Neben der Frage des Papsttums, dem Jurisdiktionsprimat des Papstes und der Unfehlbarkeit seines außerordentlichen Lehramts sind es die Fragen um Maria, die im Dialog der Konfessionen, besonders zwischen evangelischer und römisch-katholischer Kirche, noch offen und strittig sind. Konkret sind es die neueren mariologischen Dogmen: das Dogma von der Unbefleckten Empfängnis Mariens, also das Dogma von ihrer Sündenlosigkeit von Anfang an (1854), und das Dogma von ihrer,,leiblichen A ufnahme in die himmlische Herrlichkeit" (1950).
Man ist heute nicht mehr sicher, ob man im Blick auf die Einheit der Christen von einem ökumenischen Stillstand reden soll oder von einem weiterführenden Weg. Mehr Einigkeit besteht in der These, daß das Papsttum der römisch-katholischen Kirche nicht nur zu den bleibenden Differenzen zwischen den reformatorischen wie den orthodoxen Kirchen gehört, sondern zugleich zu den Punkten, bei denen noch keine Annäherung der Standpunkte, noch keine Verständigung in Sicht zu sein scheint.