Im Krieg von 1973 kämpfte nicht eine marokkanische Brigade auf Seiten der Syrer gegen den Judenstaat. Jetzt hat König Hassan im Schloß zu Ifrane den israelischen Ministerpräsidenten Schimon Peres zu Friedensgesprächen empfangen.Das besondere Verhältnis König Hassans zu Israel ist seit geraumer Zeit bekannt. Während seiner Studienzeit in Frankreich war Joe Golan, der Privatsekretär von Nachum Goldmann, sein bester Freund. Goldmann ist der Vorsitzende des Jüdischen Weltkongresses und der zionistischen Vereinigung. Hinter vorgehaltener Hand wurde sogar behauptet, der Israeli Joe Golan
Sieben Wochen rangen Israels Arbeiterpartei und der Li-kud-Block um eine große Koalition. Allen Unkenrufen zum Trotz ist sie jetzt doch noch zustande gekommen.
Wir befanden uns in Kairo, anläßlich des Besuches des israelischen Ministerpräsidenten Menachem Be-gin als offizieller Staatsgast in Ägypten. Es war dies ein Wendepunkt in den Beziehungen der beiden Staaten und Nationen, die nun nach 30 Jahren Krieg sich endlich zu einem Frieden durchringen konnten. Mein ägyptischer Gesprächspartner sagte zu mir: „Jahrelang haben wir unsere Köpfe für die Palästinenser hingehalten, 80.000 Tote hatten wir bei den drei Kriegen gegen Israel zu beweinen. Nun wollen wir endlich für Ägypten selbst sorgen!“Mit diesem Treffen zwischen Begin und Sadat
Mit Golda Meirs Tod vor zwei Wochen neigte sich in Israel das Zeitalter des Pioniergeistes seinem Ende zu. Es wurde durch eine Atmosphäre des Pragmatismus abgelöst, dem auch der „Sozialismus in unseren Tagen“, die Devise, die Golda Meir verteidigt hatte, zum Opfer gefallen ist.
Noch sind die Früchte von Camp David nicht geerntet. Ein ägyptisch-israelischer Friedensvertrag bedeutet jedenfalls keine endgültige Lösung des Nahostkonfliktes. Die aufsehenerregende Erklärung des israelischen Ministerpräsidenten Begin, Israel werde sein Ansied-lungsprogramm im Westjordanland weiter ausbauen, hat das Interesse wieder auf das heißeste Eisen in diesem Konflikt gelenkt: die in Westjordanien geplante Palästinenserautonomie.Israels Ministerpräsident Mena-chem Begin wollte noch vor Unterzeichnung des Friedensabkommens mit Ägypten eine amerikanische Verpflichtung für die
Freude, gepaart mit Skepsis und Angst - Freude auf einen bevorstehenden Frieden, Skepsis, weil man trotzdem nicht an ihn glaubt, und Angst im Fall, der Friede würde doch nicht zustande kommen und man hätte umsonst auf einen wichtigen Trumpf (Sinai-Halbinsel) verzichtet. Dies ist das Gefühl, das sich hier in den letzten Tagen der Bevölkerung nach Unterzeichnung des Rahmenvertrages in Camp David zwischen Staatspräsident Sadat und Ministerpräsident Begin bemächtigt hat. Eine lautstarke Minderheit hingegen sieht in diesem Vertrag einen Verrat an der jüdischen Sache und der historischen
Das ganze Kabinett könne ihm den „Buckel runterrutschen“. Diese und ähnliche unparlamentarische Ausdrücke vernahm man aus dem Munde von Israels Verteidigungsminister Ezer Weizman während der entscheidenden Sitzung, auf der Ministerpräsident Begins Antwort an die Vereinigten Staaten bestätigt worden war. Gegangen ist es dabei um die Zukunft des Begin-Planes einer . administrativen Autonomie in den besetzten Gebieten. Dieser Plan fand bisher in Ägypten, Jordanien und bei den Bewohnern der besetzten Gebiete wenig positive Resonanz. Auf Begins Geheiß hatte Dayan die Formulierung dieser
Ein deutscher Wallfahrer, der im Jahre des Herrn 1172 kurz vor Weihnachten nach Akko kam, berichtete: „Wir zählten hier im Hafen 80 große Schiffe.“ Akko war fast 200 Jahre lang die „christlichste Stadt“ des östlichen Mittelmeeres. Hier befanden sich zur Zeit der Kreuzfahrer nicht nur die Zentren der verschiedenen Ritterorden, hier wurden auch, einer Überlieferung zufolge, die schönsten Weihnachtsmessen der Welt gefeiert. Schon zur Zeit des heiligen Paulus hatte es in Akko eine christliche Gemeinde gegeben. (Apostelgeschichte 21, 7: „Wir aber fuhren mit dem Schiff, kamen von Tyrus nach Ptolemais (Akko), begrüßten die Brüder und blieben einen Tag lang bei ihnen.“)
Der Schock, den der Besuch des ägyptischen Staatspräsidenten Mohammed Anwar-as-Sadat in Jerusalem auslöste, war so tiefgreifend, daß heute der Mann auf der Straße die Zeit in eine Periode vor und eine Periode nach dem Sadat- Besuch einteilt. Noch haben die Israelis gar nicht verkraften können, was da geschehen ist. Die Zeit der Entscheidung nähert sich in Windeseile. Eines der wichtigsten Probleme beim Zustandekommen der Genfer Friedenskonferenz ist jedoch die Teilnahme der Palästinenser. Gerade dank Sadats Besuch kamen die Ägypter zu der Ansicht, daß die PLO als unabhängige Organisation nicht nur für Israels, sondern auch für Ägyptens innere Sicherheit Gefahr bedeutet. Aus diesem Grund wurden dieser Tage 400 Prominente der PLO aus dem Nilstaat ausgewiesen.
