Das Buch "Rabbi Schneersohn und Major Bloch" dokumentiert Koalitionen der Rettung und der Vernichtung.Wie sehr gängige politische Schemata spätestens seit 1989 durcheinander geraten sind, zeigt das Buch des ehemaligen deutschen Kulturstaatsministers. Es ist ein flammendes Plädoyer eines Linken für das gute alte humanistische Bildungsideal.In einem theoretischen Teil führt Julian Nida-Rümelin den Humanismus auf Stoa und Renaissance zurück. Der Humanismus stiftet eine Zivilgesellschaft als stabiles, von einem normativen Konsens getaragenes Kooperationsgefüge mit akzeptierten Regeln des
Satiren, Glossen und Geschichten von Egyd Gstättner.Nichts ist uninteressanter wie die Zeitung von gestern. Dies betrifft zwar Nachrichten, nicht jedoch Kommentare, wenn sie mit Witz und Klugheit geadelt sind. Im Sammelband "Geschichten aus dem Süden" sind Satiren, Glossen und Geschichten von Egyd Gstättner gesammelt. Sie sollten nur im Fünfer-oder höchstens Zehnerpack genossen werden - wie Pralinen oder Gummibärchen. Denn zuviel geschmunzelt ist nicht unbedingt zum Lachen. Dazu kommt, dass mancher Witz nicht dadurch gewinnt, wenn ihn viele erzählen: zum Beispiel die Homepage eines
Lizzie Dorons Roman "Ruhige Zeiten"Trauer rahmt die Geschichte ein. Leale hat als Mädchen versteckt in einem Erdloch in Polen überlebt, kam als Waise in einen Kibbuz nach Palästina und heiratet den Schneider Srulik. Als dieser stirbt, findet sie eine Heimat im Frisiersalon von Sajtschik und ihre ältere Freundin Rosa erschließt ihr die unbekannte Welt der Bildung.Das ganze Leben passt in einen Frisiersalon, wenn er von Sajtschik geführt wird, der "a Mentsch gewesen sei", ein so besonderer Mensch, dass er gleich zweimal stirbt.In Spiralen vollzieht die Autorin die Erzählbewegung und die
Egyd Gstättner umradelt den Wörthersee.Sich an Orten abzuarbeiten, bis der Mief der Heimat verschwunden und das Gefühl der Zugehörigkeit einen Charakter bekommt, der trotz der Tourismusfassade Bestand hat, kann eine Lebensaufgabe sein. "Unser Land ist ein Kessel. Man muss hinaus, um nicht eingekocht zu werden. Man muss hinaus, um weiterzukommen; man muss hinaus, um immer wieder zurückzukommen; mit einem warmen Gefühl, aber man muss hinaus."In Egyd Gstättners Erzählung "Das Mädchen im See" ist der Wörthersee nicht Staffage, sondern einer der Hauptakteure, der andere ist ein mehr oder
Geschichten des schwedischen Journalisten Richard Swartz.Sprache ist ein eigentümlich Ding. Selten ist mit Sprache Heimatlosigkeit so deutlich geworden wie in Richard Swartz Erzählband "Adressbuch". In einem Adressbuch stehen Namen und Orte und dieses Büchlein vereinigt viele kleine Heimaten. "Geschichten aus dem finsteren Herzen Europas" ist der Untertitel. Die Geschichten müssten rühren, doch der Leser bleibt kühl. Vielleicht aufgrund der Art des Erzählens oder möglicherweise hat auch die Übersetzung (aus dem Schwedischen) ihren Anteil daran.SperrigMit diesem sperrigen "Adreßbuch"
Oliver Rathkolbs äußerst lesenswerte Geschichte Österreichs seit 1945.Österreich lebt mit und in seiner Geschichte. Und trotzdem wurden Teile der jüngsten Geschichte lange ausgeblendet. Das Bemühen der Zeitgeschichteforschung, diesem Manko zu begegnen, hat jedoch nicht nur mit einer moralischen Verpflichtung zu tun, sondern ist notwendig für eine Standortbestimmung im Heute. Wie die Auseinandersetzung mit der Zeit des Austrofaschismus und des Nationalsozialismus als Basis für eine Analyse der gegenwärtigen politischen Situation genützt werden kann, zeigt der Historiker und Direktor
Eine aufsehenerregende Dokumentation der englischen Autorin Carol Ann Lee über den Vater von Anne Frank und Erinnerungen von Annes Freundin.Der Name Anne Frank steht als Symbol für das, was Juden angetan wurde. Wer diese Tatsache der Ermordung der Juden leugnen wollte, der hat in der Vergangenheit Fragen gestellt, nicht um die Wahrheit zu erfahren, sondern um ein Netz kleinlicher Widersprüche zu spinnen, in dem verstrickt kein Vor und Zurück mehr möglich schien und somit auch die Perspektive des großen Mordens verschwimmen sollte. Die Diskussion um die Echtheit des Tagebuches von Anne
