Die vierte Tagung der Generalversammlung der Vereinten Nationen, die am 20. September begonnen hatte, fand am 10. Dezember ihr Ende. Während Generalsekretär Trygve Lie ihre Arbeiten a'i „erfolgreich“ bezeichnete, drückte sich der Präsident der Versammlung, der philippinische Delegierte Carlos Romulo, vorsichtiger aus; die Tagung habe „nicht Anlaß zur Verzweiflung geboten“. Die größte Sorge, fügte Romulo hinzu, bleibe indessen die Tatsache, daß die Menschheit, die früher einmal immerhin mit einer beschränkten Anwendung der möglichen Angriffs- und Vernichtungswaffen rechnen
Zwei große Bewegungen, in ihren Mitteln noch tastend, in ihren Zielen von Tag zu Tag erkennbarer, beherrschen heute die innereuropäische Politik: das Ringen nach Konstituierung eines überstaatlichen christlichen Abendlandes und der deutsche Kampf um Selbständigkeit und Einheit. Auf den ersten Blick scheinen diese beiden Bewegungen einander entgegenzulaufen. Aber dieser Gegensatz ist doch nur scheinbarer Natur. Er löst sich in einem anderen Prozeß von geschichtlicher Bedeutung auf. Die seit dem 16. Jahrhundert bestehende Dreiteilung Europas: ein ozeanisch orientiertes Westeuropa, ein aus
Die diesjährige Generalversammlung der Vereinten Nationen steht vor dem Abschluß. Ihre tatsächlichen Ergebnisse entsprechen gewiß kaum dem aufgebotenen Apparat und dem höchst anerkennenswerten Aufwand an Hingabe, Mühe und Geduld. Die vier Kriege, die in der Welt tobten, als die Versammlung ihre Arbeiten aufnahm, der Palästinakrieg, der Krieg in Nordgriechenland, der Krieg zwischen Indien und Pakistan um Kaschmir und der Krieg in China, werden weitergehen, nachdem sich die Pforten des Palais Chaillot hinter dem letzten Delegierten geschlossen haben werden. Besonders eifrig waren die
Ein besonderes Kapitel widmet Churchill der Vergewaltigung Österreichs. Bei dieser Darstellung lehnt er sich zum Teil an die Zeugenaussagen in Nürnberg, an Schuschniggs „Requiem in Rot-Weiß-Rot“ und an das Tagebuch Jodis an. Um zu beweisen, daß damals eine gemeinsame militärische Aktion Frankreichs,der Tschechoslowakei und Jugoslawiens nicht aussichtslos gewesen wäre, stellt er fest, daß, wiewohl diese Aktion „Otto“ von der deutschen Generalität längst vorbereitet worden war, die deutsche Kriegsmaschine nur „schwankend über die Grenze rumpelte und in der Nähe von Linz zum
Besteht ernstlich die Gefahr eines neuen Krieges in nächster Zeit? Daß diese Frage heute, drei Jahre nach dem zweiten Weltkriege, alle denkenden und tätigen Menschen Europas und Amerikas in Atem hält, ist eine bedrückende und beschämende Tatsache. Fast noch bedenklicher erscheint uns dabei die Tatsache, daß die europäische Presse — oder sagen wir: ein namhafter Teil der europäischen Presse — sich mit dieser Lage der Dinge in einer Weise beschäftigt, als wäre das Verhängnis nicht aufzuhalten und als wäre es illusorisch, mit dem Geiste und der Feder dagegen zu kämpfen, ja,
Der Sumpf, in dem die Verleumdungen gegen das frühere Österreich wurzeln, ist jener Nationalismus, der am Vorabend der Revolution von 1848 entwickelt und der unter der Patronanz der sogenannten liberalen Regierungen Englands, Piemonts und des dritten Napoleon eifrig gefördert wurde. Alles, was im habsburgischen Reiche seit Beginn der konstitutionellen Ära an ehrlichen und ingeniösen Bemühungen zur Lösung der verworrenen nationalen Probleme von einer Reihe hervorragender Staatsmänner, die den besten zeitgenössischen Staatsmännern des Westens ruhig an die Seite gestellt werden können,
Es ist aufregend, einem wahrhaft guten Mensdien in Omaha zu begegnen. Ich meine dies buchstäblich. Wir, die wir durch das Grauen des zweiten Weltkrieges hindurchgegangen sind, die wir die Gewalt des inkarnierten Bö'-en an uns selbst verspürten und glaubten, daß es endgültig über uns obsiege; wir. die wir mit einer Art Verzweiflung vor dem Narrenturm dieser Welt stehen und in unserer nächsten und weiteren Umgebung Mitmenschen und Mächte erkennen, die von Eigennutz und Erfolgsgier erfüllt sind, die wir Menschen sehen, welche bitter um ihr Lebensminimum ringen, von der Hand in den Mund
Wenn die Welt die abschüssige Bahn weiter verfolgt, der sie sich nun schon weitgehend überlassen hat, muß man sich von heute an darüber klar sein, daß die Voraussetzungen in raschem Verschwinden begriffen sind, durch die und dank derer geschaffen wurde und zur Wirksamkeit kam, was immer wir zutiefst bewundern, was immer an Wunderbarstem bis heute entstanden ist.Paul Valery, Die Politik des Geistes, Wien 1937, Seite 49Der Gedanke einer Einigung Europas ist so alt wie Europa selbst. Als Europa Grie-chenlahd war, hieß diese Einigung Attischer Seebund; als Europa Rom war, hieß sie das