In Peking tagte vor kurzem mit einem halben Jahr Verspätung das Zentralkomitee der kommunistischen Partei Chinas. Das erste Traktandum war der längst erwartete Rücktritt HuaGuo- fengs vom Parteipräsidium. Er rückte von der ersten Stelle in der Rangliste auf die siebte als letzter der sechs Vizepräsidenten.Ihm wird die Verantwortung für falsche Linkstendenzen, die sich in der Praxis nicht bewährten und die Pflege des Personenkults um seine Person angelastet, sein eigentliches „Verbrechen“ aber war die Ernennung durch Mao und die Kollaboration mit den Radikalen der
Südkoreas „starker Mann“, Präsident Chun Doo Hwan, baut seine Macht zunehmend aus: Bei den ersten Parlamentswahlen im Land seit der Ermordung des früheren Staatschefs Park Chung Hee in der vorigen Woche erreichte die von ihm geführte „Demokratische Gerechtigkeitspartei“ 151 Mandate der insgesamt 276 Sitze zählenden Nationalversammlung.Zweitstärkste Fraktion wurde die oppositionelle „Demokratische Korea- Partei“; die von ehemaligen Anhängern Parks gegründete „Koreanische National-Partei“ erreichte 25 Mandate. Fünf Splitterparteien teilen sich die restlichen acht
Um die 25 Milliarden Schilling sind die Verträge für die Lieferung von Stahlwerken und chemischen Fabriken wert, die China bei japanischen Firmen zwar bestellt, aber in den letzten Monaten plötzlich sistiert hat. Auch deutsche Firmen sehen sich um Bestellungen in Milliarden-Höhe geprellt. Gleichfalls wurden Projekte mit amerikanischen Konzernen über Bergwerke, petrochemische Anlagen und Erdölförderungs- Ausrüstungen von Peking entweder gekündet oder aufgehoben.Der Schock, der durch die westliche Wirtschaft geht, ist groß. Denn im Rahmen der ehrgeizigen Modernisierungsprogramme der
Der erste Besuch des Papstes im Fernen Osten, besonders in Japan (23. bis 26. Februar), wo die Christen kaum ein Prozent der Bevölkerung ausmachen, ist ein riskantes Unternehmen. „Papst, geh zur Hölle!“ plärren die Lautsprecherwagen von links- und rechtsextremen Banden. jIhnen mißfällt, daß der Papst den Kaiser besucht - zwar nicht als Staatschef, sondern als Religionsoberhaupt - einen Kollegen, der zwar als Himmelssohn abgedankt hat, aber immer noch als oberster Priester der Nation religiöse Funktionen ausübt. Ihre Revolverjournalisten eifern gegen den „strammen
Fast genau zum Zeitpunkt, da in Tokio die Hinrichtung des südkoreanischen Oppositionsführers Kim Dae Jung befürchtet wurde, erfolgte in Seoul unerwartet die Freilassung eines anderen prominenten Vertreters der Opposition. Der weltbekannte katholische Dichter Kim Chih Ha war 1974 zu einer 20jährigen Gefängnisstrafe für Teilnahme an einer Studentenverschwörung verurteilt worden, nachdem die erst verhängte Todesstrafe gemildert worden war. Auch sieben andere in diesem Jahr verhaftete Dissidenten wurden mit ihm freigelassen.Der unerschrockene Dichter hatte in seinen beißenden Satiren die
In einem Interview bot der chinesische Vizeaußenminister Zhang Wenjin der kommenden US-Regierung Reagan Zusammenarbeit in der internationalen Politik an - und zwar unter der Bedingung, daß Reagan seine Wahlversprechen über eine Aufwertung Taiwans nicht wahr mache. Sensationell unter den chinesischen Vorschlägen wirkt der erste öffentliche Hinweis auf die Bereitschaft Chinas, die Unterstützung der Roten Khmer zu reduzieren, falls dies Vietnam veranlassen könnte, die militärische Besetzung Kambodschas zu beenden.Dieser Vorschlag dürfte das Resultat der Demarchen sein, die der
In Peking ist vergangene Woche der Prozeß gegen die „Viererbande" endgültig in Gang gekommen. Angeklagt sind Jiang Qnig, 66, Maos dritte Frau -ebenfalls übel beleumdete Filmschauspielerin aus Schanghai -, der Propagandist Zhang Chungqiao, 69, der vor allem die Presse von Schanghai als Waffe führte, ferner der Literaturkritiker und Chefideologe Yao Wenyuan, sowie das „Wunderkind" Wang Hong-wen, 42, der aus einer Textilfabrik in kürzester Zeit ins Politbüro aufstieg und Vizevorsitzender der kommunistischen Partei wurde. (Gemunkelt wird, daß die letzten beiden ihre Karriere
