Ziemlich unbeachtet ging vor einiger Zeit die Mitteilung des Landarbeiterkammertages durch die Tagespresse: „Im Jahre 1955 verfügte die Landwirtschaft um 9580 Arbeiter weniger als 1954.“ Durchschnittlich verließen im vergangenen Jahre täglich 26 pflichtversicherte Landarbeiter ihre Plätze. Dabei ist die landwirtschaftliche Produktionsfläche gegenüber 1937 um 6 Prozent oder rund 200.000 Hektar gesunken* aber die Erzeugung, welche heute 85 Prozent des österreichischen Bedarfes deckt, angestiegen. Seit 1946 haben mehr als 82.000 unselbständige Arbeitskräfte die Landarbeit
Drei Ereignisse haben im Laufe der letzten Monate die Aufmerksamkeit auf das Schicksal der unglücklichen Polen gelenkt, die durch den zweiten Weltkrieg aus der Bahn geworfen sind: der Selbstmord des Dichters Lechoil, die Heimkehr des . gewesenen Ministerpräsidenten der Londoner Emigrationsregierung Cat-Mackiewicz, und vor allem die Posener Ereignisse vom 28, Juni dieses Jahres.Wenn im folgenden von dem „anderen Polen“ einmal die Rede sein soll, so nicht von den Millionen, die in den an die Sowjetunion gefallenen Gebieten wohnen, und die entweder zu Hunderttausenden auf dem Weg in die
Der Staatsvertrag tritt in Kraft, die USIA hört de jure zu existieren auf, und die unter ihrer Verwaltung gestandenen Betriebe werden an Oesterreich übergeben. Von diesem Moment an sollten die USIA-Betriebe keine „USIA-Betriebe“ mehr sein. Aber ob das so schnell gehen wird?Die öffentlichen Verwalter werden es nicht leicht haben! Sie müssen nicht nur allen Anforderungen genügen, die das Gesetz an sie stellt und die die öffentliche Meinung von ihnen erwartet — sie müssen noch mehr sein: Aerzte ganz besonderer Art! Denn jeder USIA-Betrieb leidet unter einer spezifischen Nachwirkung:
Nach bisher unbestätigten Informationen, sollen verantwortungsbewußte Beamte des Handelsministeriums den Beschluß gefaßt haben, auf Grund der um sich greifenden Proteste gegen die Zerstörung der Wachau alle weiteren Arbeiten an der „Weinstraße“ mit „sofortiger Wirkung“ auf ein Jahr einzustellen, um in Ruhe und unter Zuziehung der Oeffentlichkeit das gesamte Vorhaben zu überprüfen. Ein solch erfreulicher Beschluß könnte durch den nachfolgenden Beitrag nur urgiert werden. Die RedaktionEntgegen den Versicherungen ist die Wachauer Straße für die gesamte Länge festgelegt und
Tirol hat sich unabhängig von der Ohnmacht der heutigen Lage in der Welt den Kontakt mit der Vergangenheit bewahrt. Gemeint ist hier das geisteskritische Tirol, das nicht behaglich auf den Lorbeeren, Andreas Hofers ausruht oder den Kopf mit der Brille der Biederkeit rückwärts gewendet hält. Denn auch solche gibt es im Lande, sogenannte Berufstiroler. Fassadenfiguren können jedoch niemals hintanhalten, daß ein Haus dahinter zerfällt.Eine mutige Allianz geisteskritisch Eingestellter im Lande — es sind nicht nur Angehörige freier Berufe, Akademiker, Künstler, sondern auch Männer der
Die Nachricht über einen bevorstehenden Ausbau der Straße durch die Wachau hat bei der Bevölkerung des Stromtales und unter den zahlreichen . Freunden dieser gesegneten Landschaft lebhafte Unruhe ausgelöst. Gewiß, niemand bestreitet gewisse Vorteile,, welche die Erschließung einer landschaftlich so schönen und an kulturellen Werten so reichen Gegend, wie es die Stromenge zwischen Melk und Krems ist, dem Fremdenverkehr brächte,., doch hat sich über das „Wie“ eine Diskussion entwickelt, deren Argumente vor dem endgültigen Baubeginn wohl beachtet sein müssen.Der Plan, der von
Die Berliner Außenministerkonferenz hat in der Triester Frage ein wichtiges Ergebnis zutage gefördert Von dem Vertreter der Sowjetunion, Molotow, wurde nämlich die Erklärung abgegeben, daß er den Abschluß des österreichischen Staatsvertrages nicht von der Lösung der Triester Frage abhängig mache, womit diese Frage von der Tagesordnung der Außenministerkonferenz abgesetzt wurde. Der Stellungnahme Molotows kommt eine um so größere Bedeutung zu, .als die Sowjetunion in den letzten Jahren keine Gelegenheit hatte vorübergehen lassen, einen Zusammenhang der Triester Frage mit dem
Sie ist in vollem Gang und wirkte einigermaßen alarmierend auf machtpolitische Exponenten außerhalb der eigentlichen Rundfunksphäre. Verständlicherweise, da der Rundfunk ja offen oder verdeckt ein überwältigendes Instrument der Massenbeeinflussung bildet. Und doch war die Beunruhigung unbegründet und sogar ein Zeichen geringer Sachkenntnis. Denn für die leitenden Persönlichkeiten des österreichischen Rundfunks bedeutete die Neuordnung nichts als ein organisatorisches Problem, eine riesige Stoßarbeit, wie sie ihnen durchaus geläufig ist, aber keine geistige oder gar politische
Die Geschichte begann im Jahre 1945. Damals kam von der Genossenschaft dramatischer Schriftsteller ein bemerkenswerter Vorschlag: alle Verbände, die den Interessen der schaffenden Künstler, also der Schriftsteller, Komponisten und bildenden Künstler dienen, sollten in einer Art Dachorganisation, einer Urheberunion, zusammengeschlossen werden, um so, viribus unitis, ihre zentrale Aufgabe, den Schutz der geistigen Leistung, besser verwirklichen zu können.Bald darauf kam der Gewerkschaftsbund mit einem Gegenvorschlag heraus: Nicht eine Urheberunion, nein, eine Kunstkammer wäre das Richtige.
Die Sozialistische Partei kämpft für eine umfassende, intensive demokratische Kulturpolitik. Diese ist zur Weiterentwicklung der Demokratie notwendig. Demokratische Kulturpolitik muß aber in ihrem Kern soziale Kulturpolitik sein. Demokratische Kultur verbürgt Kulturdemokratie. Nicht einer be-itimmt die Kultur — das Volk, die Masse, bestimmt sie. Innerhalb dieser Kultur keine Tendenzen zur Diktatur, zur geistigen Aristokratie. Das Volk schafft die Kultur, um sie genießen zu können.“Diese Worte standen in einer im Herbst 1952 von der „Sozialistischen Partei Oesterreichs
Dank der Schwäche der Demokratischen Partei, der Aktivität der Kommunisten und der intransigenten Haltung der slowakischen Protestanten, die als Liebkinder der Tschechen die Verwaltung der Slowakei in den Händen hielten, gab es bereits Ende 1945 in der Slowakei nur mehr Staatsschulen. Die revolutionären Nationalausschüsse hatten es sich gleich nach Kriegsende angelegen sein lassen, die von der tschechoslowakischen Exilregierung lange vor 1945 beschlossene Verstaatlichung des konfessionellen Schulwesens Wirklichkeit werden zu lassen. Ein Protest der katholischen Bischöfe blieb unbeachtet,