Neben der Frage der Frauenordination stellt das in der Enzyklika
"Humanae vitae" formulierte Verbot "künstlicher" Verhütungsmethoden
einen Konfliktstoff dar, an dem die Kirche auf Dauer nicht vorbei
kann. Es bleibt aber Hoffnung. Anmerkungen eines Zeitzeugen von 1968.
Was Franz König, der vor zehn Jahren verstorbene Alterzbischof von Wien, und Franziskus, seit einem Jahr Bischof von Rom, gemein haben."Gott hat lebendige Menschen, nicht Strukturen erschaffen. Daher geht es letztlich immer um den Menschen“ - so Kardinal Franz König in seinem posthum veröffentlichten Buch "Offen für Gott - offen für die Welt“. Beides, das Zitat und der Buchtitel, klingen wie ein Vermächtnis. Maßgeblich geprägt durch das Konzil, hat er sein Leben dafür eingesetzt, dass die Kirche auf der Grundlage solcher Leitsätze das Evangelium von Jesus Christus verkündet. Sie
In einer Frage wie jener von Scheidung und Wiederverheiratung sollte sich die katholische Kirche an Jesus und nicht an unumstößlichen Geboten orientieren.Jesus von Nazaret hat seine Verkündigung auf zwei Grundprinzipien aufgebaut: Das Erste ist die Zusage der Liebe Gottes an die Menschen; an alle Menschen ohne jedweden Unterschied - entscheidend nur die Absicht und die Bereitschaft, sich unter diese Einladung und diesen Anspruch einer Gottesbeziehung stellen zu wollen. Das zweite Grundprinzip der Verkündigung Jesu von Nazaret ist seine Kompromisslosigkeit: ohne Abstriche ausgerichtet auf
Die Frage nach dem Willen Gottes ist ein Grundanliegen schon des jüdischen, dann auch des christlichen Glaubens. Sie ist nicht einfach zu beantworten, nicht mit Ja oder Nein zu entscheiden. Das Anliegen ist sehr komplex, und es ist ernst. So ist es verständlich, daß angesichts des Delegiertentags in Salzburg, auch angesichts des vorweg in Rom erhobenen Zeigefingers, so manchen österreichischen Bischof die Frage plagt, ob denn das alles nach dem Willen Gottes sei.Die Antwort darauf ist nicht einfach im Hinweis auf katholische Lehre und Tradition zu finden. Ich möchte auch vorschlagen, den
Die Delegiertenversammlung in Salzburg ist vorbei. Die Ergebnisse sind bemerkenswert, die Abstimmungsresultate auch. Probleme wurden tatsächlich thematisiert, auch heiße Eisen, und das Gespräch soll weitergehen.Diese Woche ist Bischofskonferenz, und hier fallen die Entscheidungen. Was geschieht mit den Voten, mit den 70 bis 80 Prozent der Delegiertenmeinung, die sich klar für einen bestimmten, einen neuen Weg der Kirche in Österreich ausgesprochen hat? Wiederum sind die Bischöfe am Ball, ihre Entscheidungen werden wegweisend sein, so oder so.Während ich dies schreibe, hoffe ich. Die
So heißt es im neuen Buch des Vorsitzenden der österreichischen Bischofskonferenz, des Wiener Erzbischofs Kardinal Schönborn.Eine bemerkenswerte Formel, und wahr zugleich: Nicht nur aus pragmatisch-soziologischer Sicht - ist doch die Kirche eine Gemeinschaft von Menschen, die den Glauben an Jesus Christus als den auferstandenen und erhöhten Herrn miteinander teilen -, sondern auch aus theologischer. Kirche kann sich nur dann nach ihrem Stifter Jesus Christus benennen, wenn sie den Menschen in die Mitte ihres Weges rückt und mit ihm unterwegs bleibt.Ein programmatischer Satz auch,
Am 16. Oktober 1978 hat der gegenwärtige Bischof von Rom seine Aufgabe übernommen. Die Ausübung dieses Dienstes nach 20 Jahren zu ermessen, wäre in so kurzen Zeilen unfair. Über den Dienst selbst nachzudenken, legt sich eher nahe.Da ist der Bestellungsmodus. Die Aufgabe gilt als welt- und kirchenweit. So ist es sinnvoll, daß die Kardinäle hier als Repräsentanten der katholischen Weltkirche, als Vertreter (wo bleiben die Vertreterinnen?!) der Betroffenen sozusagen, zur Wahl schreiten. Der Vorgang hat im Kern auch eine biblische Wurzel; gut so. Warum freilich das Prinzip einer solchen
Man ist oft versucht, sich über markante Formulierungen zu freuen, darüber vielleicht auch zustimmend zu lachen, mit etwas Bewunderung über die Kunst des Formulierens, und dann zur Tagesordnung überzugehen. Dabei enthalten gerade solche Wendungen mehr Zündstoff und einen dringenderen Handlungsimperativ als unmittelbar wahrgenommen, ja vielleicht auch mehr als dem einen oder der anderen lieb ist.Testfall dazu: Der Besuch des Bischofs von Rom in Österreich - und daraus nur drei Beispiele: * "Tretet nicht aus, sondern auf!" Die Ambivalenz der Rede ist gar nicht zu verkennen. Was war damit
