Kaum ein anderes Jahrhundert hat den nachfolgenden Generationen einen ähnlich großen - und opferreich durchlebten - Schatz an Erfahrungen hinterlassen, der ein unverzichtbarer Wegweiser in die Zukunft ist. Das Wissen um die Zerstörungskraft aggressiver Nationalismen, totalitärer Ideologien und der tiefen sozialen Klüfte allein aber wird nicht genügen, um das Kommende zu bewältigen. Denn gerade aus der Überwindung der geistigen Enge,-der machtpolitischen Trennlinien und der etablierten Ideologien sind ganz neue Herausforderungen entstanden - die Stichworte dazu heißen Globalisierung
Der Staat allein wird all das, was behinderte Menschen zu Becht von der Gesellschaft erwarten, vermutlich kaum je erfüllen können. Ohne individuelle Betreuung, ohne persönliche Zuwendung und Geborgenheit, ohne private Hilfsbereitschaft wird es auch in Zukunft nicht gehen. Das bedeutet kurz gesagt, daß der persönliche, der emotionale Einsatz engagierter Menschen auch in Zukunft unersetzbar ist und bleibt.Mein Dank gilt all jenen österreichischen Politikern, die in den vergangenen Wochen des Wahlkampfes der Verlockung zur Profilierung auf Kosten der Behindertenarbeit widerstanden - und so
Die Familienförderung wird zumeist unter dem Gesichtspunkt des Lastenausgleichs gesehen. Bundespräsident Klestil geht einen Schritt weiter: er spricht nunmehr vom Leistungsausgleich, also vom Ausgleich jener Leistungen, die Familien für die Gesellschaft erbringen.
Die europäische Einigung wird nur gelingen, wenn der österreichischen Bevölkerung neben dem wachsenden Europabewußtsein auch genügend Raum bleibt für die Identität und Intimität einer überschaubaren Heimat.
Mit Thomas Klestil zieht auch eine neue Sprache in die Hofburg ein: eine Antrittsrede ohne Polit-Chinesisch und Diplomaten-Deutsch, kein Herumreden um den heißen Brei. Dafür ein Plädoyer für eine „Politik des Geistes" und wider die österreichische Mieselsucht.
Die Welt um uns ist im Umbruch. Die Nachkriegsära geht auch in Europa definitiv zu Ende. Der Kalte Krieg ist überwunden. Im Osten signalisieren Perestrojka und Glasnost wirtschaftliches Umdenken und Demokratisierung. Ideologie wird durch pragmatisches Vorgehen abgelöst.Im Westen hat die Entschlossenheit der EG, bis Ende 1992 einen gemeinsamen Binnenmarkt von 320 Millionen Menschen zu schaffen, einen dynamischen Pro^ zeß ausgelöst, dem sich auch Österreich nicht entziehen kann.Diese Entwicklung bietet für die Staaten Europas neue Chan-cen, die Spaltung des Kontinents zu überwunden. Dazu
Wir leben in einer spannungsgeladenen Welt. Wir erleben eine Verschlechterung der internationalen Beziehungen sowohl im politischen wie im wirtschaftlichen Bereich, was für den Weltfrieden und die Stabilität eine ernsthafte Herausforderung darstellt.Der Zustand der Ost-West-Beziehungen nach den Krisen in Afghanistan und Polen; die Einstellung der Gespräche über den Abbau von Mittelstreckenraketen in Europa (INF); regionale Konflikte und Unruhen wie wir sie im irakisch-iranischen Krieg sowie im Libanon sehen; die Versuchungen des Protektionismus, der die Entwicklung der freien