"Europa ist nämlich nicht nur in Maastricht entstanden oder in Brüssel. Europa ist auch durch das Leiden und den Widerstand im Osten entstanden, auch den katholischen - man denke nur an die polnische Kirche." Valentin InzkoÜber den geistig-kulturellen Beitrag der Länder Ost- und Mitteleuropas zur Neugestaltung des Kontinents.Rückblick auf Jahrzehnte der Begegnung mit unseren Nachbarn.Persönlich habe ich in kommunistischen Ländern beinahe die gleiche Zeit vor der Wende verbracht wie nach der Wende, nämlich acht Jahre. Meine Erinnerung reicht aber viel länger zurück, denn schon in den
Aus Jugoslawien, dem Vielvölkerstaat, entstanden Staaten mit vielen Minderheiten. In jeder ehemaligen Sowjetrepublik kämpfen heute Minderheiten um ihre Rechte. Österreich dürfte jetzt seinen Konflikt mit Italien in der Frage Südtirol beenden. Die Minderheitenpolitik gegenüber den Kärnter Slowenen hat eine neue Qualität erhalten. Ein kleiner Überblick über Rechtsentwicklung, Begriffe und konkrete Probleme in diesem Dossier. Redaktionelle Gestaltung: Franz Gansrigier
Bezüglich einer Mitwirkung der Volksgruppen in der österreichischen parlamentarischen Vertretung gibt es auf verschiedensten Ebenen Initiativen und Diskussionen. So hat das Kuratorium des Österreichischen Volksgruppenzentrums in Wien eine Petition an den Nationalrat gerichtet, in der dieser aufgefordert wird, in das Bundesgesetz über die Wahl des Nationalrates eine Sonderregelung für deklarierte Volksgruppenlisten aufzunehmen. Danach sollten Wahlvorschläge von Angehörigen einer oder mehrerer dieser Volksgruppen von einer allfälligen Grundmandatsklausel und jedweder Prozentklausel
Kärnten gedenkt in diesen Ta- igen der 70. Wiederkehr des Tages der Volksabstimmung am 10. Oktober 1920. Die Auflösung Öster- reich-Ungarns führte bezüglich der territorialen Zukunft Südkärntens zu einer Auseinandersetzung zwi- schen Österreich und dem neuge- gründeten südslawischen Staat der Serben, Kroaten und Slowenen. Ju- goslawien forderte die Einbezie- hung des von Slowenen bewohnten Teiles Südkärntens in den südsla- wischen Staat. Die bewaffnete Aus- einandersetzung ist unter der Be- zeichnung „Kärntner Abwehr- kämpf" in die Geschichte des Lan- des eingegangen. Auf der
Was war die Tragödie von Viktring? Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kamen Tau- sende von Flüchtlingen auch aus dem Raum Sloweniens nach Kärn- ten, um hier Schutz bei der damali- gen englischen Besatzungsmacht zu suchen. Den Kern dieser Flüchtlin- ge bildeten slowenische antikom- munistische Kräfte der Heimwehr (Domobranci). Der Großteil der slo- wenischen Flüchtlinge und Solda- ten der Heimwehr ließ sich auf den Feldern von Viktring, einem Vorort von Klagenfurt, nieder.Vom 24. bis 31. Mai 1945 erfolgte von hier aus der Abtransport der Soldaten der Heimwehr, jedoch nicht, wie es
Die Verfassungsrichter haben
entschieden: Das unverzicht-
bare Recht slowenischer Kin-
der Kärntens auf Elementa-
runterricht in ihrer Mutterspra-
che ist verfassungsgesetzlich
gewährleistet.
Für die Slowenen aus den Diözesen Ljubljana, Maribor und Köper wurde der Tag des Papstbesuches in mehrfacher Hinsicht zu einem Ereignis. Zuerst einmal erlebten sie die jugoslawischösterreichische Grenze in jeder Hinsicht als eine offene Grenze. Dafür gebührt Lob und Anerkennung den Behörden Sloweniens, die dies ermöglicht haben.Tief verankert im slowenischen Volk ist die Marienverehrung. Es war somit nur natürlich, wenn ihr erstes Ziel im Rahmen der Dreiländerwallfahrt Maria Saal war. Von hier aus erfolgte vor 1200 Jahren die Christianisierung der Slowenen.Verschiedene Ereignisse
Die slowenische Volksgruppe ist um ihren Weiterbestand ernstlich besorgt. Die Volkszählungsergebnisse 1981 sind alarmierend. Die Volksgruppe ist in den letzten drei Jahrzehnten um 25.000 Personen zurückgegangen.Immer wieder sind wir Zeugen dessen, wie deutschnationalistische Kräfte positive und im Interesse der Slowenen und des österreichischen Staates getroffene Entscheidungen unterlaufen bzw. unmöglich machen. So ist unter dem Deckmantel des Elternrechtes 1958 im Bereich des PflichtSchulwesens Südkärntens eine Minderheiten-Schulregelung gefallen, die Landes- und Bundespolitiker bei
Am 6. Juli 1972 beschloß die SPÖ mit hauchdünner Mehrheit das Ortstafelgesetz. Im Herbst folgte der Ortstafelsturm. Zehn Jahre danach sind die Probleme nicht kleiner geworden.
