Braucht etwas Alltägliches wie Nachbarschaft professionelle Anleitung? Ein Spaziergang durch Österreichs größtes Entwicklungsgebiet, die Seestadt Aspern.
Jetzt müssen die Götter ran. Den Streit um die Ärztearbeitszeit soll jetzt ausgerechnet ein Grieche lösen: Asklepios, Gott der Heilkunst, ist Namensgeber einer neuen Gewerkschaft für Spitalsärzte, die mitbestimmen will, wie ein Gesetz, das schon längst in Kraft ist, tatsächlich umgesetzt wird. Wer nicht selbst davon betroffen ist, hat dafür mittlerweile oft nur mehr ein müdes Lächeln über. Ein Fehler - denn betroffen sind mehr, als man meinen könnte. Und zwar nicht, weil wir alle im Krankheitsfall uns selbst überlassen sein werden, während Österreichs Ärzte im besser zahlenden
Der Hund ist die Vorhut, dann kommen die Schafe, zuletzt Sergej. Langsam wandert der Trupp den Hügel hinab, es ist kalt, aber sonnig, zur Eile gibt es keinen Grund. Dass Sergej Zeit hat und sie hier verbringt, in Tabara, seinem Heimatort, ist ungewöhnlich. Zwanzig Jahre lang war der Moldauer Gastarbeiter in Moskau, arbeitete am Bau, schickte Geld nach Hause. Seine drei Kinder besuchte er nur alle paar Monate. Und wenn er da war, blieb er nur kurz.Doch dann kam Victoriza, die jüngste, vor genau vier Monaten, und mit ihr kamen die Schafe. Seit der Geburt seiner Tochter war Sergej nicht mehr
Am Internationalen Tag der Menschenrechte feiert Europa seine zivilisatorischen Errungenschaften. Dabei vergisst es, dass Grundrechte auch hier oft Spielmasse sind.
Wo minderjährige Flüchtlinge diskriminiert werden und wie sich die Situation verbessern ließe, erklärt Salzburgs Kinder- und Jugendanwältin Andrea Holz-Dahrenstaedt im Gespräch mit der FURCHE.
Ein Caritas-Haus in Graz beherbergt Frauen mit Kindern in
Notsituationen. Warum die Schicksale der Familien, die darin wohnen,
die Armutsstatistik füttern, und diese noch lange keinen Anlass für
Zufriedenheit gibt.
Vor 40 Jahren wusch Marina Silva als Hausangestellte das Geschirr von feinen Herrschaften in der Dschungelstadt Rio Branco. Heute kandidiert sie für das höchste Amt im Staat und hat gute Chancen, Brasiliens nächste Präsidentin zu werden. Am 5. Oktober wählt der 200 Millionen-Staat ein Staatsoberhaupt, und aktuelle Umfragen sehen die Umweltschützerin aus dem Amazonas gleichauf mit Amtsinhaberin Dilma Rousseff von der Arbeiterpartei. Bei einer Stichwahl zwischen den beiden könnte Herausforderin Silva die derzeitige Präsidentin um bis zu 10 Prozentpunkte schlagen. Und das, obwohl Silva
Ob in der Arbeit oder auf dem Weg in den Urlaub - wir steigen gerne aufs Gas. Zeit ist schließlich Geld, und beides will gut genutzt sein. Doch in der Eile begehen wir einen fundamentalen Denkfehler.Der Mensch ist ein Fluchttier. Deshalb versteht er sich aufs Tempo auch so gut. Irgendwann in grauer Urzeit, in der Hitze der Savanne, ist er vor Löwen davongerannt. Die Schnelleren retteten sich rechtzeitig auf den sicheren Baum, die Langsameren aber ... Genauso geht das auch in der schönen Welt der Arbeit. Pünktlich zu Ferienbeginn finden sich alle an der Startlinie ein. Die Löwen von