Einige Tage bevor Ministerpräsident Menachem Begin sein hohes Amt angetreten hatte, empfing er eine Delegation der „Gusch Emunim“, die ihm einen ausgearbeiteten Siedlungsplan für zwölf neue Ortschaften in den besetzten Gebieten Westjordaniens vorlegte. Jede Siedlung sollte 50 bis 200 Familien aufnehmen.„Gusch Emunim“ ist eine religiöse Siedlungsbewegung, die seit 1973 mit ihren Demonstrationen nicht nur Neuansiedlungen in den besetzten Gebieten gefordert, sondern Menachem Begin auch zum Wahlsieg vom Mai 1977 verholfen hat. Sie ist nichts anders als der praktische Ausdruck der Ideen
Eine christüche Presse im europäischen Sinn gibt es im Heiügen Land nicht, schüeßüch gibt es hier auch keine christüchen, kathoüschen oder protestantischen Parteien. Die gesamte christüche Bevölkerung zählt in Israel etwa 100.000 Menschen.Nur eine kleine engüschsprachige Tageszeitung, die „Jerusalem Post“, bringt fast jede Woche eine Rubrik „Oikoumenikos“, in der christliche Kommentatoren zu Wort kommen. Doch gibt es eine große Anzahl von Pubükationen der verschiedenen Konfessionen und Orden:Der Franziskanerorden gibt eine Monatsschrift „Holyland Revue“ heraus, die in
„Bidschi el Jahud - die Juden kommen!” schrien die kleinen Kinder, die auf dem ölberg bei Jerusalem herumstreunten, als ein Kollege und ich uns der kleinen neuerbauten Moschee nä-% herten, die zum neuesten Zankapfel zwischen Juden und Arabern geworden ist.Kaum hatten die Kinder auf solche Art unsere Ankunft gemeldet, rannten auch schon von allen Seiten Erwachsene herbei. „Ihr seid verdammte Polizisten”, sagte eine alte arabische Frau und machte Anstalten, mir die Augen auszukratzen. „Ja, es sind verkappte Polizisten”, schrien die anderen im Sprechchor. Ein junger Mann sagte:
„Jedes Volk wandelt im Namen seines Gottes, wir aber wandeln im Namen des Herrn, unseres Gottes.” Mit diesem Zitat aus dem Buch Micha stellte Israels neuer Ministerpräsident, Menachem Begin, seine Regierung und seine Politik der Welt vor. Früher schon hatte sich der Likudfüh- rer und Ministerpräsident von seiner radikalen Seite gezeigt und weitere jüdische Ansiedlungen in ganz Westjordanien versprochen. Die amerikanische Reaktion war alsbald zu verspüren; langversprochene Waffenverkäufe wurden nur teilweise verwirklicht Ein gemeinsamer Produktionsplan für Israels neuen Tank wurde
Im Juni 1967, nach dem israelischen Sieg im Sechstagekrieg, haben bekanntlich alle Ostblockländer, außer Rumänien, die Beziehungen mit Israel abgebrochen. „Erst nach Rückgabe der besetzten Gebiete“ sollten die Beziehungen wieder aufgenommen werden. Doch der Handel zwischen den COMECON-Ländem und Israel, der sich vorher in engen Grenzen hielt, hat in der Zwischenzeit größeren Umfang angenommen.Von Zeit zu Zeit versucht die Sowjetunion, ihre inoffiziellen Beziehungen mit Israel gegen die arabischen Staaten auszuspielen. So ließ sie verlauten, sie wolle die diplomatischen Kontakte mit
„Wir gestehen nicht auf einer Teilnahme an der Genfer Friedenskonferenz, wir wollen jedoch ganz genau wissen, was im Nahen Osteri vorgeht. Schließlich hängt die Sicherheit Europas davon ab“, erklärte dieser Tage der bisherige französische Außenminister Louis de Guiringeault vor israelischen Korrespondenten.Der deutsche Außenminister, Hans Dietrich Genscher, drückte sich präziser aus und erklärte vor Journalisten: „Meine Gespräche, die ich bei meiner Reise durch die Nahostregion geführt habe, dienten nicht nur dem gegenseitigen Verstehen. Wir wollen auch die Anstrengungen
„Die PLO ist nicht bereit, die Existenz Israels anzuerkennen und die Beschlüsse 242 und 338 des Sicherheitsrates der UN (in der nur die Teilnahme der Konfliktparteien Ägypten, Syrien, Jordanien und Israel an der Friedenskonferenz festgelegt ist), als Rahmen der Genfer Friedenskonferenz zu akzeptieren. Unter diesen Umständen glaube ich nicht daran, daß die PLO an der Genfer Konferenz teilnehmen wird. Diese Ansicht habe ich auch nach meinem Besuch in Israel nicht geändert, ich will jedoch betonen, daß die legitimen Interessen des palästinensischen Volkes der Schlüsselpunkt zur Lösung
Eine verbesserte Version des Kfir-Kampfflugzeuges, von der 100 Maschinen bei der israelischen Luftwaffe bereits im Einsatz sind, wurde kürzlich den Militärattaches, einigen Flugzeugexperten und der israelischen Öffentlichkeit vorgeführt. Das geschah anläßlich des Tages der israelischen Luftwaffe, die bei dieser Gelegenheit ihr 29jähriges Bestehen feierte. Zwei kleine Flügelansätze am vorderen Teil des Rumpfes vergrößern die Manövrierfähigkeit dieses Kampfflugzeuges. Fachkreise erfanden dafür den Ausdruck „Entenflügel“. Durch diese „Entenflügel“ kann die Maschine auf
Die Diskussion um das Los der besetzten Gebiete spaltete die Gemüter in Israel lange, bevor die.geplante Debatte um dieses Thema im israelischen Kabinett begann. Diese Debatte dauerte fürs erste zehn Stunden. Minister,. die unterwegs waren, wie Außenminister Alon, brachen ihre Reisen ab oder verschoben sie. Alle 23 Minister meldeten sich zu Wort. Ergebnis: Der Berg hat eine Maus geboren. Wieder einmal wurde beschlossen, die Entscheidung bis auf weiteres zu verschieben. Inzwischen bleibt die illegale Ansiedlung in Kadum bestehen.
Was geschieht, wenn zwei Straßenlaternen zertrümmert werden, eine im Rechavia-Viertel von Jerusalem, das zum größten Teil von ehemals deutschen Juden bewohnt wird, und die andere im Armenviertel Nach-laot? Auf diese Frage antwortete ein junger orientalischer Jude aus Nach-laot: „In Rechavia wird ein Jecke (ein ehemaliger Deutscher) sofort die Stadtverwaltung anrufen und bitten, man möge die Laterne reparieren — aber nichts dergleichen wird geschehen. Daraufhin wird er einen Brief an den Bürgermeister schreiben — und er wird keine Antwort erhalten. Daraufhin wird er einen Leserbrief
Noch sind keine zwei Jahre seit dem Jom-Kippur-Krieg vergangen, die Narben des Krieges sind nicht verheilt und die Toten noch nicht alle begraben — und schon ziehen wieder am Horizont die schwarzen Wolken der Kriegsgefahr den Himmel entlang.Ministerpräsident Itzhak Rabin sagte: „Israel will ein Zwischenabkommen erreichen, doch nicht um jeden Preis. Wir haben die ägyptischen Vorschläge erhalten und zum größten Teil abgelehnt.“Staatspräsident Sadat von Ägypten sagte: „Auf Abu Rodeis werden wir nicht verzichten und die Bergpässe Mitla und Gidi wollen wir zur Gänze
Soll Israel dem amerikanischen Druck nachgeben und die ägyptischen Forderungen zur Gänze akzeptieren, damit ein Teilabkommen zwischen Ägypten und Israel zustande kommt? Dieses Teilabkommen bezöge sich auf eine Räumung der Bergpässe Mitla und Gidi, auf einen Verzicht auf die ölfelder von Abu Rodeis und die westliche Straße, die vom Suez nach Abu Rodeis führt, sowie auf das südliche Ufer der Sinaihalbinsel. Dafür würde sich Ägypten verpflichten, Israel drei Jahre lang nicht anzugreifen und während dieser Zeitspanne auch nicht an einem bewaffneten Konflikt gegen Israel teilzunehmen.
3fTsärge mit den Überresten gefallener Israelis wurden bst- i lieh von Kantara, in der Nähe des Dorfes Baluza, von ägyptischen [ Offizieren den Vertretern Israels übergeben. Dabei kam es zu einer kleinen Trauerfeier. Ein Militärrabbiner sprach ein kurzes . Gebet. Ägyptische Offiziere, israelische Offiziere und Offiziere '. der UNO-Truppen, die in der Nähe stationiert sind, salutierten gemeinsam und ehrten nach militärischer Tradition die Gefallenen. Dann erst setzte sich der Trauerzug in Bewegung. Die Feier war ein Teil der Erfüllung des Entflechtungsabkommens zwischen Ägypten und Israel. Drei Wochen nach dem offiziellen ; Scheitern der Kissinger-Gespräche im Nahen Osten glaubt man , jetzt weder in Kairo noch in Jerusalem, daß die Gespräche wirklich endgültig abgebrochen worden seien und nur noch der einzige Ausweg bestehe, daß die Verhandlungen auf der Genfer Friedenskonferenz weiterzuführen seien.
Es ist 2 Uhr nachts. Die El-Al-Ma- schine aus Wien ist auf dem Flughafen „Ben Gurion“ gelandet. Als erster kommt ein alter Jude mit wallendem Bart die Rolltreppe hinunter. Er hat Tränen in den Augen und kaum berühren seine Füße das Rollfeld, kniet er nieder und küßt die Erde des Heiligen Landes. Der Traum seines Lebens ist in Erfüllung gegangen. Nun kann er hier in Ruhe sterben. Er und noch weitere 150 Neueinwanderer aus der Sowjetunion sind soeben im Land ihrer Väter und Hoffnungen angekommen.Wenige Stunden später, auf demselben Flughafen, verlassen drei junge Männer, einer von
Israel ist das einzige Land der Welt, in dem die jüdische Religion eine Sonderstellung gegenüber allen anderen Religionen einninunt. Obwohl offiziell religiöse Freiheit herrscht, ist die jüdische Religion hier Staatsreligion für alle Bürger jüdischen Glaubens. Im Heiligen Land sind Politik und Religion derart miteinander verquickt, daß für viele religiöse Erscheinungen nur eine politische Erklärung möglich ist. Das trifft vor allem auf den besonderen Status der jüdischen Religion zu.