In diesen Tagen habe ich an einer Hochzeitsfeier teilgenommen. Die Kirche war weniger als auch schon erlebt mit aufwendigem Blumenschmuck versehen, umso auffallender waren andere Elemente dieser Feier.Da wurde getanzt, gelacht, gewunken und gesungen, und zwar ungezwungen und nicht gekünstelt aufgesetzt. Vor dem Gottesdienst war es nicht drückend still in der Kirche, sondern Menschen begrüßten einander, man sah das eine oder andere Lächeln, da und dort eine Umarmung. Die Liturgie dauerte zwei Stunden und wurde doch niemandem lange, weil jede und jeder mit Kopf und Herz dabeisein konnte, es
Eine Gymnasialklasse im Erfurter Dom: Der Führer erklärt die Kunstschätze der Kirche, kommt auf die kultur- und geistesgeschichtliche Bedeutung des Ortes zu sprechen, gibt zum Abschluß der Führung den Jugendlichen noch die Gelegenheit, Fragen zu stellen.Einer der Jugendlichen ergreift diese Möglichkeit. "Da gibt es an verschiedenen Stellen in der Kirche diese gekreuzten Balken mit einer Figur darauf - wer ist das eigentlich?"So geschehen kurz vor der Wende, für mich seit damals Inbegriff einer areligiösen Erziehungspolitik und zugleich einer kulturellen Verarmung.Aber wir müssen mit
Unter Berufung auf die "Hauptaufgabe" des Bischofs von Rom, "die Brüder [und wohl auch die Schwestern] im Glauben zu stärken (vgl. Lk 22,32)" veröffentlichte der Heilige Stuhl am 29. Juni ein Dokument mit dem Titel "Ad tuendam fidem" ("Zur Verteidigung/Bewahrung des Glaubens"). Darin werden in Ergänzung zum Glaubensbekenntnis drei Absätze über die Annahme jener Glaubenswahrheiten eingefordert, "die die Kirche unter der Führung des Heiligen Geistes ... im Lauf der Jahrhunderte erforscht hat und immer wieder erforschen muß."Das Dokument enthält auch eine entsprechende Ergänzung des
Nicht nur hohe Berge und die Lage an einem großen Fluß verbinden die Stadt am Inn und jene am Rhein. Beide Städte haben in jüngster Zeit einen neuen Bischof erhalten, und in beiden Fällen bietet nicht die Person, sondern die Vorgangsweise Anlaß zu kritischem Interesse.Man erinnert sich: Obwohl entsprechende Vorschläge seitens der Ortskirche vorlagen, wurde in Innsbruck ein Mann zum Bischof ernannt, der zur Diözese bislang keine Beziehung hatte. Daß diese Personalentscheidung gut herauskam, darf nicht als Entschuldigung dafür gelten, daß die Ortskirche dabei gänzlich übergangen
Der äußere Rahmen hat sich zwar geändert, die oft distanzierte Faszination nicht. Es werden keine Kathedralen mehr mit Firmlingen gefüllt, auch Mitra und Stab sind seltener geworden. Firmung in der Pfarrgemeinde oder im Dekanatshauptort sind nicht mehr die Ausnahme, sondern der Regelfall. Geblieben ist die Schwierigkeit, vom Heiligen Geist zu sprechen und den vorwiegend jungen Menschen, die gefirmt werden, auch zu erklären, was da geschieht; denn spüren wird man in den meisten Fällen ja nichts, und sehen schon gar nicht. Das gilt wohl auch für jedes Firmalter.Zwei Abschnitte aus der
Am 15. Mai 1955 wurde der Österreichische Staatsvertrag unterzeichnet. Österreich war wieder frei, ein zähes und geduldiges Ringen hatte zum Erfolg geführt. Ein halbes Jahr später gehörten die "Vier im Jeep" der Vergangenheit an. Niemand ahnte noch recht, was alles kommen werde. Ein Jahr später probte Ungarn den Aufstand gegen die Sowjetmacht. Wirtschaftlicher Aufschwung, UNO-Beitritt, Integrationspolitik, aktive Umsetzung der übernommenen Neutralität - wer von jenen, die sie heute flott zerreden, hat wirklich ihre Anfänge studiert? - ein Frühling in Prag, ein Winter in Polen, dabei
In den Tagen und Wochen nach dem ersten Osterfest muß in Jerusalem viel passiert sein. Ja: Jesus, der tot war, der lebt - aber das mußte sich erst einmal durchsetzen. Da lesen wir von verschlossenen Türen, von Angst und Furcht, von Zweifel und auch davon, daß der Auferstandene den Unglauben der Jünger tadelt. Das jüdische Pfingstfest kann als ein entscheidendes Datum für eine erste Konsolidierung gelten, Kirche beginnt dann zu entstehen. "Ein Herz und eine Seele" schreibt Lukas, wobei sich Zurückblicken und Wunschdenken wohl die Hand reichen.Auch nach diesem Osterfest hört man