Faire Bedingungen, geteilte Verantwortung und schnellere Verfahren: Das neue EU-Asylpaket klingt gut. Doch es hält nicht alle Versprechen.Gute vierzig Kilometer von Athen, das weiß jedes Kind, liegt Marathon. Vor zweieinhalbtausend Jahren startete dort der Bote Pheidippides seinen legendären Sprint, um die Hauptstadt über den Sieg zu informieren. Auf dem fenchelübersäten Schlachtfeld von damals steht heute eine Stadt, knapp 35.000 Menschen leben dort. Jeder fünfte gilt als "irregulär“. "Sie haben entweder gar keine Dokumente oder Ausweisungsbescheide, die nicht exekutiert werden
In Myanmar sollen alle Kindersoldaten aus der Armee entlassen werden. Doch der Prozess geht schleppend voran. Einer, dem der Absprung gelungen ist, erzählt der FURCHE seine Geschichte.Wenn Aung Thiha spricht, dann langsam und leise. Sein schmales Gesicht rührt sich dabei nicht, nur seine Lippen formen vorsichtig Wörter. Über die Zeit vor drei Jahren redet er nicht gern. Doch heute ist er extra dafür in die Hauptstadt Yangon gefahren. Er will seine Geschichte erzählen.Aung Thiha ist heute 19 Jahre alt. Er ist der älteste von drei Geschwistern, und als er die Mittelschule abgeschlossen
Die Armut hat bereits eine Million Moldawier ins Ausland getrieben. Zurück bleiben die Alten - und zehntausende Kinder, die ohne Eltern aufwachsen. Aus Österreich finanzierte Sozialprojekte versuchen ihren Alltag lebenswerter zu machen.W o ihre Mutter ist, weiß Tatjana nicht. Vor zwölf Jahren ist die verschwunden, seitdem hat sie nie wieder von ihr gehört. Damals war Tatjana acht Jahre alt und kam ins Waisenhaus von Chisinau. Heute ist sie 20, eine ernste junge Frau, und selbst Mutter. Ihre Tochter Anna feiert bald ihren ersten Geburtstag. "Sie soll es einmal besser haben als ich“, sagt
Erst haben sie ein Ersatzquartier abgelehnt, dann den Hungerstreik wieder begonnen, jetzt begegnen sie auch Menschen, die auf ihrer Seite stehen, mit Misstrauen. Drum werden Nasen gerümpft und Köpfe geschüttelt über Trotz und Undankbarkeit der Flüchtlinge in der Votivkirche. "Pakistan ist groß genug, die müssen ja nicht ins Kriegsgebiet zurück“, liest man in Internetforen.Doch die Treffsicherheit von geopolitischen Analysen aus dem Wohnzimmer ist begrenzt - nicht nur, wenn es um Menschen in einer psychischen und hungerstreikbedingt auch physischen Ausnahmesituation geht. Sogar Leute,
Sein Heimatdorf liegt am Fuße des Mount Everest. Den Sommer aber verbringt Ngima Tamang seit Jahren auf der Rax. Deren schroffes Plateau erinnert ihn an die Landschaft in Nepal.Seine Lieblingsspeise isst Ngima Tamang während der Sommermonate nicht oft. Momos, die gefüllten, nepalesischen Teigtaschen, kocht er nämlich nur selten. "Meistens essen wir Reis und Gemüse“, sagt er. Das Hüttenessen - Specklinsen, Bratwürstl oder Knödl - mag er lieber zubereiten, als selbst essen. "Jeden Tag Fleisch“, schmunzelt er, "bin ich nicht gewohnt.“Seit zwölf Jahren verbringt der 34-jährige
Den roten Teppich meidet sie, und in den Hauptnachrichten sieht man sie kaum. Trotzdem ist Renate Winter eine der angesehendsten Österreicherinnen. Die Kinderrechtsexpertin wurde am 18. Dezember in New York in den UNO-Kinderrechtsausschuss gewählt - als erste Österreicherin überhaupt. 15 Kandidaten standen für neun Plätze zur Wahl, Winter erhielt die zweithöchste Stimmenanzahl. Ihre Amtsperiode im wichtigsten Kinderrechtsgremium der Welt beginnt am 1. März.In einem Alter, in dem andere längst den Ruhestand genießen, engagiert sich die 67-jährige Wienerin unermüdlich für den Schutz
