Die großen politischen Umwälzungen der letzten zwanzig Jahre — zu schweigen von den Folgen des zweiten Weltkrieges — haben den geistigen Kontakt der Völker und vielfach auch der Intellektuellen sehr erschwert, wenn nicht unmöglich gemacht. Technische Hemmungen (Reduzierung des Literaturaustausches, kriegsbedingte Lähmung der Verlagsbetriebe und des Buchhandels in manchen Ländern, beträchtliche Beschränkung des Postverkehre) waren noch verhängnisvoller als die — unleugbar vorhandenen — nationalen und politischen Ressentiments. Die derart entstandene Isolierung, namentlich der
Sigrid Undset, die am 10. Juni in ihrer norwegischen Heimat nach kurzer Krankheit im 68. Lebensjahr gestorben ist, wurde am 20. Mai 1882 in der dänischen Stadt Kalundborg geboren. In Dänemark — der Heimat ihrer Mutter — verbrachte sie die vier ersten Lebensjahre. Nach der Ernennung ihres Vaters zum norwegischen Staatsarchäologen nahm die Familie den Wohnsitz in Oslo. Im Jahre 1907 gab Sigrid Undset ihre beiden ersten Romane heraus, welche die Aufmerksamkeit der norwegischen Kritik auf die junge Autorin lenkten.Ein Stipendium der Stadt Oslo gab der Undset die Möglichkeit, sich ihrer
Trotz einem gewissen Wiederaufleben der bibliographischen Berichterstattung in Mitteleuropa ist es schwierig, sich über die deutsche Buchproduktion seit 1946 zu orientieren. Vielleicht darf aus diesem Grunde folgender — nur typische Proben jeweiliger verlegerischer Tätigkeit anführender — Bericht auf einiges Interesse rechnen.Der Südverlag in Konstanz (um mit der Verlagstätigkeit in der französischen Zone zu beginnen) gibt neben politischen und kulturpolitischen Broschüren eine — wenn man von der Papierqualität absieht — luxuriös ausgestattete Zeitschrift „Vision“ heraus,