Der englische Reverend Malthus veröffentlichte im Jahre 1798 seine aufsehenerregende Schrift, die vor kommender Übervölkerung warnte. Sie wurde in den jüngstvergangenen Jahren von der nationalsozialistischen Propaganda stark angegriffen, weil sie mit dem Bestreben, die Geburtenzahl, ohne Rücksicht auf Moral, mit allen Mitteln zu heben, nicht in Einklang zu bringen war und andererseits die Phrase „Volk ohne Raum“ die Notwendigkeit eines Angriffskrieges begründen sollte. Der Gedankengang von Malthus ist sehr alt. Piaton vertritt schon in seinem Hauptwerk „Der Staat“ den Standpunkt,
Der Nahrungsbedarf eines Landes ist unschwer zu berechnen, wenn man den Aufbau seiner Bevölkerung kennt. Man rechnet jede einzelne Altersklasse auf Bruchteile eines erwachsenen Mannes um und erhält auf diese Weise die Zahl der „Vollpersonen“ oder „Konsumeinheiten“. Je mehr Kinder und Jugendliche, je mehr Frauen prozentuell vorhanden sind, um so weniger Vollpersonen trifft es auf 100 Köpfe. Für Wien waren es vor dem Kriege 83, für ganz Österreich nur 78, bedingt durch den größeren Kinderreichtum der bäuerlichen Bevölkerung. Heute fehlt uns eine zureichende Gesamtstatistik,