Mehr als einen Monat waren sie geduldet. Dann - vier Tage nach Weihnachten und in den frühen Morgenstunden - kam die Polizei und räumte das Protestcamp vom Asylwerbern und Unterstützern vor der Wiener Votivkirche mit Verweis auf die Campierverordnung. Darüber, ob der Jahreswechsel, an dem Hunderttausende Silvestertouristen die Innenstadt stürmen, bei der Wahl des Einsatzzeitpunktes entscheidend war, kann nur spekuliert werden. Denn verantwortlich für den Polizeieinsatz möchten weder die schwarze Innenministerin noch die rot-grüne Stadtregierung sein. Dagegen haben sie - und wohl
Mit der Kandidatenliste für die Nationalratswahl senden die Grünen ein klares Signal in Richtung Junge. Wird die "Sauberpartei“ auch bei anderen Zielgruppen punkten können?Wenn es nach den Grünen geht, könnten die nächsten Nationalratswahlen schon bald stattfinden. Die Themen, mit denen sie punkten wollen, stehen. Und seit dem letzten Wochenende steht auch das Team.Beim Bundeskongress in Linz hat die Partei ihre Kandidaten für die Bundesliste gewählt und Eva Glawischnig als Spitzenkandidatin bestätigt. Mit "sauberer Politik“ will das "Team der Unbestechlichen“ bei den kommenden
Weil die Bundesländer nicht genügend Betreuungsplätze schaffen, hängen mehr als 500 minderjährige . Flüchtlinge in Traiskirchen fest. Ein Besuch.In der linken Hand hält sie eine Reisetasche, in der rechten einen zerknüllten Zettel. "Stazzione Traiskirchen“ steht drauf. "Bin ich hier richtig?“, fragen ihre Augen. Die Frau, keine 1,60 groß, in grünem Kleid und mit ängstlichem Blick, ist gerade angekommen. Vielleicht ist sie von ihren Schleppern in die Nähe des Flüchtlingslagers gebracht worden. Vielleicht hat sie sich auch in einer Privatwohnung frisch gemacht, bevor sie in die
Sie waren die Hoffnungsträger der Slowakei, die ersten, die in Freiheit aufwuchsen. Nun sind die Kinder der Samtenen Revolution erwachsen, und können die Erwartungen, die ihre Eltern an sie hatten, nicht erfüllen. Ein Porträt einer enttäuschten Generation.Wir hätten die glorreiche Zukunft dieses Landes sein sollen“, sagt Paló, "weil wir die ersten waren, die frei lebten. Aber im Grunde sind wir Geiseln in der Slowakei.“ Paló ist 32 Jahre alt, ausgebildeter Schauspieler, hat große Visionen. Doch statt Kostüme zieht er jeden Tag eine Uniform an, er arbeitet als Steward für eine
Ein Theaterstück erzählt die Geschichte eines 9-Jährigen, der alleine nach Österreich flüchtet. Es könnte nicht aktueller sein: Seit zehn Jahren gab es nicht mehr so viele Kinderflüchtlinge wie heute.Wofür brauche ich das Ganze? Wofür?“, fragt die Puppe. Sie sitzt auf einem nackten Bettgestell. Hinter ihr wird der Großvater in Schwarz-Weiß an die Wand projiziert, er zitiert Sprichwörter, und mahnt: "Wenn sie dich haben und alles eng wird und kalt und deine Gedanken nur noch so weit reichen wie ein Atemzug, dann brauchst du die Sprüche“.Den Großvater trifft die Puppe öfters
