Der französische Künstler Christian Boltanski greift mit seiner Installation „Vanitas“ in der romanischen Krypta des Salzburger Doms die Frage von Tod und Vergänglichkeit auf. Mit einer subtilen Collage bespielt er die mittelalterliche Architektur, ohne das Original anzutasten.Seit 2002 realisiert die Salzburg Foundation jährlich das Werk eines renommierten Künstlers im öffentlichen Raum des barocken Weltkulturerbes. Nach anfänglich heftigen Debatten finden inzwischen Führungen und damit jene Diskurse statt, zu denen zeitgenössische Kunst anregen will: zur Auseinandersetzung mit
"Georg Baselitz. Gemälde und Skulpturen 1960-2008" ist der Titel einer aktuellen Retrospektive im Salzburger Museum der Moderne. Mit 54 Bildern und fünf Skulpturen werden die wichtigsten Werkgruppen sowie die künstlerische Entwicklung des Malers gezeigt.Als Georg Baselitz 1969 den "Kopfstand" für seine Malerei erfand, bescherte diese motivische Umkehr dem Betrachter eine ungewohnte Wahrnehmung des Bildgegenstandes, dem Künstler jedoch eine neue malerische Freiheit. Diese "Methode", wie er es selbst nennt, wurde zum Markenzeichen einer leicht wiedererkennbaren Bildsprache, eine Methode,
Unter dem Titel "Melodie/Rhythmus/Tanz" dokumentiert das Museum der Moderne in Salzburg die intensive Auseinandersetzung des Zeichners und Malers Paul Klee mit der facettenreichen Beziehung zwischen Musik und bildender Kunst.Das Bild der Sängerin L. als Fiordiligi" (1923) zeigt eine zierliche Gestalt in Rokoko-Manier mit Wespentaille und reicher Lockenpracht. Paul Klee (1879-1940) huldigt mit diesem zeichenhaften Bildmotiv - nicht ohne Augenzwinkern - dem Ur-Weiblichen und bezieht sich in Verehrung seines musikalischen Leitsterns Wolfgang Amadeus Mozart auf dessen Oper "Così fan tutte".
Mit "Sound of Art" bietet das Museum der Moderne ein Komplementär-Programm zu den Salzburger Festspielen.Große Orchestrierung ist angesagt in "Sound of Art", einer spektakulären Ausstellung, mit der Direktor Toni Stoss und sein Team das Museum der Moderne in Salzburg bespielen. Thema dieses dritten und letzten Teils der 2005 begonnenen Reihe "Les Grands Spectacles" ist die Beziehung von bildender Kunst und Musik in den Strömungen der Moderne. Die Schau versteht sich ausdrücklich als Komplementär-Programm zu den Festspielen, indem sie gerade hier, im Brennpunkt der klassischen Musikwelt,
Die Salzburger Ausstellung "Love and Hate" gewährt einen Einblick in das Schaffen von Rebecca Horn, die bei den Festspielen auch Regie führt.Ein metallisch heller Ton klingt durch den Raum: Zwei kleine Zimbeln werden waagerecht zusammengestoßen, erinnern mit ihrem Klang an fernöstliche, aber auch an abendländische Riten. "Zimbel Zen" ist eine zierliche Wand-Installation, deren Mechanik in einem kleinen Kästchen verborgen ist. Sie setzt in Intervallen die beiden tibetischen Tinghas sowie eine schimmernde Muschel über ihr in Bewegung. Wie zur Begrüßung wird der Besucher eingestimmt auf
Die Kunsthalle München zeigt den amerikanischen Künstler Mark Rothko.Kaum ein Maler des 20. Jahrhunderts hat die Sehweise in der Kunst so grundlegend verändert wie der amerikanische Künstler Mark Rothko (1903-1970). Seine mystischen Farb-Visionen der 1950er und 60er Jahre ziehen in ihrer suggestiven Intensität nach wie vor den Betrachter in ihren Bann, auch wenn das reife Werk Rothkos mit der Zeit neue Wahrnehmungen und Deutungen erfahren hat. Die Gelegenheit zur Wieder-Begegnung mit einer ausgezeichneten Werkauswahl bietet zurzeit die Hypo-Kunsthalle in München mit der aus Rom (2007) in
