Philippe Narval, seit dem Vorjahr Geschäftsführer des Europäischen
Forums Alpbach, über das Spezifikum der traditionsreichen
Zusammenkunft im Tiroler Bergdorf.
Der Philosoph Reinhard Brandt sieht die entscheidende Differenz zwischen Mensch und Tier im Denken. Nur der Mensch thematisiert sich selbst. Das Gespräch führte Simon VargaDer Mensch habe großen Nachholbedarf, was seinen Umgang mit den Tieren angeht, meint Reinhard Brandt. Die Grenze zwischen beiden deswegen zu verwischen, hält er dennoch für falsch.DIE FURCHE: Welche Aktualität hat die Tierphilosophie im gesellschaftspolitischen Kontext?Reinhard Brandt: Ich glaube, dass das Thema an sich große Relevanz hat, die sich derzeit allerdings gesellschaftlich nur schwer messbar machen lässt,
Die Denkwerkstatt St. Lambrecht bemüht sich redlich, die Thematik gesellschaftlichen Wandels und seiner Folgen zu erfassen. Heuer unter dem anspruchsvollen Titel "Lebensentwürfe und Institutionenfragen“. Doch die Einteilung der Generationen und deren Beschreibung sind schwierig. Die Jugend ist gegenüber der Politik skeptisch.My Generation heißt der Titel eines der größten Hits der britischen Rockgruppe The Who aus dem Jahr 1965. Gedacht als ein Aufruf zur Rebellion der Jugend, die nach Freiheit und Selbstverantwortung verlangt, fordern die Textzeilen festgefügte Institutionen mit
Dieter Thomä, Professor für Philosophie an der Universität St. Gallen, referierte beim Philosophicum Lech unter dem knappen Titel "Glück, 1776“. Die Verankerung des "Strebens nach Glück“ in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776 bezeichnet Thomä als "Fanal“. Das Gespräch führte Simon VargaDer Philosoph Dieter Thomä plädiert für eine Synthese aus individualistischem und gemeinschaftlichem Glücksstreben, die er "sympathetisches Glücksstreben“ nennt.Die Furche: Ein großer Teil Ihrer Forschungen kreist um die Frage nach dem guten Leben des Menschen.
Dem Thema Glück widmet sich heuer das Philosophicum Lech (21.-25. September). Über die "Perspektiven und Grenzen guten Lebens“ referieren und diskutieren Philosophen, Mathematiker, Ärzte, Ökonomen."Das Glück erweist sich als etwas, das abschließend und autark ist; es ist das Ziel all dessen, was wir tun.“ Diesen Satz hat Aristoteles ganz zentral in seine sogenannte "Nikomachische Ethik“ gestellt, eine der ältesten philosophischen Abhandlungen über das Thema Ethik und über das Glück des Menschen. Das Glück als Ziel des menschlichen Handelns hat spätestens seit Aristoteles das
„Wie viel Herrschaft braucht der Mensch?“ fragt das 14. Philosophicum Lech, das sich von 22. bis 26. September dem Thema Staat in unterschiedlichsten Facetten widmen wird.Staaten ohne das Bewusstsein für Gerechtigkeit seien nichts anderes als größere Räuberbanden: Diese Aussage geht auf den Kirchenlehrer und Philosophen Augustinus zurück und zeigt auch heute noch die große Aufgabe und Verantwortung des Staates, wie sie über viele Jahrhunderte hindurch – zumindest in der politischen Philosophie – verstanden wurde: als Obsorge und Garant für Gerechtigkeit. Das heurige
Der philosophische Diskurs über das Schöne hat eine lange historische Tradition, die beim 13. Philosophicum ständig präsent war. In den Vorträgen wurde – freilich neben aktuellen, soziologischen Betrachtungen – häufig Bezug auf die griechischen Mythen des Homer oder auf Platons Dialoge des Sokrates genommen. Nicht für alle Teilnehmer der Tagung zeigte sich letztendlich auch aufgrund dessen eine aktuelle Relevanz der Thematik.„Schönheit spielt primär in der Kosmetikindustrie und in der Vermarktung von Produkten, also im wirtschaftlichen Bereich, eine große Rolle“, meint der