Wer nach neun Schuljahren keinen Abschluss hat, soll, so der jüngste Vorschlag von ÖGB-Präsident Foglar, noch ein zehntes Jahr anhängen müssen. Dadurch sollen jene, die jetzt zwischen Ausbildung und Arbeitsmarkt verloren gehen, eine Fristverlängerung bekommen, um ihren weiteren Weg auf Schiene zu bringen. In einem überholten Schulsystem wie dem unseren, wäre eine Verlängerung der Pflichtschulzeit - inklusive Strafzahlungen bei Schwänzen, natürlich - als Rezept gegen Bildungsarmut ähnlich brauchbar wie eine Grippe im Hochsommer.Um jungen Menschen eine echte Chance zu geben, braucht
Die duale Ausbildung wird in Österreich gerne als Erfolgsmodell gefeiert. Doch das System ist in die Jahre gekommen und schwächelt an vielen Stellen.Für Bercin ist der Termin beim Arbeitsmarktservice (AMS) für Jugendliche heute erfreulich: "Ich bin da, um mich abzumelden“, sagt sie stolz. Gestern hat die 18-Jährige ihren ersten Probetag erfolgreich absolviert, nächste Woche wird sie bereits zu arbeiten beginnen. "Als Reisebürokauffrau-Lehrling“, strahlt sie. "Damit geht ein Traum in Erfüllung.“So erleichtert wie Bercin sind nicht alle hier. Rund 8.000 Jugendliche suchen derzeit
Am meisten, das ist kein Geheimnis, wird zu Weihnachten gespendet. Wenn das Wetter kalt und das Mitgefühl groß ist, sind die Österreicher am spendabelsten. Doch Katastrophen halten sich nicht an den Kirchenkalender und saisonale Gnade hält keine Hilfsorganisation am Laufen. "Nur durch regelmäßige, übers Jahr verteilte Spenden und Mitgliedsbeiträge können wir unsere Hilfe umsetzen“, sagt Andrea Winter vom Roten Kreuz. Immer mehr Non-Profit-Organisationen bemühen sich deshalb auch im Sommer um Spenden.Die Caritas startet nächste Woche ihre August-Sammlung, die traditionell größte
Europa schickt immer mehr tschetschenische Flüchtlinge zurück, weil Russland offiziell als sicher gilt. Unter Familien in Österreich herrscht Angst. Jetzt schlagen Experten Alarm.Im Plastiklicht wirkt Yachita Abdualev fast wie eine Puppe. Aufrecht sitzt sie im Krankenhausflur, die Hände im Schoß gefaltet, die dunklen Haare zu einem langen Zopf geflochten. Groß und schlank und sehr zerbrechlich. Gleich wird der Neurologe kommen und den Befund mit ihr besprechen. In der Nacht kam sie ins Spital, ihr Kopfweh war unerträglich. Solche Schmerzen hat sie in letzter Zeit öfters, erzählt
Zwischen Ernst & Entertainment: Österreichs Parteienlandschaft wird bunter. Nicht alle Neo-Parteien haben Potenzial - geschweige denn ein Programm.Mir ist der Geduldsfaden mit den österreichischen Piraten gerissen“, ärgert sich Michel Reimon. Wer wenige Tage nach der ersten Bundesversammlung der jungen Partei im Internet schmökert, Twitter-Kommentare und Facebook-Postings liest, merkt: Grün-Politiker Reimon ist mit seiner Analyse nicht allein. Viele, die anfangs Sympathie für die Piraten hegten, auf frischen Wind in der politischen Reformenflaute hofften, sind ernüchtet. "Die Piraten
Zwischen unweiblicher Außenseiterin und politischem Pin-up-Girl: Frauen werden in der Politik immer noch als Fremdkörper wahrgenommen. Wenn sie es in die erste Reihe schaffen, werden sie härter beurteilt als ihre männlichen Kollegen.Ségòlene Royal setzte auf das Weibliche. Im letzten Wahlkampf um die französische Präsidentschaft kleidete sie sich feminin, präsentierte sich als Mutter, lächelte milde von den Wahlplakaten. In den Élysée-Palast brachte sie das nicht. Ihr wurde mangelnde Kompetenz unterstellt.Angela Merkel verzichtete im Wahlkampf auf die Betonung ihres Frau-Seins. Sie
