Nahost-Gespräche zwischen Sadat, Peres, Brandt und Kreisky in Wien, Verhandlungen zwischen Weizman, Gamassi und Sadat auf Schloß Fuschl in Salzburg: Der scheinbar ab-geflaute Nahost-Dialog ist wieder in vollem Gang, ausgetragen auf neutralem Boden - in Österreich. Daß gerade dieser Kleinstaat im Herzen Mitteleuropas in letzter Zeit wiederholt Austragungsort der Gespräche war, daß dessen Regierungschef Kreisky die Nahost-Kontrahenten erneut zusammen an einen Tisch brachte, kam für viele politische Beobachter nicht überraschend. Denn es ist längst eine Tatsache geworden, daß von den Großmächten - vor allem von den USA - keine entscheidenden Impulse zur Lösung des Nahost-Konfliktes mehr ausgehen. Zu sehr verschlechtert haben sich die Beziehungen.
Die Zeitbombe hatte eingeschlagen. Ministerpräsident Jitzchak Rabin erklärte seinen Rücktritt. Er wirkte vor der Fernsehkamera überzeugend und erregte die Sympathie des Bildschirmpublikums. Doch die Tatsachen blieben bestehen. Dem Finanzgesetz zufolge darf kein israelischer Bürger ein Auslandskonto besitzen. Die Familie Rabin hatte deren sogar zwei.Nach Beendigung der Mission Ra- bins als Israels Botschafter in Washington im Jahr 1973 hätten er oder seine Frau ihre amerikanischen Konten auflösen müssen. Doch die energische Frau Leah, der „Finanzminister“ der Familie, unterließ es,
„Die PLO muß sich an den Verhandlungen der bevorstehenden Genfer Friedenskonferenz beteiligen, den Dialog mit König Hussein erneuern und innerhalb der Führung eine Reorganisation vornehmen, um die Verantwortlichen für die Niederlage in Jordanien und im Libanon auszutauschen“, heißt es in Flugblättern, die im moslemischen Stadtteil von Beirut und in den Städten Westjordaniens von Hand zu Hand gingen.Einige Tage vorher strahlte der PLO-Sender eine Reuter-Meldung aus, wonach auf der Tagung des Palästinensischen Nationalen Rates im Dezember die gemäßigten Kreise innerhalb der PLO
„Wir, die Söhne des palästinensischen Volkes, wollen auf unserem Grund und Boden leben und keinen Ersatz für unsere Heimat suchen. Die PLO ist die einzige Vertretung der Palästinenser in den arabischen Ländern. Sie hat das Recht, die Kampfmittel zu wählen, die geeignet sind, unsere heilige Erde zu befreien ... Die Existenz der Palästinenser in den arabischen Staaten ist ein naturgegebenes Recht, das der arabischen Einheit entspricht... Jede Absage an dieses Recht kommt einem Verrat an der arabischen Einheit gleich ... Statt Eure Kanonen gegen unsere palästinensischen Kämpfer zu
Sofort nach Bekanntwerden des Einmarsches der Warschauer-Pakt- Truppen in die Tschechoslowakei begann man in den verschiedenen Ländern des Mittleren Ostens die Auswirkungen zu verspüren.In Israel wurde diese Aggression der Sowjetunion und ihrer Satelliten sofort auf das schärfste verurteilt. Man hat die vollste Sympathie der kleinen Tschechoslowakei ausgedrückt, stand doch Israel erst im Juni 1967 vor einer ähnlichen Situation. Angefangen bei den unabhängigen Zeitungen mit Massenauflagen, wie „Maariw“ und „Jedioth Achronoth“, bis zu der kleinen Zeitung der israelischen
In aller Eile wurden die Ausländskorrespondenten in Tel Aviv zusammengerufen, einen Tag nach der Aktion Israels gegen die Terroristenbasen der El-Fatach-Bewe- gung jenseits des Jordans.Im Journalistenklub wurde den Dutzenden Korrespondenten ein ungefähr 18jähriger junger Araber vorgestellt; er stand den Journalisten Rede lind Antwort.Ausbildung bei Kairo„Ich heiße Achsan Chassan Subech, bin in Aleppo geboren, aber während der letzten zehn Jahre wohnten wir in Damaskus. Meine Eltern kommen aus Safed (im Norden Israels) und flüchteten im Jahre 1948 nach der Staatsgründung Israels nach