In Jerusalem ist zur-Zeit schon völlig klar: Die Genfer Friedenskonferenz wird in absehbarer Zeit nicht stattfinden. Ohne die PLO (Organisation zur Befreiung Palästinas) werden, die Araber nicht an dieser Friedenskonferenz teilnehmen können, Jordanien ist nicht bereit (wenigstens zur Zeit), an dieser Konferenz teilzunehmen, wenn, auch die PLO zu ihr Zutritt hat, und eine Einladung dieser Dachorganisation als gleichberechtigter Gesprächspartner ist schon aus formellen Gründen nicht möglich, da. diese Organisation weder eine Regierung darstellt noch irgendeinen Staat vertreten kann.
Die Truppenentflechtung ist praktisch perfekt. Henry Kissinger hat das Unwahrscheinliche möglich gemacht und durch kluge Einschätzung der Syrer und Israelis — trotz (oder gerade wegen?) der Attentate und Gegensahläge — eine vorläufige Befriedung erreicht. Freilich, damit sind die Golanhöhen auch weiterhin ein Niemandsland zwischen Feinden.Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es einige Versuche, Juden hier seßhaft zu machen. Der damalige Pariser Rothschild kaufte 70 Quadratkilometer dieses Gebietes, um dort Juden aus Osteuropa anzusiedeln. Doch dieser Versuch scheiterte daran, daß die
Manchmal sind es nur zwanzig Granaten, die explodieren, manchmal nur zehn, gestreut auf ein kleines Plateau in fast 3000 Meter Höhe, das nicht einmal von Adlern überflogen wird. Jedes Jahr ein- oder zweimal verirren sich unentwegte Bergsteiger hierher. Die Bewohner der Bergdörfer des Hermon, um dessen höchsten Gipfel es sich hier handelt, nennen das Plateau den „Berg der Berge“. Schon zur Zeit der alten Ägypter wurde es als Sternwarte benutzt Bewohnt wurde es nie. Heute haben sich auf ihm einige Dutzend Soldaten festgeklammert. Es ist der strategisch wichtigste Punkt, um den zur Zeit
„Golda Meir ist der größte Staatsmann seit Ben Gurion. Ich möchte ihr in jeder Hinsicht behilflich sein, aber unter den gegebenen Bedingungen kann ich einer Regierung der kleinen Koalition nicht beitreten“, erklärte Sicherheitsminister Mosche Dayan auf einer Tagung seiner Fraktion, auf der dieser Beschluß bestätigt wurde. Dort wurde auch das erstemal laut und offiziell der Vorschlag gemacht, eine Koalition zwischen dem rechtsradikalen Likud und dem sozialistischen Maarach-Wahlblock (bestehend aus der Arbeiterpartei und der kleinen linkssozialistischen Mapam) zu bilden. Denn, so die Begründung: „Das ist der Wille der Mehrheit des Volkes.“
Kaum war der Plan zur Trennung der israelischen und ägyptischen Streitkräfte unterzeichnet und mit dem Rückzug 30 Kilometer ostwärts des Kanals begonnen worden, als bereits in Israei und Ägypten Stimmen der Kritik laut wurden.Die Kritiker hatten allerdings vergessen, daß seit dem Yom-Kippur-Krieg die Manövrierfähigkeit der beteiligten Staaten, durch die beiden Großmächte USA und Sowjetunion begrenzt wurde. Beide Supermächte lassen es heute nicht mehr zu, daß eine der beiden Seiten eine militärische Entscheidung für eigene Rechnung herbeiführt. Daher müssen sich Ägypten und
Die israelische Wirtschaft beginnt sich nur langsam vom ersten Schock des Krieges zu erholen. Durch die Ereignisse wurden insbesondere Industriezweige betroffen, deren verhältnismäßig junge Belegschaften zum größten Teil sofort bei Kriegsbeginn eingezogen wurden, so die Metallbranche, die Elektronik, die Diamantendndustrde. Durch das Ausbleiben der Touristen wurde die Hotellerie fast völlig brachgelegt. Durch die Einstellung der Bautätigkeit wurden auch jene Industrien gedrosselt, die für die Bauindustrie direkt oder indirekt arbeiten. Da man im Krieg weniger Lust hat, Neuanschaffungen
Ministerpräsidentin Golda Meir forderte, daß in der Zentrale der Arbeiterpartei, an deren Spitze sie steht, in einer geheimen Abstimmung ihr und ihren Kollegen in der Regierung volles Vertrauen ausgesprochen werde. Dies ist darauf zurückzuführen, daß in der Folge des Jom-Kippur-Krieges immer mehr Kritik gegen die Regierung laut wurde.
In Israel wütete der Krieg. Die Zeitungen waren voll von Frontberichten und nur auf der letzten Seite erschien die Nachricht, daß nun auch die drei wichtigsten afrikanischen Staaten die diplomatischen Beziehungen mit Israel abgebrochen hätten. Es handelte sich um Kenia, Nigerien und Äthiopien. Diese Zeitungsnotiz war der Schwanengesang der israelischen Präsenz in Afrika.
Einen Kilometer von der Stadt Suez entfernt stand ich und betrachtete eine dort neu erstandene Wohnsiedlung von fünf- und zehnstöckigen Häusern. Die Straßen von Suez waren leer, die Häuser unbewohnt, die meisten Einwohner geflüchtet. Sie wollten am Leben bleiben.„Ich möchte in die Stadt fahren“, sagte ich zu einem neben mir stehenden israelischen Major, nachdem dieser mir erklärt hatte, Suez sei in israelischer Hand. „Auf den Dächern der Häuser befinden sich ägyptische Scharfschützen, die auf alles schießen, was sich bewegt. Wir konnten sie nicht vertreiben, die
Die Geschichte des jüdischen Volkes hat an tragischer Größe nicht Vergleichbares. Verjagt und gejagt suchen seine Angehörigen bis in unsere Tage ihr Gelobtes Land.
Tausende Juden kamen in den letzten Jahren aus der Sowjetunion nach Israel. Ihre Immigration war eine der Hauptgründe für die Verstimmung zwischen Arabern und Sowjets — und ihre Störung eines der Hauptziele der palästinensischen Terrororganisationen.
Die jüdischen Auswanderer kamen aus der Sowjetunion zuerst nach Österreich. Österreich bedeutete für Hunderttausende das erste Tor zur Freiheit — das Lager Schönau die erste Unterkunft auf ihrem Weg in eine freie Zukunft.
In Hinkunft soll das nun anders sein: Österreichs Bundesregierung folgte dem Druck arabischer Botschaften und der Erpressung von palästinensischen Desperados. Wie wird die Sowjetunion reagieren? Was bedeutet der Regierungsbeschluß in Wien für das Schicksal noch tausender Auswahderungswil liger? Unser Israel-Korrespondent schildert in seiner Reportage die Probleme jüdischer Einwanderer — und sprach mit dem israelischen Einwanderungsminister Nathan Peled.
...das sagte Dr. Theodor Herzl, der Vater des politischen Zionismus, in bezug auf den Judenstaat auf dem 1. Zionistenkongreß 1897 in Basel.Am 5. Ijar des Jahres 5708 jüdischer Zeitrechnung bzw. dem 15. Mai 1948 christlicher, wurde dieses Märchen Wirklichkeit.Gegen den Willen der westlichen Großmächte und ungerührt von der Furcht eines kleines Teiles der jüdischen Bevölkerung des damaligen Palästina proklamierte der erste Ministerpräsident Israels, David Ben Gurion, die Unabhängigkeit und die Gründung des Staates Israel.Die englische BesetzungIm ehemaligen Palästina lebten damals
In bezug auf die besetzten Gebiete gibt es innerhalb des israelisehen Kabinetts zwei politische Strömungen. Die eine, an deren Spitze Sicherheitsminister Dayan steht, will so viel wie möglich „Tatsachen“ schaffen, die andere, an deren Spitze Finanzminister Pinchas Sapir steht, will so wenig wie möglich in die besetzten Gebiete investieren, in der Annahme, daß es sich hier ohnedies nur um ein Provisorium handelt.Die Stadtgrenzen Jerusalems wurden nach 1967 stark ausgeweitet, um genügend Expansionsmöglichkeiten zu bieten. Fast alle brachliegenden Böden, die sich innerhalb der
Das israelische Theater ist heute mit dem jüdischen identisch. Die halbe Million Araber, die in dem jüdischen Dreimillionenstaat leben, konnten hier, ähnlich wie in den Nachbarstaaten, noch kein nennenswertes Theater bilden. — Noch zur Zeit der Griechen sagten die jüdischen Weisen: „Die Juden haben Propheten, die Griechen — Poeten.“ Die damaligen buntkolorierten Frühlings- und Erntefeste hatten noch keinen dramatischen Charakter. Zur Zeit der Römer sollen Juden Tragödien in griechischer Sprache verfaßt haben. Fragmente einer Tragödie des Stückeschreibers Hezekiel sind noch erhalten. Man vermutet, daß jüdische Schauspieler am römischen Hof jüdische Stücke aufgeführt haben.