Ostern - das Fest des Lebens: Jesus von Nazaret blieb nicht im Tod - er, der gekreuzigt worden war -, weil unser Gott ein Gott des Lebens ist. Das ist der Grundinhalt unseres christlichen Glaubens, und Ostern ist der Prüfstein dafür. Aber: Kann man einen Tod feiern? Darin spiegelt sich die Problematik und die Chance zugleich: Nur wer - verkürzend! - ausschließlich den Tod im Blick hat, wird dies verneinen müssen. Das Ostergeschehen aber umfaßt beides in untrennbarer Einheit: den Tod Jesu und sein neues Leben.Darum: Ostern - das Fest der Hoffnung: In der neuen Lebensfülle Jesu Christi
So beginnt eines der zahlreichen Gleichnisse Jesu, welche uns die Evangelien überliefern.Was mich an diesem Beispiel so fasziniert, ist die allgemein menschliche Klugheit, die daraus spricht, eine Lebensweisheit, die einfach zutrifft."... setzt er sich dann nicht zuerst hin und rechnet, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben reichen?" Denn andernfalls ist ihm der Spott aller sicher: "Der da hat einen Bau begonnen und konnte ihn nicht zu Ende führen."Diese Geschichte spiegelt viel Lebenserfahrung. Sie hat zunächst nichts mit Inhalten, mit Positionen zu tun; was sie ausdrückt, das gilt. Sie
Mit großer Eindeutigkeit hat die Deutsche Bischofskonferenz dem Wunsch des Papstes entsprochen. Die Praxis der kirchlichen Beratungsstellen wird sich ändern, ein neuer Modus soll (und muß) gefunden werden.Es ist bemerkenswert, daß der Bischof von Rom seine Entscheidung als "eindringliches Bitten" vorlegt, in der Absicht, seine Brüder zu stärken. Grundmotivation dafür ist die Sorge um die "Zweideutigkeit, welche die Klarheit und Entschiedenheit des Zeugnisses der Kirche ... verdunkelt".Man erinnere sich: Mit dieser Begründung hat die Glaubenskongregation im Herbst 1994 auch die
Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit." So heißt es im biblischen Buch Kohelet (Kap. 3). Der Verfasser - er schreibt im 3. Jh. v. Chr. — entfaltet diesen Grundsatz auf das ganze Leben und auf alle Lebensbereiche und Lebens-phasen in all ihren Gegensätzlichkeiten: „... eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen ..., eine Zeit für den Krieg und eine Zeh für den Frieden ..."Der Abschnitt, der den Schriften der Lebensweisheit des Volkes Israel in der hellenistischen Zeit zugeordnet wird, läßt sich unschwer aktualisieren und
Es war schon eindrücklich: Mon tag, 1. Dezember 1997, 9.30 Uhr, Jesuitenkirche Luzern: Während die Schweizer Bischofskonferenz im französischsprachigen Landesteil ihre Beratung begann, versam melten sich Menschen zu stillem Gebet, mit brennenden (Tauf-)Kerze'n als Zeichen ihrer christlichen Berufung, organisiert von den Gemeindeleiterinnen und Gemeindeleitern des Dekanates Solothurn, St. Gallen, Chur, sowie in Zürich, Basel und am Tagungsort der Bischöfe. 15 Minuten Stille, ein Segensgebet, dann Teilen, Mit-Teilen von Betroffenheit auf dem Platz vor der Kirche.Einen Tag später. Die
In diesem Jahr wurde vielfach darauf hingewiesen: Franz Schubert hat in all seinen Kompositionen zum Credo der Messe mindestens den einen Glaubenssatz unterschlagen, der von der „einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche” spricht. Wie geht es uns heute mit dieser Formulierung? - Wohl gemerkt: Angesprochen sind alle, quer durch die christlichen Konfessionen, stammt diese Aussage doch aus dem 4. Jahrhundert, aus einer Zeit vor allen Spaltungen also. Von alters her hat man mit diesen vier Charakteristika die KircheJesu Christi umschrieben. Eins und katholisch, -
Vor wenigen Tagen hat der Bischof von Chur, Wolfgang Haas, drei neue Bischofsvikare ernannt, weitgehend Männer seiner Couleur - so hat es den Anschein. Das wäre weiter weder überraschend noch tragisch, würde damit nicht im Bischofsrat dieses Bistums das Mehrheitsverhältnis eindeutig zugunsten einer Richtung gekippt und würden so nicht die beiden Weihbischöfe ausmanövriert. Die Proteste ließen nicht auf sich warten, es herrscht also wieder Aufregung im Bistum Chur. Aber wen kümmert's? Den Bischof von Chur sicher nicht.Der neue Bischof von Innsbruck wird noch eine Weile damit zu
Der Apostel Paulus verwendet in seinen Briefen verschiedene Ehrentitel für seine Gemeinden. Einer davon heißt: „Berufene Heilige”, ein anderer „Geheiligte in Christus Jesus”. Eigenartig, daß Paulus diese Bezeichnung allen Gemeindemitgliedern zuerkennt! Bei näherer Erforschung des Hintergrunds werden zwei Elemente dieser Bezeichnung deutlich: Sie ist zum einen keine paulinische Erfindung, sondern geht zurück auf alte jüdische Tradition: Schon im Buch Levi-tikus ist zu lesen, daß die zum Gottesdienst versammelte Volksgemeinschaft eine heilige Versammlung vor Gott darstellt (vgl.
