Warum protestantische, fundamentalistische Sekten regen Zulauf
haben, was das mit dem Millennium zu tun hat und welche politischen
Ziele diese Sekten in Lateinamerika verfolgen, analysiert Juliana
Ströbele-Gregor, eine Konsulentin für Entwicklungspolitik.
Beim G8-Gipfel letztes Wochenende in Köln hätten Entwicklungsländer
mit einem Schuldenerlaß eine neue Chance bekommen sollen.
Herausgekommen ist ein Erläßchen.
Er ist 35 und als Geschäftsführer des Österreichischen Roten Kreuzes
Chef von 3.300 Mitarbeitern. Er gilt als einer der Väter des
weltweiten Minen-Verbots. Nun macht sein - von ihm selbst
herbeigeführter - Karriereknick Furore: Christian Marte tritt in den
Jesuitenorden ein. Warum er das tut, verrät der Novize in spe im
Furche-Interview.
dieFurche: Als Leiter des mobilen Hospizdienstes in Wien begleiten sie seit Jahren Schwerkranke in ihren letzten Lebensmonaten. Wünschen sich die Betroffenen ihr Ende?Franz Zdrahal: Die Äußerung, "Wär's nur schon endlich zu Ende", ist ja was Legitimes. Aber diese Art von Todessehnsucht ist absolut nicht zu vergleichen mit der Forderung, dem Leben ein Ende zu bereiten. "Ich wünsche mir, daß das natürliche Ende bald kommt", ist eine Sache. Eine andere ist der Wunsch von Kranken oder Gesunden nach Tötung: "Ich will, daß mir jemand ein Rezept verschreibt. Ich geh' in die Apotheke und
Nun lehnen auch Mediziner und Politiker die Liberalisierung der
Euthanasie klar ab. Die Betroffenen warten allerdings weiter auf
bessere Sterbebegleitung (siehe FurcheNr. 4/1999).
Der Fremdenverkehr hat sich in Jordanien seit dem Friedensschluß mit
Israel zum zweitwichtigsten Wirtschaftssektor gemausert. Allein:
Diese Stütze ist vielfach vom Einknicken bedroht. Just der westliche
Gönner-Freund USA könnte das große Geschäft verderben.
Während Österreichs Entwicklungszusammenarbeit ein Seminar über
Peacebuilding im südlichen Afrika abhielt, brach just der
Kongo-Krieg aus. Doch für einen kleineren Konflikt konnte immerhin
ein Lösungsansatz entwickelt werden.
Doppelte Überraschung im neuen UN-Entwicklungsbericht: Die
Industrieländer haben ein größeres Armutsproblem als angenommen.
Und: Einkommen bestimmt nicht, wie arm man ist.
US-Sondervermittler Richard Holbrooke in einem neuen Buch über seine
Bosnien-Mission, viele Verhandlungsnächte mit Milosevi'c und einen
virtuellen Flug in 3-D.
Die Saat des Krieges geht im Frieden auf: Anti-Personen-Minen sollen
nicht töten, sondern verstümmeln. Was Caritas und Rotes Kreuz im
ehemaligen Jugoslawien für die Opfer dieser feigen Waffen tun. Ein
Lokalaugenschein.
dieFurche: Die EU versucht, mit einer Troika- und einer Parlamentarier-Delegation in Algerien zu einer gemeinsamen Außenpolitik zu finden. Kann das zum Ende des unübersichtlichen Abschlachtens beitragen?Gerald Mader: Jeder Konflikt hat seine eigene Geschichte. Ohne sie und den Konfliktgegenstand zu kennen ist es völlig sinnlos, Lösungen vorzuschlagen. Der Konflikt in Algerien hängt damit zusammen, daß dem Volk seit Beginn dieses Jahrhunderts die Freiheit und die politische Partizipation verweigert wurden und es einen Kampf darum gab. Nachdem nun Algerien glaubte, sie sich erkämpft zu
"Zehn Blaue, und wir reden nicht mehr drüber." So sollte jeder
Anrainer für das Kraftwerk gewonnen werden. Doch einer vermieste den
Kuhhandel. Seither ist er das schwarze Schaf im Dorf.