Die Historikerin Anita Kugler schreibt mit "Scherwitz" mehr als nur die Biografie eines jüdischen SS-Offiziers.Sechzig Jahre nach der Befreiung vom Nationalsozialismus finden wohl nur mehr die ausgefallensten Geschichten den Weg in die Buchregale und können mit einer gewissen Aufmerksamkeit rechnen. So könnte vielleicht die erste Reaktion auf dieses Buch sein, die Hintergedanken des Rezensenten waren ähnliche. Doch Vor-Urteile sind dazu da überwunden zu werden.Jahrelange RechercheGewissheit, dass mit Anita Kuglers Biografie "Scherwitz" das Ergebnis einer jahrelangen ernsthaften Recherche,
Im neuen, sehr dünnen Buch von Leon de Winter finden viel Leben und Geschichte Platz.Leon de Winter versteht sein Handwerk. In seinem jüngsten Roman "Place de la Bastille" liefert er wieder den Beweis dafür. In dieser Meisterschaft kann aber auch die Gefahr liegen, die Versatzstücke zu bunt und unkonventionell anordnen zu wollen, wie dies im Vorgängerroman "Malibu" passiert war. In "Place de la Bastille" beschränkt sich der niederländische Autor. Die Geschichte des Lehrers, Historikers und Familienvaters Paul de Wit, der fernsehsüchtig ist, bekommt die Intensität eines Kammerspiels
Julian Rathbones Roman "Querubin oder der letzte Kastrat" führt in spanische Vergangenheit.Erschossen und verscharrt wie Hunde wurden die Republikaner von Francos Soldaten ab 1936. Die ersten Massengräber in Spanien werden aber erst seit einigen Monaten ausgegraben. Die Knochen sind bleich, die Vergangenheit ist bei vielen jedoch noch immer präsent, als Schmerz, als Tabu oder als weißer Fleck auf der Gedächtnislandkarte. Als pittoresken Hintergrund verwendet sie der englische Autor Julian Rathbone in seinem Roman "Querubin oder Der letzte Kastrat." Geschichte alleine genügt dem Autor
René Freunds Roman "Wechselwirkungen".Es gibt Tage, an denen geschieht so viel, dass die Ereignisse für eine Woche ausreichen würden", sinniert die Arztgattin Conny im Frühabendlicht, den Blick auf die Berge Liguriens gerichtet, mit einer Bänderzerrung im Fuß, Manuel an der Seite, der ihr Sohn sein könnte, aber in Wirklichkeit der der Alkoholikerin und Nachbarin ist. Den Abendimbiss serviert ein journalistischer Adabei und krankhafter Spieler, danach führt er beide im Jaguar zurück in eine österreichische Kleinstadt. Connys Mann, der sie mit einer Pharmareferentin betrogen hat und
Günther Loewits Roman "Kosinsky und die Unsterblichkeit" taucht ein in die NS-Zeit, hebt sich aber ab vom Erklärungseinerlei.Günther Loewits Geschichte lebt von der Indifferenz, denn wenn der Autor vom Sohn spricht, dann ist nicht immer klar, in welcher Zeitebene der Geschichte sich der Leser befindet, und das ist gut so, auch wenn die Jahreszahl vor jedem Kapitel eine Orientierung gibt. Ist es der Sohn, dessen Vater als Jude nach Innsbruck kam, ein berühmter Biologe wurde und sich taufen ließ, ist es der Sohn, dessen Vater sich vor den Nazis verstecken musste, oder ist es der Sohn, der
Der Prozess der quälenden Fragen, von Claudia Brunner und Uwe von Seltmann dokumentiert.Jedes Buch, das heute über die Zeit des Nationalsozialismus geschrieben wird, ist auch eine Auseinandersetzung mit der ungestellten Frage des Schlussstrichs. Den beiden Autoren des Bandes hat sich die Vergangenheit auf die Seele geschlagen.Wie lebt es sich mit dem Wissen, dass der Großvater ein Mörder im Dienste der Judenvernichtung war? Welche Strategien müssen eingeschlagen werden, um den Schutzmantel des Schweigens abzustreifen?Nichte eines MördersClaudia Brunner ist die Großnichte eines Mörders.
