Die Geistesgeschichte der Menschheit verzeichnet an entscheidenden Wendepunkten das eigenartige, gleichzeitige Auftreten großer Reformer und Denker, eine Erscheinung, die Hegel als fatum logicum bezeichnet. In verschiedenen Kultursphären gelangt die Menschheit in der gleichen Zeitepoche zu einem bedeutsamen, deutlichen Bewußtsein fundamentaler Gedankenprobleme, ohne voneinander beeinflußt zu sein. Es zeigen sich dabei parallele Entwicklungen, die in Methode und Resultaten merkwürdige Übereinstimmungen zeitigten. Die Wende des 7. und 6. Jahrhunderts v. Chr. steht ganz im Zeichen dieses
Die Lage in China hält heute die Weh in Spannung. Weite europäische Kreise dei romanischen und angelsächsischen Ländei hielten eine Ausbreitung des Kommunismen bis zur beherrschenden Beeinflussung China! für unmöglich oder doch wenigstens für höchst unwahrscheinlich. Sie stützten sich auf die soziale Struktur des Volkes, die Großfamilie, die ja in sich eine Verschiebung des Eigentumsbegriffs zum Sozialeigentum bedeutet. Aber man dachte nicht daran, daß diese soziale Einrichtung, verbunden mit dem Konservativismus der chinesischen Bauern, auf die Erhaltung eines optimalen
Häresien sind im Grunde fast immer Ergebnisse falscher Betonung von Wahrheiten. Jede Wahrheit ruht auf einer höchsten Spannung zwischen Gegensätzen, die, sobald jene Spannkraft nachläßt und sie das Gleichgewicht verlieren, in Irrtümer zerfallen.Hermann Bahr: „Zauberstab“ (Tagebücher)Im Laufe der zweitausendjährigen Geschichte der Kirche hat sich vor allem unter dem Einfluß der griechisch-römischen Kultur die Äußerung des kirchlichen Lebens und die formale Seite der kirchlichen Lehre zu abendländisch bestimmten Formen herauskristallisiert. Im Hellenismus fand das junge