Der Neutestamentler Martin Ebner bezeichnet in seinem Buch „Braucht die katholische Kirche Priester?“ den Priesterstand als „vehementen Bruch“ mit biblischen Leitlinien. Eine Erwiderung.
Bewährtes und Unbewährtes im Neuen Testament: Zur Diskussionen um strukturelle Erfordernisse in der aktuellen Kirchenlage gehört auch der Blick in die Schrift. Hier zeigt sich eine gegensätzliche Entwicklung zu manchen geplanten Maßnahmen.Die meisten katholischen Pfarren leiden am Sinken der Zahl der in ihrem Gebiet wohnenden Gläubigen; die Einnahmen aus dem Kirchenbeitrag nehmen ebenfalls ab; die Erhaltung der kirchlichen Gebäude kann immer weniger garantiert werden; die Anzahl der ordinierten Amtsträger ist zu gering dafür, dass jede Pfarre einen eigenen Priester hat. Um alle diese
Der Papst hat ein "Paulusjahr" ausgerufen. Ein Anlass, sich mit dem Apostel neu zu beschäftigen.In vielen christlichen Köpfen steckt noch die Vorstellung, Paulus hätte sich vor Damaskus vom gesetzestreuen Juden zum Christen bekehrt. Damit hätte er sein Jude-Sein als Irrweg erkannt, abgelegt und durch seinen Christusglauben ersetzt. Die Religion der Gesetzesfrömmigkeit und der Werkgerechtigkeit hätte er mit dem Glauben an Gottes Liebe im Hinblick auf den Tod Jesu am Kreuz getauscht.In den letzten Jahrzehnten wird diese vereinfachende und zum Teil auch völlig falsche Sicht in der
Das Bild eines "dreifaltigen Gottes", über den die Christen am kommenden Sonntag besonders nachdenken, ist für Juden oder Muslime schwer zu fassen.Angesichts der weltpolitischen Situation ist der interreligiöse Dialog ein Gebot der Stunde. Dabei geht es primär um die gemeinsame Suche nach dem Verbindenden ohne die Unterschiede zu verschweigen. Doch schon in der so grundlegenden Gottesfrage tun sich Juden und Muslime mit uns Christen schwer. Unser christliches Bekenntnis zum dreieinen Gott, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist hindert sie daran, unsere Religion als absoluten
Eugen Bisers schöngeistigem Entwurf eines glaubwürdigen Christentums
ist in vielem zuzustimmen. Die biblische Begründung der Thesen indes
ist an einigen Stellen unhaltbar.
Gott ist der Schöpfer alles Guten. Das ist für Gläubige unbestritten. Aber: Kann Gott auch für den Tod, die Krankheiten, die Naturkatastrophen, die Enttäuschungen verantwortlich gemacht werden? Eine Reihe alttestamentlicher Texte geht davon aus. Ein von Georg Steins herausgegebener Sammelband beschäftigt sich mit Texten, die Gott anklagen. Sie werfen ihm vor, seine ursprünglichen Zusagen nicht eingehalten zu haben. Sie beklagen sein Schweigen in äußerster Not.Den Autoren und Autorinnen gelingt es, die vergessene Dimension des klagenden Betens darzustellen. Im Unterschied zum Jammern
Kurt Schubert, Präsident des Katholischen Bibelwerkes, beleuchtet
das Spannungsfeld zwischen Bibel und Geschichte (und läßt sich auch
auf Umstrittenes ein).