Als Alumnus des päpstlichen deutsch-ungarischen Kollegs Germanicum am 25. Oktober 1931 in Rom zum Priester geweiht, wirkte Diözesanbischof Joseph Köstner durch 36 Jahre hindurch als Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt. Nach Annahme seines Rücktrittsersuchens durch den Papst leitet er bis zur Ernennung eines Nachfolgers als Apostolischer Administrator weiterhin die Diözese.Einer der Höhepunkte im Leben des Bischofs war zweifellos die Kärntner Diözesansynode 1971/72, in der mit überwältigender Mehrheit das Dokument über das „Zu-sammenleben der Deutschen und Slowenen in der Kirche
Die österreichische Staatsidee war bereits im slowenischen Volk der Donaumonarchie tief verankert, und es ist nur natürlich, wenn diese Traditionen bei vielen nach dem Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie nachwirken.Unter den Slowenen, die sich 1920 für Österreich entschieden, orientierten sich viele an der Haltung der slowenischen Führer- und Priefterpersönlich-keit Valentin Podgorc. Podgorc hat stets die Auffassung vertreten, daß den Kärntner Slowenen ihre Zukunft innerhalb Österreichs gesichert werden müßte.Die Achtung, die Podgorc in der da-' mals fast
Vor kurzem erschien eine Studie über die A rbeiten der Studienkommission für Probleme der slowenischen Volksgruppe beim Bundeskanzleramt, vom bekannten Völker- und Volksgruppenrechtler Theodor Veiter verfaßt. Die Studie trägt den Titel,,Die Kärntner Ortstafelkommission”. Diese Kommission hat sich jedoch während ihrer Tätigkeit von 1972 bis 1975 nicht nur mit der Frage zweisprachiger Ortstafeln, sondern auch mit Vorschlägen für die Regelung eines Verwaltungsamtssprachegesetzes und eines Gerichtssprachengesetzes befaßt.
Den wenigsten diirfte es bewuBt sein, daB die in Osterreich beheima-teten Volksgruppen heute ernstlich um ihre Zukunft bangen.Wie ist es nun um die Rechte der Slowenen in Karnten bestellt? Ware der Artikel 7 des Osterreichischen Staatsvertrages dem Wort und dem Geist nach erfullt, wurde der Fortbe-stand der slowenischen Volksgruppe gesichert sein. Dies trifft jedoch nicht zu. Es gibt keinen volksbewuBten Slowenen in Karnten, der hier ande-rer Meinung ware.Zu den elementarsten Rechten einer Volksgruppe gehort das Recht auf ihre angestammte Heimat. Diese angestammte Heimat ist fiir die Karntner
Der Sinn dieses Artikels ist es nicht, auf die ideologische Situation in der slowenischen Volksgruppe einzugehen und die Hintergründe gewisser Verschiebungen auch in diesem Bereich aufzuzeigen. Ebenso soll nicht auf die Diskussionen und Polemiken eingegangen werden, zu denen es in Kärnten zwischen der slowenischen Volksgruppe und den politischen Parteien wegen divergierender Auffassungen hinsichtlich des Volksgruppengesetzes gekommen ist. Von den Vertretern der politischen Organisationen der slowenischen Volksgruppe, dem Rat der Kärntner Slowenen und dem Zentralverband slowenischer
Celotno narodno delo koroäkih Slovencev je osredotoceno na ures-nicitev dolocil clena 7 aystrijske drzavne pogodbe. Predstavniki po-litiönih strank iz drzavne pogodbe. Predstavniki koroäkih Slovencev pa zakonske ureditve z dne 7. julija 1976 ne morejo priznati, ker sloni ureditev dvojezicnih napisov na ätetju posebne vrste oziroma ugo-tavljanju manjäine. Z odredbo o uradnem jeziku pa je bilo mocno zo-zeno podrocje, na katerem je priz-nana slovenäcina kot uradni jezik.Iz nakazanega bi mogli sklepati, da je za drzavo oziroma avstrijske stranke manjäinsko vprasanje ure-jeno. Ker pa je.
