Der Prozentsatz der Mittelschüler, die aus dem Bauernstand kommen, wird in Österreich mit zirka zwei Prozent angenommen. Der Anteil der landwirtschaftlichen Bevölkerung am Gesamtvolk wird immer noch mit 22 Prozent angegeben. Wo liegen die Gründe für dieses offensichtliche Mißverhältnis?Zunächst sei die Frage gestellt: Haben in früheren Jahrzehnten mehr Bauernkinder studiert? Wir verfügen zwar nicht über entsprechende Unterlagen, dürfen aber vermuten, daß absolut nicht mehr Bauernkinder als heute studiert haben. Bei der relativ geringeren Zahl an Gebildeten und dem hohen Anteil der
Kaum ein Thema hat in den letzten Jahren unter den Lesern der Furch eine fo lebhafte, ja leidenschaftliche Anteilnahme gefunden wie die durch einen Aufsatz von Prof. Viktor Keldorfer ausgelöste Diskussion um die Wiedereinführung der alten österreichischen Haydn-Hymiic. Ehrlichen und begeisterten Zustimmungen zu dem Vorschlag des Verfassers stehen Einwände gegen die Wiedererweckung der Haydn-Hymne, besonders in Verbindung mit dem Kernstock-Text, und Billigungen der Mozart-Hymne und des Texte von Paula v. Preradovic entgegen, die gehört wetden wollen. Nachdem wir schon kürzlich einige Zuschriften wiedergegeben haben, beschließen wir heute die bemerkenswerte Debatte durch die gekürzte Wiedergabe einiger besonders hörensweiter Meinungen aus der großen Zahl der Einsender. Wir glauben, damit einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Zeitgeschichte beigesteuert zu haben. Die Entscheidung liegt nicht bei uns. Vielleicht aber haben unsere Mitaibeiter und Leser mitgeholfen, die schwierige Frage einer endgültigen Klärung zuzuführen. „Die Furche“
Kürzlich kam ich auf der Fahrt von Feldkirch nach Innsbruck mit einem jungen Franzosen ins Gespräch, der sich als Professor für deutsche Sprache und Literatur entpuppte. „Eigentlich“, meinte er lächelnd, „müßte ich mich einen .Bekenner' der deutschen Sprache nennen; die Germanisten der Sorbonne sind nämlich gegen Fremdwörter fast noch unduldsamer als der Deutsche Sprachverein. Zwar kann sich jeder Mensch recht eigentlich nur zu einer Sprache bekennen, und das ist seine Muttersprache. Aber die Kraft, die Tiefe, die Schönheit und — die Wahrhaftigkeit Ihrer Sprache darf ich schon
Die Bauernfamilie verliert ihre alte, innere soziale Festigkeit. Der Bauer nähert sich mit fortschreitender „Stabilisierung“ der Wirtschaft in seinem Lebensstandard vielfach dem Industriearbeiter. Der Landarbeiter, insbesondere als lediger Dienstbote, steht auf der untersten sozialen Stufe und ist als Berufsstand immer sichtbarer von der Auflösung bedroht. Das ländliche Kulturniveau und die Bildungseinrichtungen sind gegenüber der Stadt auf eine bedenkliche Zweitrangigkeit gesunken, als deren Auswirkung die wirtschaftliche Unterbewertung der Landarbeit sich zum totalen Substanzverlust
Es besteht heute vielerorts die Notwendigkeit, die durch die Luftangriffe zerstörten Fenster in den Kirchen wiederherzustellen. Dazu kommt noch das berechtigte Bestreben, die Gotteshäuser in würdiger Art zu verschönern. Damit taucht die Frage auf: Darf man unsere Kirchen, die in ihrer übergroßen Mehrzahl aus dem 18. Jahrhundert stammen, mit modernen Glasgemälden ausstatten?Der moderne Denkmalsdiutz steht diesem Gedanken heute ablehnender gegenüber als vor 20 Jahren. Niemand kann leugnen, daß die Denkmalschutzbewegung ihre Grundsätze in verhältnismäßig kurzer Zeit schon wiederholt
Der Anbeginn der weißen Nächte Umschattet nun das greise Haupt. Verfallen sind schon Gang urd Schächte Und alle Bäume sind entlaubt.Noch glüht der Wein im hohen Glase Zu sparsam lächelndem Genuß Und Blumen welken in der Vase Wie schmaler Mund mit welkem Kuß.Das Buch ist wieder aufgeschlagen. Doch blättert drinn' der leise Wind. Die Worte stehen stumm und sagen Von Weisheit wie zu einem Kind.Die Sonne malt in kleinen Kreisen Den großen Himmel an die Wand, Der Abend geht mit seinen leisen Und fernen Stimmen durch das LanEs fließt und überströmt aus allen Den Dingen nur ein innres