(Bildungshaus St. Bernhard, Wiener Neustadt, bis 15. Mai) Bedeutsame Kunstereignisse finden oft abseits der großen Szene statt. Im Bildungshaus St Bernhard konfrontiert Ernst Degasperi derzeit mit seinem aus 27 Gouachen bestehenden Zyklus „Maya-Apokalypse". Nicht so sehr thematisch (bereits die erste veröffentlichte Mappe Degasperis, 1963, beschäftigte sich mit der Apokalypse), aber technisch verblüffend in der Entwicklung des Künstlers, dessen „Markenzeichen" bisher die spezifische Linienführung der Federzeichnungen und Radierungen gewesen ist.Nach Reisen in das Gebiet und
Noch Dr. Josef R e c l a ist ein Spruch immer dos Ende einer langen Gedankenreihe, ihre Wiederf/abe in intensiver, konzentrierter Form. Es gibt nun kaum einen Spruch, der das Wesen dieses großen österreichischen Leibeserziehers besser charakterisieren könnte als dieser, sein eigener:Was du für dich behältst,hast du bereits verloren,was du verschenkst,ist dein für immer. Heute, am Höhepunkt seines Wirkens, gehört er zu den mar-kantesten Persönlichkeiten, zu den stärksten Triebkräften für die Entfaltung der Theorie und Praxis der Leibeserziehung in unserer Zeit, nicht nur in
„Sie werden schneller an der Grenze sein, als wir von Schönbrunn zum Ring Zeit benötigen“, sagt der Fahrer des Wagens und schimpft gedämpft über den starken Mittagsverkehr auf den Wiener Straßen vor sich hin. Nun, wirklich, wir brauchten trotz allen Kniffen von Schönbrunn bis zum Opernring, wo gewöhnlich die Passagiere der „Austrian Airlines“ abgefertigt werden, ehe sie zum Flughafen nach Schwechat mit dem Wagen weiterfahren, fast zehn Minuten. „Vier Fünftel dieser Zeit, also rund acht Minuten, dauert es nur“, so sagt man mir auf dem Wege nach dem Osten der Stadt, „bis
„Nach Nickelsdorf 74 km“ steht auf dem schmalen weißen Wegweiser mit seiner blauen Spitze vor dem Meidlinger Eingang zum Park, von Schönbrunn in Wien. 74 Kilometer: eineinhalb Stunden zügiger Kraftwagenfahrt. Aber das Ziel ist nicht der letzte Ort vor Straß-Sommerein; der Wagen schlägt in Parndorf einen Haken nach rechts, kommt durch Neusiedl am See, das erst 1926 Stadt wurde. Irgendwo am Rande muß noch der „Tabor“ liegen, der Wachtturm aus dem 16. Jahrhundert, muß in Kilometerweite die Kuruczenschanze sein, deren Spuren sich bis nach Petronell ziehen. In Weiden trennt sich die
Zwischen der Arbeitsgemeinschaft für Kunst und Wissenschaft und den 139 ihr angeschlossenen Verbänden ist abgesprochen worden, daß kämpferische Maßnahmen, Demonstrationen und Kundgebungen aus taktisdien Gründen in breiter Front offensiv durchzukämpfen sind. Dadurch kann der einzelne Verband, der ja auch viel zu schwach wäre, um eine Beachtung seiner Forderungen zu erzwingen, weiterhin ungestört seine rein wissenschaftlichen und künstlerischen Ziele verfolgen. Die Arbeitsgemeinschaft als solche dagegen hat beschlossen, im brennenden Kampf um ein kulturwürdiges Budget vorerst
Körner aus der Nähe. Ein Lebensbild von Thea Leitner. Mit 100 Photos. Danubia- Verlag, Wien.Ein Volksbuch über die Persönlichkeit und den Lebensweg des österreichischen Bundespräsidenten liegt vor. Thea Leitner schrieb eine flüssige Reportage. Breiten Raum nimmt in dieser die militärische Karriere des österreichischen Staatsoberhauptes ein. General a. D. Körner wird als pflichtbewußter, vorbildlicher Offizier vorgestellt. Parteipolitische Akzente werden in der weiteren Darstellung zurückgedrängt, 6ie ganz zu vermeiden gelang leider nicht. Die Auswahl der Bilder ist reichhaltig und
Es erscheint paradox, daß gerade der Künstler und Wissenschafter, der doch wie kaum ein anderer Mensch zu Individualismus und Eigenbrötlerei neigt und auch neigen soll, jetzt immer mehr nach Zusammenschluß drängt. Aber der Zug zur Massierung wird selbst dort, wo kein politisches System zu ihm nötig, als ein hartes Gebot der Stunde empfunden. Auch der Freischaffende konnte ja auf die Dauer nicht übersehen, welche Leistungen Gewerkschaften und andere Berufsorganisationen für die lohnmäßige und soziale Sicherung der ihnen Zugehörenden vollbracht haben.Der österreichische Gelehrte hat
Der Zentralrat für die österreichische Wissenschaft, eine auf breitester demokratischer Basis aufgebaute Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Forschung, in der die Spitzen der Wissenschaft mit den Studenten und Vertreter der Rektorenkonferenz mit denen der Volkhochsdrule vereint sind, hat bereits vor Monaten das Augenmerk auf die Notlage der Wissenschaft in Österreich gelenkt. Obwohl die Presse in zunehmendem Maße die Öffentlichkeit über die Gefahren aufklärt, die unserer Nation bei Fortsetzung der gegenwärtigen Kulturpolitik drohen, dauert die entwürdigende Lage unserer
Mehr noch als in Wien, das über verschiedene avantgardistische Theater verfügt, hat in einer Stadt wie Graz das Hochschulstudio einen fest umrissenen Aufgabenkreis. Die beiden Sprechbühnen der Landeshauptstadt sind finanziell viel zu sehr gebunden, um bei der konservativen Einstellung des Publikums ihren Spielplan unbeschadet zeitgenössisch färben oder irgendwelche Regieexperimente wagen zu können. Das Hochschulstudio ist dadurch die moderne Bühne in Graz, und es hat die Verpflichtungen, die ihm daraus erwachsen, und die ebenso wie sein zweiter Aufgabensektor die Pflege von Unbekanntem
Aus Rom wird der „Furche“ geschrieben: Aus Anlaß einer musikalischen Feierstunde, die in der Kirche der Anima abgehalten wurde, trat mit der Uraufführung einer seiner musikalischen Schöpfungen ein österreichischer Tondichter hervor, der in seinem Schaffen die besten österreichischen Traditionen fortsetzt. Der Meister, Professor Dr. F. Z e h r e r, dirigierte selbst die Aufführung seines Tonwerkes „Psalm 1 1 6“. Der kurze inhaltstiefe Psalmtext, eine Aufforderung an alle Völker zum Gotteslob mit der zeitnahen Begründung, daß sich Gotteserbarmen an uns erfüllt habe und seine