Zwei Jahre nach seiner Wahl muss US-Präsident Barack Obama bei den Kongresswahlen eine Niederlage einstecken. Wie es vom Obama-Hype zur Midterm-Ernüchterung kam, analysiert Medienberater und Politikanalyst Peter Plaikner aus der Sicht von Politikberatern, die er in Washington traf.Union Station, Washington, D. C., 3. November 2008: Es gibt keine Obamas mehr. In der Papeterie kostet Biden gleich viel wie McCain, aber auf Palin klebt: "For free". Angebot und Nachfrage steuern auch die Hitparade der Pappkameraden. Schon Allerheiligen, am Tag vor der Wahl, hatte Karlyn Bowman, führende
Zum großen Entsetzen vieler Menschen in Europa und Amerika ruft Saddam Husseins Raketenwahn unter vielen Moslems Begeisterungsstürme hervor. Und zwar keineswegs nur unter Palästinensern, sondern gerade in Ländern wie Marokko und Malaysia, - weitab vom Kriegsgeschehen.Die während der letzten zehn Jahre geknüpften Bande der Verständigung zwischen moderaten Palästinensern und avantgardistischen Israelis seien mit einem Schlag ausgelöscht, klagt ein israelischer Aktivist der Friedensbewegung. Und ein Bischof aus Pakistan stellt resigniert fest, der islamischchristliche Dialog sei um 40
Die Krise am Öl-Golf, ob sie nun ihren Höhepunkt" in einem Krieg findet oder noch diplomatischfriedlich beigelegt werden kann, hat jetzt schon Verlierer und Gewinner produziert. Global, so darf schon jetzt analysiert werden, hat sich der Reichtum von Nationen „verschoben". Die Gewinner sind - vor allem wegen der gestiegenen Öl-preise - unter den Ol-produzieren-den Staaten zu finden - aber: Sie werden, der Unkosten des militärischen Aufmarsches wegen, weitaus weniger verdienen, als allgemein angenommen wird. Beispiel Saudi Arabien:Die Öl-Einnahmen der Saudis liegen seit August
Beim jüngsten Österreich-Besuch des sowjetischen Ministerpräsidenten Nikolai N. Tichonow stand auch das’ Projekt eines Erdgasleitungsbaus zur Debatte, zu dem der Präsident des Institutes für strategische Studien in Washington und US-Kongreßberater Miles Costick für die FURCHE einen Exklusivbericht schrieb.Der gegenwärtige Andrang von Westeuropäern und Japanern nach Energierohstoffen aus der Sowjetunion, der nicht nur die Energieproduktion der UdSSR in die Höhe treibt, sondern auch ein gefährliches Abhängigkeitsverhältnis von sowjetischen Energie-Ressourcen schafft, scheint eine
Noch ist Ronald Reagan und seine Regierung nicht allzulange im A mt. Doch schon zeichnen sich bedeutende Änderungen in der amerikanischen Politik ab - vor allem auch in der A ußenpolitik. Besonders deutlich wird dies in der Politik der Vereinigten Staaten gegenüber Mittel- und Lateinamerika.
Während wir mit einem anscheinend hoffnungslosen Gewebe äußerer und innerer Verstrickungen kämpfen, nimmt das Vertrauen der Amerikaner in ihre wichtigsten Institutionen in alarmierender Weise ab. Besonders verheerend ist dies im Falle des Präsidententeams.Einige Beobachter meinen, daß die Einrichtung selbst überholt gehörte. Andere würden sich mit einer völlig andersartigen Persönlichkeit an der Spitze zufriedengeben: Ein stärker die Muskeln rollender Präsident könnte die Situation verändern. Wieder andere erblicken das Übel in den letzten Präsidenten, die zuwenig
Der Sowjeteinmarsch in Afghanistan hat wieder einmal das Augenmerk der Welt auf die Tatsache gelenkt, daß nicht selten amerikanisches Rüstungsmaterial gegen Amerika eingesetzt wird, das es der UdSSR vorher verkauft hat. Möglicherweise rattern russische Kamaz-Laster, die mit US-Hilfe gebaut werden, derzeit über die Landstraßen von Afghanistan.