In Hartheim können Menschen mit Beeinträchtigung künstlerisch arbeiten.In Farbe verwandelte Energie" könnte der Titel der Werkschau von Renate Grohe heißen. Kraftvoll geführte Pinselstrukturen durchdringen sich in unterschiedlichen Farbklängen - von leuchtend Gelb und Rot über Grün- und Blautöne bis hin zu Braun- und Grauabstufungen. Spannungsgeladen überziehen sie in nachvollziehbar weiten Armbewegungen die gesamte Fläche der großformatigen Papiere, überlagern sich, drängen über die Grenzen des Bildes hinaus. Nur selten schimmert der weiße Grund durch, lässt die Illusion von
Das Bergbaumuseum in Leogang zeigt mittelalterliche Schmiedekunst und bewahrt das Kreuz von Limoges.Das kleine, renommierte Bergbaumuseum in Leogang im Salzburger Land hat unter seinem Kustos Hermann Mayrhofer auch in diesem Jahr wieder Besonderes zu bieten. Der Grund ist zunächst eine sehr gelungene Ausstellung, die in den Sammlungsbestand mittelalterlicher Bildwerke integriert ist. Ein großzügiges Angebot der Hanns Schell Collection in Graz, sich aus den reichen Beständen an Kunsthandwerk leihweise zu bedienen, bot die Gelegenheit zu einer vielfältigen Präsentation dessen, was
Überraschende Gegenwartskunst in Salzburg.Dichtes Gedränge bei der Opening Ceremony: Honoratioren werden von der Presse umringt, gefolgt von Zuschauern, dahinter eine unruhige Menge von Soldaten. Der chinesische Künstler Li Zhanyang reflektiert in seiner 2002 entstandenen Arbeit aus bemaltem Fiberglas Alltagseindrücke aus China. Die bunte Figurengruppe, leicht "lesbar" und aus westlicher Sicht fast klischeehaft, steht am Beginn der Ausstellung Mahjong - Chinesische Gegenwartskunst aus der Sammlung Sigg, die das Museum der Moderne Mönchsberg in Salzburg von der Hamburger Kunsthalle
Warum es für das Museum nie zu früh ist - wenn das Museum weiß, was Kinder brauchen. Viele Museen und Kinos bieten Kinderprogramme für den Sommer, Kinderunis boomen und Wien hat ein eigenes Kindermuseum. Wann und wie sind Kunst und Kultur "kindgerecht" und wo finden Kinder und Eltern einen Überblick über die umfangreichen Angebote? Rechtzeitig für die Ferienplanung einige Erfahrungen, Ideen und Tipps für einen spannenden Kultursommer für Kinder - und Erwachsene, die Kinder nicht nur "beschäftigen" wollen. Redaktion: Cornelius HellEin kleiner Junge mit dunklen Kulleraugen hat den
Fotografien von Gabriele Münter im Lenbachhaus in München.Ein Fest für Gabriele Münter (1877-1962) feierte kürzlich das Lenbachhaus in München als Dank für die vor 50 Jahren einmalige übereignete Schenkung von Werken Wassily Kandinskys und anderer Künstler des "Blauen Reiter". Dem internationalen Ruf dieses Sammlungsbestandes gemäß hat sich das Museum in der Vergangenheit u.a. intensiv der Würdigung Gabriele Münters als eigenständige Künstlerin gewidmet, die lange nur als "Begleiterin eines Genies in der entscheidenden Phase seiner (!) Entwicklung" gesehen worden war.Zu ihrem
