In den zwei Flüchtlingslagern Bad Kreuzen und Thalham bei St. Georgen im Attergau und in den ihnen zugeordneten 80 Gasthöfen leben seit drei Jahren durchschnitt-lich konstant 4.800 Asylwerber. Aufgrund der zwischen dem Innen-minister und den Landesregierungen vereinbarten Quotenregelung sollte Oberösterreich 17,05 Prozent der Asylwerber beherbergen. Mit 25,16 Prozent liegt Oberösterreich über dem "Soll".Demgegenüber wuchs die Zahl der in Oberösterreich beschäftigten ausländischen Arbeitnehmer im gleichen Zeitraum um zirka 140 Prozent, einerseits durch die Asyl-werber, die im Gegensatz
Freizügigkeit für Güter und Arbeitskraft ist die Parole der EG. Die restriktive Ausländerpolitik in Österreich und anderen Ländern steht dazu im Widerspruch. Ein Appell zur Neuorientierung.
Seit 45 Jahren ist das Bundesland Oberösterreich, dank seiner geographischen Lage und der politischen Gegebenheiten in der Nachkriegszeit (östlichstes Bundesland unter nicht russischer Besatzung), jenes Bundesland, wo sich die Flüchtlinge niederlassen und eine zweite Heimat finden konnten.In der Tat: Ganze Stadtteile in den Großstädten Linz (Neue Heimat, Kleinmünchen), Wels (Lichtenegg) und Steyr (Tabor, Resthof) und erhebliche Siedlungen in den Städten: Ried, Braunau, Vöckla-bruck, Stadl Paura, Traun, St. Martin, Haid, Marchtrenk, Hörsching, Langholzfeld und Enns wurden in den
Nach monatelangem Bangen und Streiten zeichnet sich eine günstige Lösung der Asylantenfrage in Österreich ab. Was hartnäckige Korrespondenz und Verhandlungen mit den höchsten Regierungsstellen nicht zu erreichen vermochten, wurde durch die sprichwörtliche österreichische Volksseele herbeigeführt.Angesichts dieser Stimmimg in der österreichischen Bevölkerung konnten sich auch die höchsten Regierungsstellen nicht verschließen: Vor wenigen Tagen zog der Innenminister die Verordnung zurück, Asylanten, deren Berufungsverfahren noch im Gange ist, aus der Bundesbetreuung zu entlassen.
In einer Schnellaktion wurden bis Ende Juli 3.000 ungarische Flüchtlinge aus den Lagern entlassen. Jetzt sind 5.000 Polen dran. Maßnahme eines Staates in Wohlfahrtsangst?