1,5 Millionen Österreicher haben Migrationshintergrund, im Nationalrat sitzt nur eine. In der Politik ist Vielfalt mehr Rhetorik als Programm.In der Bezirkspolitik, erzählt Alev Korun, war ihre Herkunft fast nie ein Thema. Seit sie aber für die Grünen im Parlament sitzt, als erste Frau mit türkischen Wurzeln, als einzige Abgeordnete mit Migrationhintergrund überhaupt, ist das anders. "Und wie schaut’s in der Türkei aus?“, wird ihr bei Plenardebatten ins Wort gefallen. Mit "Ich würde mir wünschen, dass Sie Ihren Landsleuten die Leviten lesen“-Rufen wird sie unterbrochen, sie, die
Wie Engagement und Partizipation tatsächlich Dinge zum Besseren verändern können, zeigte sich letzte Woche eindrucksvoll auf Facebook. "Bitte ÖBB! Lasst bei dieser Kälte über Nacht die Bahnhöfe offen!“ appellierte eine Facebook-Gruppe an die Bundesbahn. Nach vier Stunden hatte die Initiative über 500 Unterstützer, nach 48 Stunden waren es mehr als 5000. Darauf reagierte die Bahn prompt und fand innerhalb weniger Stunden eine Lösung. Die ÖBB stellen seither in ganz Österreich warme Räume und beheizte Waggons zur Verfügung, in denen Obdachlose übernachten können. Und zwar so
Revoluzzer wollen sie keine sein, aber mit Kritik nicht länger sparen: Die Junge ÖVP fordert mehr Mut bei Reformen - und bleibt dabei trotz allem verhalten.In der Jungen Volkspartei, so scheint es, hat letzten April eine neue Zeitrechnung begonnen. Da wurde ihr Obmann Sebastian Kurz, damals 24, zum Integrationsstaatssekretär ernannt. Das Amt an sich hat zwar nichts mit seinem Job als Interessensvertreter der schwarzen Jugend zu tun, doch das einer von ihnen jüngstes Regierungsmitglied in ganz Europa wurde, bescherte den JVPlern einen wahren Höhenflug. "Sebastian Kurz ist die
Die neue Studieneingangsphase für Erstsemestrige ist eine große Hürde. Wer nicht besteht, ist auf Lebenszeit für das Studium gesperrt.Gestern ist Robert 24 geworden, aber gefeiert hat er nicht. Zu groß war die Aufregung, zu angespannt die Stimmung. Früh ins Bett zu gehen war ihm wichtiger als eine Party. Heute geht es für Robert um alles.Es ist Freitag, acht Uhr früh und am Wiener Juridicum herrscht nervöse Unruhe. Vor der Tür soll eine letzte Zigarette die Nerven beruhigen, vor den Toiletten will die Schlange nicht kürzer werden. Junge Mädchen liegen einander im Arm, Burschen
Das Sommersemester startet mit Ungereimtheiten: Weil die Regierung zu langsam reagiert, fallen die Studiengebühren vorerst aus, die entbehrliche Voranmeldung bleibt hingegen erhalten. Die Rektoren sind verärgert.Für alle, die im Sommersemester an einer österreichischen Universität ein neues Studium beginnen wollen, ist der Zug bereits abgefahren. Bis 31. Jänner mussten sich Studienanfänger für ihr Fach online anmelden. Und das, obwohl es keiner wollte.Die verpflichtende Voranmeldung wurde erst im vergangenen Wintersemester eingeführt. Sie sollte den Bedarf an den Universitäten besser
1938 wurde sie mit einem Kindertransport nach England geschickt. 70 Jahre später flüchtete er als 13-Jähriger nach Österreich. Ein Erfahrungsaustausch unter "Ankerkindern".