Als der Oberrabbiner Shlomo Goren am 28. November 1972 seine Post aus dem Briefkasten nahm, befand sich darunter ein dickes Kuvert, das er zunächst für eine Zeitschrift hielt. Als er es näher betrachtete, sah er, daß es mit benützten Marken beklebt war. Der Stempel hingegen sah keineswegs echt. aus. Shlomo Goren wurde stutzig und rief die Polizei an. Ein Sprengstoff Spezialist, der das Kuvert öffnete, konstatierte, daß es sich um eine primitive Briefbombe gehandelt hatte.
Nach der Wiederwahl Präsident Nixons nimmt man in Israel an, daß Amerika erneute Vorstöße unternehmen wird, um zu einer Beilegung des Nahostkonflikts zu gelangen. Heute geht es aber nicht nur um die Frage, ob ein Friede zustande kommen kann, sondern darum, was jede der kriegführenden Parteien tun müßte und worauf sie zu verzichten hätte, um einen Frieden zu erkaufen.
Auf den Begleitdokumenten dreier mittelgroßer Kisten, die sich im Zollhaus des Flughafens Lod befanden, stand: „Maschinenteile zum Transport nach Belgien.“ Beim öffnen der Kisten jedoch entdeckten die verblüfften Zollbeamten einige Handgranaten, Kleinkalibermunition, Maschinenpistolen und Revolver.
Die Flottenbasen Mersa Malruh und Alexandrien am Mittelmeer, sowie die kleinere Base Ras Banas am Suezbecken werden auch in Zukunft Sowjetflottencinheiten beherbergen und betreuen. Die Luftbasen Luxor, Kairo-West und Abu Suwayr werden auch weiterhin von russischen Piloten angeflogen werden. Ein Teil der rund 60 SA-3- und SA-6-Raketenbasen, die diese russischen Luft- und Flottenbasen beschützen, soll in russischen Händen bleiben. Alle anderen Militärinstallationen, die in Ägypten bisher von russischen Kommandanten befehligt wurden, werden in ägyptische Hände übergehen.
Jüdische Studenten und Jugendliche demonstrieren vor den sowjetischen Botschaften der freien Welt mit Sprechchören: „Let my people go“ (Laß mein Volk ziehen) für die ungehinderte Auswanderung der Juden aus der Sowjetunion. Russische Juden innerhalb der Sowjetunion geben den Forderungen ihrer Brüder im Westen Nachdruck, indem sie ebenfalls des öfteren demonstrieren, und zwar für das Recht auf ihre eigene Auswanderung. Dreißig- t vierzigtausend Juden aus den Ostblockstaaten sollen allein in diesem Jahr nach Israel kommen.In der westlichen Hemisphäre wirbt der israelische Staat mit
Die Tatsache, daß sich der israelische Unabhängigkeitstag am 19. Mai 1972 zum 25. Male jährt, hat bis heute das Problem nicht lösen können, ob man diesen Tag auch als religiösen Feiertag anerkennen soll. Die beiden Oberrabbiner Israels und andere religiöse Autoritäten des orthodoxen Judentums waren nicht bereit, den Unabhängigkeitstag als religiösen Feiertag anzuerkennen, an dem das besondere Feiertagsgebet „Hallel” gesagt wird. Es handelt sich hier um die Psalmen 113 bis 118, die mit den Worten beginnen: „Halleluja! Lobet, ihr Knechte des Herrn, lobet den Namen des Herrn!
„Vereinigtes Arabisches Königreich“ soll der geplante Föde-rationsstaat König Husseins heißen. Er soll die zwei Teilstaaten Jordanien und Cis-Jordanien (das in diesem Plan Palästina heißen soll), jedoch nicht das von Juden besiedelte israelische Gebiet mit einbezieht, umfassen. Jerusalem soll die Hauptstadt Cis-Jordaniens und Amman die Hauptstadt Jordaniens und gleichzeitig Hauptstadt des aus beiden Teilen bestehenden Gesamtstaates werden. In demokratischen Wahlen aller Einwohner soll jeder Teilstaat sein Regionalparlament wählen, welches auch eine Regionalregierung bildet, die für alle inneren Angelegenheiten verantwortlich ist. Eine Nationalversammlung, bestehend aus einer gleichen Anzahl von Mitgliedern aus beiden Staaten, soll ebenfalls demokratisch gewählt werden, in Amman tagen und dort eine Zentralregierung bilden, die für Außenpolitik und Verteidigung verantwortlich sein wird. An der Spitze der Föderation steht der König selbst.
Die Erklärung des Bundeskanzlers Willy Brandt, daß Deutschland in der Zukunft bereit sei, aktiv an der Lösung des Nahostkonfliktes teilzunehmen, wurde zwar im Rahmen eines Interviews der ägyptischen Nachrichtenagentur abgegeben, doch erweckte sie gerade in Israel besonderes Interesse.
Die politischen Beobachter wissen es nie genau — ist es ein geplanter Konkurrenzkampf oder Naivität oder einfach nur zufällige Gleichzeitigkeit. Jedenfalls, als vor etwa einem Jahr die Verhandlungen über eine Teillösung des Nahostkonflikts zwecks Wiedereröffnung des Suezkanals auf amerikanische Initiative hin beginnnen sollten, intensivierte plötzlich der UNO-Friedensemissär Dr. Gunnar Jarring seine Mission. Er forderte in einem Memorandum an Israel den völligen Rückzug auf die alten Genzen vom Jahre 1967, bevor man mit Friedensverhandlungen beginnen könne, eine Forderung, die vorher schon von Ägypten und der Sowjetunion gestellt wurde. Daraufhin wurden die Teillösungsverhandlungen wieder vertagt.
„Der generationenlange kulturelle Hintergrund der jüdischen Diaspora, der durch eine gemeinsame Vergangenheit und einen gemeinsamen Glauben erzeugt wurde und die Basis der jüdischen Nation darstellte, ist in Israel nicht mehr gültig. Hier gibt es keine solche jüdische Nation, statt dessen eine israelische. Der Israeli hat eine nationale Gesellschaft gegründet, die sich ihrer besonderen Eigenheit behußt ist und mit der jüdischen als solche nicht identifiziert werden will.“Dies ist eines der vielen Zitate aus dem Buch „Das Ende des jüdischen Volkes“ von dem Soziologen Georges
Noch schweigen die Kanonen am Suezkanal, doch das Waffenklirren ist weithin hörbar. Auf der ägyptischen Seite (Westufer) gehen die Vorbereitungen weiter, obzwar die Soldaten außerhalb der Unterstände ohne Stahlhelm und Ausrüstung zu sehen sind. Doch innerhalb von Minuten können sie schußbereit in ihren zum größten Teil ausbetonierten Stellungen stehen. Zur Zeit beschäftigen sie sich mit einem psychologischen Krieg gegen die Israelis, die in ihren Bunkern an der Ostseite ausharren und mit schußbereiter Waffe auf den Feind warten.