Kurz zuvor war ein Buch mit dem Titel „13 Kandidaten für den Premier" erschienen, in dem ausgerechnet Zenko Suzukis Name nicht erwähnt ist. Und tatsächlich erfüllt er keine der Bedingungen, die in Japan gewöhnlich an den Ministerpräsidenten gestellt werden.In einer Fischerfamilie in der ärmsten Präfektur Iwate geboren, besuchte er nur eine Fischereifachschule, begann seine Laufbahn als Gewerkschaftsführer und wurde erstmals als Sozialist in das japanische Unterhaus gewählt. Dort wechselte er zur Regierungspartei, um für seinen Wahlkreis mit offizieller Hilfe bessere
Kambodscha geht der Regenzeit entgegen, die alle militärischen Operationen unmöglich macht. Den über 200.000 Vietnamesen ist es in der trok-kenen Periode also nicht gelungen, den Roten Khmer den Garaus zu machen. Dank chinesischer Hilfe sind die 30.000 Dschungelkämpfer sogar besser ausgerüstet als vor eTnem Jahr. Damit ist der Fortgang des Guerillakriegs in diesem unglücklichen Lande eine Tatsache, damit auch das große Sterben der Zivilbevölkerung.Seit der Übernahme der Macht durch die Roten Khmer am 17. April 1975 bezahlte, gutverbürgten Nachrichten zufolge, die Hälfte der sieben
Die kommunistische Führung Vietnams galt als die stabilste innerhalb des kommunistischen Blocks. Doch die Feiern zum 50. Jubiläum der Parteigründung, die am 3. Februar in Hanoi stattfanden, leiteten weitgehende Veränderungen an Haupt und Gliedern der Staatsführung ein.
Der erste Besuch eines amerikanischen Verteidigungsministers in Peking ist auf jeden Fall ein politisches Ereignis erster Ordnung. Im Schatten der sowjetischen Aggression in Kabul wurde Harold Browns Visite zur Sensation.
Am Abend des 26. Oktober fand die 18jährige Diktatur des starken Mannes Südkoreas, des Präsidenten Park Tschung Hi ein blutiges Ende, als er mit fünf Leibwächtern von einem seiner engsten Vertrauten, dem Geheimdienstchef Kim Jae Kyu nieder geschossen wurde. Die Einzelheiten dieses erstaunlichen Vorganges bleiben immer noch in Dunkel gehüllt. Unklar ist auch, wie sich der Präsidentenmord auf die zukünftige politische Entwicklung des Landes auswirken wird, das auch von außen her ständig bedroht ist.
Vor zehn Jahren lebten etwa acht Millionen Menschen auf den 175.000 Quadratkilometern von Kambodscha (Kamputschea). Heute ist das einstmals stolze Volk der Khmer auf die Hälfte zusammengeschrumpft, und 2,5 Millionen davon sind unmittelbar vom Hungertod bedroht. Dabei wäre das Land, eine Tiefebene mit einigen vom Dschungel bewachsenen Höhenzügen, unendlich fruchtbar.Die Urheber der kambodschanischen Tragödie sind die beiden Roten Khmer, Pol Pot, der ungezählte Menschen umbringen ließ, um einen integralen Kommunismus zu verwirklichen, und sein ehemaliger Genosse und Kampfgefährte Heng
Ende Juli nahm Japans Chef des Verteidigungsamtes, Ganri Yamashi- ta, eine Einladung zu einem offiziellen Besuch Südkoreas an, bei dem gemeinsame Probleme besprochen und die eindrucksvollen Festungsanlagen sowie militärindustrielle Betriebe besichtigt wurden. Keiner der Vorgänger von Yamashita hatte es in den 13 Jahren seit der Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen mit Südkorea gewagt, den gemeinsamen, legitimen Verteidigungsanliegen der beiden Länder so offen nachzugehen.In diesem nordostasiatischen Wetterwinkel stehen sich die Sowjetunion, China, die Vereinigten Staaten und
Premier Hua Guofeng beherrschte die Sitzung des Nationalen Volkskongresses (= Parlament), der in der zweiten Hälfte des Juni in Peking stattfand, aber seine Erklärungen stimmten aufs Beste mit der von Deng Xiaoping eingeschlagenen Linie ü.berein. Dies bedeutet, daß das. Politbüro nach langen internen Auseinandersetzungen - die irn Dezember begannen, als sich zeigte, daß die zu weit gesteckten Ziele des Zehnjahresplanes (1976 bis 1985) einer Revision bedürfen - sich auf eine den Realitäten besser angepaßte, vorsichtigere Wirtschaftspolitik geeint hat.Wie Hua den 3299 Delegierten