Unlängst in einer Tischgesellschaft: In die angeregte Unterhaltung fällt der Satz: „Wenn jeder für sich schaut, ist für alle gesorgt.” Kurze, verwirrende Stille, dann engagiertes Gespräch für und wider. Geht die Rechnung auf, ist es nur ein Slogan oder tatsächlich eine Lebensauffassung? Bis eine Dame am Tisch die Gegenthese formuliert: „Wenn jeder für einen anderen schaut, ist für alle gesorgt.”Jeder für sich; Je enger in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit der Gürtel wird, umso öfter ist dieseHaltung anzutreffen. In manchen politischen Lagern kursiert sie deutlich
Die Frage wäre gar nicht einfach zu beantworten: Was ist authentisches Christentum? Oder: Wie muß ein Mensch leben, um wirklich christlich zu sein? Nehmen wir einmal in Kauf, daß solch rezepthafte Fragen am Kern vorbeigehen, daß es keine allgemeingültigen Ant-. wortformeln geben kann, weil Jesus von Nazaret kein Fließbandprodukt angepriesen hat. Bleiben wir dabei: Was ist authentisches Christentum?Die Antworten können zwar mit verschiedenen Akzentuierungen gegeben werden, in den Grundlinien müssen sie alle übereinstimmen, wollen sie sich am Evangelium messen lassen. Die Grundlinien
Ein neues Weltjugendtreffen -nach Denver, Manila und zuvor anderen. Eine neue Reise des Bischofs von Rom - nach wie vielen anderen, vor welchen geplanten? Eine religiöse Großveranstaltung, die Hoffnungen weckt, Aktivität und Aktionismus mobilisiert. - Mit gemischten Gefühlen blicke ich nach Paris, und verschiedenartige Fragen beschäftigen mich dabei.Ja, da ist das Engagement der vielen jungen Menschen. Das Gemeinschaftserlebnis ist nicht zu unterschätzen, das Teilen und Mitteilen, das gemeinsame Hinhören. Das verbindet, das stärkt und gibt Rückhalt. Hoffentlich ist die Kraft des
Gott schenke uns gedeihliches Wetter, er halte Blitz, Hagel und Unheil von uns fern ...” Der althergebrachte Wettersegen hat in diesem Sommer mehr Bedeutung erhalten als schon seit langem. Und eines ist gewiß: Für die Ferienregenversicherungen wird es eine teure Saison werden - und nicht nur für sie, denn die Wasserschäden gehen in die Millionen.Schon regen sich die Unheilspropheten: Dies sei schuld oder eher jenes, daß sich das Klima global verschiebe. Ob da eine neue Sintflut imKommen wäre? Zumindest hilft dieser Sommer, die biblische Erzählung etwas besser zu verstehen, und manche
Am 1. August 1291 soll es gewesen sein, daß sich die Vertreter von Schwyz, Uri und den Waldstätten auf der Rütliwiese getroffen haben - so weiß es die Schweiz seit Schillers „Wilhelm Teil”, und seither brennen an jedem 1. August (eindrucksvoll) die Höhen-feuer.Ja, es ist durchaus gut sein bei unseren westlichen Nachbarn, mit etwas Nachdenklichkeit und etwas Lächeln zugleich.Röse Zungen behaupten, der Nationalfeiertag wäre mit Absicht in den Sommer gelegt worden: Viele sind da ohnehin in den Ferien, und jene, die doch zu Hause sind, haben nur halbtags frei... Denn genau und
Die Zweite Europäische Ökumenische Versammlung in Graz hatte verschiedene Gesichter. Für den Betrachter von außen hat sie anhand der Medienberichterstattung vielgestaltige Eindrücke hinterlassen. Auch was Teilnehmende erzählen, fügt sich nur schwerlich zu einem übereinstimmenden Bild, und wenn schon, so kaum zu einem harmonischen.Gerade diese Perspektive von außen ist hier aber bestimmend, denn sie ist jene, welche der Großteil der Menschen in Europa mitbekommt - vorausgesetzt, sie schenkten der Versammlung überhaupt Beachtung.Natürlich: Da sind glückliche Bilder und positiv
Der 29. Juni war zwar nie ein gebotener Feiertag, dennoch gehört das Fest der zwei Apostel zu den wichtigsten Gedenktagen im Kirchenjahr. Beide Pioniere der frühen Christenheit werden an einem Tag gefeiert, ihre Gewichtung ist allerdings verschieden geblieben.Das beginnt schon in der Liturgie. Am Fest Peter und Paul hören wir von der Vollmachtsübertragung an Petrus (Mt 16,19). Daß die gleiche Übertragung bei Matthäus auch im Plural steht (18,18), davon ist nicht die Bede - ebensowenig ist im katholischen Bewußtsein verankert, daß Paulus gegenüber seinen Gemeinden eine vergleichbare
Die Europäischen Kirchen sind herausgefordert. In wenigen Tagen treffen sich in Graz Delegierte und Engagierte aus ganz Europa. Zum Thema „Versöhnung” kann man viel reden; entscheidend ist auch hier das Tun.Von Graz werden - das kann man angesichts der Vorarbeiten schon sagen - viele Impulse ausgehen, und darin wird diese zweite der ersten Ökumenischen Versammlung nicht nachstehen. Geleistet kann dies aber nicht nur vor Ort werden, sondern im Umfeld von Graz. Denn herausgefordert sind nicht nur die Kirchen, herausgefordert sind wir alle. Versöhnung beginnt dort, wo ich im anderen