Die Aussicht auf höhere Gehälter und familienfreundlichere Arbeitsbedingungen locken auch Mediziner aus Österreichs Nachbarländern fort. Das führt zu einem Szenario, das Österreich noch bevorsteht: dem akuten Ärztemangel.
Wer aus der Haft entlassen wird, muss sich ein neues Leben aufbauen. Nicht alle bekommen dabei Unterstützung. Ein Besuch in einer Wohngemeinschaft."Solange niemand zum Bohren anfängt, geht’s ganz gut. Aber je enger die Beziehung, desto schwieriger wird’s“, sagt er. Die Frau, die er liebt, weiß zwar von dunklen Flecken in seiner Vergangenheit. Details will er ihr aber nicht erzählen: "Ich will ihr nicht antun, dass sie Probleme bekommt, wenn das herauskommt.“ Er ist 60 Jahre alt, hat ein freundliches Wesen. Der Name, den er sich aussucht, um in der FURCHE seine Geschichte zu
Bildungsministerin Claudia Schmied bekam für ihr Projekt, die Zentralmatura, bisher schlechte Noten. Jetzt soll eine Verordnung regulieren und eine Informationskampagne beruhigen.Ovid findet seine Geliebte wunderschön (A). Ovid glaubt, ohne seine Geliebte leben zu können (B). Ovid wünscht sich, seine Geliebte wäre weniger schön (C). Ovid hält sich trotz der Untreue seiner Geliebten für glücklich (D). - Welche der vier Antworten auf den Interpretationstext, Ovids Ars armatoria, zutrifft, darf weder das Publikum noch der Telefonjoker beantworten. Das müssen die Schüler alleine
Eine Million Menschen sind in Österreich von Armut betroffen, rund 37.000 sind obdachlos. Vor allem Frauen und junge Menschen sind gefährdet. Aber viele von ihnen bleiben unsichtbar.Der Obdachlose auf der Parkbank ist nur das offensichtlichste Symptom. Rund eine Million Menschen in Österreich sind arm oder laufen Gefahr, in Armut abzurutschen. Das sind immerhin zwölf Prozent der Bevölkerung. Sichtbar wird Armut aber oft erst an ihrem absoluten Tiefpunkt. Denn in Österreich arm sein heißt auch, sich verstecken zu müssen.Die unsichtbare ObdachlosigkeitInsgesamt leben 488.000
Sie leben am Rande der Gesellschaft, oft fehlt das Geld für das Allernötigste. Die Lage von alleinerziehenden Müttern ist dramatisch. Eine Betroffene erzählt.Er wollte Geschäfte in Nordafrika machen, edle Stoffe nach Österreich importieren, ein kleines Vermögen verdienen. Zumindest erzählte er ihr das. Dann wurde er am Flughafen in Marokko verhaftet. Seit zwei Jahren sitzt Natalias Mann nun im Gefängnis, und die 34-Jährige ist mit der vierjährigen Maria alleine.Natalia heißt nicht wirklich so, auch ihre Tochter hat einen anderen Namen. Aber die junge Frau versucht gerade, ein neues
Am Freitag begann die Arbeit im Untersuchungsausschuss, der sechs verschiedene Polit-Affären unter die Lupe nimmt. Die Diskussion darüber könnte stärkere Konsequenzen haben als der tatsächliche Ausgang.Auch der Bundespräsident spricht davon. In seiner Nationalfeiertags-Ansprache widmete Heinz Fischer ein knappes Drittel seiner Rede dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss. Er betonte dessen große Verantwortung für die politische Kultur in Österreich. Und er appellierte deutlich an die Parlamentarier, "den Untersuchungsausschuss nicht zu einem Instrument des gegenseitigen