Stippvisite in einer fremden Welt.Der Weg in die Vergangenheit führt über den Umweg der Geschichte oder die Abkürzung von bekannten Namen. Ein Beispiel liefern die Erinnerungen von Anna Freud-Bernays, die sicherlich nicht von Interesse wären, wenn sie nicht die Schwester Sigmund Freuds gewesen wäre. Der Abkürzer ist abgesteckt und der Besuch kann beginnen. Wann? In der Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Abstecher ist jedoch mehr als eine Stippvisite, denn Anna FreudBernay verstarb erst 1955 und lebte in Amerika zu einer Zeit, als der Kontinent fern und die Titanic noch nicht oder gerade
Der englische Historiker Norman Davies legt ein Standardwerk zum Warschauer Aufstand 1944 vor.Historiker erzählen Geschichten mit Fußnoten. Dass die Historie keine trockene Angelegenheit sein muss, zeigte zuletzt Norman Davies, emeritierter Professor für Geschichte an der London University mit seinem 800-seitigen Werk über den "Warschauer Aufstand". Da Krieg die Fortführung von Politik mit anderen Mitteln ist, muss vorab auch eine Geschichte der diplomatischen Bemühungen erzählt werden. Im Fall Polens erfordert dies eine Horizontverschiebung weit ins Umland der Unwissenheit und eine
Geschichte des deutschen Komponisten Edwin Geist, der 1943 in Litauen ermordet wurde.Was bleibt von einem Komponisten, von dem keine Note zu hören ist? Wenn es hoch kommt vielleicht geschriebene Erinnerungen? Zumindest im Lexikon der Juden in der Musik, das die Nazis in den 30er Jahren herausgegeben haben, scheint der Name Edwin Geist auf. Viele andere Nachschlagewerke kennen den Namen nicht.Recherchiertes LebenDer Literat Reinhard Kaiser ist im Zuge des mehrfach ausgezeichneten Buches "Königskinder. Eine wahre Liebe" auf Edwin Geist gestoßen, der wie der junge Deutsche Rudolf Kaufmann im
Martin Auers Roman "Stadt der Fremden".Ein Dichter wird nach Nairobi eingeladen, um kreatives Schreiben zu unterrichten und einige Lesungen zu halten. Bei dieser Gelegenheit lernt er Österreicher in der Fremde kennen, die auf den ersten und/oder zweiten Blick mit rassistischen Ansätzen ausgestattet scheinen, die sich arrangiert haben mit den politischen Gegebenheiten und den Nobelpreis für Korruption verdienen würden. Er ist gezwungen mit seinen Bildern und nicht eingestandenen Vorurteilen umzugehen. Er entdeckt eine Möglichkeit aktiv zu werden und etwas für eine bessere Zukunft der
Die Geschichte(n) des Judentums.Wenn nicht nur Politiker, sondern auch Geistliche und ihr Gefolge Anspruch auf einen Landstrich erheben und sich bei ihren Rechten auf die Geschichte berufen, die durch Jahrtausende und Legenden zu einer unumstößlichen Wahrheit geworden ist, dann ist Vorsicht angebracht. Wer sich mit dem oberflächlichen Wissen geadelt wähnt, mag diesen Vergleich als angebracht finden, wenn es über das Judentum und die historische Besiedlung von Palästina und das Anrecht auf dieses Land geht. Wer die "Geschichte der jüdischen Kultur, erzählt in Briefen" von Martin Gilbert
Lebens-Geschichten erzählt Erich Hackl in seinem Sammelband "Anprobieren eines Vaters".Wie erzählt man ein Leben? Das ist die Frage, um die Erich Hackls Prosa immer zu kreisen scheint. Im Band "Anprobieren eines Vaters" sind Geschichten versammelt, die publiziert wurden in den wenigen Zeitungen und Zeitschriften, die dafür noch Platz haben.Biografien sind bei Hackl eine Versuchsanordnung für ein geglücktes oder verpatztes Leben, für Siege und Niederlagen, für Aufrichtigkeit und Niedertracht. Das Recht, selbst darüber zu bestimmen, wie das Leben verläuft, hatten alle der Beschriebenen
Georg M. Oswalds Roman "Im Himmel" ist infiziert von der Oberflächlichkeit, die er beschreibt.Man kennt die Seitenblicke-Gesellschaft aus dem Fernsehen und aus den Hochglanzmagazinen. Was den Großmüttern des 20. Jahrhunderts die Prinzessinnen und Fürsten waren, sind im 21. Jahrhundert Popstars und/oder die Geldaristokratie. Geburten und Scheidungen, Seitensprünge und Kopfschmerzen werden in der Öffentlichkeit ausgetragen. Wir leben mit, auch wenn wir ein eigenes Leben haben. Nicht nur mit Georg M. Oswalds Roman "Im Himmel" kommen die Reichen und Schönen zu literarischen Ehren. Der