Umbrüche in der Seelsorge sind absehbar.” So lese ich in einer kirchlichen Monatszeitung unter Hinweis auf die Tatsache, daß sich in Österreich die Zahl der Kandidaten für den priesterlichen Dienst innerhalb von zehn Jahren beinahe halbiert hat (1986: 398; 1996: 209).Ja, Umbrüche sind tatsächlich absehbar; die Entwicklung auf dem Personalsektor der katholischen Kirche zeigt seit mehr als einem Jahrzehnt eine kontinuierliche Bichtung. Mit der Feststellung dieser Entwicklung, auch mit Löcherstopfen von außen wird man dieser Situation aber ebensowenig gerecht wie allein mit der
Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen, es grünten und blühten Feld und Wald..." So sah Goethe in seiner Fabelerzählung „Beineke Fuchs" das Fest 50 Tage nach Ostern, an dem nach der Darstellung der Apostelgeschichte die Urgemeinde in Jerusalem mit Gottes Geist erfüllt wurde. Ein Frühlingsfest also, an dem alles grünt und blüht, weil Gottes Geist neues Wachstum gibt - ganz so einfach wird es doch nicht gemeint sein, und es empfiehlt sich, etwas genauer hinzusehen, um da und dort den Heiligen vom unheiligen Geist trennen zu können. In Kirche, Staat und Gesellschaft
Ja, das gibt es tatsächlich: Ein Kirchenfrauenkabarett. Zum dritten Mal haben sich in diesem Frühjahr acht Frauen aus der Diözese Feldkirch zusammengetan, um Kabarett zur (katholischen) Kirche zu spielen. Ob das geht? Die Frauen erbringen den Beweis, daß es möglich ist, Tun und Lassen der Kirche in unserem Land mit hintergründigem Humor und spitzer Zunge zu besprechen. An mehreren Abenden haben sie im Bildungshaus Bat-schuns gespielt, Zusatzvorstellungen wurden durch die Nachfrage erforderlich. Angesichts des dabei Gesagten und Gespielten drängt sich die Frage nach der Notwendigkeit
Diesmal hat der Bischof von Basel, Kurt Koch, die Sympathie der Medien nicht auf seiner Seite, und auch die Menschen in seiner Diözese sind geteilter Meinung: Der Bischof, selbst akademischer Lehrer, hat dem emeritierten Alttestamentler von Luzern und dann Tübingen, Herbert Haag, vorgehalten, mit seinen Thesen zum Amtsverständnis nicht (mehr) auf katholischem Fundament zu stehen.Für Haag ist dies nach dem „Abschied vom Teufel", von der gängigen katholischen Sexuallehre und der biblischen Eheauffassung nicht der erste Schritt dieser Art; für Koch ist es die erste derartige
Die Erzählung vom ungläubigen Thomas ist eine der populärsten in den Evangelien. Vielleicht deshalb, weil er uns in seiner Grundhaltung so sympathisch ist. Seine Bedingungen entsprechen dem, was wir selbst angesichts der Botschaft von Ostern denken mögen: „Wenn ich nicht..., und wenn ich nicht, dann glaube ich nicht.” Das scheint ein Weg des Zugangs, im ursprünglichen Sinn des Wortes eine Methode, aber sie ist nicht zielführend. Denn nur scheinbar geht der Auferstandene auf die Konditionen des Thomas ein. Letztlich gilt sein Wort: „Selig, die als Nicht-Sehende zum Glauben kommen”
Das strategische Rezept ist bekannt: Man treibe einen Keil in eine Gemeinschaft oder in ein Gremium, spalte damit die Konsensfähigkeit und damit die Durchschlagskraft des Handelns, um so die Einflußnahme von außen zu erleichtern. Das Prinzip kennt zahlreiche Anwendungsbeispiele durch die Jahrhunderte. Es erfreut sich der Re-liebtheit, erlaubt es doch ein unauffälliges, auf den ersten Rlick auch unverdächtiges Vorgehen, und ist es frei von (Rrachial-)Gewalt. In den vergangenen 15 Jahren wurde es mit Erfolg von der römisch-katholischen Kirchenleitung angewendet. Zahlreiche
Vermutlich kennen Sie beides: - den Güterweg, der gerade so breit ist, wie es ein Traktor braucht. Eine Spurbreite muß genügen, zum Schutz da und dort vielleicht ein Zaun, möglichst kein Gegenverkehr, und Überholen - nein: Überholen ist nicht möglich, denn es gibt ja nur eine einzige Spur. Hintereinander herfahren - so heißt die Devise. Wer den schmalen Weg verläßt, kommt zu Schaden, es sei denn, daß er durch Berghang und Zaun vor dem Ärgsten bewahrt wird. Aber auch die Begegnung mit diesen Abgrenzungen ist schmerzlich genug. - die Autobahn: zwei-, drei- und mehrspurig erlaubt sie
Von Herrschern in früherer Zeit wird berichtet, sie hätten sich an ihrem Hof Narren gehalten. Diese dienten der Belustigung der Hofgesellschaft, und es wurde mit ihnen viel böser Spott getrieben. Mancher dieser Narren war offensichtlich aber nicht so dumm, wie es den Anschein haben sollte. Besonders in der dichterischen Aufarbeitung der höfischen Epoche erhält der Hofnarr eine bedeutsame zusätzliche Funktion. Weil er ein Narr ist, darf er Unliebsames, aber dafür Wahres, jederzeit sagen - gebeten oder unge-beten, gelegen oder ungelegen, mit Ehrfurcht vor dem Herrscher oder besser ohne
Wer sich in den letzten sechs Jahrzehnten im kirchlichen Umfeld des Stephansplatzes bewegt, wer sich hierzulande je mit kirchlicher (und theologischer) Erwachsenenbildung auseinandergesetzt hat, wer bewußt in der katholischen Kirche Österreichs lebt, der hat sie gekannt: Margarete Schmid -eine Vor-Denkerin und Vor-Gehe-rin, eine initiative Pionierin, eine Maß-geblicheChristinunserer Zeit.Sie war eine starke Frau. Das mußte sie sein, wollte sie sich in dieser Kirche zu ihrer Zeit behaupten. Manch ein Bischof, manch ein akademischer Lehrer, überhaupt so manche haben das zu spüren bekommen.