Der deutsche Bildhauer Stephan Balkenhol in Salzburg.Ich glaube an die jungen, wartenden Menschenbilder und warte auf die nächsten", schloss Ulrich Rückriem, Meister der abstrakten Skulptur, die Laudatio für seinen Schüler Stephan Balkenhol zu dessen zweiter Ausstellung im Jahr 1985 in Darmstadt. Der 1957 im hessischen Fritzlar geborene Künstler hatte damals bereits seine Thematik gefunden. Dafür habe er "die Figur ja erst einmal wieder erfinden" müssen, erinnert sich der heute international renommierte deutsche Bildhauer - und dies gegen eine "eher nüchterne, verstandesmäßige und
Wie sich Wissenschaft und Kunst mit dem Licht beschäftigen - das Museum der Moderne Salzburg zeigt überraschende Parallelen.Die Sonne hat Substanz, Gestalt, Bewegung, Strahlung, Hitze und Schöpfungskraft." Leonardo da Vinci war nicht der Erste, den die Urgewalt unseres Zentralgestirns faszinierte. Dieses mit ungeschütztem Auge zu betrachten ist jedoch nur um den Preis der zerstörten Sehkraft möglich. Allein der "Abglanz" des Sonnenlichtes durch Verdunkeln ist dem forschenden Auge zugänglich, die eingefangenen Bilder sind also nur mittelbar.Sichtbar, weil verdunkeltWie nah Wissenschaft
Die Werkschau des Schweizer Künstlers Markus Raetz im Museum der Moderne in Salzburg hält viele Überraschungen bereit.Um das Phänomen der Wahrnehmung, des Sichtbarmachens geht es im Salzburger Museum der Moderne in einer umfangreichen Werkschau, die dem Schweizer Künstlers Markus Raetz (geb. 1941) gewidmet ist und die Vielfalt seiner künstlerischen Recherchen ausgezeichnet dokumentiert. Seine Sujets sind Porträts und Selbstporträts, weibliche Akte, Figurinen, Landschaften. Es gibt kaum ein Mittel, das er nicht experimentell erkundet und in seiner Arbeit umsetzt wie Zeichnung und
Hochkarätige Fotogramme im Museum der Moderne in Salzburg.Man nehme fotografisches Papier, verteile darauf einige kleine Gegenstände, lege das Ganze ins Licht und betrachte das Ergebnis: weiße Flächen heben sich ab vom schwarzen Grund. Dieses einfach anmutende Verfahren der frühen Fotografie im 19. Jahrhundert diente vor allem den Naturwissenschaften, z.B. der Botanik. Als künstlerisches Gestaltungsmittel wurden solche "Berührungsbilder" ohne Kameralinse erst ab 1919 durch Künstler im Umkreis von Surrealismus, Dada und Konstruktivismus (wieder)entdeckt.Unikate der PioniereDen Zauber
Das Museum der Moderne Salzburg zeigt Kunst um das Theater.In Salzburg dreht sich in diesem Festspielsommer auch im Museum der Moderne alles um die Bretter, die die Welt bedeuten. "Kunst auf der Bühne" ist der zweite Teil der 2005 begonnenen Ausstellungstrilogie "les grands spectacles" - eine sehr gelungene Schau mit einer Fülle von Exponaten: Bühnenmodelle, Fotografien und Videos, Zeichnungen, Skizzen und Skulpturen, darunter bisher selten oder noch nie gezeigte Leihgaben u.a. aus den Derra de Moroda Dance Archives Salzburg.Der zeitliche Bogen spannt sich über rund ein Jahrhundert.
Die letzte Schau der Batliner Art Foundation im Salzburger Museum der Moderne zeigt osteuropäische Avantgarde zwischen 1910 und 1930.Eine gesichtslose, männliche Gestalt in rotem Kittel und blauer Hose steht frontal in voller Bildhöhe vor einer Landschaft aus horizontalen Farbfeldern, die in ein hügeliges, bläulich schimmerndes Gelände mit einzelnen Bäumen übergehen. Ein blauer Himmel verblasst am Horizont, vor dem sich im Hintergrund ein kasernenartiges Gebäude mit hochliegenden Geschossen abzeichnet: 25 Fenster, schwarze Kreuze schwarz gerahmt, sind wie von Kinderhand eingezeichnet.
