Es ist soweit: Österreichs bester alpiner Rennläufer wurde vom Internationalen Olympischen Komitee von der Teilnahme an den Konkurrenzen in Sapporo gesperrt, weil er angeblich gegen die Regeln des IOC verstieß, obwohl die FIS, der internationale Schiverband, nichts gegen ihn einzuwenden hatte und hat. Damit aber hat sich die olympische Bewegung — nicht zum erstenmal, aber gründlich — demaskiert. Nationalistische Frontenstellungen und offenbar auch wirtschaftliche Interessen haben neuerlich die entscheidende Rolle bei einer offensichtlichen Fehlentscheidung gespielt. Und die Diagnose ist nicht eben erfreulich: Olympia entspricht nicht mehr dem Idealmodell Coubertinschen Musters, sondern ist ein nationalistischer Interessenverein zwischen den Blöcken — in dem die Kleinen das Nachsehen haben und die Großen bestimmen, was ihnen eben paßt.