Im August 1914 entfesselte das Deutsche Reich den Ersten Weltkrieg und leitete damit den Untergang des alten Europa ein.Eines Tages wird der große europäische Krieg wegen irgendeiner Dummheit auf dem Balkan ausbrechen", soll Bismarck kurz vor seinem Tod gesagt haben. 37 Tage nachdem der österreichische Thronfolger und seine Frau in Sarajewo ermordet worden waren, brach der Erste Weltkrieg aus. Die Prophezeiung schien wahr geworden.Startschuss zum UntergangObwohl allgemein behauptet wird, dass der serbische Student Gavrilo Princip den Startschuss für den Weltenbrand abgab, gibt es
Mit einer Sonderschau zeigt das Technische Museum Wien, wie im Lauf der Zeit eine moderne, industrielle Flusslandschaft entstanden ist.Seit der Pariser Weltausstellung von 1867 ist die Donau blau. Am 28. Mai erklang dort auf einem glänzenden Ball vor so illustren Gästen wie Kaiser Napoleon III. und seiner Gemahlin Eugénie - drei Monate nach der Wiener Uraufführung - der Walzer "An der schönen blauen Donau". Die Partitur wurde im "Figaro" abgedruckt, und das internationale Publikum der Weltausstellung verhalf der Melodie Johann Strauß' zum Welterfolg. Seit 1895 ist die Donau gelb. Damals
Über 300 Fotografien aus dem Archiv der Österreichischen Nationalbibliothek zeigen Oberösterreich, wie es einmal war.Über zwei Millionen historische Lichtbilder werden im Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek verwahrt. Dieses Gedächtnis unseres Landes war lange Zeit für die Bevölkerung verborgen und ist ihr seit kurzem via Internet zugänglich. (http://www.onb.ac.at/ sammlungen/bildarchiv/).Eine Auswahl der schönsten und interessantesten Aufnahmen ist in den Büchern der Serie "Österreichs Bundesländer in alten Fotografien" zu sehen.Im unlängst erschienenen
Die Fotografin Inge Morath und der Essayist und furche-Kolumnist Karl-Markus Gauß suchen und finden, jeder auf seine Weise, Österreich.Zwei Künstler entdecken Österreich. Der eine, Karl Markus Gauß, stammt aus einer aus der Batschka vertriebenen volksdeutschen Familie und wächst in einem Salzburger Vorort inmitten durch den Weltkrieg Entwurzelter auf. Als er "... im tiefen Österreich endlich Österreich doch entdeckt, war dem Zwanzigjährigen klar, dass es nicht, wie der Papst gerade erklärt hatte, eine Insel der Seligen sei, sondern vielmehr die Hölle auf Erden." Erst später erkennt
Vor 160 Jahren erschuf sich der Teehandel ein eigenes Transportmittel - den Chinaklipper.Jedes Jahr zur Zeit der ersten Teeernte ist die Auslage eines bekannten Wiener Teegeschäfts gegenüber der Oper mit einer Teekiste dekoriert, auf der das Modell eines Passagierflugzeugs steht. Der Jet soll zeigen, dass eine extra schnell nach Wien transportierte Kostprobe der neuen Ernte auf Teeliebhaber wartet, die bereit sind, einen entsprechenden Aufpreis zu bezahlen.Es ist der Reiz, zu den ersten zu gehören, die einen neuen Jahrgang verkosten können, mehr nicht, denn heute dauert auch der normale
Vor 100 Jahren ließ der Altösterreicher Igo Etrich eine von ihm nach der Natur entwickelte Tragflächenform patentieren.Erst kam der Absturz, dann der Erfolg. "Als sich einmal im Jahre 1901 bei Gegenwind der Apparat abhob, wurde er bei der Landung erheblich beschädigt, ich leicht verletzt."Was in den 1962 erschienenen Memoiren des österreichischen Luftfahrtpioniers Igo Etrich so lakonisch beschrieben wird, scheint ihn damals allerdings gehörig erschreckt zu haben. So sehr, dass er sich weiteren praktischen Versuchen verweigerte und sich dem Problem erst einmal von der theoretischen Seite
