Das Wachsen der nationalen Identität zwischen Regionalismus und Europabewusstsein. Jubiläen bieten Gelegenheit zur Rückschau auf den zurückgelegten Weg, zur kritischen Überprüfung markanter Weichenstellungen. Wegen der weltpolitischen Veränderungen verlangen Österreichs Errungenschaften von 1945, 1955 und 1995 einer neuen Deutung und Einordnung - und so gewinnt auch das Jubiläumsjahr 2005 seinen tieferen Sinn erst im Blick auf die Gegenwart und Zukunft. Dieses Dossier ist mit finanzieller Unterstützung des Bundeskanzleramtes entstanden. Redaktion: Cornelius Hell und Wolfgang
Voll regionalisiert und voll globalisiert, von jedem Computer zugänglich: Das virtuelle Museum ist dem realen überlegen. Dem bleibt das Sammeln, Erhalten und Bearbeiten. Und die (angebliche) Authentizität des Originals.Die prächtigen Warenhäuser, die um 1900 in allen Weltstädten von Paris bis Wien errichtet wurden, sind als die Museen des kleinen Mannes bezeichnet worden. Heute ist das World Wide Web das Museum der jungen Leute. Was damals der Glanz und die Illusion einer eleganten, nahezu unerschöpflichen Warenwelt war, ist heute die Informationsfülle und Traumwelt des Internet, die
Die Welt kann man in Machtblöcke, Klimazonen oder Erdteile einteilen, aber auch danach, was, wie und womit gegessen wird. Essen und Trinken sind der Schnittpunkt des Lebens des/der einzelnen mit gesellschaftlicher Ordnung und wirtschaftlicher Entwicklung, mit Kultur und Religion. Die Slow Food-Bewegung und eine Philosophie des Genusses, ein Gespräch mit Gourmetkritiker Christoph Wagner, ein Plädoyer für den grünen Tee und eine Geschichte des "Lustgetränkes" Schokolade erwarten Sie auf den kommenden Seiten. Redaktion: Cornelius HellEssen ist von der Gemeinschaft geprägt und bestimmt. Man
Der Mensch ist, was er ißt." Wer hätte Ludwig Feuerbachs materialistische Anthropologie nicht schon bisweilen zitiert, freilich nicht mehr in der materialistisch-atheistisch-kirchenkämpferischen Diktion des 19. Jahrhunderts, sondern im gourmetkritisch-genießerischen Bewußtsein des 20. Jahrhunderts.Wir essen zu viel, auch wenn sich der Wettstreit beleibter und asketischer Eliten in der sportbewußten Gegenwart immer mehr zugunsten der schlanken Figur neigt. Erfolgreiche Männer suchen sich den neuen Schönheits- und Erfolgstrends anzupassen, mit Jogging und Fitneßtraining, Semmelkuren und
Im Jahre 1913 war Oberösterreich hinter Niederösterreich das wichtigste Fremdenverkehrsland im Bereich des heutigen Österreich. 1991 hingegen befanden sich unter den 90 besucherstärksten Fremdenverkehrsorten Österreichs nur vier oberösterreichische Gemeinden: Bad Ischl an 52. Stelle, Linz an 56., St. Wolfgang an 65. und Bad S^challer-bach an 88. Stelle.Oberösterreich liegt im Fremdenverkehr weit abgeschlagen. Nach der Kennzahl „Übernachtungen je Einwohner" liegt das Land an drittletzter Stelle vor Niederösterreich und Wien. 1988 wurde in der gesamten Tourismusbranche
Auch Felix Mitterers „Piefke-Saga” hat jene unbestimmbare Sehnsucht nach „Heimat” und ländlicher Geborgenheit angesprochen, deren Wiedererwachen an der steigenden Beliebtheit von Blasmusik und Trachtenumzug, von Bauerntruhen und Kreuzstichdeckerl abzulesen ist -Was steckt dahinter?
Oberosterreich wurde von zeitgenössischen Beobachtern im 18. Jahrhundert in der Regel als „manufakturreiches, industriöses Land“ beschrieben, das im Salzkammergut das größte „Kleinod“ des Landes, die Salzgewinnung, beherbergte, dazu namhaften Anteil an der Eisenindustrie der Ei-senwurzen hatte und eine umfangreiche hausindustrielle Textilerzeu-gung aufweisen konnte, die sich um die einstmals größte Manufaktur der Monarchie, die Linzer Wollzeugfabrik, im Mühl- und Hausruckviertel und weit darüber hinaus ausdehnte. Oberösterreich, so möchte man sagen, war ein frühes
Die steirische Industrielandschaft ist nur aus ihrer historischen Entwicklung verständlich: die Eisen- undMeta Hindus trie, der Fahrzeugbau, dazu eine bedeutende ZeUulose- und Papierindustrie, Sägeindustrie und Holzverarbeitung bestimmen das Branchengefüge. Demgegenüber blieb die Produktion von Konsumgütem zurück, mit Ausnahme der Getränkeindustrie, von der wieder die Glasindustrie profitierte.Stephan Koren meinte einmal, niemand wäre wohl im 19. odbr in unserem Jahrhundert auf die Idee gekommen, in der Steiermark eineEisenindustrie anzusiedeln, wenn es sie dort nicht schon gegeben
Niederösterreich, Österreichs wichtigstes Agrarland, ist gleichzeitig Österreichs größtes Industrieland. Es hat nach Beschäftigten und Produktionswert immer noch den höchsten Industrialisierungsgrad aller Bundesländer. Viele konventionelle Industrieerzeugnisse stammen oft zu weit mehr als der Hälfte von hier Erdöl, Schmieröle, Kautschuk, Klebstoffe, Temperguß, Kaltwalzprofile, Flachglas, Verbandsmittel, Teppiche, Klopa- pier, Zucker…Betrachtet man die Wirtschaftsgeschichte Niederösterreichs, so hat man von der vor 1918 bestehenden Einbindung in den wirtschaftlichen Großraum der