Dieser Tage versammelten sich zirka 150 Arbeiter der „Selilim“- Spinnerei in Tel Aviv vor dem Gebäude der Gewerkschaftszentrale (Histadruth), verbarrikadierten den Eingang, hängten Transparente auf mit der Parole: „Nur über unsere Leichen wird die Spinnerei geschlossen.“ Eine Delegation der Arbeiter bat um Einlaß in das siebenstöckige Gewerkschaftsgebäude, um bei dem Generalsekretär der Histadruth, Is-raels größtem Gewenkschaftsver- band, vorgelassen zu werden. Platzordner wurden statt einer Antwort geschickt, Polizeistreifen wurden eiligst herbeigeholt, und statt zu
Die neue israelische Regierung, die nach langen Koalitionsmühen vor einigen Monaten aufgestellt wurde, setzte unter anderem auf ihr Programm eine neue Linie in der Außenpolitik, die sich mehr auf Neutralität gründen soll und aus diesem Grund erneute Annäherungsversuche an den Ostblock propagiert.Diese Annäherungsversuche begannen gleichzeitig mit einer erneuten Offensive chinatreuer Kommunisten im Mittleren Osten.Die Sowjetunion brach kurz nach dem Suezfeldzug im Jahre 1956 die Handelsbeziehungen mit Israel ab, und obwohl diplomatische Beziehungen zwischen diesen beiden Staaten einige
Unweit der Verkündigungskirche in Nazareth befindet sich das Café von Mansour Tufik Kardosch. An einem der letzten heißen Sommertage machte ich in diesem Café Rast, um meinen alten Bekannten, Manspur Tufik, aufzusuchen. Mein Gastgeber, der auch Besitzer einer kleinen Eisfabrik ist, bewirtete mkh nach altem arabischem Brauch aufs beste. Es gab Hummer mit marinierten Eierfrüchten (Chazilim) und schwarzen Oliven, am Spieß gebratene Hammelhoden mit Reis und zum Schluß türkischen Kaffee. Mansour Tufik wollte auch unserem europäischen Geschmack gerecht werden und brachte uns persönlich
„Die Erklärung des deutschen Ministerpräsidenten Doktor Erhard hat das Paßgesetz, das die Tätigkeit der deutschen Wissenschaftler in Ägyptens Waffenindustrie unterbinden sollte, endgültig begraben.“ Dies schrieb „Maariv“, Israels größte Abendzeitung, in einem scharfen Leitartikel. Ähnliche Reaktionen erschienen in fast allen Zeitungen Israels.Die deutsch-israelischen Beziehungen nehmen zur Zeit nur auf dem wirtschaftlichen Pfad den normalen Lauf. Deutschlands Export nach Israel (außer Reparations- undEntschädigungsgelder und -lieferun- gen) beläuft sich auf zirka 45
In der letzten Zeit kam es fast jede Woche zu Zusammenstößen zwischen fanatischen religiösen Elementen und der israelischen Polizei. Die Unruhen begannen damit, daß jüdische religiöse Jugendliche extremer Observanz, die nur eine unbedeutende Minderheit der Jugend Israels darstellen, eine Aktion gegen die christlichen Missionsschulen durchführten. Dazu ist hinzuzufügen: In Israel sind fast alle christlichen Missionare Vertreter von Sekten, da die katholische Kirche sowie auch der Protestantismus sich kaum auf dem Missionsgebiet betätigen. Die Tätigkeit dieser Missionare ist ziemlich
Die prinzipielle Erlaubnis, die die israelische Regierung an Frau Vera Eichmann erteilte, wonach sie kurz nach endgültigem Urteilsspruch ihren Mann einige Stunden besuchen darf, erregte stark? Empörung in der israelischen Öffentlichkeit. Obzwar der Beschluß erst nach einer langen Ministerberatung angenommen wurde, beeilten sich die israelischen Sprecher der Regierung zu betonen, daß die Gewähr der Aufenthaltsfrist von Eichmanns Frau sich nur auf einige Stunden beschränken wird und daß Frau Eichmann mit ihrem Mann nur durch eine Glaswand sprechen darf. Es handelt sich um dieselbe
Quadros noch großes Prestige beim Volke...“Wieder in den Sattel?Der nächste legale Rückweg zur Macht führt über den Posten des Gouverneurs des Staates Säo Paulo, den Quadros schon einmal als Vorstufe zur Präsidentschaft mit sensationellem Erfolg bekleidet hatte. Ob er, wie eine Gruppe seiner Freunde erklärt, zu diesem kandidieren (und dabei als Gegenspieler auch den Ex-präsidenten Dr. Kubitschek finden) wird, steht noch nicht fest.Aber man fragt nicht nur in Brasilien: „Was wird der Unberechenbare tun?“In Washington wird BundespräsidentJoäo Goulart mit seinen wichtigsten