Das "Hofmobiliendepot. Möbel Museum Wien" zeigt Bauhaus.Seit Mitte September hat das "Hofmobiliendepot" den Zusatz "Möbel Museum Wien" im Namen. Um dieser Entwicklung vom Depot imperialer Einrichtung hin zu einem der weltweit größten Möbelmuseen Ausdruck zu verleihen, lautet die erste Schau unter neuer Bezeichnung "Bauhaus-Möbel. Eine Legende wird besichtigt."Das 1919 von Walter Gropius in Weimar gegründete Bauhaus gilt heute als "die bedeutendste europäische Schule für Gestaltung und Architektur des 20. Jahrhunderts". Der Name Bauhaus ist Synonym für moderne Gestaltung, die in
Peter Baum, bis vor kurzem Direktor des Lentos Kunstmuseums, beobachtete vier Jahrzehnte die Kunstszene.Alfred Hrdlicka, Elfriede Jelinek, Fatty George, Joseph Beuys, Giorgio de Chirico, H. C. Artmann, Ella Fitzgerald ... - wie ein Künstlerlexikon wirkt die Porträtsammlung Peter Baums. Darstellende Kunst, Literatur, Musik - dem österreichischen Fotografen und Kunstkritiker ist keine Sparte fremd, außer vielleicht ein wenig das Theater, vor allem das Theater um seine Fotografie.Er pflegt seine Bilder nicht zu inszenieren, nur in den allerseltensten Fällen ist eine Pose arrangiert. Peter
Für die einen ist es das Wunder von Bern. Für die anderen ist es eine fatale Niederlage - und das nicht nur auf dem Fußballfeld: der unerwartete Sieg Deutschlands über Ungarn bei der Fußball-WM 1954.Es war, als wäre Großdeutschland wiederauferstanden, als die berüchtigten Zeilen von tausenden Kehlen gesungen das Berner Wankstadion und für eine Schrecksekunde die ganze Welt erbeben ließen: "... Von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt. Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt." Während die Bild-Zeitung unsensibel mit "Endsieg!" schlagzeilt,
*Hier ist Europa - verkünden die Poster an den Fenstern des Gemeindeamts von Dénesfa den EU-Beitritt Ungarns. Die Einheimischen sehen wenig Grund zur Freude. Ein Situationsbericht aus der westungarischen Provinz.von sabine e. selzerSchlag Mitternacht ertönt die ungarische Nationalhymne, "Isten, áldd meg a magyart - Gott schütze die Ungarn", wohl eine der traurigsten und schönsten der Welt. Alle im Kocsma, wie das Dorfbeisl auf Ungarisch heißt, fallen sich in die Arme, sie küssen sich, Glückwünsche werden ausgetauscht; es herrscht Feststimmung. Nein, die Rede ist nicht von der Nacht
Die amerikanische Fotografin Annie Leibovitz kehrt mit dem Fotoband "American Music" zu ihren Wurzeln zurück."Ein Konzert schien mir der uninteressanteste Ort, um einen Musiker zu fotografieren."Annie Leibovitz war dreizehn Jahre lang feste Fotografin des amerikanischen Musikmagazins Rolling Stone. Sie investierte für ihre Arbeit viel Zeit in den Umgang mit Musikern, lernte erst, "wie sie leben" und später, "wie Musik gemacht wird."Sie hat seitdem viel fotografiert, gelernt, wie man vorhandene Situationen unterstützt, wie man neue inszeniert. Während es früher nur sie und ihre Kamera
Werk und Wirkung des österreichischen Kriegsberichterstatters Walter Henisch sen.Ein Krieg ist für uns beendet, wenn man aufhört, davon Bilder zu machen. Spätestens seit dem zweiten Golfkrieg ist uns das bewusst. Fotografen, Kameraleute und Journalisten sind eingebettet in die Truppenverbände und liefern uns die vorderste Front in die hintersten Wohnzimmerwinkel, ein Phänomen, dessen Wurzeln bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen.Anton Holzers "Mit der Kamera bewaffnet" zeigt, wie Kriegen "ein fotografisches Gesicht" verliehen wurde, vom Krimkrieg als erstem Medienkrieg bis zum Zweiten
Das Wien Museum Karlsplatz widmet dem Jahrhundertschauspieler Helmut Qualtinger eine Ausstellung.Ein beleibter Herr im schwarzen Anzug sitzt ruhig am Tisch und liest vor. Ein kaum merkliches Heben der Augenbrauen, ein kleines Zucken des Mundwinkels, und man sieht einmal einen forschen Jungspund von preußischem Leutnant, eine zynische, naiv-begeisterte Frontberichterstatterin oder einen schmierig-schäbigen Kriegsgewinnler. Wenn man die Augen schließt, wird die Illusion perfekt; alle diese Menschen sind wirklich da. Und noch viele mehr.Helmut Qualtingers größte Stärke war die Verkörperung
