Die Vernunft hat, wieder einmal, ausgedient. Das ist es, was der aus der ehemaligen DDR stammende Regisseur Lutz Graf dem Publikum sagen will - und er tut dies mit seiner Kleist-Montage„Schroffenstein” in einer ebenso bedrohlichen wie eindringlichen Tonart. Aus dem ursprünglichen Trauerspiel „Die Familie Schroffenstein”, filtert er die wesentlichen Motive — den fatalen Erbvertrag zwischen den zwei Schroffenstein-Stämmen und eine tödlich endende Liebesgeschichte - heraus. Immer rascher dreht sich nach einem einzigen falschen Impuls die Spirale der Gewalt. Brecht, Heiner Müller und
(Schauspielhaus Graz, „Auf dem Eisenfeld“ von Regina Faer-ber) Ein „Kunstmarktstück“ wurde angekündigt, ein marktschreierisches Stück Stunk ist es geworden. Die lediglich vom Geld regierte Majerszene wollte Regina Faerber, eine 28jährige BRD-Dramatikerin, bloßstellen, seit der Uraufführung steht aber der„steirische herbst“ begossen da.Das Stück ist ein restlos plakatives Stelldichein auf Gemeinplätzen, das, für ein sogenanntes Avantgardefestival wohl doppelt peinlich, die moderne Kunst „enttarnen“ möchte. Den Rahmen dürfen zwei Maler, beide etabliert, aber sexuell
Der krisengeschüttelten Steiermark wird auch bei der kulturellen Förderung immer mehr der Hahn zugedreht: Die Kultur-Pipeline von Wien nach Graz ist löchrig geworden, dringend notwendige Geldmittel werden nach Salzburg und Vorarlberg umgeleitet oder versickern spätestens in Mörbisch.Graz ist nicht Hammerfest — es liegt weiter im Süden und läßt sich leichter auf vielerlei Wegen erreichen, denen allsamt der exotische Reiz gemein ist. Mit dem Zug geht’s, weil der Bund im Sü-den der Nation schon immer am konsequentesten sparen wollte, am langsamsten. Mit dem Auto gelangt man ebenfalls