In Israel feiert man den Geburtstag des großen, alten Löwen Ben Gurion. Freund und Feind vereinen sich zu Lobeshymnen und das große Festival kann beginnen. Wieder zeigte es sich, daß auch heute noch der Geist oder wenigstens der Name Ben Gurions den Judenstaat beherrscht. Denn die Regierenden waren plötzlich alle stolz, von sich sagen zu können, daß sie im Geiste Ben Gurions das Volk führen. Der große Alte aber war davon ganz und gar nicht überzeugt. In seiner Dankesrede auf die unzähligen Gratulationen auf der Konferenz der Arbeiterpartei, die zu Ehren seines 85. Geburtstages
Im Laufe dieses Jahres wird der bevorstehende Rücktritt der 74jähri- gen Ministerpräsidentin Israels, Frau Golda Meir, immer aktueller. Hatte sie doch selbst erst kürzlich in einem Interview erklärt, daß sie nach den kommenden Wahlen im Jahre 1973 in den Ruhestand treten wolle. Die voraussichtlichen Kandidaten für die Nachfolge sind Finanzminister Pinchas Saphir und Sicherheitsminister Moshe Dayan, wobei letzterer weniger Aussichten haben dürfte. Saphir gehört zu den engsten Vertrauten Frau Golda Meirs.Der Ausgangspunkt für Saphir ist es, daß er an der Spitze der israelischen
„Nicht wir haben die diplomatischen Beziehungen mit der Sowjetunion abgebrochen. Wenn die UdSSR will, so weiß sie, wo wir zu finden sind. Israel ist bereit, offizielle russische Vertreter an jedem von ihnen gewählten Ort zu treffen, um die Wiedereröffnung der Beziehungen anzubahnen“, sagte dieser Tage Israels Ministerpräsident, Frau Goldą Meir, auf die Frage eines Journalisten.
1260 Millionen Dollar betrug das Defizit der israelischen Zahlungsbilanz im Jahre 1970. 920 Millionen im Jahre 1969. Im selben Jahr vergrößerte sich das private Handelsvolumen um nur drei Prozent, doch die Staatsschulden um rund 500 Millionen Dollar. Ende 1970 war der israelische Staat mit 2620 Millionen verschuldet. Allein die Zinsen für die verschiedenen Anleihen betrugen in diesem Jahr 180 Millionen.Im Jahre 1970 stieg der Privatverbrauch nur wenig an, die indirekten Steuern und Zwangsanleihen aber um so mehr, so daß die Nettoeinnahmen der Bevölkerung um ein Prozent kleiner wurden, die
Das Fehlen einer politischen Initiative ist in Israel schon jahrelang, besonders in den letzten Monaten, ein Handikap, das auf Schritt und Tritt spürbar ist. Das Mißtrauen gegen Ägypten und die anderen arabischen Nachbarstaaten ermöglichte es nicht, irgendwelche politische Schritte zu unternehmen, die von politisch-militärischen Verpflichtungen der Gegenseite abhängig sind. Statt dessen versucht man, an den heutigen Grenzen, wie sie seit dem Sechstagekrieg sind, festzuhalten. Jede befreundete oder nicht befreundete Macht* welche nicht bereit ist, diesen Standpunkt zu akzeptieren, wij-d fast ąutomatjsęh zu denGejį- nern gerechnet.
Der Kleinkrieg der arabischen Freischärler in Israel geht weiter. Sein Ausrriäü'Hängt nicht zuletzt vort den Bekämpfungsmethoden des israelischen Militärs, das die Grenzen sichert, ab. Sie sind verschieden. Um nur eine zu nennen: Längs des Jordan errichtete das israelische Militär einen doppelten, elektrisch geladenen Stacheldrahtzaun, der zwar die Infiltration nicht verhindern kann, jedoch mit einem Warnsystem verbunden ist, das die im Bereitschaftszustand befindlichen Truppen in Bewegung setzt.Die Methode der Bekämpfung von Freischärler-Stoßtrupps hat sich in den letzten Jahren
In den letzten Wochen wurde eine Luftbrücke wischen Moskau und Kairo errichtet. Frachtmaschinen mit zerlegten supermodernen sowjetischen Jagdbombern (Mig 23 und Suchoi 11) treffen täglich in Kairo ein. Das ägyptische Luftpotential dürfte sich durch die letzten Waffensendungen um 40 Prozent vergrößert haben, das Luftabwehrsystem Ägyptens wurde stark verbessert.Auch der israelische Botschafter in Washington und Generalstabschef während des Sechstagekrieges, General Jitzchak Rabin, meint freilich, daß damit die sowjetische Streitmacht in Ägypten und nicht die VAR selbst verstärkt
Nach dem Sechstagekrieg begann Israel an strategisch wichtigen Punkten Militärsiedlungen zu errichten. Zumeist an Stellen, die es auch nach einem Friedensvertrag halten will, um die Sicherheit der Grenzen zu garantieren. Die Siedler sind Soldaten, die nach einer viermonatigen Ausbildungsperiode dort weiterdienen. Sie gehören einer Formation an, die Nachal heißt und deren Mitglieder einen Teil der dreijährigen Dienstpflicht bei landwirtschaftlicher Arbeit verbringen.
Auch die Flottentaktik hat sich im Mittleren Osten geändert. Der wichtigste Faktor ist nach wie vor die amerikanische sechste Flotte und ihr Gegenpol, das sowjetische Mittel- meengeschwader. Doch auch die arabischen Staaten wie Israel wendeten viel Energie für eine Reorganisation ihrer Flotteneinheiten auf.Die israelische Flotte galt als unbedeutend. Ihre bisher größten Erfolge konnten die Marinekommandos während und nach dem Sechstagekrieg erzielen. Über die ganze Waffengattung wurde bisher wenig veröffentlicht. Es ist bekannt, daß israelische Froschmänner von einem U-Boot aus zu den
In Amman schießt man wieder. Und die Diskussionen innerhalb der Führung der El-Fatah, die nach der Niederlage im jordanischen Bürgerkrieg ausbrachen, gehen immer noch weiter. Die militärische Führung der Fatah dürfte derzeit die Oberhand bekommen haben. Die politische Führung wird, bezichtigt, ein bürgerliches Leben geführt zu haben. Jeder der Führer habe einen Mercedes, einige Leibwächter und leben wie Gott in Frankreich.
,,Frau Oberst erwartet Sie“, sagt eine schlanke, blauäugige Blondine in Khakiuniform; an der Wand das Bild des Staatspräsidenten. Die Gesprächspartnerin ist Oberst Deborah Thomer, die höchstrangige Soldatin Israels und Kommandantin des Frauenkorps, eine hübsche, junge Frau, die durch eine schwarzumrandete Brille einen ernsten Eindruck erweckt „Meine Hauptaufgabe ist, für das Wohlergehen unserer Mädchen in der Armee zu sorgen. Heute ist es so, daß Mädchen, die nicht in der Armee dienen, glauben, etwas versäumt zu haben. Wie Sie wissen, sind die Mädchen nur in der Ausbildung im
In den letzten Monaten wurde Israel von Wahrsagern, Hypnotiseuren, Schwarzkünstlern und Telepathen nur so überschwemmt. Der weitaus bekannteste Israeli heißt derzeit nicht Moshe Dayan, sondern Uri Geller.