Die Aufzeichnungen des österreichischen Schriftsteller E. A. Rheinhardt, geschrieben in französischen Gefängnissen 1943/44.Für ein "vages Später" hat Emil Alphons Rheinhardt das Leben im Gefängnis beschrieben und die Zellengefährten "abkonterfeit". So heißt es gleich am Beginn des Tagebuches, geschrieben im November 1943. Aus diesem Später wäre fast ein Nie geworden, denn dass diese Notizen ihren Schreiber, der am 25. Februar 1945 im Konzentrationslager Dachau an Flecktyphus starb, überlebt haben, ist schon eine Besonderheit. Die Voraussetzungen, dass es ein Später überhaupt geben
Bárbaro verlässt Kuba, er hat ein Gelübde abgelegt und hofft es einzulösen, fern der Heimat. Er möchte seine Impotenz überwinden. Der Journalist reist zur Baustelle der Baikal-Amur-Eisenbahn, um einen Artikel über das Leben der Arbeiter unter diesen extremen Bedingungen zu schreiben. Soweit die Ausgangslage im Roman "Die Dolmetscherin" des im Mai 2002 im spanischen Exil verstorbenen kubanischen Schriftstellers Jésus Díaz. Der Klappentext verheißt eine sinnliche und sprachgewaltige Geschichte. "Ein Kubaner in Sibirien war sinnlos, immer noch in der Eiseskälte zu stehen, war sinnlos,
Magdalena Agdestein spürt den unterirdischen Strom der Vergangenheit auf.Wir leben nicht, wir erinnern und die Wahrheit ist - wenn überhaupt - nur in der Ferne auszuhalten.In Mauthausen geboren zu sein, ist - auch wenn dies nach der Befreiung vom Nationalsozialismus geschehen ist - eine besondere Belastung. Die Übersiedlung nach Norwegen bedeutet für Johanna in Magdalena Agdesteins Roman "Nachlass" nicht den Beginn des Vergessens, sondern schärft den Blick. Wie durch ein in die Vergangenheit gerichtetes Fernrohr spürt Johanna mit ihrer Therapeutin vergangenen Lichtern nach. Die Worte,
Zum 70. Geburtstag hat Dietmar Grieser sich und seinen Lesern ein neues Buch geschenkt.Ein Hauch von Nostalgie umweht das Vorhaben von Dietmar Grieser, der mit seinen Büchern Bildungshaine für jedermann errichtet in den imaginären Gärten einer großen Zeit, mit Schauplätzen, die aus anderen literarischen Zusammenhängen bekannt sind, mit Häusern und besonderen Betten, und nicht zuletzt auch mit verborgenen Ecken, in denen heimlichen Genies hausen und darauf warten, entdeckt zu werden.Eine sonderbare Gesellschaft kann das ergeben, mit dem Erfinder der Mund-zu-Mund-Beatmung, mit
Die Autobiografie eines außergewöhnlichen Historikers erzählt eine andere Geschichte des 20. Jahrhunderts.Eric Hobsbawm gehört zu den bedeutendsten Historiker des 20. Jahrhunderts. In seiner Autobiografie erzählt er nun seine eigene Geschichte. Aus einer jüdischen Familie kommend, in Ägyptens Alexandrien geboren und in Wien Hietzing aufgewachsen, erfolgte die Prägung des Lebens durch jenen kulturellen Stempel, der nicht nur, aber vor allem bei den jüdischen Emigranten anzutreffen war und ist. Literatur, Theater, Oper, Galerien: das war ein Teil des Programms, das für die Jugendlichen
Der dänische Autor Joern Riel lässt in seinem Geschichten-Zyklus im Grönlandeis die unterschiedlichsten Typen vorbeiziehen.Warum sollte man über Grönland lesen, über Jäger, Männer natürlich, die jeweils zu zweit in einsamen Hütten leben, das halbe Jahr Dunkelheit und die andere Zeit Sonne und Erträglichkeit vorfinden, die Schweigen als Hauptmahlzeit und als Aperitif und Nachspeise selbstgebrannten Schnaps genießen? Die Aufgabe dieser dänischen Kolonisatoren des Eises ist es, Fallen zu stellen, Tiere zu schießen und ihnen das Fell abzuziehen und zu überleben.Zu fern und zu
Dietmar Grieser porträtiert die späten Lieben bekannter Künstler.Nicht erst in unseren Tagen sind spät geschlossene Beziehungen und Verbindungen zwischen Liebenden mit einem großen Altersunterschied der Treibstoff für Tratsch und Phantasien, der Stoff aus dem unsere Seitenblick-Gesellschaft Fortsetzungsgeschichten webt.Dietmar Grieser hat in seinem Buch "Das späte Glück" die großen Lieben großer Künstler recherchiert und einen weiteren Band für seine "Kulturgeschichte der Gefühle" vorgelegt. Und er zeigt, was immer schon war. Kein Ende der Liebe, auch wenn es aussichtslos scheint,
Yael Hedayas Roman "Zusammenstöße" ist eine unspektakulär und unaufgeregt erzählte Liebes- und Lebensgeschichte aus Israel.In Israel herrscht seit Jahren Krieg, kein traditioneller Krieg, denn die Front führt unvermittelt durch Kaufhäuser, Kaffees und Busse. Wie lebt es sich in so einem Krieg? Wie lebt es sich für jene, die mit dem Krieg geboren und die Bedrohung in unterschiedlichen Ausmaßen als ständigen Begleiter wissen?Auch im Krieg gibt es Normalität und natürlich auch Liebe. Die israelische Autorin Yael Hedaya hat mit ihrem Roman "Zusammenstöße" eine Liebesgeschichte