Zum Jahreswechsel sind Bilanzen üblich. Menschlich ist dabei, das Erreichte in den Vordergrund zu stellen und aufzuzeigen, was gelungen ist. Was im Wirtschaftsleben und in der Politik als Taktik gelten mag, wird dann im persönlichen Leben zur Versuchung. Nicht nur das Gleichnis vom Pharisäer und vom Zöllner veranschaulichen dies mit aller Deutlichkeit (vgl. Lk 18).Aber wir wissen auch: Nur die selbstkritische Bilanz des Zöllners wurde von Jesus akzeptiert - jenes Zöllners, der aufgrund seines Rückblickes nur eines auszudrücken vermag: sein Vertrauen in Gottes Erbarmen.Wir haben ein
Die Katholische Kirche der Schweiz hat in diesen Tagen etwas Neues erlebt: Bei ihrer letzten Vollversammlung haben die Schweizer Bischöfe öffentlich erklärt, daß Wolfgang Haas als Bischof von Chur eine Fehlbesetzung sei. „Personelle Veränderungen im Bistum Chur” seien „unumgänglich”, um den entstandenen Schaden für die Kirche wieder gutzumachen.Die Bischöfe stellten sich damit einstimmig - der Betroffene ausgenommen hinter den Churer Weihbischof Paul Vollmar, der Ähnliches vor kurzem in einem Interview konstatiert hatte. Es ist denBischöfen zuzutrauen, daß diese Erklärung
Advent - Zeit der Erwartung: Wir bereiten Weihnachten vor, das Fest... o ja: der Geburt Jesu. Jesus Christus ist in diese Welt gekommen, in einem Stall - so erzählt es Lukas - „weil in der Herberge kein Platz für sie war” (Lk 2,7).Wir werden auch heuer Weihnachten nicht in einem Stall feiern. Aber wohin mit Jesus?■ In einer Gesellschaft, welche sich immer mehr gegen Menschen zweiter Klasse abschottet, nach außen ebenso wie nach innen, da ist auch (k)ein Platz für Jesus.■ In einer Gesellschaft, in der dasIch überhandnimmt gegenüber dem Du, dem Wir, die sich bis zur
Von Versuchungen spezifisch katholischer Art war an dieser Stelle bereits einmal die Rede. Die angesprochene Erfüllungsmentalität ist nicht das einzige Leiden, . das in unserem Glaubensleben diagnostiziert werden kann. Reinahe nahtlos und kaum merklich verbindet sie sich mit einer zweiten Grundhaltung, die öfters anzutreffen ist: der Selbstgerechtigkeit.Die Ribel bietet uns auch dafür ein hervorragendes Reispiel zur Illustration: Der Gleichniserzähler Jesus stellt die Selbstdarstellung des Pharisäers und des Zöllners im Gebet einander gegenüber (vergleiche Lk18). „Gott, ich danke
In jeder Beligion entwickelt sich im Laufe der Zeit eine bestimmte Art, wie sie gelebt und umgesetzt wird. Dabei vermengt sich Mißbräuchliches und Gutes, sodaß es nur bei genauerem Zusehen auseinandergehalten werden kann. Einzelne solcher Versuchungen möchte ich ' benennen. Man könnte vermutlich auch allgemeiner von christlichen Versuchungen sprechen, aber ich kehre doch lieber vor der eigenen (Kirchen-)Türe.Was uns vielfach in unserem religiösen Bemühen prägt, ist eine Er-fiillurigsmentalität. Unausgesprochen lautet die Grundfrage: „Was muß ich tun, damit ich in den Himmel
Das Wort ist ein Modebegriff geworden. Wer transparente Politik macht, transparent lebt, seine Ideen anderen transparent vermitteln kann, der liegt im Trend. Die Mediengesellschaft ruft nach 'Transparenz dort, wo diese scheinbar fehlt. Dann kann ihr Urteil gar nicht hart genug ausfallen: Nicht-Transparenz aus Kirchen- oder Staatsräson, als Schutz der Privatsphäre und der eigenen Persönlichkeit sind verpönt, nicht zugestanden.Trans-parent zu sein, durch-schei nend also, ist eine christliche Tugend und ein entsprechender Wert.„Seid stets bereit, Rechenschaft zu geben über die Hoffnung,
Wir alle begegnen diesem Phänomen: Wir sprechen oder hören eine Satz, vebin-den damit aber einen gänzlich anderen Inhalt als jenen, der ausgedrückt ist. Das kann durch Gedankenlosigkeit und Gewohnheit geschehen: „Guten Tag" - „Guten Tag" -„Wie geht's?" - „Schlecht, und Ihnen?" - „Danke, auch gut" -Wir kennen das auch in unserer (katholischen) Kirche. Beobachtet man eine Gottesdienstgemeinde, so hat man den Eindruck, der Gruß „Der Herr sei mit euch", die Einladung „Lasset uns beten" oder der Beginn des Hochgebets „Erhebt eure Herzen"
Es ging durch die Medien: Da seien gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften gesegnet worden ... Damit wir uns richtig verstehen: es geht nicht darum, homosexuelle gegen heterosexuelle Beziehungen auszuspielen, sie zu werten und den moralischen Zeigefinger zu erheben. Es geht auch nicht darum, die Absicht zweier Menschen für eine dauerhafte Lebensgemeinschaft in Frage zu stellen oder sie zu beurteilen. Aber es geht darum, notwendige Unterscheidungen zu treffen: Zwischen dem, was unsere Kultur, unsere Gesellschaft, auch unsere religiöse Tradition (übrigens nicht nur die christliche) mit