Zero - Künstler einer europäischen Aufbruchsbewegung.Aufbruchstimmung herrschte im Frühjahr 1957 in Düsseldorf. Die legendäre Galerie Schmela eröffnete mit monochromen Bildern des damals knapp dreißigjährigen Yves Klein. Das Publikum reagierte eher belustigt, ein Kritiker mit sicherem Instinkt: Was tun, wenn man nur einen echten Yves Klein besitzt? "Vielleicht davor meditieren - über das Unendliche." Ein neuer Treffpunkt wird auch die so genannte "Abendausstellung" im Atelier der jungen Künstler Otto Piene und Heinz Mack. Zur siebten Veranstaltung ist mit der neuen Zeitschrift "ZERO
Die Ausstellung der aus dem Iran stammenden Künstlerin Shirin Neshat in Salzburg.Das Museum der Moderne in Salzburg zeigt in einer beeindruckenden Präsentation eine Werkauswahl der seit 1974 in New York lebenden iranischen Künstlerin Shirin Neshat, die aus dem interkulturellen Bezug zwischen Orient und Okzident ihre schöpferischen Impulse bezieht und mit den Medien von Fotografie, Video und Film ihr Wandern zwischen den Kulturen subtil und vielschichtig thematisiert.Frausein im Iran1957 im Persien Schah Reza Pahlewis geboren, kehrte Shirin Neshat erstmals 1990 in eine Heimat zurück, die
Gerhard Richters Druckgrafik und Foto-Editionen werde im Salzburger Rupertinum erstmals in Österreich gezeigt.Als virtuoser Widerspruchsgeist ist Gerhard Richter, erfolgreichster deutscher Maler der Gegenwart, immer wieder bezeichnet worden. Seine Gemälde hängen in den namhaftesten Museen, sind somit auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Weniger Beachtung fand hingegen jener Teil seines Werkes, der Druckgrafiken, Fotoeditionen und Künstlerbücher umfasst und der konzeptionell eng mit seinem malerischen Ruvre verbunden ist. Erstmals seit 1993 widmet sich europaweit wieder eine
Werkschau von Anton Faistauer im Bergbaumuseum Leogang.Das kleine Bergbaumuseum in Leogang bei Saalfelden gilt seit seiner Neueinrichtung 1992 im ehemaligen Gewerkenhaus aus dem Jahr 1593 als Geheimtipp. Mit der teils hochkarätig bestückten Ausstellung "Maria - Licht im Mittelalter" 2003 hat sich das Regionalmuseum weithin bekannt gemacht.Themen aus der Region und darüber hinaus umzusetzen, ist das Anliegen von Kustos Herrmann Mayrhofer, der kenntnisreich und einfühlsam das besondere Haus führt. Dieses Ziel verfolgt auch die aktuelle Gedenkschau zum 75. Todestag von Anton Faistauer
Das Dommuseum Salzburg zeigt in seiner Sommerausstellung "Himmelsbilder".Was ist für Sie der Himmel? Der Sitz Gottes, der Ort von Sternen, ein Inbegriff der Sehnsucht?" Die diesjährige Sommerausstellung des Dommuseums in Salzburg möchte mit dem Thema "Himmelsbilder" zu solchen Überlegungen anregen. Es ist eine kleine Schau voller Spannung, die Peter Keller präsentiert. Der zeitliche Bogen reicht vom 13. Jahrhundert bis in die Gegenwart, von der Darstellung Christi inmitten der Apostel bis zum Video einer unendlich langsam weiterziehenden Wolkenformation. Wie sehr sich mit den Weltbildern
Das Museum der Moderne in Salzburg ist eröffnet: Seine Architektur wie seine Sammlung sind voll von geglückten Überraschungen.Salzburg hat endlich sein Museum der Moderne. Nach nur dreieinhalbjähriger Bauzeit wurde es mit einer großen Präsentation zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts eröffnet. Mehr sein als scheinen darf als Charakteristik dieses Museums der Münchner Architekten Friedrich, Hoff und Zwink gelten, das als streng langgestreckter Kubus dem Mönchsberg wieder einen Akzent verleiht. Seine eigentliche Architektur entfaltet sich erst im Innern. Über dem S-förmigen
Eine Salzburger Ausstellung über Gesten in der Kunst seit dem 16. Jahrhundert.Auf einer großformatigen Fotografie umschließt eine Hand mit acht Fingern eine US-amerikanische Waffe. Drei Finger zuviel verleihen dieser Darstellung besonderes Gewicht. Die Hand ist in ihrer Anatomie verändert und damit gestört in der Erkenntnismöglichkeit des Be-Greifens, auch im übertragenen Sinn. Mit einer Reihe von Foto- und Video-Arbeiten haben Schülerinnen und Schüler der HTL Salzburg/ Bereich Medientechnik einen Vorspann zur diesjährigen Sommerschau der Residenzgalerie Salzburg gestaltet, der den