Hoffnung für 1,3 Milliarden Menschen, die mit weniger als einem Dollar pro Tag leben: Mit einem Prozent des Welteinkommens ließe sich extreme Armut bis zum Jahr 2020 ausrotten, sagt der Entwicklungsbericht.
Österreichs Sicherheitskräfte reagieren mit Re-kord-Aufgriffen von illegalen Einwanderern auf bayrische Kritik. Der grausamen Welt der Menschenhändler werden technische Lösungen aber nicht gerecht.
Nirgends liegen Europäische Union und soziales Elend so nahe beieinander wie an der spanisch-marokkanischen Grenze. Nirgends ist die Kontrolle der Außengrenze so schwierig, sind die Bemühungen der Flüchtlinge so verzweifelt.
Unter dem Titel „Globalisierung, Wettbewerbsfährigkeit und menschliche Sicherheit" tagte letzte Woche die „Europäische 'Vereinigung der Entwicklungforschungsinstitute" in der Wiener Wirtschaftsuniversität. Auf Einladung des „Wiener Instituts für Entwicklungsfragen und Zusammenarbeit" diskutierten rund 500 Wissenschafter und Experten aus 27 Ländern die Herausforderungen, die die Globalisierung von Wirtschaft und Kultur für Entwicklungspolitik und Institution vor allem punkto menschlicher Entwicklung mit sich bringt.„Gängig Entwicklungstheorien und Politkonzepte
Wachstum, das nicht der Bevölkerung zugute kommt, kritisiert der neue UN-Bericht. Elementare Gesundheitsversorgung und Bildung fehlen mehr Menschen als angenommen ...
Nimmt man Unfalltote, Krebs-und Lärmopfer zusammen, fordert der Straßenverkehr als Todesursache viel mehr Opfer als Aids, das in aller Munde ist. Die Auto-Epidemie grassiert vor allem in Entwicklungsländern.
Luftverschmutzung galt bislang als Verursacher von Allergien. Forschungsergebnisse lassen ' ernsthaft daran zweifeln. Nun stehen übertriebene Hygiene und moderner Lebensstil im Verdacht.
Das Scheitern der UNO liegt auch an ihrem Personal. Die Weltorganisation braucht zum Fünfziger eine Entschlackungskur. Ein Erfahrungsbericht aus dem Genfer UN-Zentrum.
Der jährlich erscheinende Human Development Report beschäftigt sich heuer mit der Situation der Frauen weltweit. Ein besonderer Index versucht, den Grad der Gleichstellung der Frauen in einzelnen Ländern zahlenmäßig zu erfassen.
In West-Europa zählt Österreich in West-Europa zu den Staaten mit der stärksten sozialrechtlichen Diskriminierung von Ausländern, befindet Rainer Bauböck, Politikwissenschaftler am Institut für Höhere Studien (IHS). Er fordert soziale Gerechtigkeit für die gesamte Wohnbevölkerung.Beim untersten sozialen Netz, der Sozialhilfe, werden Ausländer in einigen Bundesländern explizit ausgenommen, in anderen indirekt damit bedroht, daß sie die Aufenthaltsberechtigung verlieren, wenn sie Sozialhilfe in Anspruch nehmen. Bauböck dazu: „Wenn man sagt, daß die Sozialhilfe in erster Linie
Der Schulbeginn hat für viele Kinder Konflikte gebracht. Andere Sprößlinge und Eltern liegen im Clinch. Ratsuchenden beider Seiten leiht die Kinder- und Jugendanwältin seit über zweieinhalb Jahren ihr Ohr - und spielt zur Not Feuerwehr.
Spaniens Felipe Gonzalez verhandelt zur Zeit das Programm einer weiteren, von ihm präsidierten Regierung. Wie aber steht es um die demokratischen Spielregeln und ihre Akzeptanz in der Bevölkerung?
In der Straße von Gibraltar trennen 14 Kilometer Meer EG-Europa von Afrika. Spaniens effizienterer Grenzschutz macht die Fluchtversuche der Afrikaner immer verzweifelter. Nicht selten enden sie tödlich.