„Wir können nur in unserem Namen sprechen“ sagte mir Dr. Kadri Tukan aus Nablus, früherer Außenminister und Vetter des jordanischen Ministerpräsidenten, bevor er sich auf dem Luftweg via Nikosia, gemeinsam mit drei anderen Notabein, nach Ägypten begab, um dort der Trauer der palästinensischen Bevölkerung über Nassers Tod Ausdruck zu verleihen. Zum Begräbnis des großen Ägypters konnten sie nicht fahren, denn Uneinigkeit herrschte unter den Einwohnern der Stadt Nablus, und man hatte sie mit dem Tode bedroht, wenn sie im Namen der Bürger dieser Stadt an der Beerdigung teilnehmen
„Kibbutz Kerem Shalom, Ende September.Sehr geehrter Herr SicherheitsministertEinige der Unterzeichner dieses Briefes sind Absolventen der achten Gymnasialklasse und stehen kurz vor ihrer Mobilisierung. (Jeder Achtzehnjährige muß in Israel drei Jahre lang Militärdienst tun. S. H.) Einige von uns befinden sich bereits im aktiven Dienst. Mit großer Aufmerksamkeit haben wir Ihren Artikel „Dem Kriege gegenüber“ gelesen. Wir hoben vernommen, daß Sie Verständnis für den Antimilitarismus aufbringen, der sich unter unserer Jugend zeigt. Sie verlangen von uns, daß wir in diesem Krieg
Nach der Feuereinstellung begann in Israel die große Ernüchterung. Die Anschauungen der USA und Israels gingen des öfteren auseinander. Es begann bereits, als die verschiedenen israelischen Beanstandungen des Rogers-Planes nicht offiziell in die israelische Antwort aufgenommen wurden, obwohl man darüber im Kabinett tagelange Diskussionen geführt hatte.Die Enttäuschung über die amerikanische Ignoranz war kaum verschmerzt, als die israelischen Radargeräte, Aufklärungsmaschinen und andere Mittel eindeutig feststellten, daß die Sowjets gemeinsam mit den Ägyptern sofort nach Eintritt der
Die Diskussionen innerhalb des israelischen Kabinetts über Annahme des Rogers-Planes hatten sich in die Länge gezogen. Da sprach der amerikanische Botschafter in Tel Aviv, Barbour, bei Ministerpräsident Frau Golda Meir vor und überreichte ihr das persönliche Schreiben von Präsident Nixon, in dem er bat, diesen Plan wenigstens offiziell anzunehmen. Die amerikanische Seite versicherte Israel, daß sie, wenn die Verhandlunger mit UNO-Emissär Dr. Gunnar Jarring ergebnislos verlaufen, Israel nicht im Stich lassen werde. Es wurden außerdem Israel Waffen, Wirtschaftshilfe und politische Rückendeckung versprochen. So konnte schließlich die Annahme des Roger-Planes das israelische Parlament passieren, wenn auch dabei die sechs Minister der Gahalpartei in den Schmollwinkel abtraten
Der Monat Mai dieses Jahres brachte seit langem für Israel die größten Verluste. Es hatte 60 Tote zu beklagen, die bei den verschiedenen militärischen Aktionen sowie bei den Terroranschlägen aus libanesischem und jordanischem Territorium umkamen. Der Beginn des Monats Juni war nicht weniger blutig. Zweimal wurde das Städtchen Beth Shaan beschossen, und einmal geriet der Kurort Tiberias unter Artilleriebeschuß. Israel setzte seine Luftwaffe auf das intensivste ein. Sie flog Dutzende von Einsätzen über der Umgebung von Port Said und belegte diese mit etwa 4000 Bomben. Die jordanischen
Der Konfrontation Israels mit den Sowjets sind in den letzten Wochen fast täglich die Schlagzeilen der Tagespresse gewidmet. Wenn man in der Vergangenheit noch darüber diskutierte, wie breit die sowjetische Präsenz vorhanden ist, so beschäftigt man sich heute damit, wie eine; Konfrontation mit der Sowjetunion aussehen würde.
Der Libanon ist zur Zeit in einer sehr prekären Lage. Der Status quo zwischen den verschiedenen christlichen Gemeinden und den Moslems (Sunniten und Schiiten) hängt an einem dünnen Faden. Die Moslems sind immer weniger bereit, die Hegemonie der Christen anzuerkennen. Diese Tendenz wird durch das Erstarken der Terrororganisationen im Südlibanon und die Forderung der etwa 150.000 arabischen Flüchtlinge in den Lagern nach mehr Mitbestimmung gefördert. Gerade jetzt, drei Monate vor den neuen Präsidentschaftswahlen, kann jede Erschütterung, wie z. B. die letzte israelische Kommandoaktion, die Lage gefährden.
Seit einigen Monaten ist bekannt, daß russische Piloten ägyptische Flugzeuge über dem Gebiet der VAR und über dem Mittelmeer fliegen. Bis vor einigen Wochen wurden sie nicht im Kampf gegen israelische Jagdbomber eingesetzt, heute beschränkt sich ihre Aktivität auf die inneren Landesteile Ägyptens, und auf die Großstädte Alexandrien und Kairo, um dort die russischen Industrie- und Verteidigungsanlagen zu schützen. Seit Mitte April werden keine israelischen Einsätze mehr in diese Gebiete geflogen, um eine Konfrontation mit russischen Piloten zu vermeiden.Erst die neue russische
„China war der erste Staat, der der El Fatah Hilfe angedeihen ließ. Es ist eines der wichtigsten Stützen der palästinensischen Revolution“, erklärte der mittelgroße, volleibige Führer der El Fatah, Yasser Arafat, bei einem Abendessen, das zu seinen Ehren in Peking veranstaltet wurde. An diesem Gelage nahm unter anderem der stellvertretende Ministerpräsident der Volksrepublik China teil. Er lobte den Kampf der Palästinenser gegen die „amerikanischisraelische Aggression“ und fügte hinzu: „Das langjährige Ringen des palästinensischen Volkes und der Völker Arabiens hat sie
Als seinerzeit der frühere israelische Stabschef und Sechstagekrieg-Sieger Yitzchak Rabin gefragt wurde, was er unternehmen würde, wenn der Libanon gegen Israel in den Kampf zöge, erwiderte er: „Ich werde unsere Militärkapelle hinschicken, um Beirut einzunehmen.“
Als im Jänner 1968 der verstorbene israelische Ministerpräsident Levi Eschkol Amerika besuchte, war es sein einziges ernstes Anliegen an den damaligen Präsidenten Lyndon B. Johnson, die von Israels Piloten ersehnten und erträumten Phantom-Jagdbomber zu erhalten. Johnson überlegte lange, ehe er bereit war, eine positive Antwort zu geben. Er antwortete damals: „Bis wir die ersten Phantome liefern können, müssen 18 Monate vergehen, die Zeit vom Beginn der Produktion bis zum Versuchsflug.“ Eschkol wollte sich mit dieser Antwort nicht zufriedengeben, doch es nützte ihm nichts. Als
Die Politik von Sicherheitsminister Mosche Dayan in den besetzten Gebieten wurde mit Erstarken der arabischen Propaganda sowie mit dem Überhandgreifen der Terrororganisationen in den letzten Wochen und Monaten des öfteren von links und rechts angegriffen. Es handelt sich um politische Beschlüsse, die von dem ganzen israelischen Kabinett angenommen wurden und von General Mosche Dayan in seiner Funktion als Sicherheitsminister durchgeführt werden. Doch nehmen wir einmal die Tatsachen, wie sie von Dayan persönlich am 15. Dezember im israelischen Parlament, der Knesseth, veröffentlicht
Etwa 26.000 Arbeiter aus den besetz- i ten Gebieten sind heute in Israel : in Landwirtschaft, Industrie, Bau, : Hotelfach und öffentlichen Diensten : beschäftigt. Von ihnen kommen : ungefähr 20.000 aus Zisjordanien, 5000 aus dem Gazastreifen und zirka800 bis 1000 aus dem Gebiet der Golan-Höhen. Ein Teil von ihnen wurde bereits kurze Zeit nach dem Sechstagekrieg in Israel be- , schäftigt. Die Arbeit wunde bisher . niemals abgebrochen und sogar an , denjenigen Tagen, an denen in den besetzten Gebieten ein Generalstreik . ausgerufen, der Ausnahmezustand verhängt wurde oder eine allgemeine .