Österreich ringt um Reformen im Bildungssystem. Wie stark die Gesellschaft von Investitionen vor dem ersten Schultag profitiert, zeigt eine Langzeitstudie.Zweieinhalb Stunden Gratis-Kindergarten am Tag, ein Mal pro Woche ein Hausbesuch der Pädagoginnen: Das Projekt, das Anfang der 60er Jahre in der Kleinstadt Ypsilanti in Michigan startete, war pädagogisch ambitioniert. Aber revolutionär schien es nicht. 58 Kinder aus benachteiligten, schwarzen Familien und armen Stadtvierteln durften zwei Jahre lang in die kostenlose "Perry Preschool“ gehen. Die Erzieherinnen waren akademisch
Nach 30 Jahren hat Ralph Arlyck den Sohn eines Hippie-Pärchens aus San Francisco wieder besucht - und ein authentisches Bild einer Generation geschaffen.In den 60er Jahren freundete sich Ralph Arlyck in San Francisco mit einer benachbarten Hippie-Familie an und drehte einen kontroversiellen Kurzfilm über deren vierjährigen Sohn Sean. Unbeschwert plauderte der bloßfüßige Bub übers Kiffen, Speed Freaks und den Kampf gegen die Polizei.Dreißig Jahre später besucht Arlyck Sean noch einmal mit seiner Kamera, um herauszufinden, was aus ihm geworden ist. Im Gegensatz zu vielen apokalyptischen
Kay Pollaks vielbeachteter Film "Wie im Himmel" erzählt von der Heimkehr eines Star-Dirigenten zu sich selbst.Es war der 28. Februar 1986, als der Film "Love me" in Schweden anlief - und Premierminister Olof Palme nach dem Kinobesuch ermordet wurde. Erschüttert von diesem Drama zog sich Regisseur Kay Pollak vollkommen zurück. Erst jetzt, nach knapp 20 Jahren, wagt er sich mit einem neuen Opus an die Öffentlichkeit. Wie Pollak wagt auch der Protagonist von "Wie im Himmel" einen Neustart: Der international renommierte Dirigent Daniel (Michael Nyqvist) beendet nach einem körperlichen
Wieder stolpert Bridget Jones von einem Fettnäpfchen ins nächste.Vor drei Jahren sprach Oscarpreisträgerin Renée Zellweger als pummelige Bridget Jones Millionen von Menschen aus dem Herzen. In "Schokolade zum Frühstück" konnte man miterleben, wie die unbeholfene Möchtegern-Journalistin ihrem tristen Single-Dasein ein Ende setzt und in Staranwalt Marc Darsey (Colin Firth) einen scheinbar perfekten Partner findet.Doch, wie man Bridget kennt, kann sie das Glück nicht lange halten. Und so gibt nun die Fortsetzung "Am Rande des Wahnsinns" all jenen eine Antwort, die sich gefragt haben, wie
Roger Michell wagt sich in "Die Mutter" an ein oft tabuisiertes Thema: Sex im Alter.Reife Damen erobern die britische Leinwand: Nachdem sich in "Calender Girls" Frauen in der Menopause für einen Nacktkalender auszogen, richtet "The Mother" den Blick auf die sexuelle Anziehungskraft zwischen einer 67-Jährigen und einem jungen Mann. Mit dem Drehbuch des Oscar-Nominierten Hanif Kureishi wagt sich Regisseur Roger Michell ("Notting Hill") an ein brisantes und oft tabuisiertes Thema.May (excellent verkörpert von Ann Reid) fühlt sich nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes noch zu jung, um auf ihr
Die Nachmittagsstille wird durch einen gellenden Schuss zerrissen. Der Bräutigam in spe ist tot und es gibt viel zu viele Verdächtige. Waren es die vielleicht gierige Tante Margot oder der verschlossene Vermögensverwalter Gunnar? Oder wäre vielleicht der Butler Fred zu solch einer Tat fähig? Anstatt die Lösung des Kriminalfalles Profis wie Derrick oder Matula zu überlassen, waren bei diesem Mord am Samstagabend die Zuschauer von ORF 2 bzw. ZDF gefragt.Im interaktiven Krimi Ein mörderisches Spiel konnte man vom Sofa aus per SMS oder Telefon den Mörder ermitteln, eine glückliche