Ich begegne Menschen, die unterwegs sind: die einen hastig und mit Eile, die anderen langsam, auch ziellos. Was mag sie alle bewegen? Ein Zug kommt an, ein Flugzeug landet. In den Gesichtern suche ich zu lesen: Was ist der Grund für das Kommen und Gehen - Beruf oder Ferien, Freude oder Leid? Welche Motivation, welcher Anlaß, welcher Hintergrund?An jedem Tag, an jedem Ort: Menschen unterwegs, ein Kommen und Gehen. „Mobilität" ist heute ein Zauberwort. In den Menschen unterwegs spiegelt sich das Leben, in ihren Gesichtern begegnet mir die Bandbreite des Alltags und des menschlichen
Sparen bedeutet,Einnahmen und Ausgaben in ein ausgeglichenes Verhältnis zueinander zu bringen. Sparen kann aus grundsätzlicher Einstellung erfolgen, etwa im Sinne eines genügsamen Umgangs mit Mitteln, oder aus auftretender Notwendigkeit. Sind Ausstände vorhanden, erhöht dies den Druck und die Notwendigkeit des Sparens, zusätzlich kann dies die Motivation fördern.Sparen ist eine Tugend des einzelnen Menschen und ebenso eine der öffentlichen Hand. Letztere besteht ebenfalls aus Einzelpersonen, derenverantwortungsbewußtem Handeln auch hier größte Bedeutung zukommt. Denn die
Der Mensch hat die Fähigkeit, sein eigenes Verhalten in Wort und Tat zu bedenken. Weise ist es, wenn er es im voraus tut, um im nachhinein keine Überraschungen zu erleben.Zuerst Denken, dann Sprechen also, und natürlich auch: Zuerst Denken und dann Handeln. Es hat den Anschein, als sei dies eine seltene Kunst geworden. Des öfteren ist uns der Mund übervoll, und er geht über, bevor uns die Tragweite unseres Be-dens überhaupt in den Blick kommt.Das ist bedauerlich; denn die Sprech-Denk-Methode ist schädlich und entspricht den menschlichen Fähigkeiten im Grunde nicht. Sie verletzt alle
Das Fest der Apostel Petrus und Paulus ist der traditionelle Termin für die Priesterweihe. In den nächsten Tagen werden uns die entsprechenden Meldungen begegnen, da und dort auch verbunden mit der Statistik, die sich kaum sehr erfreulich ausnimmt. Vor kurzem ließ eine andere Meldung aufhorchen: Zwei Frauen wurden zu Priesterinnen der altkatholischen Kirche geweiht.Ich glaube nicht, daß mit der Priesterweihe von Frauen oder auch von verheirateten Männern die Schwierigkeiten in der katholischenKirche gelöst wären. Das allein wäre auch eine zu einfache Begründung oder Motivation für
Fronleichnam ist ein katholisches Fest. In Prozessionen ziehen Frauen und Männer hinter der Monstranz durch die Straßen. Sie verdeutlichen damit ihren Glauben daran, daß Jesus Christus in der Gestalt des Brotes bis hinein in ihren Alltag gegenwärtig ist. Das hat etwas Bekenntnishaftes an sich. Früher war da auch etwas betont Konfessionelles, abgrenzend gegen all die anderen christlichen Gemeinschaften, die ein anderes Eucharistieverständnis haben.Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil lernen wir in Ökumenismus, in Achtung und Zueinander derchristlichen Konfessionen. Ist das vereinbar
Vermutlich kennen Sie das Phänomen: Ereignisse, welche lange Zeit zurückliegen, haften im Gedächtnis; anderes, was zeitlich näherliegt, gerät aus dem Sinn. Bei-spiele dafür gibt es genügend, und sie erstrecken sich auf verschiedene Rereiche des (öffentlichen) Lebens. Das Problemfeld rückte stark ins Be-wußtsein, als es galt, sich mit dem .letzten Weltkrieg, seinen Ursachen und Hintergründen aus österreichischer Sicht auseinanderzusetzen. Demgegenüber fällt es keineswegs schwer, sich auf 1000 Jahre Ostarri-chi zu besinnen, hier besteht keineGefahr der Geschichtsvergessenheit.Auch
Am kommenden Sonntag feiern wir Muttertag. Einmal im Jahr tritt das Engagement, der Einsatz, die Selbstlosigkeit jener Frauen in den Vordergrund, denen alle Menschen viel verdanken,'mindestens die Mühen der Kindeserwartung und der Geburt. Dies gilt abgesehen von jedem kommerziellen Hintergrund und jeder (auch politischen) Mythologisierung des Mutterseins. Das hat auch seine bleibende Bedeutung, die Aufgabe der Mutter zu ent-mythologisieren.Natürlich: „Frau" und „Mutter" sind heute gesellschaftlich nicht mehr einfach gleichzusetzen; zu recht wurde das Rollendenken ent-flochten.