Bei den Gewerkschaf tswahlen, die vor einigen Wochen, als Vorspiel zu den Parlamentswahlein, in Israel abgehalten wurden, erhielt „Eakach”, die nosfaautreue und arabischnationalistische, kommunistische Partei Israels 33 Prozent der arabischen Wähler. Diese Partei, die auch einige Dutzend jüdische Mitglieder hat’und offiziell als „bi-nationale Partei” geführt wird, erhielt bei den Gewerkschaftswahlen insgesamt etwas über 2 Prozent der. Wähler, von denen weniger als Vs Prozent jüdische Wähler waren. „Rakach” konnte ihre Wählerzahl bei diesen Wahlen gegenüber den
Es war Freitagabend 8 Uhr, eine Stunde, in der im Staate Israel die Shabbatruhe herrscht und nur die wichtigsten Arbeiten verrichtet werden, als Polizeikommandant, Shaul Rosolio, des Distrikts Jerusalem die Journalisten zu einer Pressekonferenz zusammenrief, um ihnen mitzuteilen: „Wir haben einen 28jährigen Australier Namens Michael Denis Dieter Rohan festgenommen und haben alle Gründe, anzunehmen, daß es sich um den Brandstifter der El-Aksa-Moschee handelt. Er ist Mitglied der Sekte ,Church of God' (Kirche Gottes) und seit vier Monaten im Land.“
Die letzten Aktionen am Suezkanal, die mit der Eroberung der Green-Insel-Festung für einige Stunden ihren Anfang nahmen, die darauffolgende Bombardierung der ägyptischen Positionen am Suezkanal während 165 Minuten, ohne daß ägyptische Flugzeuge darauf reagierten, die später folgenden Luft-kämpfei und von da an der dauernde Einsatz der Luftwaffe am Suezkanal, sind die Folgen israelischer Initiative. Israels Regierung glaubte,- Gamal Abdel Nasser die Übermacht ihrer Armee beweisen zu müssen, um seine Kriegsträume abzukühlen. Es konnte beweisen:• Die israelische Armee ist fähig,
„Vergesse ich dich, Jerusalem, so verdorren meine Rechte. Meine Zunge soll an meinem Gaumen kleben, wenn ich deiner nicht gedenke, wenn ich nicht lasse Jerusalem meine höchste Freude sein.“ (Psalter 137.)Es war aim 29. Juli 1967, als die israelische Regierung einen Beschluß zur administrativen Vereinigung des jüdischen und des arabischen Jerusalem annahm. Es war kein feierlicher Beschluß, noch wurde er hier an die große Glocke gehängt, man wollte so wenig wie möglich die Aufmerksamkeit der Welt erwek-ken. Doch mit diesem administrativen Akt wurde die Alt- und Neustaidt in ein
Trotz der militärischen Erfolge der verschiedenen Kommandoangriffe und Luftkämpfe gegen ägyptische Streitkräfte sowie Bombenangriffe und Einfälle gegen Jordanien zeigt es sich, daß an der Propagandafront die arabischen Staaten die Oberhand haben. Schon vor einem Jahr, als israelische Panzereinheiten die Ter-roristenibase Karameh in Südjordanien fast dem Erdboden gleichmachten, hunderte Terroristen gefangen nahmen und unzählige töteten, jedoch einen defekten Tank zurückließen, wurde dieser Angriff als ein jordanischer militärischer Sieg ausgewertet. Bis auf den heutigen Tag ist die
Im Monat April dieses Jahres kamen weniger Touristen 'als im vergangenen Jahr nach Israel. Diese Tatsache hindert nicht im geringsten die gesteigerte Bautätigkeit von Hotels, da man mit Recht der Ansicht ist, daß es sich nur um einen zeitweiligen Rückgang handeln kann.Die Stadtverwaltung von Tel Aviv arbeitet zur Zeit den Plan eines Touristenzentrums am Meeresstrand aus, und der Grundstein des ersten von fünf großen Hotels mit mehr als 300 Zimmern wurde bereits gelegt Der Standard aller Hotels wurde im letzten Jahr gehoben, das Service verbessert, und der heutige Israeli ist viel mehr auf
„Die Israelischen Regierungsspitzen zeigen eine direkt verwunderliche Stellungnahme dem arabischen Problem gegenüber und völliges Mißverständnis, wenn es sich um den Konflikt von zwei Nationalbewegungen handelt — der jüdischen und arabischen“, dies sagte Professor Jaakov Talmon auf einem Studentensymposion. Er ist einer der bekanntesten jüdischen Historiker, liest Geschichte und Philosophie an der Hebräischen Universität in Jerusalem, und zählt zu den prominentesten Köpfen dieser Universität.Professor Talmon sprach über die Dialektik des Staates Israel, in dem der schon seit
Israel nähert sich nun schon dem dritten Sommer nach dem Sechs-Tage-Krieg, ohne daß sich die Situation im Grunde geändert hätte. Die Aussichten auf einen nahen Frieden sind gleich Null. Die Feindschaft der arabischen Nachbarn ist geblieben und gestiegen. Die arabischen Armeen haben in den zwei letzten Jahren ihre Streitkräfte wieder aufbauen können und versuchen nun, die Moral mit Hilfe des Hasses gegen Israel zu heben. Der Ruf nach Rache hat die arabische Position nur versteift.Solange diese Situation anhält, ist Israel gezwungen, alle besetzten Gebiete weiterhin zu behalten. Es ist
Es war der 9. März 1969, kurz nach dem ersten großen Kanonenbombardement, es war ein Tag wie jeder andere, und plötzlich begann es wieder. Eine Granate platzte auf dem Bunker, eine zweite folgte, eine dritte kam darnach und so ging es weiter. Ein Telephongespräch mit Tel Aviv wurde abgebrochen, der Kommandant fragte: ,Sind alle im Bunker?' Wir waren alle da. Von Zeit zu Zeit wurde der Bunker von einem Volltreffer, der auf unserem Dach landete, erschüttert, aber weiter merkten wir nichts dabei.
Frau Golda Meir weigerte sich lange, doch wäre sie ihrer ganzen politischen Karriere untreu geworden, wenn sie nach mehr als 50jähriger Parteitätigkeit und nach zirka einjähriger Resignation nicht doch wieder ihr Jawort gegeben hätte, um das wichtigste Amt im Staate Israel anzunehmen. Sie steht — mindestens bis zu den Novemberwahlen — als Ministerpräsident und Nachfolger des verstorbenen Levi Eschkol an der Spitze von Israels Regierung. Sie war immer dafür, daß Funktionäre mdt 70 Jahren ihr Amt niederlegen sollen, doch dann kam eben alles anders. Um einen verfrühten Wahldisput
„Der beste Israeli ist ein toter Israeli. Jeder jüdische Israeli ist Feind, egal, ob jung, alt, männlich oder weiblich. Ihr müßt schießen, um zu töten, je mehr, desto besser!“ Dies ist ein Auszug eines Befehls an Mitglieder der Jabhat El Tahrir El Schaabiya, der Volksfront zur Befreiung Palästinas, die' sich als Verantwortliche zeichnet für die Explosion im Supermarket des jüdischen Jerusalems, welche durch eine Zeitbombe verursacht wurde und wobei zwei Juden getötet, drei schwer und sechs leicht verletzt wurden. Dieselbe Gruppe ist auch für das Attentat auf dem Flugplatz in Zürich verantwortlich, bei dem einer der Attentäter erschossen und einer der Piloten schwer verletzt wurde.
