Franz Michael Felder wurde am 13. Mai 1839 in Schoppernau im Bregenzer Wald geboren und starb dort auch, nur 29 Jahre alt. Der Bauer F. M. Felder, demur fünf Jahre lang die Volksschule besucht hatte, genoß schon zu Lebzeiten hohes Ansehen als Dichter und Sozialreformer im In- und im Ausland. Erstand im Briefwechsel mit vielen Literaten, Wissenschaftlern und Politikern. Sein Anliegen waren die Hebung des sozialen Niveaus der Bauern und die bäuerliche Erwachsenenbildung. Er ist auch in seiner Wirkung auf die Nachwelt unbequem.
Theodor Däubler, dessen hundertster Geburtstag sich vor kurzem jährte, hat man den „mittelmeerischsten unter den deutschen Dichtern“ genannt, und man hat damit bereits Wesentliches an seiner Erscheinung angedeutet. Ist doch alles, was er geschaffen hat — sein Hauptwerk, „Das Nordlicht“, ebenso wie seine nachgelassenen Reflexionen über Griechenland —, eingetaucht in dieselbe Lichtfülle, die offenbar seine Kindheit und Jugend im Umkreis seines Geburtsortes Triest umgab, und die ihm früh zum klärenden Ausspruch seines Daseinssinnes und zur Fixierung seines Berufes als Dichter
Zu den geheimnisvollen Tatsachen des Lebe-s und zu den Geschehnissen, die sich weitgehend der menschlichen Verfügungsgewalt entziehen, gehört das Gesetz, nach dem Namen und Werke von Künstlern von der Nachwelt entweder sorgsam gehütet oder der Vergessenheit anheimgegeben werden. Gewiß ist für die Zeitlosigkeit eines Werkes in erster Linie seine Größe bestimmend. Doch wohin sind dann alle jene gekommen, die, obwohl sie niemals zum Zenith der zeitlosen Größe emporgestiegen sind, dennoch, solange sie lebten, Bedeutendes geleistet haben? Und vollends jene, die nur durch ein zufällig;