Wenn in diesen Tagen in der westlichen Presse da und dort kurz vermerkt wird, daß die ungarische Oktoberrevolution des Jahres 1956 bereits sechs volle Jahre zurückliegt, dann erweckt die Erinnerung an jene Tage, welche „die Welt erschütterten“, kaum mehr irgendwelche Emotionen. Dabei gilt die Ungarnfrage bei der Mehrheit der Vereinten Nationen bekanntlich auch heute noch als unerledigt — aber ein prominenter Ungarnflüchtling jener Zeit, der unter anderem mit seiner Chruschtschow-Biographie zur Berühmtheit gelangte György Pälöczi-Horvath, konnte, rückblickend auf die seither
Es geschah vor wenigen Jahren. Die ungarische Volksrepublik verlangte von den Würdenträgern der Religionsgemeinschaften die Eidesleistung auf die Verfassung des Staates. Im alten Parlamentsgebäude und heutigen Regierungssitz in Budapest ist alles zum Empfang der Teilnehmer an diesem feierlichen Akt bereit. Die Zeit — aus irgendeinem, kaum erklärlichen Grund — eilt. Da fahren staatliche Limousinen bei den Ordinariaten vor, und die Bischöfe werden gebeten, ohne viel Umstände einzusteigen. Sie leisten der Aufforderung Folge. In schneller Fahrt bringt man sie nach Budapest, wo die
Die Regierungsumbildung in Ungarn, die durch Radio Budapest am 13. September bekanntgegeben wurde, ist seit drei Jahren die erste bemerkenswerte Änderung im Führungsmechanismus dieses Landes. Trotzdem wurde sie in den Spalten der großen internationalen Presse gerade nur noch registriert. Die Zeiten, in denen Ungarn Schlagzeilen für die Weltblätter lieferte, sind nun einmal vorbei. Auch das früher oft bemühte „Gewissen der Welt“ blieb diesmal unerwähnt. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, daß der am ehesten wahrnehmbare Teil dieses Weltgewissens, eben die große Presse,
In einer Zeit fortdauernder Spannungen zwischen Staat und Kirche begingen im Juli dieses Jahres drei bekannte Persönlichkeiten des ungarischen Katholizismus hohe Jubiläen. Es waren dies der Rangälteste unter den ungarischen Bischöfen, Vorsitzender des Bischofskollegiums und Erzbischof von Kalocsa, Msgr. Jözsef Grösz, ferner der Diözesanbischof von Szekesfehervär (Stuhlweißenburg), Msgr. Lajos Shvoy, und der Pia- ristenprovinzial von Ungarn und frühere Universitätsprofessor, Sandor S i k. Die goldenen Priesterjubiläen von Erzbischof Grösz und Professor Sik sowie das