme im Computerspiel erzeugen? Warum sind wir zu Verwandten netter als zu Fremden? Warum kollabieren Ökosysteme, obwohl wir alles geplant haben und nur das Beste wollten? Warum ist es erfolgreicher, zu kooperieren, als den Nachbarn auszubeuten? Auf diese und ähnliche Fragen sucht die mathematische Spieltheorie
Nachdem wir von den Zeitaltern des Aberglaubens in jene der Wissenschaft traten und sich Rousseaus Vorschlag, von der Zivilisation in das Paradies zurückzukehren, als undurchführbar erwiesen hatte, bereitete die Aufklärung jenen Siegeszug der Neuzeit vor, der uns glauben machen sollte, die rationale Vernunft sei nun der Schlüssel zur Lösung aller Probleme unserer menschlichen Existenz.Die Bündnisse von Tüchtigkeit und Macht erklärten das Quantifizierbare mit Logik und MathematikDie Wurzeln der Störungen liegen tiefer, als sie bei Symptomkuren meist vermutet werdenals Prüfstein