Sakramente als weibliche Riten: Ausstellung von Abigail O'Brian in München.Unter dem Titel Die Sieben Sakramente zeigt die 1957 in Dublin geborene Künstlerin Abigail O'Brian erstmals ihren 2004 vollendeten monumentalen Zyklus: Kühl und distanziert präsentieren sich die Installationen aus großformatigen Fotografien, Skulpturen, realen Objekten, Stickereien und Soundeinspielungen, ein dicht gewebtes Netzwerk aus Anspielungen, Symbolen und Doppeldeutigkeiten. In ihrer Kindheit geprägt von einem streng-konservativen Katholizismus, findet O'Brian als Frau einen ungewöhnlichen Zugang zu einer
Die Festspielausstellung des Salzburger Rupertinums zeigt nahezu alle Schaffensphasen von Jean Dubuffet (1901-1985), dem radikalen Provokateur der Malerei.Verständlicherweise geraten die kunstbegeisterten Menschen in Unruhe, wenn die Kunst an einen so extremen Punkt geführt wird, wo Schöpferisches und Unbedeutendes derart verwirrend nah beieinanderliegen." Einer der provokantesten Widerspruchsgeister in der Kunst des 20. Jahrhunderts, Jean Dubuffet (1901-1985), reflektiert hier nicht ohne Ironie seine Arbeit an Hunderten von reinen Materialabdrücken auf Stein aus den späten fünfziger
Gottfried Semper, Hofopernarchitekt in Dresden und wesentlich an der Wiener Ringstraßenarchitektur beteiligt, ist zum 200. Geburtstag eine Ausstellung in München gewidmet.Soll unsere Kunst den wahren Ausdruck unserer Zeit tragen, ... so muss sie den notwendigen Zusammenhang der Gegenwart mit allen Jahrhunderten der Vergangenheit ... zu ahnen geben", schrieb Gottfried Semper 1845 in einer Schrift über den Neubau der Nikolaikirche in seiner Vaterstadt Hamburg, wo er 1803 geboren wurde. Als Architekt hochangesehen, bekannt als Denker und Theoretiker, ist sein Name Inbegriff des Hoftheaters,
Das Salzburger Rupertinum zeigt den dänischen Künstler Paul Kirkeby und Expressionismus. Der Schwerpunkt der Sommerausstellung des Hauses ist Emil Nolde gewidmet.Mit gleich zwei Ausstellungen hat das Rupertinum in Salzburg seine Sommersaison eröffnet. Der Blick ist diesmal nach Norden gerichtet: auf die bedeutende Hamburger Expressionisten-Sammlung von Martha und Paul Rauert sowie auf das Werk des 1938 in Kopenhagen geborenen Per Kirkeby. Sowenig die beiden Präsentationen miteinander zu tun haben, so berühren und unterscheiden sie sich auf seltsame Weise in der Suche nach dem Bild des
Deutschlands größter Museumsneubau, die Pinakothek der Moderne in München, stellt die Kunst des 20. Jahrhunderts vor.Jetzt gibt es sie endlich: die Pinakothek der Moderne in München, den lang ersehnten Museumsbau für die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts - ein "bürgerliches" Museum in unmittelbarer Nachbarschaft zu Alter und Neuer Pinakothek, zu Leo von Klenzes "Grande Dame" und zum Neubau von 1981 auf dem Gelände des gleichfalls von König Ludwig I. damals als Sammlung für Gegenwartskunst errichteten Museums.Sensibel hat der Münchner Architekt Stephan Braunfels seinen Bau auf dem
Die künstlerischen Aufbrüche der Jahre 1910-30 in Mitteleuropa im Münchner "Haus der Kunst". vonDass die Kunst der Moderne im jungen 20. Jahrhundert nicht nur eine Kunst des Westens ist, konnte die große Schau "Europa - Europa" 1994 in Bonn eindringlich vorführen. Seither gab und gibt es zahlreiche Ausstellungen mit immer neuen Aspekten. So hat das Los Angeles County Museum of Art den "Avantgarden in Mitteleuropa 1910-1930" ein umfangreiches Projekt gewidmet, das die "kulturelle Energie und Vielfalt" einer Region mit vielen, sehr unterschiedlichen künstlerischen Zentren beleuchtet und