Eine Ausstellung in der Wiener Albertina zeigt ausgewählte Werke eines der bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts: Gyula Halász alias Brassaï.Es ist Nacht in Paris. Dunkelheit umfängt die Stadt, die Lichtkegel der Laternen entreißen ihr so manche Szene, hier ein inniges Liebespaar, dort eine Schöne der Nacht, dann wieder ein Grüppchen zwielichtiger Gestalten. Und um die Ecken, in den Gassen schleicht der Fotograf, von dem es heißt, "er jage Bilder. Doch er jagt ganz und gar nichts. Eher schon ist er der Fang, nach dem die Bilder jagen." Es ist, als hätten diese Bilder nur auf
Zwei Bilder aus Palästina: Einmal der Ghettoblaster groß im Vordergrund, dahinter Badefreuden am Mittelmeerstrand, ganz normale junge Leute.Dann der Lauf eines Sturmgewehrs, Soldatenstiefel auf der Stadtmauer von Jerusalem. Macht. Hoch über nichts ahnenden Passanten.Das Land ist gespalten, nicht nur zwischen Israelis und Palästinensern. Der deutsche Fotograf Kai Wiedenhöfer war monatelang in den israelisch besetzten Palästinensergebieten, dem Land der Intifada, unterwegs."Man muss die Menschen mögen und sie dies wissen lassen." Dieses Motto des legendären Kriegsfotografen Robert Capa
Als erstes leistungsfähiges Transportmittel über Land hat die Eisenbahn die Entwicklung der Industriestaaten entscheidend geprägt. Im Zuge der EU-Osterweiterung wird ihr künftig eine besondere Aufgabe bei der Bewältigung des mit Sicherheit stark expandierenden Verkehrs zukommen. Redaktionelle Gestaltung: Robert Dengscherz und Christof Gaspari.In Wahrheit ist die Eisenbahn ja eine österreichische Erfindung. Oder wäre es zumindest, hätte nicht Seine Königliche Hoheit, der Prince of Wales auf der Jagd den Treiber Stephenson angeschossen. Als Schmerzensgeld wird diesem die königliche
bezirksmuseum floridsdorf, wienDen Vordersteven nannten sie Gransl-Stock, einen Poller Stiefel, das (Steuer-)Ruder Naukehrl und den Riemen Ruder. Österreichs Donauschiffer fuhren stets ihren eigenen Kurs. "Historische Holzschiffe auf der Donau" sind derzeit im Bezirksmuseum Floridsdorf zu bewundern: in akribisch handkolorierten Zeichnungen des pensionierten Architekten und international mehrfach ausgezeichneten Schiffsmodellbauers Kurt Schaefer.Die Schifffahrt auf der Donau war stark von Zünften geprägt und hatte mit der auf hoher See nichts zu tun. Es sei denn die von den Habsburgern ins
Der Wienfluß, derzeit ein unattraktives Gerinne zwischen Stein- und
Betonwänden, soll renaturiert und zum Erholungsraum in der Großstadt
umgestaltet werden.
Wer mit der Raab-Oedenburg-Ebenfurter-Eisenbahn nach Sopron fährt, der verläßt die EU in gewisser Weise bereits in Ebenfurth, lange bevor er wirklich die österreichische Staatsgrenze erreicht.Hier steigt der ÖBB-Schaffner aus, und ein ungarischer Kollege der ROeEE übernimmt den Zug. Die Fahrscheine werden nun nicht mehr von kleinen Computern ausgedruckt, sondern mit der Hand geschrieben. Seinen persönlichen EU-Beitritt hat der ungarische Zugbegleiter aber schon vollzogen. Seit Jahren lernt er, der sich während seiner Schulzeit nur mit Russisch beschäftigen durfte, nun diverse
Politisches Handeln wird inszeniert, um das Publikum zu unterhalten.
Information, Sinngebung und Kommunikation haben in der Theaterwelt
des Politischen kaum eine Chance.
Einige Gesellschaften sind reich, mächtig und innovativ, andere
leben heute noch als Sammler und Jäger. Ein amerikanischer
Wissenschaftler hat sich auf die Suche nach den Wurzeln der
ungleichen Verteilung von Armut und Reichtum gemacht.