Die Situation in Kärnten charakterisieren derzeit in der Volksgruppenfrage mehrere Ereignisse: Die drei Parteien haben sich hinsichtlich des Geltungsbereiches der Minder- heiten-Schutzbestimmungen geeinigt. Das Resultat dieser Einigung ist das Volksgruppengesetz mit den Verordnungsentwürfen zur Anbringung zweisprachiger Ortstafeln und der Zulassung des Slowenischen als Amtssprache. Die Volksgruppenorganisationen - vertreten durch den Rat der Kärntner Slowenen und den Zentralverband slowenischer Organisationen - lehnen das Volksgruppengesetz und die Verordnungsentwürfe mit der Begründung ab, daß durch sie der Geltungsbereich der Minderheitenschutzbestimmungen, wie sie im Artikel 7 des Staatsvertrages verankert sind, eingeengt würde.
Auf Grund des Synodalgesetzes über das „Zusammenleben der Deutschen und Slowenen in der Kirche Kärntens“ ist die slowenische Sprache in allen kirchlichen Gremien im Bereich zweisprachiger Pfarren und Dekanate und auf Diözesanebene voll anerkannt. Dasselbe gilt für die slowenische Liturgiesprache und den Gebrauch des Slowenischen bei Pfarrämtern und Dekanatsämtern im zweisprachigen Gebiet Kärntens. Alle diese Regelungen, die rund 60 zweisprachige Pfarren und 7 Dekanate betreffen, erfolgte ohne vorherige Ermittlung der zahlenmäßigen Stärke der slowenischen Volksgruppe.Die Kirche
Es gibt, wohl kaum jemanden in Österreich, der nicht wüßte, daß sich Kärnten gegenwärtig mitten in einem Volkstumskampf befindet. Im Herbst vergangenen Jahres kam es in Südkärnten zum Niederreißen zweisprachiger Tafeln, die in mehreren Orten des zweisprachigen Gebietes auf Grund eines vom österreichischen Parlament am 6. Juli 1972 beschlossenen Gesetzes aufgestellt wurden. Auch die Errichtung eines Partisanendenkmals rief Reaktionen hervor, die zur Sprengung dieses Denkmals führten. Es ist dies jedoch nicht der einzige Fall, bei dem mit Sprengstoff hantiert wurde. Auch vor dem Sitz des sozialistisch orientierten Zentralyerbandes slowenischer Organisationen und der Redaktion des politischen Wochenblattes „Vestnik“ explodierte kürzlich ein Sprengkörper.
Marschall Tito stattete Slowenien anläßlich der Agramer Herbstmesse einen kurzen Besuch ab, wobei auffiel, daß ihm ein recht kühler Empfang zuteil wurde. Sloweniens Ministerpräsident Stane Kavčic konnte den Marschall „krankheitshalber” nicht nach Brdo begleiten, wo sich Tito bei seinen Besuchen in Slowenien aufzuhalten pflegt. Marschall Tito war zusammen mit dem ZK-Mitglied Popit gekommen, einem Slowenen, dem man eine steile Parteikarriere voraussagt. Sloweniens Ministerpräsident scheint Tito eine allzu eigenwillige Politik zu betreiben, was Tito während der letzten Tagung des Exekutivbüros der KP Jugoslawiens bereits zu der Frage veranlaßt haben soll, was Slowenien eigentlich wünsche, einen Anschluß an Österreich oder gar an Italien?
Die Grenzsituation zwischen. Italien und Jugoslawien bringt es mit sich, daß in Italien sowohl im Triestini-echen als auch im Räume von Görz eine starke slowenische Volksgruppe beheimatet ist, deren Siedlungsraum sich auch aiuf den gemischtsprachigen Teil der Provinz Udine erstreckt. Das Gebiet mit und um Triest und Görz bezeichnet man als Julisch-Venetien, zu Friaul gehören die Provinzen Udine und Pordenone. Während der Paragraph 6 der italienischen Verfassung und der Paragraph 3 des Regionalstatas aus dem Jahre 1963 grundsätzlich den Schutz der Minderheiten in der Region