Skulpturenpark zeitgenössischer österreichischer Künstler in Schloss Ambras.Wie ein Wächter erhebt sich der mächtige, drei Meter hohe "König" aus rostigem Stahl von Gerhardt Moswitzer vor der Kulisse der Innsbrucker Nordkette. Die Skulptur ist eine von 32 Positionen zeitgenössischer österreichischer Künstler, die diesmal, wie jedes Jahr auf Initiative von Elisabeth und Klaus Thoman, den Schlosspark Ambras zum Skulpturengarten machen.Jedes Werk entfaltet an seinem, wie für ihn geschaffenen Standort seine spezifische Ausstrahlung: Karl Prantls samtig schimmernder Granitblock "Sieben
Die Münchener Ausstellung "Prüderie und Leidenschaft - Der Akt in viktorianischer Zeit" rückt das Klischee vom prüden 19. Jahrhundert zurecht.Let's talk about Sex", so und ähnlich heißt es im Ausstellungsbetrieb der Museen in Amsterdam, Hamburg, Dresden oder Salzburg. Doch unterschiedlich sind die jeweiligen Positionen. Höhere Besucherzahlen dürften dort eingespielt werden, wo harte Fakten künstlerischer Selbstdarstellung die in den Medien längst vollzogene Ent-Tabuisierung fortführen.Auch die vielbeachtete Ausstellung der Tate Gallery, die unter dem Titel "Prüderie und
"Malerei und Skulptur im Wettstreit" im Haus der Kunst, München.Es war im März des Jahres 1547 als Benedetto Varchi vor der Accademia in Florenz zwei Reden hielt. Thema des einflussreichen Historikers, Dichters und Philosophen war der schon lange schwelende Wettstreit der Künstler, ob denn die Malerei der Skulptur überlegen sei oder nicht umgekehrt jener der Vorrang gebühre. Mit einer im Vorfeld durchgeführten, spektakulären Meinungsumfrage - es war die erste über Kunst - hatte Varchi die heimischen Künstlergrößen in die öffentliche Debatte eingebunden. Acht schriftliche
"Monet und die Moderne" in der Münchener Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung.Von einem "fortwährenden Fluktuieren einer schwebenden, stets in Bewegung befindlichen Schönheit" schreibt Marcel Proust in seinem Romanzyklus. Dieser Eindruck einer sich verströmenden Harmonie ist vergleichbar mit den späten Werken Claude Monets, dem Proust sich mit der literarischen Malergestalt des Elstir immer wieder annähert, und auch die "Vegetation eines riesigen, von übernatürlichem Licht erhellten, blassgrünen Aquariums" erinnert an seine Seerosenbilder im Atelier von Giverny, an die monumentalen
Ausstellung in München zur "Erschaffung des Menschen im Atelier".Wiederum naht sich sein Mund; mit der Hand prüft er den Busen, / Siehe, das Elfenbein wird weich, und befreit von der Starrheit / sinkt an den Fingern es ein, fügsam wie Wachs vom Hymettus, / ... / Ja, es ist Leib. Aufbeben, geprüft mit dem Daumen, die Adern." So erzählt Ovid in seinen Metamorphosen von Pygmalion, der, verliebt in Aphrodite, ihr Bild in Elfenbein schneidet und es anfleht, es möge ihn erhören. Gerührt schlüpft die Göttin in ihr Abbild und gibt ihm menschliche Wärme. Höchster Künstlerwunsch: die
"circa 1500": Die gemeinsame Landesausstellung von Tirol (in Lienz),
Südtirol (in Brixen) und Trentino (in Castel Beseno) widmet sich
einer Epoche des Umbruchs.
Zum 400. Geburtstag des flämischen Meisters Anton van Dyck zeigt die
Alte Pinakothek in München zusätzlich zu ihrer eigenen Sammlung
erlesene Leihgaben.
Die bildende Kunst hat in Auseinandersetzung mit Tradiertem stets kraftvolle Impulse für innovatorische Entwicklungen erfahren. Daß jeder Rückbezug auch den Prozeß der Ablösung einschließt, hat kaum ein Künstler so klar formuliert wie Paul Klee nach seinem sechsmonatigen Aufenthalt in Italien 1901/1902: "Fast unerträglich ist der Gedanke, in einer epigonischen Zeit leben zu müssen. In Italien war ich fast wehrlos diesem Gedanken ergeben. Jetzt versuche ich in praxi von allem abzusehen und als Selbstlehrling bescheiden aufzubauen ..." (1920) War er selbstbewußt und mit ein wenig
Die Alte Pinakothek hat ihre Pforten wieder geöffnet, und das Haus
der Kunst zeigt ein mittelalterliches Hausbuch und Lothar-Günther
Buchheims Expressionisten-Sammlung .
