Zum 47. Mal fanden in Klagenfurt die Tage der deutschsprachigen Literatur statt, an deren Ende der Bachmannpreis verliehen wird: ein Spiegel nicht nur literarischer, sondern auch gesellschaftlicher Entwicklungen.
Mit „Kochen im falschen Jahrhundert“ entwirft Teresa Präauer eine kulinarische Entwicklungsgeschichte, in der sie beiläufig über Klasse schreibt, ohne sie großartig zu thematisieren.
Von 29. März bis 2. April finden zum 52. Mal die Rauriser Literaturtage statt. Den heurigen Literaturpreis erhält Marcus Fischer für seinen Anti-Heimatroman „Die Rotte“.
Mit Kim de l’Horizon hat nun die erste nichtbinäre Person den Deutschen Buchpreis gewonnen. Der autofiktionale Text „Blutbuch“ mit seiner assoziativ montierenden Form hat aber auch abseits polarisierender Debatten um Geschlechterrollen und Identität einiges zu bieten.
Transgender: Wie die Literatur aktuelle Debatten abbilden und mitformen kann, zeigt Torrey Peters’ Roman „Detransition, Baby“. Mit Humor und Selbstironie wird hier ein polarisierendes Thema unpädagogisch abgehandelt.
Der Debütroman der jungen Autorin Selene Mariani, erzählt in einer bildreichen und wohldosiert poetisch verdichteten Sprache von einer komplexen Frauenfreundschaft.
Wie sprechen Männer, wie Frauen über welche Literatur? Wem wird welche Kompetenz zugeschrieben? Studien und Publikationen untersuchen Auffälligkeiten in der Literaturkritik.
Die britische Schriftstellerin Bernardine Evaristo feiert in ihrem preisgekrönten Roman „Mädchen, Frau etc.“ Individualität, nicht Identitäten. Ihre Figuren passen in keine vorgefertigten Schablonen.
Raphaela Edelbauer erkundet in ihrem neuen Roman „Dave“ das Menschliche im Künstlichen und formt dabei aus philosophischen Ideen, Finten und Fakten ein großes Ganzes.
Hierzulande vor allem für ihre Gender-Forschung bekannt, hat Judith Butler nun ein neues hochaktuelles Werk vorgelegt: Sie entwirft eine Ethik der Gewaltlosigkeit.
Bei der diesjährigen, virtuell präsentierten Ausgabe des Bachmannpreises wurde die oft als verstaubt geltende Literatur auf Twitter zum sozialen Event, das zum Mitfiebern und Mitjubeln anregte.
Die 44. Tage der deutschsprachigen Literatur untermauerten eindrucksvoll die Bedeutung von Literatur. Der Schaukampf-Charakter des Bewerbs inszeniert das Lesen und Bewerten von Texten als weit entfernt von verstaubter Singulärtätigkeit.
Edna O’Brien hört in ihrem neuen Roman "Das Mädchen" den von der Terrormiliz Boko Haram entführten nigerianischen Schulmädchen zu und bietet ihnen auf empathische und respektvolle Weise eine Bühne.
Die türkische, in London lebende Schriftstellerin Elif Shafak
spiegelt in ihrem jüngsten Roman "Der Geruch des Paradieses" die
Zerrissenheit der Türkei im Leben dreier Frauen. Aus verschiedenen
Positionen webt sie eine Geschichte mit lebendigen Figuren.
Das Leben in Momentaufnahmen, in Gedanken und Gefühlszuständen zu beschreiben, war ihr literarisches Konzept. Virginia Woolf, rastlose Schriftstellerin und begnadete Essayistin, nahm sich vor 75 Jahren das Leben. Sie hinterließ Meisterwerke der Weltliteratur.