Viele Spanier fragen sich, warum der bürgerlichen Volkspartei (PP) bei den Parlamentswahlen nicht der Machtwechsel gelungen ist. An Argumenten gegen den gelegentlich amtsmüde wirkenden sozialistischen Ministerpräsidenten Felipe Gonzalez hat es wahrlich nicht gemangelt: mehrere ungeklärte Fälle von Parteienfinanzierung beziehungsweise Korruption in dessen Partei (PSOE) sowie über 20 Prozent Arbeitslose vor dem Hintergrund des Wirtschaftsabschwungs.Auch der vom politischen Fliegengewicht zum phasenweise sogar überzeugenderen Herausforderer gewachsene Jose" Maria Aznar ließ für die
Ob Waschmaschine, Kühlschrank, HiFi-Anlage oder Fernseher: Die heutigen Elektro-Geräte verbrauchen deutlich weniger Strom als jene aus den siebziger Jahren. Auch Herr und Frau Österreicher betrachten sich selbst in Umfragen gerne als Stromsparer.
Neben der Arbeitslosigkeit (im Jänner offiziell bei 16,4 Pro- zent) und der Wohnungsnot ist die schillernd-schreckliche Welt der Drogen für Bevölkerung und Me- dien ein Dauerthema. Jeder Bewoh- ner einer spanischen Großstadt hat die kriminellen Folgen der Sucht zumindest in seinem Bekannten- kreis erfahren: Überfälle mit Faust- hieb oder Messer auf Passanten und Geschäftsleute sind auf der Tages- ordnung. Nach der jüngsten Stu- die der Madrider Stadtverwaltung kennen 40 Prozent der Madrilenen jemanden, der illegale Drogen nimmt.Die Geschichte eines Süchtigen beginnt meist mit Alkohol
Auf Machtteilung, nicht aufi Machtübergabe waren die Sandinisten eingestellt. Nach dem Oppositionserfolg bei den Wahlen in Nikaragua stehen die Signale eher auf Konfrontation.
Die spanischen Sozialisten bleiben Regierungspartei mit der dritten absoluten Mehrheit in Folge. Trotz eines Absturzes in der Wählergunst um knapp fünf Prozent (auf 39,6 Prozent) verfügt die PSOE exakt über dienötigenl76Sitze(1982:202; 1986: 184).Regierungschef Felipe Gonzalez hat es also geschafft: Er hat die Früchte eines Baumes, den er nicht gepflanzt hat, als die seinen verkauft: Die weltweit gute Konjunktur und der spanische EG-Beitritt haben Wohlstand und Arbeit für Hunderttausende geschaffen.Die verbleibenden zwei Millionen Arbeitslosen erklären das Entstehen einer modernen
Von Ärzten unterstützt hat sich im 14. Wiener Gemeindebezirk eine Gruppe engagierter Leute zusammengefunden, die ihren alten Nachbarn mit Besuchen und Hilfsdiensten beistehen und so verhindern, daß sie unnötigerweise ins Spital abgeschoben werden.
Zwei österreichische Journalisten kommen in ihren populärwissenschaftlichen Büchern über das Problemfeld Gentechnologie zu dem Schluß, daß die komplizierte Materie von den Regierenden längst gesetzgeberisches Interesse verdient hätte. Denn sowohl Alfred Worm als auch Wolfgang Hingst zeigen neben den biochemischen Grundlagen und den kommerziellen Interessen auch die apokalyptischen Folgen derGentechnik auf: biochemische Waffen, eine neue Eugenik, Menschenversuche et cetera. Das deutlich umfangreichere Hingst-Buch “Zeitbombe Gentechnik“ berichtet unter anderem von genmanipulativ
Daß die schützende Ozonschicht der Erde schwer geschädigt ist und ein Loch in der Größe der Vereinigten Staaten aufweist, spricht sich langsam, aber sich* herum. Daß seit Jahren gleichzeitig die Ozonmengen in der bodennahen Luft zunehmen und zum Waldsterben beitragen, ist weit weniger bekannt. Hat denn eine Verlagerung der Ozonmassen in tiefere Schichten stattgefunden und so den Weg für ein karzinogenes UV-Licht geebnet?Nein. Denn bei der Steigerung des durchschnittlichen Ozongehalts im bodennahen Bereich um zwei bis drei Prozent jährlich einerseits und der Abnahme des Ozons in der