Vor fast hundert Jahren erhielten die eben emanzipierten Negersklaven ohne ihr Zutun und ohne Vorbereitung verfassungsmäßig verbriefte Bürgerrechte. Aber nach dem Abzug der Besatzungstruppen des Bundes aus den vormals rebellischen Südstaaten wurde den dortigen Negern nach und nach jede Möglichkeit genommen, ihre neuen Bürgerrechte auszuüben; von den neunziger Jahren des vorigen bis zur Mitte unseres Jahrhunderts blieben sie ohne politischen Einfluß und bekanntlich weitgehend auch ohne rechtlichen Schutz.Die befreiten Sklaven blieben ungeschulte landwirtschaftliche Hilfsarbeiter. Bei
In der Liste der von der katholischen Presse der USA herausgebrachten periodischen Publikationen sind gegenwärtig mehr als 5 50 Titel verzeichnet. Sie verteilen sich auf ungefähr 130 Wochenzeitungen und 429 Zeitschriften verschiedener Art. Unter letzteren finden sich alle erdenklichen Typen, vom theologischen Fachblatt über die kulturpolitische oder literarische Revue bis zur reich bebilderten katholischen Illustrierten.Die katholischen Wochenzeitungen in englischer Sprache haben eine Gesamtauflage von über 4,4 Millionen. Davon entfallen etwa 1,600.000 auf die beiden nationalen, das heißt
In den Vereinigten Staaten hat das jüngste Produkt auf dem Gebiete der Massenübertragung, das Fernsehen, heute schon eine Entwicklung erreicht, deren Tempo und Ausmaße selbst die Massenverbreitung des Automobils in den frühen Tagen Henry Fords des Älteren in den Schatten stellen.Seinen ersten Anerkennungserfolg erwarb sich das Fernsehen, als es im Vorjahr zum erstenmal in der Geschichte dem breiten Publikum Einblick in die Verhandlungen jener Senatskomitees gewährte, welche die Beziehungen zwischen dem Verbrecherwesen und einzelnen Polizei- oder politischen Stellen sowie Mißstände bei
Zweimal im Leben einer Generation ist idealistischen Erwartungen, die die Gründung eines erdumspannenden Friedensbundes begleitet hatten, Enttäuschung und Ernüchterung gefolgt. Wenn der Völkerbund nach dem ersten und die Vereinten Nationen nach dem zweiten Weltkrieg gar bald ihre schweren Mängel und Unzulänglichkeiten enthüllten, so wurde damit dem uralten Streben der Staaten nach Verbindung mit ihresgleichen nicht Einhalt getan. Vom Gebot der Selbsterhaltung gedrängt, kehrte die Diplomatie großer und kleiner Mächte nach beiden Kriegen zu der früheren Methode der Bündnispolitik
Am 2. November werden die Wähler in den Vereinigten Staaten von Amerika ihre Entscheidung über die Person des künftigen Staatsoberhauptes treffen. Die außeramerikanische Welt ist an einem etwaigen Wechsel im Amte des Präsidenten der nordamerikanischen Union vor allem vom Standpunkt der Außenpolitik dieser Weltmacht interessiert. Den meisten Europäern sind von den jeweils führenden Politikern Nordamerikas nur die Namen des Präsidenten und allenfalls seines nächsten Gehilfen, des mit den auswärtigen Angelegenheiten betrauten Staatssekretärs, geläufig. Die Persönlichkeiten eines
Als Paul Josephe Guerard de Nancrede, Professor der Harvard-Universität, im Jahre 1789 seinen „Courrier de Boston“ gründete, um seinen katholischen Landsleuten im Norden der neuen Vereinigten Staaten geistige Anregung und Hilfe zu geben, ahnte er nicht, daß er mit dieser Wochenschrift, die bald wieder verschwand, doch einen Weg gezeigt hatte, der zu der mächtigen katholischen Presse in den Vereinigten Staaten von heute führte.Es dauerte nach dem „Courrier de Boston“ manche Jahre, bis wieder ein katholisches Blatt erstand. Erst im Jahre 1822 schuf Msgr. England, Bischof von
In seiner Botschaft an den Kongreß vom 12. März 1947 erklärte Präsident Harry Truman, die Vereinigten Staaten müßten freie Völker unterstützen, die sich gegen Unterjochung durch bewaffnete Mehrheiten oder auswärtigen Druck zur Wehr setzen. Diese Botschaft wurde als „Truman-Doktrin“ in einem großen Teil der amerikanischen Öffentlichkeit der berühmten Doktrin des Präsidenten James Monroe vom Jahr 1823 an die Seite gestellt. Die „New York Times“ meinte dazu, die Truman-Bot-sdiaft werde den Platz in der Nische der Geschichte einnehmen, die einst der Atlantic Charta vorbehalten
In den Vereinigten Staaten von Amerika gibt es heute rund zweihundert Colleges und Universitäten, die von der Hierarchie der katholischen Kirche oder von katholischen Orden geleitet werden. Von den eineinhalb Millionen Studenten, die vor Kriegsausbruch die hohen Schulen der nordamerikanischen Union bevölkerten, besuchte etwa ein Zehntel die katholischen Colleges und Universitäten. Damit haben diese in den Vereinigten Staaten eine achtunggebietende Stellung erlangt, mit der sie die Kaholiken manches vorwiegend katholischen Landes überflügelten. Dieses Wachstum war jedoch nur unter den
Eine der schwierigsten Fragen, denen sich der achtzigste Kongreß der Vereinigten Staaten im kommenden Jahre gegenübersehen wird, ist, ob die Einwanderungsgesetze so abgeändert werden sollen, daß sie sich für die europäischen Flüchtlinge hilfreich erweisen.Mensdienfreundlidie Erwägungen werden eine solche Revision befürworten, insbesondere solange das Palästinaproblem ungelöst bleibt, aber die Einstellung der überwiegenden Mehrheit des Kongresses während des letzten Vierteljahrhunderts war gegen einschneidende Änderungen in der Einwanderungspolitik gewesen. Der Kongreß hat in den
Wer das politische Getriebe in den Vereinigten Staaten von Amerika begreifen will, muß sich hüten, den europäischen Parteibegriff auf das politische Kräftespiel in der großen nordamerikanischen Republik zu übertragen. Vor allem die beiden führenden, geschichtlichen Parteien der „Demokraten“ und der „Republikaner“ sind nicht durch einen Gegensatz der Weltanschauungen getrennt. Sie stellen eigentlich zwei Fraktionen des politischen Liberalismus dar, der bei der Gründung der Vereinigten Staaten vor 170 Jahren Pate stand und sich in diesem Lande — sehr zum Unterschied von Europa