„Kunst ist die Apotheose der Einsamkeit. Es gibt keine Kommunikation, weil es keine Mittel der Kommunikation gibt.“ Diese vor nahezu fünfzig Jahren in einem Essay über Proust formulierte Aussage könnte als prophetische Vorwegnahme des gesamten Werkes von Samuel Beckett gelten, der dieser Tage seinen 75. Geburtstag feiert.Galt in den fünfziger Jahren Becketts wohl bekanntestes dramatisches Werk „Warten auf Godot“ als Musterbeispiel des absurden Theaters, mannigfach gedeutet, interpretiert und ausgeleuchtet, erregten immerhin noch „Endspiel“ oder „Play“ in den sechziger
M ehr als hundert Jahre trennen uns von Dostojewskij. Mehr als hundert Jahre, in denen Revolutionen die Welt erschüttert, vernichtende Kriege die Erde überzogen haben, Millionen von Menschen vernichtet und vertrieben wurden, neue Ideologien entstanden, unser Wissen ungeheure Fortschritte gemacht hat, unsere Lebensbedingungen sich entscheidend veränderten.Vielleicht erscheint bei keinem anderen Dichter die Frage nach seiner Aktualität verfehlter, unsinniger, überflüssiger. Dostojewskij ist unser Zeitgenosse, die Betroffenheit, die sich bei der Lektüre Dostojewskijs einstellt,