Regisseur Claude Miller transformierte Anton Tschechows "Die Möwe" gekonnt in das Frankreich der Gegenwart.Alles an Tschechow ist modern. Seine Figuren sind universell und zeitgemäß", meinte Regisseur Claude Miller und erntete für seine freie Adaption von "Die Möwe" beim diesjährigen Festival in Cannes großes Lob. Er transformierte die Geschichte aus dem Literatur- und Theatermilieu des 19. Jahrhunderts ins Frankreich der Gegenwart: Inmitten der pittoresken Landschaft der Bretagne macht die bekannte Schauspielerin Mado (Nicole Garcia) gemeinsam mit ihrem Sohn Julien (Robinson Stévenin)
Erwachsen werden ist keine Kleinigkeit- wie Ulrike Schweigers Film "Twinni" beweist.Ein österreichischer Film ist drauf und dran, die Leinwand zu erobern. Die Zusammenarbeit von Produzent Helmut Grasser ("Hundstage", "Die Gottesanbeterin") und den Drehbuchautoren Ulrike Schweiger und Michael Tanczos (bekannt aus "Nordrand") verspricht Großes - und wird allen Erwartungen gerecht.Es ist Sommer im Jahr 1980. Die dreizehnjährige Jana (Diana Latzko) ist nach der Scheidung ihrer Eltern mit Mutter und Schwester zur Oma aufs Land gezogen. Schlimm genug, dass sie ihren Vater und Wien verlassen
"Fische essen Leichen - ich habe seit damals nie wieder Fisch gegessen." Auch nach Jahrzehnten sitzt der Schock noch tief. Die wenigen Überlebenden werden die Bilder des Grauens wohl nie vergessen.Am 30. Jänner 1945 sank das Passagierschiff "Wilhelm Gustloff", das über 5.000 Flüchtlinge aus Ostpreußen transportierte. Insgesamt waren etwa 6.600 Menschen an Bord, als Torpedos eines sowjetischen U-Bootes das ehemalige NS-Urlaubsschiff versenkten. Nur knapp 1.200 Menschen überlebten.Günter Grass verarbeitete den tragischen Stoff vergangenes Jahr in seiner Novelle "Im Krebsgang" (die Furche
E-Government, die Erledigung von Behördenwegen via PC und Internet, wird europaweit forciert. Österreich hat dabei Nachholbedarf.Vielen Österreichern wird mit Beginn des nächsten Jahres der Weg zum Finanzamt erspart bleiben - sollte das Projekt zeitgerecht umgesetzt werden: Die Abgabe der Steuererklärung soll da vom PC zu Hause übers Internet möglich sein. Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung entspricht dem Zeitgeist und hat einen prägnanten Namen: E-Government. Europaweit durch das Projekt e-europe koordiniert, ist es auch in Österreich ein erklärtes Vorhaben der noch
Die Kaisermühlner Nachbarschaftshilfe eröffnet diese Woche ihr Pflegehospiz. Die Idee, dass Menschen die letzten Monate in ihrem Grätzel verbringen können, ist vielversprechend.Edeltraud Gatterer war empört: "Dieses Gesetz verstößt gegen die Europäische Menschenrechtskonvention", entrüstete sich die ÖVP-Abgeordnete über das neue belgische Gesetz zur eingeschränkten Legalisierung der Sterbehilfe, das Montag vergangener Woche in Kraft getreten war. Tatsächlich ist die neue Regelung noch weiter gefasst als jene in den Niederlanden: Während dort aktive Sterbehilfe nur dann legal ist,