In diesen Tagen brodelte es wieder einmal in den besetzten Gebieten in Cisjordanien und dnsbesondere im Gazastreifen.Es begann, nachdem einige Male Bomben im Gazastreifen gegen die Besatzungskräfte geworfen worden waren, doch wurden ihre Opfer meistens einheimische Araber. Die israelischen Sicherheitsbehörden konnten einige junge Leute fassen, die einer Terrororganisation im Gazastreifen angehörten. Unter ihnen waren drei junge Mädchen im Alter von 17 bis 24 Jahren, zwei von ihnen Schülerinnen eines Lehrerinnenseminars, die dritte eine Lehrerin. Sie hatten Geld und Informationen für die
Die Zahl der Verluste während Israels Sechstagekrieg belief sich auf etwa 1000 Gefallene, zirka 25 Prozent davon waren Mitglieder der verschiedenen Kibbuzim, owohl der Prozentsatz der Kibbuzbevölkerung nur zirka drei bis vier Prozent der jüdischen Gesamtbevölkerung Israels ausmacht. Der Dozent für Psychologie an der Tel Aviiver Bar- Ilan-Universität, Dr. Jehuda Amir, untersuchte an Hand von statistischen Unterlagen die Jahrgänge 1961/62 und 1963/64 der Kibbuzjugend, die zum Militärdienst eingezogen worden waren. Es stellte sich heraus, daß diese Kibbuzjugend jederzeit zu größerem
Ein einsamer Adler kreiste um eine felsige Bergkuppe mitten in der Wüste von Judäa. Im Westen sah man Staubwolken, die ein Wüstenwind aufwdrbelte. Im Osten lag das Tote Meer und spiegelte die grelle Sonne wider. Es lag völlig still, unberührt von den Sandstürmen im Westen. Nur ab und zu hörte man das Dröhnen eines Lkw, der von der zirka 15 km entfernten Oase Ejn Geddi landwirtschaftliche Winterprodukte in den Norden Israels brachte. Wir befanden uns auf dem Massada-Berg. Neben mir stand Prof. Jigal Jüdin, der Leiter einer zweihundertköpflgen archäologischen Expedition, und
„Tfadel ja Sidi“ — Bitte greifen Sie zu — sagte mir Taher Muham- med, als er mich zu einer Tasse türkischen Kaffees in einem der Cafes in der Hauptstraße von Gaza einlud. „Was ist mit den Flüchtlingen?“ fragte ich. Mein Gewährsmann zog wieder an seiner Wasserpfeife und blickte mich mit klugen Augen an. „Wir leben hier seit der Zeit Abrahams. Unsere Väter und Vorväter bebauten hier das Land. Aber die — (die Flüchtlinge) sind weder Beduinen noch Fellachen, noch Städter. Sie sind Blattläuse und leben von Almosen."Von den zirka 300.000 Einwohnern des Gazastredfens sind
„Ein gerechter Friede, der nicht auf Gewalt und Druck basiert, muß im Mittleren Osten herbeigeführt werden. Als ich Erzbischof in Israel war, rief ich die Araber und insbesondere die mir unterstehenden gläubigen Christen zum Verbleiben in ihren Wohnstätten auf, bis alle, auch die, die ihrer Rechte enteignet wurden, wieder Genugtuung erfahren werden."Dies erklärte der neue Patriarch von Antiochia und Oberhaupt der griechisch-katholischen Gemeinden im Nahen Osten und in der ganzen Welt, George Hakim. Die griechisch- katholische Gemeinde umfaßt ungefähr eine Viertelmillion Seelen und ist
700 von ihnen — darunter zahlreiche Nichtjuden — sind gerade rechtzeitig angekommen, um den Sieg zu feiern. Ein Nationalkomitee zur Koordinierung der Hilfe an Israel wurde gebildet, das sehr beachtliche Summen sammelte. Der Unterricht der hebräischen Sprache findet großes Interesse und wird nachdrücklich verstärkt. Die einsichtigen Juden bekennen, daß die Hinweise de Gaulles ein schwieriges moralisches Problem darstellen. „Das jüdische Gewissen wurdeaufgerüttelt, wir haben zu sehr und zu lange im moralischen Konformismus gehandelt“, bekannte ein sehr intelligenter Vertreter der
Name wurde geändert, und zwar einigte man sich auf „Union der Demokraten für die Fünfte Republik“. Die bisherigen Führungsorgane werden gestrafft. Wenige Mitglieder übernehmen die politische Generalstabsarbeit. Das Nationalkomitee umfaßt künftighin 300 Personen. Mehr als bisher sollen Experten herangezogen werden; das Zentralkomitee stellt die politische Synthese zusammen. Dort kommen die Politiker zu Wort. Die ausgleichende Hand des Politikers soll neben dem Fachwissen ausgewählter Persönlichkeiten die gestellten Aufgaben lösen. Die Partei lehnt es entschieden ab, den politisch
In dem Moschaw-Kollektivdorf Ometz wurde um 0.45 eine Explosion gehört. Das äußerste Haus am Dorfrand flog in die Luft. Ein dreieinhalbjähriger Junge wurde in seinem Bettchen, seine Mutter schwer und sein Vater leicht verletzt. Dies war nur einer von vielen Terroraktionen der letzten Tage, für die sich die„El-Faitach“-Unitergrundbewegunig verantwortlich erklärte.Israelische Truppenaufgebote mit der Unterstützung von Helikoptern begaben sich in die Berge in der Nähe von Nablus, in der Nähe von Jenin und unweit von Tulkerem, nur fünf Kilometer von dem Tatort entfernt. Schon über
„Die Israelis kommen, hieß es bei uns im Dorf. Wir warteten nicht lange, packten schnell das Notwendigste in ein großes Tuch zusammen und wanderten in die Berge. Bis zur israelischen Besetzung wohnten wir in Chauwara. Ich hatte niemals einen Israeli gesehen. Zur Zeit des englischen Mandats war ich ein Kind, und in unser Dorf, dtos sich zwischen Nablus und Ramatta befindet, kamen niemals Juden. Nur vom Hörensagen kannte ich die Israelis. Sie werden uns alle niedermetzeln — sagte einer bei uns im Dorf. Wir wollten das nicht abwarten. Wir sind Fellachim (Bauern), und mein Vater und mein
Israels Sechstagekrieg und die vorhergehende Spannung, die mit den Drohungen der totalen Vernichtung des Staates Israel verbunden waren, erweckten auf der ganzen Welt bisher nicht gekannte Sympathien für dieses Land, die sogar die nüchternen Großfinanziers der Welt erreichten. Dieser Tage versammelten sich 60 Millionäre aus Europa und Amerika, zum größten Teil Juden, in Jerusalem, um zusammen mit dem Finanzminister, dem Handels- und Industrieminister,dem Entwickluflgsminister und deren Ministerialdirektoren über die wirtschaftliche Zukunft Israels zu beraten. Millionäre, die sich
„Mit wem, glauben Sie, werden wir zuerst Frieden schließen?“ — wurde dieser Tage General Mosche Dayan, Israels Sdcherheitsminister, gefragt. Er überlegte nicht lange und antwortete: „Mit dien Arabern Palästinas.“Das Hauptproblem Israels ist heute: Frieden.Das israelische Kabinett wurde kurz vor den letzten Kampfhandlungen durch den Eintritt der Oppositionsparteien gestärkt, so daß sich die heutige Koalition im Parlament (Knesseth) auf einer Majorität von 115 von 120 Parlamentsmitgliedern stützen kann. Nur die zwei kleinen kommiunistischen Parteien und eine ihnen nahestehende
Es begann vor kurzem im Gaza-etreifen. Um nämlich den Einwohnern der Stadt Gaza und Umgebung nicht das Gefühl der völligen Abgeschlossenheit zu geben, wurde dieses Gebiet für den Verkehr geöffnet. Tausende Israelis pilgerten in die „neue Stadt“, um sie zu besichtigen, und um eventuell billige Souvenirs zu erstehen,. Allen voran dlie Jugend aus den Kihbuzim, den Koilektlv-siedlungen der Umgebung. Mädchen und Burschen, 17- bis 18jährig, in ganz kurzen Hosen, wie es in Israel üblich ist, wanderten durch die armseligen Gassen der Stadt. Tausende und Abertausende junge
Ich war in Nablus, um mich auf Bitten ausländischer arabischer Freunde nach dem Wohlergehen ihrer Verwandten zu erkundigen. Ein Kollege, der beim britischen Rundfunk (BBC) in London arbeitet, fragte ganz bestürzt: „Sind sie nach dem 18stündigen Luftbombardement überhaupt noch am Leben?“Alle waren am Leben. Denn weder Nablus noch irgendeine andere Stadt wurde bei den Kampfhandlungen direkt beschädigt, und im allgemeinen hat die Zivilbevölkerung im „Westuferdistrikt“ nur sehr wenig gelitten. Die Eroberung des ganzen riesigen Gebietes dauerte kaum 24 Stunden.Ein Bürgermeister
Sie stimmten schnell und spontan ab, die Einwohner der Altstadt von Jerusalem und die jüdischen Bewohner der Neustadt. Die Vereinigung war eine administrative, doch durch Jerusalems Bürger auf beiden Seiten wurde sie ganz unerwartet eine menschliche. Die Schranken waren gefallen, die Eingänge wurden zwischen der Alt- und Neustadt geöffnet, und schon zwei Stunden vorher standen auf beiden Seiten der sechs Übergänge und Tore Bürger Jerusalems, um ihren neuen Stadtteil mit eigenen Augen, mit ihren eigenen Füßen kennenzulernen.Um zwei Uhr nachmittags waren fast alle Einwohner der Altstadt
In Israels Militär kursiert folgender Ausspruch: (Sicherheitsminister) Mosche Dayan kam (in die Regierung), drückte auf den Knopf — und siegte. Doch der wahre Sieger war Jizchak Rabin. War es doch er, der in genau detaillierter Stabsarbeit diesen Feldzug „für jede Eventualität“ vorbereitete und ihn während des „Sechstagekriegs“ führte.General Rabin (45) ist breitschultrig, untersetzt, hat stahlblaue Augen und ist immer besonnen. Er zeichnet sich durch seine Kaltblütigkeit,schnelle Auffassungsgabe und Selbstbeherrschung in jeder Situation aus. Er ist zurückhaltend, bescheiden,