Das Jahr 2019 beginnt für die Briten mit einem Zustand, der ihrer Kultur so gar nicht entspricht: dem politischen Chaos. Theresa May hatte gehofft, ihren mit Brüssel ausgehandelten Scheidungsvertrag noch vor der Weihnachtspause von Kabinett und Parlament absegnen zu lassen. Dies ist nicht passiert. Immer deutlicher werden die Anzeichen, dass dieses Abkommen auch im kommenden Jahr am Widerstand von Hardlinern und Proeuropäern scheitern wird. Knapp vor der Weihnachtspause deklarierte die konservative Tageszeitung The Times: "Mays Deal ist tot." Hoch lebe also Plan B, C oder D! In ihrem
Rachel Franklin leitet "Women for a People' s Vote" -"Frauen für eine Volksabstimmung". Die Politaktivistin setzt sich für ein zweites Brexit-Referendum ein. Die Kampagne zum Thema Nummer Eins in Großbritannien wird von verschiedenen Gruppen getragen, darunter auch die Journalistenplattform "InFacts", bei der Franklin im Brotberuf arbeitet. Nach eigenen Angaben hat die "People's Vote"-Kampagne 20.000 Aktivisten, 700.000 Unterstützer und über eine Million Follower in den sozialen Medien.FURCHE: Ist es nicht zu spät, für ein zweites Referendum zu kämpfen? Kann man den Brexit noch
Arlene Foster ist eine sehr umgängliche Frau. Auf einem Empfang am Rande des konservativen Parteitages in Birmingham Anfang Oktober plauderte die stattliche Frau mit dem praktischen Kurzhaarschnitt ganz unprätentiös ein wenig aus dem Nähkästchen: "Wir wollen den Brexitprozess sicher nicht erschweren", meinte sie und lächelte verbindlich.Die 48-jährige Politikerin stammt aus Enniskillen, einem Städtchen mitten in Nordirland. Als Kind wurde ihr Schulbus von der IRA bombardiert, ihr Vater überlebte einen Anschlag der IRA schwer verletzt. Die Mutter dreier Kinder ist zu einer