Am 24. Mai formte der thailändische Ministerpräsident Kriangsak Chamanand das größte Kabinett in der Geschichte seines Landes mit 44 Mitgliedern, vor allem Technokraten und Militärs. Zehn Minister, eingeschlossen fünf höhere Militärs, verbleiben ohne Verantwortung für ein bestimmtes Ministerium; dafür versieht der Premier gleichzeitig das Finanz- und Landwirtschaftsministerium, obwohl er als Berufsmilitär auf keinem dieser Gebiete Erfahrung besitzt.Das Kabinett wurde 32 Tage nach den Parlamentswahlen gebildet. Das Parlament mit 526 Mitgliedern, von denen 222 vom Premier ernannt
Seit 15 vietnamesische Divisionen zu Beginn dieses Jahres in einem Blitzkrieg ihren westlichen Nachbarn überrannten, tobt in Kambodscha (Kampuchea) ein blutiger Guerillakrieg. Die Dschungelkämpfer des gestürzten Diktators Pol Pot setzen sich mit chinesischer Hilfe gegen ihren traditionellen Erbfeind aus dem Osten und seinen Statthalter Heng Samrin erbittert zur Wehr. Zwischen den Fronten verblutet ein Volk.
China behauptet, seine Truppen nach Vollendung der Strafexpedition aus Vietnam zurückgezogen zu haben. Vietnam behauptet, noch seien 30 Positionen auf seinem Territorium nicht geräumt, die Chinesen würden an strategisch wichtigen Punkten sogar feste Stellungen errichten. China behauptet, dem Nachbarn die deutliche Lehre erteilt zu haben, es dulde an seiner südlichen Grenze keine Expansionsgelüste. Vietnam behauptet, den Invasionstruppen eine vernichtende Niederlage zugefügt zu haben, und so fort.Aus den widersprüchlichen Meldungen lassen sich doch bereits einige Folgerungen ziehen.
Am 1. Jänner nähmen die USA und China nach 29 Jahren Pause volle diplomatische Beziehungen auf. Gleichzeitig lösten die USA die diplomatischen Beziehungen und den Militärpakt mit Taiwan und wollen die letzten 600 Soldaten von der Insel abziehen. Washington unterhält aber weiterhin - nach dem japanischen Modell - wirtschaftliche und kulturelle Beziehungen mit Taipeh und nimmt, selbst gegen Pekings Einwände, das Recht in Anspruch, Taiwan auch in Zukunft mit Waffen und Ersatzteilen zu versorgen.
Nach überaus langwierigen Verhandlungen kamen am 12. August in Peking die Vertreter Chinas und Japans zur Übereinkunft in bezug auf einen Freundschafts- und Friedensvertrag. Schon im Jahr 1972 scheiterte der Vertrag an der chinesischen Forderung, in einer Klausel ausdrücklich alle Hegemoniebestrebungen im pazifischen Raum zu verurteilen.
Der japanische Ministerpräsident Takeo Fukuda war schweren Herzens zur Gipfeltagung der führenden Industriemächte nach Bonn gegangen. Denn trotz aller Versprechungen, den gewaltigen Devisenüberschuß abzubauen, nahm dieser ständig zu. Betrug er 1974 noch kaum fünf Milliarden Dollar, wuchs er 1977 auf 14 Milliarden und wird in diesem Jahr voraussichtlich 23 Milliarden betragen.
Diesen Sommer lädt Südkorea erstmals die Spitzenorchester und Stars der Welt zu einem elf Wochen dauernden Musikfest zu Gast nach Seoul; gleichsam ein Zeichen für das neue Selbstbewußtsein und den Lebenswillen eines überaus leistungswilligen Volkes. Schließlich ist Südkorea das Land, das zur Zeit das größte wirtschaftliche Wachstum der freien Welt aufweist. Doch die das südko-reanische Wirtschaftswunder eindrucksvoll dokumentierenden Zahlen können nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Unzufriedenheit im Lande wächst. Denn Millionen von Werktätigen profitieren nicht'am wirtschaftlichen Aufschwung und führen nach wie vor ein Leben am Rande des Existenzminimums. Um sie haben sich vor allem die Christen des Landes angenommen.