Vor einigen Wochen haben wir Ostern gefeiert, das Fest unserer Erlösung: Gott hat seinen Sohn von den Toten auferweckt, damit auch wir neues Leben erwarten dürfen - so die christliche Verkündigung. In der Bibel steht es noch konkreter: Ostern ist der neue Exodus, es ist das endgültige befreiende Handeln Gottes. So wie Gott einst Israel aus der Sklaverei Ägyptens, so hat Gott die Menschen zu Ostern aus der Sklaverei der Sünde befreit und hineingestellt in die Kindschaft Gottes. Was der Exodus für die jüdische Tradition bedeutet, das ist Tod undAuferstehung Jesu für die christliche: Zu
Nicht erst seit der von Alfons Pfabigan veröffentlichten Schriftensammlung einer „Anderen Bibel mit Altem und Neuem Testament” ist das Interesse an jenen Texten gestiegen, die im geistigen Umfeld der Bibel ähnliche und vergleichbare Themen behandeln, jedoch nicht zu den offiziellen religiösen Schriften des Judentums beziehungsweise der christlichen Kirchen gehören.
„Josef war gerecht..." - Mit diesen Worten stellt uns der Verfasser des Matthäusevangeliums in den Vorgeschichten diese Person vor (Mt l,19),dieimAblaufdes Weihnachtsgeschehens eine bedeutende, aber stille und oft unbemerkte Rolle spielt. Mehr wird über Josef nicht gesagt, lediglich sein Handeln wird in der Folge der Erzählungen über das Werden und die frühe Kindheit Jesu wiederholt charakterisiert.Dies geschieht dann in stereotyper Weise und ist von bestimmten Aussagemomenten geprägt: Da ist die Rede vom Aufstehen oder Sich-Erheben dieses Mannes, eine biblische Ausdrucksweise für die
Bibelexperte Walter Kirchschläger analysiert die Bergpredigt, den Kern der Botschaft Jesu, angehende Journalisten setzen das Gehörte - teils in Rollen schlüpfend - in die Sprache der Medien um. So geschehen - und hier nachzulesen - bei einem Seminar der Katholischen Medienakademie im März in Salzburg. Dazu Stimmen von Politikern zur Bergpredigt.
Weihnachten - Zeichen der göttlichen Liebe, Mahnung zu Stille und Besinnung, Fest der Hoffnung, der Freude und des Friedens: Lassen wir uns davon betreffen. •
Ob der Versuch, die biblischen Texte in heutiger Sprache wiederzugeben, als gelungen zu bezeichnen ist, hängt auch von den Erwartungen und Ansprüchen der Leser ab.
Anders als auf dem Titelblatt nennt der Salzburger Neutesta-mentler Stubhann auf dem Umschlag sein Werk die „Gesamtschau eines Bibelwissenschaftlers”, die — so wieder der Hinweis auf dem Titelblatt — „eine Information- und Diskussionsschrift” sein möchte. Diese verschiedenen Beschreibungen kennzeichnen bereits Denkrichtung und Absicht des Verfassers.In zehn umfangreichen Kapiteln, ausgehend von der Geschichte der Evangelienforschung über eine ausführliche Darlegung und Diskussion der exegetischen Methoden bis zur Besprechung einzelner Sachfragen und hermeneutischer Ansätze legt
Schon auf den ersten Blick ist Hans Küngs neuestes Buch in mancher Hinsicht bemerkenswert: Auffällig zunächst, daß der Theologe den Titel nicht im sentenzenhaften Indikativ, sondern vielmehr als Frage formuliert. Der heutige, vielfach suchende Mensch, für den Kiing schreibt (S. 17-19), wird dies dankbar aufgreifen: denn das Fragezeichen ist durchaus ernstgemeint; nicht die Lösung als „Gottesbeweis“ wird dem Leser vorgesetzt, vielmehr der Weg aufgezeigt, der ihn selbst zur Antwort führt (der sich auch der Verfasser nicht entzieht, obgleich sie vielleicht angesichts der langen Argumentation sehr kurz ausfällt, (S. 767). - Zum Zweiten ist die ignatianische Widmung ,Jid maiorem Dei gloriam“ hervorzuheben, die - ernst überdacht - in sich ein gewaltiges Unterfangen darstellt. Ihr gerecht zu werden, ist Küng wohl bemüht. Erfolg in diesem Sinne (als nicht faßbare Resonanz im einzelnen Leser) könnte dem Buch entsprechen.
„Was ist das für ein Mensch?” (Lk 7, 49). „Ist das nicht des Josefs Sohn?” (Lk 4, 22). - Staunen, Verwunderung und Unverständnis prägten nach den Berichten der Evangelisten das Verhältnis der umstehenden Menschen zu ihrem Zeit- und Volksgenossen Jesus von Nazareth. Wer ist dieser? Suchen nicht auch Menschen heute weiter Antwort auf diese Frage?Lesen wir aufmerksam die Evangelien, begegnet uns Jesus zunächst als ein Kind seiner Zeit und seines Volkes, eingegliedert in die religiöse und Kulturelle Vorstellungswelt seiner Epoche und seiner jüdischen Umgebung. Bei genauerer