Im "Zirkusbrand" von Stewart O'Nan wird Lokalgeschichte zum Weltereignis.Einen Monat nach der Landung der Alliierten in der Normandie sterben im Juli 1944 in Hartford in den USA 167 Amerikaner beim größten Zirkusbrand in der Geschichte des Landes. Ein Ereignis, über das der erfolgreiche Schriftsteller Stewart O'Nan, der bereits mit dem William-Faulkner-Preis ausgezeichnet wurde, ein Buch mit 500 Seiten schrieb. Ein Buch, das nicht in einem lokalen Kleinverlag erschien, sondern bereits nach nicht viel mehr als zweieinhalb Jahren übersetzt vorliegt.Wir leben in einer sonderbaren Welt. Die
Stephan Wackwitz erkundet in seinem Familienroman "Ein unsichtbares Land".Auschwitz, Namibia, der Nationalsozialismus und die 68er Generation. Dazwischen liegen Welten und nicht nur ein weiter Weg: Im Vergleich dazu sind der Nord- und der Südpol Nachbarn.Zwischen den Polen Auschwitz und 68er Generation ist die Spurensuche nach der Familiengeschichte von Stephan Wackwitz angesiedelt. Kein Wunder, wenn diese Chronik "Ein unsichtbares Land" heißt. Erinnerung ist eine Bewegungsform in Zeit und Raum, wie der Lektor, Essayist und Erzähler im Positiven mit seiner Rekonstruktion von persönlicher
Steffen Menschings Roman "Jacobs Leiter" ist eine Liebeserklärung an Bücher und Geschichten.Zeitzeugen sind vielleicht die letzten großen Erzähler und Historiker und Literaten sind jene, die sich den Luxus leisten zuzuhören. Dass auch Bücher zu Zeitzeugen werden können, zeigt der deutsche Autor Steffen Mensching, der das Arbeitsjournal seiner Reise nach New York zu einem Roman ausgebaut hat. Er leistet sich den Luxus zuzuhören und sich auf die Suche zu machen, und alle, die die Liebe für Bücher und Geschichten kennen, werden ihn beneiden um seine Erlebnisse und Reiseerfahrungen. In
Viel Alltag und eine unverwechselbare Stimmung in Gregor Sanders Erzählband.Mit Miniaturen werden Idyllen assoziiert, wenn sie in Blei gegossen, in Stein geschnitten oder in einer Glasflasche den Blick auf das Detail lenken. Miniaturen müssen jedoch keine Idyllen sein. Literarisch hat der in Schwerin geborene Autor Gregor Sander mit seiner ersten Veröffentlichung "Ich aber bin hier geboren" Miniaturen des Alltagslebens in der ehemaligen DDR vorgelegt. Keine Idyllen, viel Alltag und trotzdem kann man davon nicht genug bekommen.Bei diesen Erzählungen geht es dem Leser wie beim Verzehr eines
Jehoschua Kenaz' "Landschaft mit drei Bäumen" ist ein pessimistischesund daher erschütternd realistisches Buch über Israel.Glück ist keine Kategorie, die für die Figuren des israelischen Autors Jehoschua Kenaz lebensbestimmend ist. Sie wären schon gerne glücklich, doch die Umstände, die sind nicht danach. Die Frage des Glücks wird nicht thematisiert und ist doch immer präsent wie so vieles in den Texten von Kenaz, der die Aussparung zur Methode gemacht hat. In das dadurch erzeugte Vakuum wird der Leser mit seinen Fragen und Vorstellungen förmlich hineingezogen.ZwischenexistenzenDie
Vor 50 Jahren verfasste der niederländisch-flämische Maler, Journalist und Schriftsteller Louis Paul Boon seinen wichtigsten Roman. Nun kann man ihn erstmals vollständig auf Deutsch lesen.Louis Paul Boons Roman "Der Kapellekensweg" ist ein Klassiker der modernen niederländischen Gegenwartsliteratur. Wenn ein Klassiker erst spät übersetzt wird, dann bekommt das Werk etwas von einer Flaschenpost aus einer anderen Zeit. Mit Klassikern ist das aber so eine Sache. Wann kommt ein Rezensent schon in die Lage, einen Klassiker besprechen zu können: Selten, wenn er nicht gerade prominent ist und
"Allein das Meer": ein ungewöhnlicher Roman des israelischen Schriftstellers Amos Oz über Leben, Lieben und Sterben.Für einige galt der "linke" Amos Oz, der die israelische Friedensbewegung mitbegründet hatte, als der gute Mensch von Israel, von dem es literarisch nicht mehr viel zu erwarten gab, wie es ein Kritiker der Welt formuliert hatte. Dass dem nicht so ist, zeigt der neue Roman.Oz wählte über weite Strecken des Buches die Gedichtform und erzählt anhand einiger Menschen das ganze Leben von der Geburt bis zum Tod, mit Hoffnungen, Illusionen und Liebe, mit dem unvermeidlichen Tod
