Die Parallele zwischen den Motiven der gegenwärtigen Spaltung und denen jenes durch Mussolinis „Interventionismus“ 1915 herbeigeführten ersten Schismas im Lager der italienischen Linken ist ja überhaupt verblüffend.Dazu kommt ein weiterer, nicht unwesentlicher Faktor. Die Emilia war nach dem Waffenstillstand vom September 1943 und besonders im letzten Kriegsjahr al unmittelbares' Hinterland der „Gothenlinie“ der Schauplatz des härtesten Partisanenkampfes. Beide ausgetretenen Abgeordneten und die Mehrzahl ihrer Anhänger haben in der Partisanenbewegung — in der doch ebenfalls der
Rom, im NovemberDie Erde Italiens ist besät mit Soldatengräbern und Soldatenfriedhöfen aus dem letzten großen Weltringen. Die weitaus überwiegende Mehrheit der ausländischen Soldatenfriedhöfe sind deutsche Friedhöfe aus dem zweiten Weltkrieg. Allein in Sizilien sind es achtzehn, auf Sardinien sieben, in Rom und Umgebung sechzehn und um Bologna gar vierundvierzig. Am römischen Friedhof von Tor di Quinto liegen 5097, auf dem von Pomezia 6490 Soldaten begraben. Von den Alliierten haben die Engländer in Italien sechsunddreißig, die Polen vier, die Franzosen drei, die Amerikaner zwei
„Keine Kolonien — kein Ball“, sagte der römische Hocharistokrat, als man ihn fragte, ob er nicht zu Ehren der englischen Prinzessin Margaret eine Tanzunterhaltung veranstalten wolle.Die Italiener mögen nach persönlicher Veranlagung und regionaler Eigenart, nach Herkunft, Erziehung, Vermögen, Bildung und politischer Überzeugung noch so verschieden sein — in dem Verlangen nach der Rückgabe ihrer Kolonien sind sie alle einig. Das „Mal d’Africa“, das eigenartige Heimweh nach dem Land südlich des Mittelmeers — durchaus vergleichbar der Italiensehnsucht der Nordländer —,
Mailand, Anfang OktoberAn den Hauswänden vergilben unter den Strahlen der südlichen Sonne allmählich die Kampfparolen der Aprilwahlen zusammen mit den Plakaten, die im Juli nach dem Togliatti-Attentat zum Generalstreik aufriefen. Aber der Kampf ist noch nicht zu Ende und manche neue Ankündigung von lokalen Parteiveranstaltungen und Gewerkschaftskundgebungen zeigt, daß die Opposition keineswegs müßig ist. Nachdem die beiden ersten Runden eindeutig zugunsten der Regierung ausgegangen sind und weder die Waffe der Volksfrontpolitik noch die des Generalstreiks den Kommunisten zur