Ew Rahmen einer pastoral orientierten Lehrverkündigung sollte es m. E. nicht allein um eine plausible Darstellung der Offenbarungs wahrheiten an sich gehen, sondern auch um eine angemessene Gewichtung bei der Darstellung der einzelnen Anspruchsnormen. Nach meinem Dafürhalten ist es nun bedenklich, wenn in den letzten Jahrzehnten bei Präsentation des Glaubensgutes das Gewicht der Lehren in der Tendenz weitgehend auf die Einhaltung derfür sexuell belangreich gehaltenen Gebote gelegt wird, und dies zuweilen in Bereichen, die der moralischen Bewertung nur bedingt zugänglich sind, wie etwa in der Frage der Pille.
Mit Verlautbarung der Enzyklika „Rerum Novarum” am 15. Mai 1891 präsentiert sich keineswegs ein kompletter Katalog von Lehrsätzen, den man mit „Katholischer Soziallehre” kennzeichnet. Worum es in „Rerum Novarum” geht, ist die erstmalige systematische Zusammenfassung von der Kirche gesellschaftspolitisch relevant scheinenden Grundwerten der christlichen Heilslehre.Der Proklamation der ersten sogenannten Sozialenzyklika gehen Untersuchungen in Arbeitskreisen voraus, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Europa tätig gewesen sind.Die besonderen Anlässe für die
Der Begriff des Bürgers, besser des „Bürgerlichen", hat, je gewähltem Kontext, in dessen Bereich er verwendet wird, eine verschiedene inhaltliche Bedeutung. Bei Merkmalsuche kann man sich freilich zuweilen des Eindruckes nicht erwehren, daß es sich um eine billige, politisch-polemisch gedachte Wortetikette handelt, die man etwa in einem politischen Einteilungsnotstand verwendet.
Der Abschluß der 21bändi-gen Ausgabe der Gesammelten Werke des österreichischen Philosophen und Gesellschaftswissenschafters Othmar Spann fiel etwa mit dessen 100. Geburtstag (1978) zusammen; Anlaß für seinen großen Schüler (meinen Lehrer) Walter Heinrich, zusammen mit anderen Kennern des Spannschen „Universalismus" einen Gedenkband herauszubringen (Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz, X + 410 Seiten).
Das kürzlich von einer päpstlichen Kommission gegenüber einem keineswegs davon überraschten Theologen ausgesprochene Lehrverbot, dessen Aufhebung z. T. auch in der Dispositionsmacht des Betroffenen liegt, war für einen Teil der bürgerlich-liberalen Presse ein willkommener Anlaß, sich des im Argumentationskatalog gegen die Kirche stets gut nutzbaren Verweises auf die in der Kirche noch immer bestehende Unfreiheit des Wortes zu bedienen. Dadurch konnte man etwas vom bereits unangenehm gewordenen Charisma des neuen Papstes abbauen.Daß im gegebenen Fall das „Opfer kirchlicher
„Die extensive Phase der Menschheit geht so oder so zu Ende“ (R. Bahra, Die Alternative, S315).Im Februar 1979 standen in Österreich 92.800 Arbeitslosen (+2% gegenüber u/1978) 24.000 offene Arbeitsplätze (-4,5%) gegenüber. Im gesamten EG-Raum gab es im Jänner 1979 6,5 Millionen Arbeitslose (6% Arbeitslosenquote); im Bereich der OECD Ende 1978 17 Millionen.In den Aussagen der Politiker hat daher die Sorge um die Sicherung der Arbeitsplätze (der sog. Bestandschutz) vor allem angesichts des Zuwachses der Zahl der Schulabgänger und von erwerbswilligen Frauen (bzw. der Erwerbsquote:
Wir zweifeln nicht daran, daß der Beitrag von Dkfm. Mag. Dr. Anton Burghardt, Ordinarius für Soziologie an der Wirtschaftsuniversität Wien und geschäftsführender Obmann des KarUKummer-Instituts, vielen FURCHE-Lesern aus dem Herzen geschrieben ist und eine lebhafte Diskussion entfachen wird. Einer uns vom Gesandten Dr. Hans Georg Rudofsky zur Verfügung gestellten Arbeit zum Thema Katholik und Politik entnehmen wir vor allem jene Passagen, die Burghardts Forderung nach „politischeren“ Themen bei Pfarrveranstaltungen beispielhaft konkretisieren.
In der Entscheidungstheorie gibt es das sogenannte Minimaxkriterium: Aus einer vorweg pessimistischen Grundstimmung versuchen etwa auf einem Markt dessen Teilnehmer („Spieler“) unter den verfügbaren Alternativen jene für ihr Handeln zu wählen, bei der ihnen ein „Gegner“ den geringsten Schaden zuzufügen vermag. Politische Parteien agieren überdies - grundsätzlich durchaus legitim - angesichts bevorstehender Wahlen stets im Sinne einer Theorie der Stimmenmaximierung (Marktparteien: „Gewinnmaxi-mierung“). Die Vorverlegung der Nationalratswahlen durch die SPÖ vom Oktober 1979
Neben der Dynamisierung unseres gesellschaftlichen Lebens als Folge neuartiger technischer Effekte ist es vor allem die zahlenmäßige Entwicklung der Bevölkerung in bestimmten Regionen der Erde, die das Leben auf unserem Globus bis in seine Tiefen hinein zu ändern vermag: die Bevölkerungsexplosion. In den unterentwickelten Regionen, die (oberflächlich) den nichtindu- strialisierten Ländern gleichzusetzen sind, entwickeln sich jedoch Bevölkerungszahl und Sozialprodukt keineswegs konform, wenn nicht gar in einem geradezu gegenläufigen Prozeß. In Mauritius ist nach dem zweiten Weltkrieg