Der "Zimmermann-Test" macht's möglich: der Gen-Test gibt Auskunft darüber, wer Künstler ist und wer nicht.Zum Glück ist das nicht Wirklichkeit, sondern "nur" ein Roman.Was soll Kunst und wer darf sich Künstler nennen? Die Diskussion über Kunst hat scheinbar immer Saison, so wie die künstlerischen Skandale bloß die Spitze dieses Eisbergs darstellen. Und die Titantic der öffentlichen Meinung steuert diesen mit masochistischer Zielsicherheit immer wieder an. Wenn Kunst schon ein Luxus ist, dann ist die Diskussion über Kunst der Kaviar auf den Häppchen, die auf dem Theater, in der
Der junge Autor Sayed Kashua konfrontiert schonungslos mit der Situation in Israel.Wie leben Menschen in einem Land, das sie nicht als ihr Land ansehen (können)? Wie leben israelische Araber in Israel? Welches Selbstverständnis haben sie, welche persönlichen und gesellschaftlichen Konflikte haben sie zu ertragen? Sayed Kashua kennt die Situation und hat sie in all ihrer schrecklichen Aussichtslosigkeit in seinem Roman "Tanzende Araber" dokumentiert. Kashua wurde 1975 geboren, lebt im palästinensischen Teil des Dorfes Beit Safa bei Jerusalem, das bis zum Sechstagekrieg zwischen dem
"Die Frau des Kanzlers" von Gustav Ernst beschwört Thomas Bernhard. Doch auch schimpfen will gelernt sein.Wenn ein Buch "Die Frau des Kanzlers" heißt und nach vierzig Zeilen klar wird, dass der Kanzler musikalisch ist und verschiedene Instrumente spielt, wissen wir, hier wird der Leser nicht durch ein Labyrinth geführt. Hier hat der österreichische Autor Gustav Ernst vorsorglich eine Schneise geschlagen, damit ja keine Missverständnisse aufkommen, der Leser nicht abbiegen kann, nicht zur Seite schauen muss, nicht viel nachzudenken braucht: Ähnlichkeiten mit lebenden Objekten sind
Erich Wolfgang Skwara als literarischer Gralsritter, der Leser im Labyrinth.Don Juan ist nicht tot, fühlt sich unverstanden und als Allegorie des schürzenjagenden Pöbels missbraucht. Im Mittelpunkt von Erich Wolfgang Skwaras lyrisch-essayistischem Roman "Pest in Siena" steht er, Don Juan, der durch die Literatur und Kunstgeschichte geistert. Ein Untoter, der keine Ruhe findet.Leben heißt lieben in vollen Zügen. Den Kelch gilt es zu leeren, um Verzweiflung zu vergessen, sich seiner Existenz gegenwärtig zu sein. Skwara, der aus Salzburg stammende Weltbürger und Literat auf der Suche nach
Ein reicher Pakistani in New York und die sozialen Gegensätze in Pakistan. "Nachtschmetterlinge": Ein nachhaltiger Roman.Wer hat sie, wer hat sie nicht? Was ist, wenn die Nachbarn sie haben, wann können wir mit ihr rechnen? Wenn wir sie haben, dann sind wir stolz, dann freuen wir uns alle und feiern auf den Straßen. Die Rede ist nicht von einem begehrten Konsumartikel, die Rede ist von der Atombombe, und die so denken, sind die Pakistani in Mohsin Hamids Roman "Nachtschmetterlinge". Nicht, dass die Bombe das Leben der einfachen Leute bestimmen würde, doch ein heimlicher Fluchtpunkt ist
Mit einem Fuß im Partygedränge und mit dem anderen im Kanu. Ein Schlüsselroman über die afrikanischen Intellektuellen.Es gärt in Nigeria. Das Land ist seit 1960 unabhängig, der Kolonialismus offiziell Geschichte. Von Befreiung und Reinigung ist jedoch auch fünf Jahre später, zur Zeit des Romans, keine Spur. Der Regen hat auch seit Wole Soyinkas Roman "Die Ausleger", der nun mit 37 Jahren Verspätung auf Deutsch erschien, die Probleme nicht fortgewaschen, darum ist er noch immer aktuell. Die Metaphorik des Regens zieht sich durch den Schlüsselroman des ersten afrikanischen
Gudula Walterskirchen versuchte sich an der Biographie einer der umstrittensten Persönlichkeiten der Ersten Republik. Ernst Rüdiger Starhemberg, allzu naiv gesehen.Ernst Rüdiger Starhemberg war eine der markantesten und umstrittensten Persönlichkeiten der Ersten Republik. Ein veritables Feindbild: Nicht nur ein "Fürscht", sondern auch Faschist. Finanzier der Heimwehren, ein Condottierre und Abenteurer, ein Wortdrescher, der in seinen Reden Köpfe rollen ließ und gegen die roten Bonzen wetterte. Ein Soldat, der von Schreibtischarbeit nichts hielt und seine Meinung entsprechend Zeitpunkt
Der Unmensch ist überall verfügbar: "Winter im Morgengrauen" von Jens Martin Eriksen. Ein Roman, der den Schlaf raubt.In jedem von uns steckt ein kleiner Hitler. Mit der Realität dieses zu oft und zu leicht ausgesprochenen Satzes konfrontiert uns der Roman "Winter im Morgengrauen" des dänischen Autors Jens Martin Eriksen. Von Hitler ist nicht die Rede, aber von der in vielen Menschen vorzufindenden Möglichkeit, Teil einer Mordmaschinerie, eines verbrecherischen Prozesses zu werden.Dieses Buch raubt den Schlaf. In einem Hotelzimmer in Barcelona erzählt ein Mann dem Autor seine Geschichte,