Einen eindrucksvollen Gang durch Florenz und die Toskana bieten rund 90 Meisterwerke der Photographie zwischen 1840 und 1900 in der Schack-Galerie in München. In Zeiten des wirtschaftlichen, technischen und auch touristischen Aufschwunges im Großherzogtum Toskana waren Bildungsreisende vor allem aus England und Frankreich kauffreudige Kundschaft führender Photostudios und wandernder Photographien, die mit dem raschen Fortschritt von der Daguerreotypie bis hin zu den Papiernegativen auf die steigende Nachfrage reagieren konnten. Jacob Burckhardt hatte in Florenz für Photographien „schwer
Ein heiteres Spiel aus Formen und Farben hat Ellsworth Kelly in die strahlend weißen Räume im Haus der Kunst gezaubert. Die monochromen Tafeln zeichnen in einem unerschöpflichen Reichtum Flächen und Linien, Kurven und Ausschnitte vor die Wände, scheinen zu schweben, sich zu drehen, zu tanzen, treten zueinander in Beziehung, im Nebeneinander, im Gegenüber. Die Wand, der ganze Raum wird zum Rildträger. So bildet der große Mittelsaal eine „White Rox”, in der die großformatigen „Orange, Dark, Gray” von 1986 ihre spannungsvolle Ausstrahlung entfalten; sie sind das Herzstück einer
Ich habe ein großes, ganz von mei-i ner Hand stammendes Bild beil nah beendet, das meiner Meinung nach zum Besten gehört und eine Löwenjagd darstellt, wobei die Gestalten ihre natürliche Größe haben”, schrieb Peter Paul Rubens 1621. Als Geschenk für den Grafen Hamilton gemalt und 1706 in die kurfürstliche Galerie nach München gelangt, erstrahlt die „Löwenjagd” nach der Restaurierung im raffiniert ausgewogenen Kolorit der Graublau-Töne, in denen das schimmernde Weiß in der Bildmitte, sowie Rot und Rlau als Gegengewicht zur kompositorischen Diagonale starke Akzente setzen.
Amerikanischer Initiative ist es zu verdanken, daß eine der bedeutendsten Privatsammlungen Deutschlands erstmals nach 1958 und 1969 wieder einen Teil ihres reichen Bestandes an Zeichnungen der Romantik ausstellt: in einer exzellenten Auswahl werden rund 80 Blätter von 49 Künstlern nach Weimar nun in München, dem Heimatort der Sammlung, gezeigt.Die damals führende Kunstgattung der Zeichnung spiegelt wie kaum eine andere den Geist der Zeit, ist darüber hinaus Seismograph für die individuelle künstlerische Handschrift und Intention.Im zeitlichen Rahmen zwischen 1750 und 1850 spannt sich
Daß das ganze Land Tirol - und nicht nur sein klimatisch begünstigter Süden - eine bedeutende Gartentradition und eine Vielzahl herausragender Anlagen besaß und auch noch besitzt, darauf macht eine von der Österreichischen Gesellschaft für historische Gärten initiierte Ausstellung in Innsbruck aufmerksam und bezieht folgerichtig durch entsprechende Hinweistafeln die Anlagen selbst mit ein. Geht es doch darum, in der in Österreich gesetzlich schwierigen Situation der Zuständigkeiten zwischen Bundesdenkmalamt und Bundesgärten das allgemeine Bewußtsein dafür zu schärfen, daß
Im November jährt sich der neunzigste Todestag einer Künstlerin, die „an vielen ihrer Gefährten vorbei (...) an der Schwelle einer neuen Zeit (stand) als deren Verkünde-n ”, schrieb 1919 Gustav Pauli in der ersten Monographie über Paula Modersohn-Becker. In nur einem Jahrzehnt entstand in der Zurückgezogenheit ihres Ateliers ein Werk, das die modernsten Strömungen der Kunst vor und kurz nach 1900 nicht nur reflektierte, sondern eigenständig vorantrieb. Bis weit in unser Jahrhundert hinein der Worpsweder Künstlerkolonie einfach zugeordnet, wurden ihre Werke in begrenzter Auswahl
Die Orient-Begeisterung des 18. und vor allem des 19. Jahrhunderts - am Beispiel der österreichischen Malerei von 20. Juli bis 24. September auch in der Salzburger Besidenzgalerie zu sehen - war, allerdings in einer Mischung aus Furcht und Faszination, bereits einer Epoche bekannt, in der die Auseinandersetzung mit dem Fremdartigen zunächst auf den Schlachtfeldern auszutragen war. Die osmanische Expansionspolitik hatte unter den herausragenden Sultanen Mehmet II. und Süleyman I. mit der Eroberung von Konstantinopel 1453 beziehungsweise mit der Belagerung Wiens 1529 unübersehbare Zeichen