Wer an authentischer biblischer Verkündigung interessiert ist, wird dem Unterfangen, die biblischen Erzählungen in Romanform zu schildern, eher Skepsis entgegenbringen. Da ist zunächst die Schwierigkeit, daß nicht-erzählende literarische Formen der Ribel zu kurz kommen müssen, etwa die Gesetzestexte, die Weisheitsliteratur, die Apokalyptik und die Rriefsammlun-gen. Doch auch bei den narrativen Texten erfolgt eine Auswahl, sodaß man beispielsweise die Entwicklung der jungen Kirche nur angedeutet findet.Noch schwerer wiegt das Problem der Ergänzung und Ausschmückung der im allgemeinen
Diese sicher sellenswerte Ausstellung besteht aus zwei Teilen. Im Erdgeschoß sind Exponate zu den alten Königsstätten des antiken Orients zusammengestellt. Sie stammen hauptsächlich aus dem Bible Lands Museum Jerusalem. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf modell-haften Bekonstruktionen der Städte Ur, Hattusa, Achetaton (heute Teil el Amarna), Tanis (das biblische Zoan), Jerusalem, Ninive, Babylon und Susa. Diese werden jeweils von einigen exemplarischen Schaustücken umrahmt, die ein wenig die Kultur derStadt widerspiegeln. Besonders eindrucksvoll sind eine nur zehn Zentimeter große
Vor allem in der Schweiz hat das relativ dünne Ruch des renommierten Alttestamentlers bereits für heftige Aufregung gesorgt (vgl. Walter Kirchschläger in der Furche 16/1997). Diese ist verständlich, wenn Haag bereits im Vorwort behauptet: „Eine Refragung der biblischen und frühchristlichen Zeugen zeigt eindeutig und überzeugend, daß Hierarchie und Priestertum sich in der Kirche an der Schrift vorbei entwickelten und nachträglich als ihr zugehörig dogmatisch gerechtfertigt wurden” (Seite 8). Die Konsequenz, die die Kirche heute daraus ziehen müßte, lautet: „Die Krise der Kirche
Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen lebten eine zeichenhafte Besitzlosigkeit. Sie sollten den Hörern der Reich-Gottes-Botschaft zeigen, wie wichtig ihnen ihre Verkündigung ist. Sie verließen die Geborgenheit ihres Berufes und ihrer Familien, um sich mit ihrer ganzen Existenz der Nachfolge Jesu auszuliefern. Diese Radikalität kommt in dem Wort des Herrn zum Ausdruck: „Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann." (Mt 8,20)Doch es geht auch in der Jesusbewegung nicht darum, jeglichen Besitz zu
Im Advent, der Zeit der Vorbereitung auf die Ankunft Christi, steht meist die Besinnung auf die Menschwerdung des Gottessohnes im Vordergrund. Die kirchliche Lehre von seiner Wiederkunft als endzeitlichem Richter bleibt oft unbeachtet.
In vielen Ehen scheint heute eine grundsätzliche Dimension von Liebe und Freundschaft zu fehlen, der wir in der Bibel immer wieder begegnen: die der ganz persönlichen Annahme des anderen.
Im Zuge der jüngsten Auseinandersetzung um den St. Pöltner Diözesanbischof wurde auch die Frage nach dem Stellenwert der Bibel aufgeworfen. Grund genug, um sich anhand der Konzilstexte mit dem Verhältnis von Bibel und kirchlichem Lehramt auseinanderzusetzen.
Die Diskussion über die Datierung der vier Evangelien ist oft ein Stellvertreter-Disput. Es geht dabei vielfach nicht um eine rein sachliche Erhebung der Abfassungszeit. Vielmehr steckt das Interesse dahinter, den Anteil historisch zuverlässiger Jesus-Überlieferung durch eine frühe Datierung möglichst groß zu halten, beziehungsweise durch Annahme einer späteren Niederschrift den Einflüssen theologischer Reflexion der ersten christlichen Gemeinden einen breiten Spielraum zu belassen.
Der Glaubenssatz von der Aufnahme Mariens in den Himmel wurde 1950 als bisher letztes Dogma der katholischen Kirche verkündet. Was wissen wir über Maria aus der Heiligen Schrift?
Die Wahrheits- und Entscheidungsfindung erscheint vielen Katholiken und deren Amtsträgern noch immer denkbar einfach zu sein: Nach ihrer Vorstellung hat Christus den Papst und die Bischöfe als seine Stellvertreter eingesetzt.
Das Schreiben Papst Johannes Pauls II. über die Würde der Frau stellt sicher in vielen Punkten eine ungeheure Bereicherung in der Diskussion um die Stellung der Frau in Kirche und Gesellschaft dar und sei Frauen wie Männern als Lektüre eindringlich empfohlen. Auch in der biblischen Argumentation ist vieles befreiend, etwa die Feststellung, daß die Schöpfungserzählungen die Schuld an der ersten Verfehlung nicht einseitig der Frau zuweisen, sondern vielmehr Mann und Frau gleichermaßen gesündigt hätten (Nr. 9).Umso mehr verwundert die (meinem Ermessen nach) biblisch unzureichende und
Die Zeugen Jehovas gehören zu jenen Sekten, die am stärksten wachsen. Ihre (Droh)Botschaft baut auf allzu wörtlich genommenen Bibelstellen und obskuren Rechnungen auf.