Federmanns kleine Geschichten von kleinen Leuten. Eine Wiederentdeckung.Die Stimme" heißt die Sammlung von Erzählungen des 1976 verstorbenen österreichischen Autors Reinhard Federmann, die nun der Picus Verlag publizierte. Federmann, der Mitglied der Gruppe 47 und Generalsekretär des PEN war, verleiht in diesen Skizzen einigen Verlierern der unmittelbaren Nachkriegszeit eine Stimme, er porträtiert sie mit Ironie, ist aber zurückhaltend mit seiner Bewertung. Diese seltene Form der Menschenliebe zeichnet die kleinen Geschichten von kleinen Leuten aus.Da ist der "schielende Engel" namens
"Sänger im Bad": Der neue Gedichtband von Gerhard Ruiss enthält heisse, kalte, aber auch einige lauwarme Duschen.Wer im Bad singt, ist ein Träumer. Die Musiker unter der Brause stehen selten auch tatsächlich auf der Bühne. Mit geschlossenen Augen träumen sie und glauben an die Magie ihrer Möglichkeiten. Gerhard Ruiss nennt seinen Lyrikband "Sänger im Bad". Ein Outing also? Doch was wird geoutet? Reimt Ruiss nur im Bad? Wirken die Gedichte nur im nassen Zustand?Wer glaubt, mit Reimen nicht nur im Badezimmer etwas verändern zu können, ist ein "Sänger im Bad" und heillos verstrickt in
Karl Markus Gauß macht den Alltag eines Jahres zum Stichwortbringer für Streitbares und Philosophisches.Karl Markus Gauß ist nicht verwandt mit dem Mathematiker, keine Gleichung, keine Kurve heißt nach ihm. Doch gibt es so etwas wie den Gaußschen Unterschied: Eine unmeßbare, aber augenscheinliche Abweichung zum Mainstream. Sie kennzeichnet Menschen, die gegen den Strom schwimmen und vor Strudeln und Verdächtigungen nicht zurückschrecken. Abgezeichnet hat er sich in vielen Kommentaren und Büchern des in Salzburg lebenden Essayisten, unübersehbar wurde er mit dem Journal der Zeit
Es muss ja nicht immer ein Krimi seinDie Stimme der Großmutter ist mädchenhaft, ihre Kleidung schrill und über die Vergangenheit will sie nicht mehr reden. Mit ihren 85 Jahren hat sie noch zehn Jahre vor sich und die will sie nutzen: Warum sich nicht verlieben? Dies ist die Ausgangssituation von Fay Weldons drittem Roman "Miss Felicitys kleine Geheimnisse". Ein Roman über Familie und das Fehlen derselben, über die Liebe, für die es nie zu spät ist und über das Altern. Eine zuweilen erfrischend bissige, befreiende Geschichte, die etwas naiv wird, wo es ums Gesellschaftliche
Ein Italiener und ein Israeli schreiben über Doppelleben und Leben mit falschen FassadenWas tritt zutage, wenn die Fassaden zerbrechen? Wie erfolgreich kann Scheinleben geführt, Doppelexistenz gelebt werden? Erkennen wir unsere Mitmenschen noch, wenn wir hinter die Fassade blicken? Zwei Autoren aus Ländern, in denen nicht nur die Fassaden bröckeln, führen den Leser auf Pfade hinter die Fassaden. Der Israeli Jehoschua Kenaz schildert das Leben "hinter der Wand" in einem Haus in Tel Aviv, der Italiener Sandro Veronesi muss nach dem Tod seines Vaters entdecken, dass dieser ein erfolgreiches
Im Roman "Lost & Found" der österreichischen Autorin Ursula Hentschläger lebt und scheitert man beiläufigDie österreichische Autorin Ursula Hentschläger, die auch als Kommunikationswissenschaftlerin im Bereich Neue Medien arbeitet, nennt ihren Roman "Lost & Found" und variiert die Beziehungen zwischen Geld und Glück. Geld und Glück, das ist eine besondere Kombination. Geld bedeutet Glück. Wir wissen zwar, dass auch mit Geld nicht alles gekauft werden kann, doch ohne Geld kann das Glück schon recht bescheiden aussehen. Gefundenes Geld, verlorenes Glück, trotz aller zerstörten
Die Machthaber der Türkei initiierten den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts.Der Genozid am armenischen Volk bildete den Auftakt zu den Untaten des 20. Jahrhunderts. Die türkische Regierung versucht bis heute, jede Erörterung dieses Massenmordes zu unterbinden. Wie schwer es auch den Nachkommen der Opfer fiel, die eigene Geschichte zur Kenntnis zu nehmen, zeigt der Amerikaner Peter Balakian in seinem Roman "Die Hunde vom Ararat". Peter ist ein amerikanischer Junge, liebt Baseball und Football und wächst in den sechziger Jahren gut behütet in New Jersey auf. Mittelpunkt der Familie