Das künstlerische Ringen um Erscheinungsformen der menschlichen Existenz hat kaum ein CEuvre in diesem Jahrhundert so geprägt wie jenes von Alberto Giacometti, kaum eines wurde so nachhaltig vom Gedankengut des Existentialismus interpretatorisch vereinnahmt und erst allmählich auch formalästhetisch gewürdigt.Die umfangreiche Ausstellung in Wien im vergangenen Jahr stellte in der Auseinandersetzung mit allen Schaffensperioden des Künst-lers die surrealistische Plastik und die gemalten Porträts in den Mittelpunkt. In diesem Jahr gastieren Werke Giacomettis in Japan und Norwegen und die
Tanz, Tänzer und Tänzerinnen galten den Künstlern schon im späten 19. Jahrhundert als Inbegriff der Bewegung, des Schönen, wie sie Degas in den Ballettsälen bei Proben und Renoir im gesellschaftlichheiteren Amüsement im Freien der Pariser Ausflugslokale immer wieder studiert haben. Dem Thema „Tanz in der Moderne” widmet sich erstmalig in einem weiteren Rahmen eine von der Kunsthalle in Emden (Stiftung Henri und Eske Nannen) konzipierte und nach München übernommene Ausstellung, die das „Festhalten des Unfaßbarsten” im großen Entwicklungsbogen beleuchtet und in Schwerpunkten
Historische Jubiläen sind nicht immer Anlaß zu freudigem Gedenken, sie können auch kontroverse Diskussionen auslösen. So erhitzte im Herbst der Streit um die Feierlichkeiten anläßlich der 1500. Wiederkehr der Taufe des Me-rowingerkönigs Chlodwig I. die Gemüter in Frankreich: Der erste katholische König Europas stand im Schnittpunkt der seit 1905 getrennten Bereiche von Kirche und Staat. Streitpunkte waren weniger das unsichere Taufdatum - 496 oder doch eher 498? als vielmehr divergierende politische Ansichten zwischen jenen, die mit diesem historischen Ereignis das
Von 27. September bis 10. November gastierte Österreich mit einer Jubiläumsschau .seiner Kunst der vergangenen hundert Jahre in . der Kunst- und Ausstellungshalle, der Rundesrepublik Deutschland in Ronn. Auf Anregung Gustav Peichls und von ihm selbst eingerichtet, wurde sein Rau aus den Jahren 1986 bis 1992 Teil der Präsentation. Seither mit glanzvollen Ausstellungen bespielt, hat sich dieses Bauwerk in der Vielfalt und Weite der Räumlichkeiten wie der unterschiedlichsten Lichtverhältnisse als herausragende Architektur erwiesen.Nun übersiedelt die Schau nach Wien und wird ab 5. Dezember
Die großen Skulpturenparks wie von Arnheim, bei New York oder in Yorkshire sind Orte, in denen Kunst in Verbindung mit der Natur erfahrbar wird. Schauend, meditierend, sich einfühlend, erlebt der Besucher die Kunstwerke stärker über die Sinne, kann in eine subjektive Beziehung zu ihnen eintreten. Für ein Jahr ist der vergleichsweise kleine, fast intime Park von Schloß Ambras oberhalb von Innsbruck zur Skulpturengalerie geworden; im hügeligen Gelände, meist unter Bäumen, haben zwanzig steinerne Bildwerke von Karl Prantl Aufstellung gefunden, die aus Yorkshire übernommen werden
Das „Goldene Dachl", das Wahrzeichen Inns-brucks, jener Prunker-ker mit freskenge-schmiickter Loggia, Reliefbriistung und feuervergoldeten Kupferschindeln, in dieser Form weitgehend 1494/96 ent-standen, ist AnlaB, die Ara Kaiser Maximilians I., heuererneutdarzustellen.Im Ambiente einer Schatzkammer, medientechnisch aufwendig ausge-stattet, wird eine informative Ein-ftihrung gegeben. Das Briistungsrelief (das Original befindet sich im Ferdin-andeum) mit Darstellung des Kaisers und seinen beiden Gemahlinnen, Maria von Burgund und Bianca Maria Sforza erinnert an den historischen Be-zug des
Zwischen einem Sammler und seiner Sammlung besteht eine besondere Beziehung; für mich jedenfalls gleicht die Sammlung einem Organismus. Wenn es sich um eine wirklich persönliche Sammlung handelt, so ist sie vom Geist ihres Begründers geprägt und mit einer Liebe aufgebaut, die zu einer starken Leidenschaft werden kann.” Eine der ungewöhnlichsten Sammlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, der 1912 in Moskau geborene griechischstämmige George Costakis, bekennt sich in seiner Erinnerung zu dieser Leidenschaft.George Costakis, Sohn eines wohlhabenden, in der russischen Bevoluti-on