Noch vor wenigen Jahren verkündeten die Propagandisten: „Vietnam und China gehören zusammen wie Lippen und Zähne.“ Heute aber schwirren Gerüchte über einön bevorstehenden Krieg mit dem großen Bruder im Norden in der Luft. Der jähe Stimmungswechsel hat gute Gründe: Vietnams Geschichte ist tief geprägt von Angst vor den übermächtigen Nachbarn, der im Laufe der Jahrhunderte nie zögerte, seine Macht auf die indochinesische Halbinsel auszudehnen.Wenn auch Meldungen über Panzergefechte an der Nordgrenze dementiert wurden, fanden dort doch immer wieder - sogar während der
Der Sicherheitsberater des amerikanischen Präsidenten, Zbigniew Brzezinski, traf am gleichen Tag (20. Mai) in Peking ein, als in Taiwan der Sohn Tschiang Kai-scheks, Tschiang Tsching-kuo, sein Amt als Staatspräsident antrat. Politische Beobachter wollten darin einen kalkulierten Affront gegenüber Taiwan sehen, einen deutlichen Wink, daß die Amerikaner bereit seien, der rotchinesischen Forderung nach Abbruch der. diplomatischen Beziehungen mit Taiwan nachzukommen.
Im Zeitalter der Bildung großer Wirtschaftsräume ist auch die Organisation des Pazifischen Raumes, der 30 Prozent des Welthandels bestreitet, eine dringende Notwendigkeit. Australien und Neuseeland sehen sich immer mehr von ihren traditionellen Handelspartnern verlassen, vor allem seit Englands Eintritt in die EWG. Japan stößt mit seiner forcierten Export-offensive auf Widerstand in den USA und in Europa.Für alle Partner bietet der Pazifische Raum noch ungeahnte Möglichkeiten des Wirtschaftswachstums. Diese sucht der Rat durch Austausch von Kapital und technischer Beratung, durch
Wenn im Zusammenhang mit der Theorie vom „Stellvertreterkrieg“ im nunmehr dritten indochinesischen Konflikt China als jene Macht genannt wird, die auf der Seite Kambodschas steht, drängt sich die Frage auf, welche Interessen Peking in Südostasien vertritt. Denn kaum hatte die chinesische Volksrepublik mit dem Tod ihrer Gründerfiguren und der Ausbootung der radikalen „Viererbande“ im vergangenen Jahr die schwerste Krise seit ihrer Gründung (1949) überwunden, riß sie, die außenpolitische Initiative in Südostasien an sich. Peking hatte bei diesem diplomatischen Vorstoß ein
Kaum ein Jahr nachdem Thanin Kraivichien von den putschenden Armeeführem zum Ministerpräsidenten Thailands eingesetzt worden war, mußte er am 20. Oktober auf Befehl der gleichen Militärs den Hut nehmen; mit ihm ging auch das Kabinett der Technokraten. Die Militärs, unter Führung des starken Mannes Admiral Sangad Chaloryoo, übernahmen direkt die Regierungsgewalt und arbeiten nun wieder einmal eine neue Verfassung aus. Thanin war früher Richter und ist ohne politische Erfahrung, aber er überraschte allgemein durch ungewöhnliche Tatkraft und Standfestigkeit. Seine Machtbasis war die
Südostasien umfaßt die Halbinsel, die sich südlich des kompakten chinesischen Festlands von Burma bis Vietnam erstreckt, und die vorgelagerten Inselschwärme, die in einem weiten Bogen von Sumatra bis zu den Philippinen reichen. Die indochinesische Halbinsel ähnelt einem ausgespannten Fächer, dessen Rippen von niederen Gebirgszügen, die vom Himalaya nach Süden ausstrahlen, gebildet werden. Die Zwischenräume wurden durch Ablagerungen der Flüsse aufgefüllt und bildeten fruchtbare Reisebenen. Die Gebirgszüge, von Dschungel bedeckt, setzten dem Verkehr die stärksten Hindernisse entgegen.
Präsident Carter räumt der Asienpolitik nur bedingte Priorität ein. Mit dem Abzug der Bodentruppen aus Korea öffnete er den Weg zur Finlandisie- rung Japans. Der westliche Pazifik wird zusehends zu einem russischen See. Der Versuch des Staatssekretärs Vance in Peking brachte eher einen Rückschritt in den Beziehungen mit der Volksrepublik. Der Eindruck ist nicht von der Hand zu weisen, daß die Chinesen die Unsicherheit Carters und sein Zögern, volle Beziehungen mit ihnen aufzunehmen, als ein Zeichen der Schwäche deuten und deshalb eine intransigente Haltung einnehmen.Sie fordern als