Das Kulturwissenschaftliche Symposium „Philosophicum Lech“ erlebt heuer seine 13. Auflage. Facettenreiche Vorträge und Diskussionen rund um die Verzauberung durch das Schöne, aber auch von Angst und Zerstörung, stehen auf dem Programm.Einen wunderschönen guten Morgen! Ein schönes Wochenende, einen schönen Sonntag! Aus dem alltäglichen Sprachgebrauch ist das Schöne als Begriff kaum wegzudenken, im positiven wie auch im negativen Sinn. Doch was ist das, schön? Das heuer im September stattfindende Philosophicum Lech wird sich mit dieser Frage fünf Tage lang intensiv in Vorträgen
Mit nicht ganz öffentlichkeitstauglichen Sprüchen üben Mitglieder der Katholischen Jugend konstruktive Kritik an der Kirche. Ihr Motto lautet: „Aufbauen statt abhauen.“„Linz darf nicht St. Pölten werden!“, „Glaubensschwester statt Piusbruder!“, „Kein Ja und Amen zu Kirchendramen!“. Am Sonntag, den 15. Februar, starteten Mitglieder der Katholischen Jugend mit einer aufsehenerregenden Aktion. Unter der Internet Adresse www.trotz-speiben-bleiben.at riefen die Initiatoren dazu auf, Sprüche und Reime zur Situation der katholischen Kirche zu entwickeln und über die Homepage
Eine aktuelle Kulturleistung des Geldes in diesen Tagen zu suchen und festzumachen, trägt einen Hauch von Ironie an sich. Aber dennoch: Vor wenigen Wochen unternahm der deutsche Medienwissenschafter Norbert Bolz beim 12. Philosophicum in Lech genau diesen Versuch. Sein Ergebnis: Wo Geld fließt, fließt kein Blut. Geld hat die Eigenschaft, die Gesellschaft von Hass und Gewalt zu entlasten. Denn das Geld definiert die ökonomischen Rahmenbedingungen unseres Lebens. Es ist nicht notwendig, sich um die letzten Plätze im Kino zu prügeln, sondern manche zahlen, andere können oder aber andere
12. Philosophicum Lech: Die Magie des Geldes und der verheimlichte Gott des Kapitalismus.Wer über Geld spricht, hat es nicht.“ Mit diesem Spruch eröffnete der wissenschaftliche Leiter des Philosophicums Konrad Paul Liessmann seinen Einführungsvortrag zum Symposium. In den darauffolgenden Tagen wurde in der Gemeinde Lech am Arlberg jedoch über nichts anderes mehr gesprochen als über eines: Geld. Der konkrete Entwicklungsgang des Geldes ist nicht genau bekannt, die erste systematische Verwendung von Münzen wird jedoch zumeist in das siebente vorchristliche Jahrhundert datiert. Bereits
Der deutsche Ökonom Karl-Heinz Brodbeck über strukturelle Defizite des gegenwärtigen Wirtschaftssystems und die globale Finanzkrise.Die Furche: Herr Professor, Sie vertreten die Ansicht, dass in den gängigen Lehrbüchern der Ökonomie von der Geldgier des Menschen so gut wie nie die Rede ist. Sie sind Professor für Volkswirtschaft. Warum ist das Ihrer Meinung nach so?Karl-Heinz Brodbeck: Es ist in diesen besagten Büchern schon auch die Rede davon, jedoch tritt dort die Geldgier in Verkleidung auf und nennt sich „Rationalitätspostulat“. Das bedeutet, dass Menschen in allen
