Bei der Lektüre kritischer Besprechungen von Opern-abenden fallen einem gelegentlich die Redewendungen „ ... als wir noch ein festes Ensemble hatten...“ oder ähnliche Äußerungen auf. Das ereignet sich nicht nur in Wien nach einer beliebigen italienischen Opernwiedergabe, auch in Paris nach einer verpatzten „Cosi-fan-tutte“-Einstudie-rung und in Brüssel, wo, seit man das altberühmte theätre Royal de la Monnaie in Nationaloper umgetauft'hat,der Spielplan vielfach von ausländischen Truppen bestritten wird. — Der bedauernde Ausruf erfolgt überall dort, wo man einst ein
In den letzten Jahren ist es an einigen Bühnen des deutschen Sprachraumes üblich geworden, die auf italienische und französische Texte komponierten Opern in der betreffenden Fremdsprache zur Aufführung zu bringen. So waren an der Wiener Staatsoper in der Spielzeit 1962/63 fünfundfünfzig Prozent aller Aufführungen fremdsprachig. Es ist dies ein außerordentlich hoher Prozentsatz angesichts eines Publikums, von dem bestenfalls fünf bis zehn Prozent diese Fremdsprachen so beherrschen, daß sie den Bühnentext miterleben können.Sicherlich liegt beste Absicht vor, man will mit der