Wie so viele andere Dinge aus dem östlichen Bereich sind dem rückständigen Westmenschen weder die große Bedeutung bekannt, die dort dem Zeremoniell, den äußeren Formen des Einanderbegegnens, zukommen, noch die den „gelernten“ sowjetischen und volksdemokratischen Intellektuellen — und auch den unintellektuellen Politikern — geläufige Kunst, aus dem Vorhandensein oder Verschweigen gewisser Ereignisse, dann aus dem Platz und aus der Länge der veröffentlichten Meldungen über Menschen, Geschehnisse, Institutionen, Länder, die jeweilige politische, wirtschaftliche, kulturelle Lage
Auch dem, der allen Nachrichten über Wandlungen in den Volksdemokratien mit Zweifel gegenübersteht, muß es nun klar werden, daß sich in Polen eine gewaltige Umwälzung vollzieht Mit Nachdruck ist jedoch davor zu warnen, deren Umfang falsch einzuschätzen. An drei Eckpfeilern des Warschauer Regimes kann in der gegenwärtigen Weltlage nicht gerüttelt werden: an der militärisch und wirtschaftlich gesicherten Abhängigkeit von der Sowjetunion, an der sozialistischen Wirtschaftsordnung und, in ursächlichem Zusammenhang mit diesen beiden Gegebenheiten, an den jämmerlichen Daseinsbedingungen,