Das "Weizer Pfingsttreffen" findet heuer zum 20. Mal statt. Die als "Weizer Pfingstvision" bekannte kirchliche Erneuerungsinitiative aus der Oststeiermark ist erwachsen geworden.Vor zwanzig Jahren - zu Ostern 1988 - trafen sich zwölf junge Menschen im damaligen Bildungshaus Johnsdorf zu Meditationstagen. Bereits ein Jahr später - zu Pfingsten 1989 - folgte ein erstes größeres Treffen in der oststeirischen Stadt Weiz. Die katholische Jugend Steiermark organisierte die Uraufführung eines Musicals über Martin Luther King, an der ca. 2000 Jugendliche teilgenommen haben. Das Pfingsttreffen in
15 Jahre lang hat sich Hildegard Teuschl an der Spitze des Dachverbands Hospiz Österreich für ein menschenwürdiges Leben bis zuletzt eingesetzt. Nun hat sie - selbst an Krebs erkrankt - ihr Amt an Waltraud Klasnic übertragen. Im Furche-Interview spricht Klasnic über ihre Pläne, ihr Nein zur Euthanasie - und die Pionierarbeit ihrer Vorgängerin.Die Furche: Frau Klasnic, welchen Schwerpunkten werden Sie sich als neue Präsidentin des Dachverbandes Hospiz Österreich widmen?Waltraud Klasnic: Auf der einen Seite steht natürlich weiterhin die Forderung nach dem Recht, ein menschenwürdiges
Online-Nachrichten machen den Printmedien vor allem junge Leser streitig. Die klassische Zeitung entwickelt langsam Gegenkonzepte.Immer häufiger ist der "Klick mit der Maus" dem "Nachblättern in der Zeitung" offensichtlich einen Schritt voraus, besonders bei jüngeren Generationen. Kommen den (Tages-)Zeitungen die jungen Leser Schritt für Schritt abhanden? Haben Printmedien überhaupt noch eine Chance bei jenen, die ihre Informationen primär aus interaktiven Medien beziehen (wollen)?Diverse Studien scheinen es zu belegen: Die Aufmerksamkeit jüngerer Menschen gegenüber Printmedien ist
religion.orf.at: Vom Versuch, öffentlich-rechtlichen und vor allem: unabhängigen Religionsjournalismus auch übers Internet zu verbreiten.Unabhängiger Religionsjournalismus - für den ja auch die Furche steht - ist selten in Österreich. Einen wichtigen Beitrag zu einer umfassenden Berichterstattung auf diesem Gebiet leisten seit langem Fernsehen und Radio des ORF. Seit einiger Zeit wird dazu ergänzend die Möglichkeit angeboten, sich im Internet dem Thema Religion anzunähern bzw. sich gezielt zu informieren.Infos auf KnopfdruckORF-Online-Direktor Thomas Prantner will das Internet als
Christiane Druml, Vorsitzende der Bioethikkommission des österreichischen Bundeskanzleramtes, spricht im Furche-Interview zur aktuellen Stammzellendebatte.Furche: Was ist die Aufgabe der Bioethikkommission?Christiane Druml: Die österreichische Bioethikkommission ist in erster Linie ein Beratungsorgan für den Bundeskanzler. Sie erarbeitet und empfiehlt Vorschläge über mögliche rechtliche Maßnahmen in Bezug auf die Biopolitik. Ihre zweite Aufgabe - eigentlich die vordringlichste - liegt in der Diskussion diverser bioethischer Inhalte in der Öffentlichkeit, um die Bewusstseinsbildung
... sind vier? Durch den neuen TV-Sender Puls 4 erweitert sich die österreichische Medienlandschaft. Ob auch Platz dafür ist, wird sich weisen.Nach der Übernahme des Wiener Stadtfernsehens Puls TV durch die deutsche ProSiebenSat.1-Gruppe Österreich im August 2007 kommt es nun ab dem 28. Jänner 2008 zum Ausbau des Senders zu einem österreichweiten Vollprogramm. Der (halb-)neue Name des Projekts: Puls 4. Somit ergänzt sich die einheimische Fernsehlandschaft um einen weiteren Anbieter, neben ORF 1, ORF 2 und ATV. Die Zahlensymbolik - Puls 4 ist das vierte "österreichische Fernsehen" -