Viele böse Sprüche vom griechischen Kommissar.Andere bringen aus dem Urlaub Honigmandeln und Sesamplätzchen mit - sie eine Leiche." Das ist die Ausgangssituation des zweiten Kriminalromans von Petros Markaris. Wenn der griechische Kommissar Kostas Charitos mit seiner Frau bei Verwandten Urlaub macht, ist dies schon schrecklich genug. Diesmal gibt's außerdem ein Erdbeben, und nach einem Erdrutsch auf der Insel wird eine verscharrte Leiche gefunden. Schicksal für den Pechvogel.Es war nicht anders zu erwarten. Das Wetter in Athen ist unverändert fürchterlich, der Haussegen bei den Charitos
Maria Regina Pisa erzählt die berühmteste Geschichte der Welt aus einer neuen, weiblichen Perspektive.Die Geschichte von Jesus darf als bekannt vorausgesetzt werden. Wenn sie, ohne verändert worden zu sein, plötzlich doch neu erscheint, ist dies eine Überraschung. Sie erwartet den Leser in der fiktiven Autobiographie der Maria von Magdala: "Ich habe ihn geliebt". Die 1925 geborene Journalistin Maria Regina Pisa schlüpft in die Person von Maria Magdalena und findet einen dem Thema entsprechenden, natürlichen Erzählduktus. "Mein Name ist Maria. Ich stamme aus Magdala, eine Gemeinde am
David Sedaris schrieb die allerbösesten Weihnachtsgeschichten: "Holidays on Ice".Der Weihnachtsmann ist eine Geisel des Kapitalismus und die Geiselhaft beginnt immer früher. Bislang haben wir uns nur geärgert, wenn hinter den Halloween-Kürbissen bereits die Girlanden hingen, nun öffnet uns David Sedaris ganz die Augen: Der Weihnachtsmann ist nicht mehr zu retten. Nach diesen fünf Geschichten ist es endgültig. Der Protagonist der ersten ist ein Zwerg, der in den Wochen vor Weihnachten als Männlein im grünen Kostüm arbeitet. Bereits die Auswahl der kleinen Zuträger richtiger
Theaterluft, Giftkapseln und rostige Pistolen, aus denen auf Wiens Theater-Hassliebe geschossen wird: René Freunds erster Krimi.In keiner Stadt wird Theater so geliebt und so gehasst wie in Wien. Die Stadt ist ein Garant für Skandale und Rollenbesetzungen werden heftiger diskutiert als Regierungsumbildungen. Auch das Wiener Theaterblut ist rot. Und nirgends so von Eitelkeit und Moden vergiftet wie in Wien.Gestorben wird in René Freunds erstem Krimi eher am Rande, denn ohne Tote wäre es kein Krimi. Was würde sonst die Handlung in Gang halten bis zum nächsten Sterben. Die Hauptrolle
Die Erwachsenenbildungszeitschrift Spurensuche gibt Denkanstöße in Sachen Rassismus.Rassismus mit dem wissenschaftlichen Mäntelchen und die vergessene Opposition gegen das Rassendispositiv ist in der Spurensuche - Zeitschrift für Geschichte der Erwachsenenbildung und Wissenschaftspopularisierung dokumentiert. Im umfangreichen Band Xenophohie und Rassismus im 20. Jahrhundert wird versucht, eine Genese der "rassentheoretischen Diskurse" zu zeigen, um auf sachliche (historische-analytische) Weise einen Beitrag zu deren Bekämpfung zu leisten.Dies ist umso wichtiger, als sich in letzter zu den
Der Holländer Cees Nooteboom muss ständig unterwegs sein, um die Ruhe zu finden, die er zum Schreiben braucht.Der in Den Haag geborene Cees Nooteboom ist eine Klasse für sich. Auch dank seines Genres, das einen Großteil der Menschen das ganze Jahr über interessiert: seinem ausufernden Reisen. Im Sommer reisen wir alle, die restliche Zeit des Jahres träumen wir davon, leben in der Erinnerung an Reisen oder bereiten uns auf kommende vor. Für Nooteboom ist Reisen mehr als ein Ausspannen vom Alltag, für ihn ist es elementares Erlebnis, Lebensform.Er hat sich als Motto für sein Leben und
Erfolglose Privatdetektive im verwahrlosten Büro vermehren sich wie Pilze im ungelüfteten Bad. Marek Miert ist der jüngste und schon so schnoddrig, als hätte er mit Humphrey Bogart Grieskoch gelöffelt und mit Dashiell Hammett Drinks gekippt. Er lebt im Wiener Hinterland und übernimmt einen Fall, bei dem die Chance auf Honorar so groß ist wie auf den Sechser im Lotto. Die Suche nach einem Fahrerflüchtigen führt weit zurück in die letzten Kriegstage 1945. Die Spur führt über viele Umwege und durch zweifelhafte Viertel, doch keine rote Ampel zwingt zum Innehalten, mit dem Wörtchen
Auch Gourmets sehnen sich manchmal nach Hausmannskost und machen gelegentlich einen Abstecher in einen Fastfoodtempel. Von Sandra Browns Büchern werden schätzungsweise jeweils soviele verkauft wie Big Macs an einem Tag, die Auflagen ihrer Bücher betragen meist 50 Millionen Stück. Der jüngste Krimi ist so dick, wie ein Buch oder ein Big Mac dick sein soll. Der Titel klingt bekannt und das Lesen macht tatsächlich so wenig Arbeit wie das Kauen. Das alles muß aber noch kein Nachteil sein.Burke Basile vom New Orleans Police Department hatte keine besonders gute Woche, da er seinen Partner